www.wikidata.de-de.nina.az
Charles Bonaventure de Longueval Comte de Bucquoy auch Boucquoi oder Buquoy 9 Januar 1571 in Arras 10 Juli 1621 in Neuhausel war im Dreissigjahrigen Krieg erfolgreicher Feldherr sowie Feldmarschall der die Militarstrategie der Kaiserlichen massgeblich beeinflusste Charles de Bucquoy Kupferstich von Matthaus Merian mit dem aus dem Werk Theatrum Europaeum von 1662Bucquoy in der Schlacht am Weissen Berg Portrat von Pieter Snayers Schloss Rohrau Graf Harrach sche Familiensammlung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Beginn der Laufbahn 1 2 Dreissigjahriger Krieg 1 3 Familie 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Beginn der Laufbahn Bearbeiten Seine Eltern waren Maximilian von Longueval Baron von Vaux 1531 1581 und seit 1580 Graf von Buquoy und Margueritha de Lille Seinen Vorfahren waren ein ursprunglich franzosisches Geschlecht Uradel der Landschaft Santerre in der Picardie Sein Vater war als Kriegsoberster unter Alexandro Farneses Fuhrung vor Tournai gefallen der zuerst unter dem Erzherzog Albrecht von Osterreich gedient hatte und spater als General der Artillerie an den Feldzugen am Rhein 1596 bis 1598 und 1599 teilgenommen hatte Karl Bonaventura von Buquoy verdiente sich zu Beginn des 17 Jahrhunderts zunachst in der Spanischen Armee in Flandern erste militarische Erfolge im Kampf gegen Franzosen und Niederlander Vor Emmerich gefangen und ausgelost bewies er bei der Schlacht von Nieuwpoort 1600 von Moritz von Nassau geschlagen seine kriegerische Tuchtigkeit aufs Neue bei der Belagerung Ostendes und bei der Einnahme von s Hertogenbosch 1602 zum kaiserlichen Generalfeldzeugmeister ernannt wurde er 1606 Statthalter des Hennegau und kam 1610 als Gesandter an den franzosischen Hof Nach weiteren militarischen Erfolgen berief ihn Kaiser Matthias zum Oberbefehlshaber seiner Truppen und ernannte ihn zum Feldmarschall Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Im Kampf gegen die aufstandischen Standesherren und die Protestantische Union in Sudbohmen errichtete er in Drachov sein Heerlager Am 10 Juni 1619 legte Bucquoy einen Hinterhalt in den ein nach Budweis vorruckendes Soldnerheer unter Mansfeld geriet In der daraufhin entbrennenden Schlacht bei Sablat im Juni 1619 bei Wodnian Vodnany in Sudbohmen musste Mansfeld eine schwere Niederlage hinnehmen und Bucquoy konnte mit Hilfe des ihm untergebenen Wallenstein die Stadt Budweis in Sudbohmen behaupten In der Fortsetzung der Kampfe bei Netolitz Netolice eroberten die Soldner Buquoys mehrere bohmische Stadte und Schlosser Auch die den protestantischen von Neidegg gehorende Burg Albrechtsberg an der Grossen Krems wurde verwustet Auf die Kunde von Gabor Bethlens Einfall in Ungarn im September 1619 drang Bucquoy mit 16 000 Mann bis an die Donau vor und machte dem Feind den Ubergang uber den Fluss mit Erfolg streitig Anschliessend entsetzten Bucquoys Truppen das von Bethlen Gabor belagerte Wien Bei Eggenburg schlug Bucquoy ein bohmisches Heer unter Thurn Nach dem Ruckzug der evangelisch lutherischen Bohmen und der Ungarn warb er eine Armee von 20 000 Mann verteidigte Osterreich gegen die erneut eingedrungenen Bohmen und konnte diese vertreiben Im September 1620 stiess er bei Krems zum Heer der Liga und wurde im Gefecht bei Rakonitz verwundet Am 8 September 1620 vereinigten sich seine Korps bei Krems mit dem Ligaheer unter Tilly Diese uberlegene Streitmacht schlug das protestantische Heer am 8 November 1620 in der Schlacht am Weissen Berg Buquoy konnte in dieser Schlacht das Kommando des rechten Flugels allerdings nicht personlich fuhren sondern musste aufgrund seiner Verletzung