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Kaplice deutsch Kaplitz lateinisch Caplicium ist eine Stadt mit rund 7000 Einwohnern in Tschechien Sie liegt in Sudbohmen am linken Ufer der Maltsch und gehort zum Okres Cesky Krumlov Die Katasterflache betragt 4087 Hektar KapliceKaplice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Cesky KrumlovFlache 4085 1 haGeographische Lage 48 44 N 14 30 O 48 738611111111 14 496388888889 537 Koordinaten 48 44 19 N 14 29 47 OHohe 537 m n m Einwohner 7 479 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 382 41Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse I 3 Budweis FreistadtBahnanschluss Linz Hbf Ceske BudejoviceStrukturStatus StadtOrtsteile 11VerwaltungBurgermeister Pavel Talir Stand 2018 Adresse Namesti 70382 41 KapliceGemeindenummer 545562Website www mestokaplice czLage von Kaplice im Bezirk Cesky KrumlovBrunnen auf dem Marktplatz von Kaplice im Hintergrund das RathausPfarrkircheAlte Brauerei Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Gemeindegliederung 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Demographie 5 Stadtepartnerschaften 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt in 537 m u M in der Kaplitzer Furche Kaplicka brazda die westlich von den Poluska Bergen ostlich vom Huhnergebirge und sudlich vom Gratzener Bergland umgeben ist etwa 52 Kilometer nordnordostlich von Linz Nachbarorte sind Hubenov Hubene und Zdar Sohorz im Norden Blansko Pflanzen und Hradiste Radischen im Osten Mostky Pernlesdorf Jeskov Jeschkersdorf und Skoronice Gurenitz im Suden sowie Horsov Horeschau Omlenice Umlowitz Omlenicka Klein Umlowitz Stradov Gross Strodau und Blazkov Blaschkau im Westen Durch Kaplice verlauft die Europastrasse 55 Gemeindegliederung Bearbeiten Die Stadt Kaplice besteht aus den Ortsteilen Blansko Pflanzen Dobechov Dobichau Hradiste Radischen Hubenov Hubene Kaplice Kvetonov Steinbach Mostky Pernlesdorf Poresin Gross Poreschin Poresinec Klein Poreschin Rozpouti Rossboden und Zdar Sohorz 3 Grundsiedlungseinheiten sind Blansko Dobechov Hradiste Hubenov K Jeskovu Kaplice stred Kvetonov Malsske udoli Mostky Na Pohorske Na Vyhlidce Poresin Poresinec Rozpouti Samoty Sidliste Miru Suchy vrch U Dvoristske silnice U Jermal und Zdar 4 Zu Kaplice gehort ausserdem der Wohnplatz Roznov Rosenau Auf den Gemeindefluren liegen die Wustungen Jermaly Ermeley und Kuzluv Dvur Guserlhof Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Blansko u Kaplice Hradiste u Kaplice Kaplice Mostky Poresin und Zdar u Kaplice 5 Nachbargemeinden Bearbeiten Stritez u Kaplice Netrebice Svaty Jan nad Malsi Besednice SobenovOmlenice nbsp Benesov nad CernouBujanov Dolni Dvoriste MalontyGeschichte BearbeitenKaplitz wurde 1257 als Capliz erstmals als Pfarrort in Erbuntertanigkeit unter dem Patronat des Klosters Muhlhausen urkundlich erwahnt Die Ansiedlung am Kaplitzer bzw Freistadter Weg einer alten Salzstrasse von Oberosterreich nach Bohmen erhielt bereits im Mittelalter Marktrechte und war zusammen mit Freistadt ein wichtiger Umschlagplatz an diesem Handels und Heeresweg der als Bernsteinstrasse bis zur Ostsee weiterfuhrte Kaplitz entstand am Ufer der Maltsch als Ansiedlung mit regelmassigem Grundriss und besass seit 1382 Stadtrecht Es war ein Mediatstadtchen der Herrschaft Poreschin die 1434 in den Besitz des Ulrichs II von Rosenberg aus dem Geschlecht der Witigonen uberging Die Stadt Kaplice fuhrt in Erinnerung an das Geschlecht der Rosenberg deren Stammwappen die funfblatterigen Rose in ihrem Stadtwappen Nach dem Tode des letzten Rosenbergers Peter Wok von Rosenberg erwarb Johann Georg von Schwanberg Kaplitz Nach der Schlacht am Weissen Berg wahrend der Rekatholisierung des Landes wurden die Schwanberger enteignet und neuer Besitzer der Stadt wurde Charles Bonaventure de Longueval Comte de Bucquoy Wie schon wahrend der Hussitenkriege wurde Kaplitz auch im Dreissigjahrigen Krieg von Plunderungen durchziehender Heeresgruppen in Mitleidenschaft gezogen Karl Albert Buquoy der als Gouverneur der Grafschaft Hennegau und General in spanischen Diensten in Flandern lebte wollte den Kaplitzern bei seinem Regierungsantritt die alten Privilegien streitig machen doch die Gemeinde konnte 1653 eine Bestatigung ihrer Rechte durch den bohmischen Landesherrn Kaiser Ferdinand III erreichen Nach dem Tod von Karl Albert im Jahr 1663 verlangte dessen Witwe ein Fassgeld fur das gebraute Bier was ihr vertraglich nicht zustand Als sich die Gemeinde dagegen wehrte liess sie das Brauhaus der Gemeinde sperren wodurch die Burger das Bier nur noch von der herrschaftlichen Brauerei beziehen konnten Ein jahrelanger Rechtsstreit brachte die Gemeinde an den Rand des Ruins 1669 offneten ungeduldige Burger gewaltsam ihr Brauhaus worauf einige von ihnen vier Wochen lang in einem alten stinkenden Stall im Schloss Nove Hrady Gratzen eingesperrt wurden Nach neuerlicher Beschwerde bei der Statthalterei wurde das Gemeindebrauhaus wieder instand gesetzt Im Jahr 1676 wurde der Bierstreit schliesslich beigelegt indem die Burger einen Vertrag mit Graf Ferdinand schlossen der ihr bisher gultiges Braurecht anerkannte 6 Am 8 Oktober 1718 brannte der Ort vollig ab 7 Nach der Aufhebung der Erbuntertanigkeit im Jahr 1848 wurde Kaplitz Sitz des Gerichtsbezirks Kaplitz und des Bezirks Kaplitz Letzterer bestand als Okres Kaplice bis zu einer Gebietsreform in der Tschechoslowakei und wurde 1960 aufgelost Im Jahr 1869 hatte Kaplitz 2 252 Einwohner Die im 19 Jahrhundert einsetzende Industrialisierung erfasste Kaplitz nur wenig Die 1869 errichtete Eisenbahnverbindung der Summerauer Bahn von Tabor nach Linz schloss mit einer Haltestelle zwei Kilometer westlich der Stadt Kaplitz an das Verkehrsnetz an Im Umland der Stadt dominierte eine ertragreiche Landwirtschaft Im Jahr 1900 hatte Kaplitz 2 441 Einwohner davon waren 2 214 91 4 Prozent deutsch und 209 tschechischsprachig Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Monarchie Osterreich Ungarn 1918 wurde Kaplitz von Truppen der neugegrundeten Tschechoslowakei besetzt Am 3 Dezember 1919 kam es in der Stadt zu einer erfolglosen Protestkundgebung gegen die Zugehorigkeit zu diesem neuen Staat Am 9 Juli 1936 erhielt Kaplice die vollen Stadtrechte 1938 nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich verstarkte die Sudetendeutsche Partei ihre Aktivitaten fur einen Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland In Vollzug des Munchner Abkommens wurde Kaplitz 1938 an das Deutsche Reich angeschlossen und der bisherige Okres Kaplice wurde als Landkreis Kaplitz dem Reichsgau Oberdonau angegliedert der von 1938 bis 1945 bestand Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevolkerung der Stadt bis auf eine Minderheit von 109 Personen enteignet und vertrieben Nachfolgend wurden Tschechen und Slowaken angesiedelt von denen viele den Ort wieder verliessen Die Einwohnerzahl sank bis 1947 auf 1 588 1953 entstand eine neue Mittelschule Nach 1960 erfolgte die Ansiedlung von Betrieben und die Bevolkerung wuchs wieder es entstanden neue Wohnviertel Durch den Wegfall des Eisernen Vorhangs 1989 entstanden fur Kaplice das zuvor wegen der Lage in der abgeschotteten Grenzzone zu Osterreich benachteiligt war neue Entwicklungsmoglichkeiten Sehenswurdigkeiten BearbeitenSt Florianskirche erbaut 1491 Pfarrkirche St Peter und Paul erbaut 1257 und 1507 nach einem Brand erneuert Alte Brauerei mit Galerie Krampus Ruinen der Burg Poresin Rest der Pferdeeisenbahn Budweis Linz Gmunden bei RavenDemographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1840 1 892 deutsche und bohmische Einwohner 7 1849 ca 2 100 meist deutsche Einwohner 8 1869 2 2521900 2 441 meist deutsche Einwohner 9 1910 2 377 2 259 Deutsche und 117 Tschechen1921 2 260 1 721 Deutsche und 469 Tschechen1930 2 267 davon 562 Tschechen 10 1939 2 281 10 Stadtepartnerschaften BearbeitenFreistadt Osterreich seit 2004Personlichkeiten BearbeitenAnton Josef Norbert Reisinger 1680 unbekannt 1731 als Reising von Reisinger in den erblandisch osterreichischen Adelsstand erhoben k k Feldstuckhauptmann Sohn des Ambrosius Reisinger 1649 1685 Marktschreiber Syndicus und Ratsverwandter in Kaplitz mit Maria Zazilia Strausz Grossvater des Feldmarschalleutnant Maximilian Reising von Reisinger Ferdinand Kindermann von Schulstein 1740 1801 Padagoge und Bischof von Leitmeritz Ignaz Oberparleiter 1846 1922 Schriftsteller Matthaus Klimesch 1850 1940 Historiker und Heimatforscher Marie Oberparleiter 1876 1954 Schriftstellerin Tochter von Ignaz Oberparleiter Frantisek Chaun 1921 1981 Komponist Pianist Sanger Maler und SchauspielerLiteratur BearbeitenJaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 13 Budweiser Kreis Prag und Wien 1797 S 142 Ziffer 85 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 9 Budweiser Kreis Prag 1841 S 141 143 Ziffer 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaplice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Kaplitz in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte deutschsprachige Webseiten der Stadt auf mestokaplice cz Kaplice In infoservis ckrumlov info Mesto Cesky Krumlov Stadtverwaltung Krummau abgerufen am 1 Januar 1900 Burg Poresin auf hrady cz Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 545562 Kaplice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 545562 Obec Kaplice http www uir cz zsj obec 545562 Obec Kaplice http www uir cz katastralni uzemi obec 545562 Obec Kaplice Norbert Kapeller Vergessene Heimat Wien 2015 S 96 97 a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 9 Budweiser Kreis Prag 1841 S 141 143 Ziffer 31 Topographisches Lexikon von Bohmen Prag 1852 S 159 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 10 Leipzig und Wien 1907 S 599 a b Michael Rademacher Kreis Kaplitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Stadte und Gemeinden im Okres Cesky Krumlov Bezirk Krumau Benesov nad Cernou Besednice Bohdalovice Boletice TrUbPl Brloh Bujanov Cerna v Posumavi Cesky Krumlov Dolni Dvoriste Dolni Trebonin Frymburk Holubov Horni Dvoriste Horni Plana Horice na Sumave Chlumec Chvalsiny Kajov Kaplice Kremze Lipno nad Vltavou Loucovice Malonty Malsin Mirkovice Mojne Netrebice Nova Ves Omlenice Pohorska Ves Polna na Sumave Predni Vyton Pridoli Prisecna Rozmberk nad Vltavou Rozmital na Sumave Sobenov Srnin Stritez Svetlik Velesin Vetrni Vezovata Plane Vyssi Brod Zlata Koruna Zubcice Zvikov Normdaten Geografikum GND 4255042 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaplice amp oldid 237664528