vom Wagen aus die Schlacht mitmachen Danach eroberte Buquoy fur Ferdinand II die Burg Karlstein und zwang die mahrischen Stande zum Huldigungseid auf den habsburgischen Kaiser Anfang 1621 bat er um seine Entlassung blieb jedoch im Dienst als ihm der Kaiser die konfiszierten ehemals Schwanbergschen Herrschaften Gratzen Rosenberg Sonnberg und weitere verlieh Im Februar 1621 marschierte Buquoy erneut gegen den in Ungarn eingefallenen Gabor Bethlen Er zog zunachst nach kurzer Belagerung in Pressburg ein und begann im Juni 1621 die Belagerung von Neuhausel heute Nove Zamky in der Slowakei Dort kam er am 10 Juli 1621 bei der Abwehr eines Ausfalls der Belagerten ums Leben und wurde am 28 August in der Rosenberger Kirche beerdigt Der Oberbefehl uber seine Truppen ging an Rudolf von Tiefenbach uber Karl von Buquoy hatte nie eine Schlacht gewagt wenn der Ausgang ungewiss erschien und gilt als Meister der defensiven Kriegsfuhrung Ermattungsstrategie Familie Bearbeiten Longueval heiratete 1606 Magdalene von Biglia 1654 in Gratzen 1 aus Mailand Sie war die Tochter des Balthasar Biglia Bia Graf von Sarona und der Justine Visconti Grafin von Carbonaro Das Paar hatte einen Sohn Karl Albert de Longueval Graf von Bu c quoy Baron de Vau l x Grande von Spanien Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies koniglich spanischer Statthalter der Grafschaft Hennegau 1607 Mons 23 Marz 1663 er war verheiratet mit Marie Guillemette de Croy Comtesse de Solre und hinterliess acht Kinder von denenLandelin als kaiserlicher Oberst 1691 in der Schlacht bei Szlankamen gegen die Turken fiel Karl Philipp Prince de Longueval vom Konig von Spanien 1688 in den Furstenstand erhoben Baron de Vaux et de Rosenberg auf Gratzen und Rosenberg in Sudbohmen 1636 1 Dezember 1690 in Wien in erster Ehe 1670 verehelicht war mit Maria Margarethe de Hornes Stiftdame zu Mons in zweiter Ehe mit Marie de Beausignies Er hatte aus erster Ehe zwei Tochter und zwei Sohne die ohne Nachkommen verstarben Er schloss mit seinen Neffen den Sohnen des Albert Karl Graf von Buquoy einen Erbvertrag mit Einsetzung der Majorats Erbfolge im Fideikommiss Gratzen und Rosenberg Albert Karl kaiserlicher Hof und Kriegsrat der den Mannesstamm des Geschlechts fortpflanzte Rezeption Bearbeiten nbsp Statue im Heeresgeschichtlichen Museum Durch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Buquoy in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1873 vom Bildhauer Carl Kundmann aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von Graf Georg von Bucquoy 2 Literatur BearbeitenJorg Peter Findeisen Der Dreissigjahrige Krieg Graz 1998 S 168 172 Carl von Landmann Bucquoi Karl Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 497 500 Golo Mann Wallenstein Sein Leben 2 Auflage 1971 S Fischer Verlag Frankfurt am Main Graf Buquoy ISBN 3 10 047903 3 S 163 ff 167 176 186 201 204 235 423 f Roman von Prochazka Genealogisches Taschenbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Erganzungsband herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum Institut Forschungsstelle fur die bohmischen Lander in Munchen 1990 R Oldenbourg Verlag Munchen ISBN 3 486 54051 3 S 85 bis 87 Friedrich Hermann Schubert Bucquoi Karl Bonaventura Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 712 f Digitalisat Hans Sturmberger Aufstand in Bohmen Der Beginn des Dreissigjahrigen Krieges Munchen 1959 Arnold Baron von Weyhe Eimke Karl Bonaventura Graf von Buquoy Wien 1876 mit ausfuhrlicher Schilderung der Schlacht Buquoi de Longueval Barone de Vaux In Der Wappen des bohmischen Adels Siebmacher s Wappenbuch IV Band 9 Abteilung Nurnberg 1886 S 109 f und Wappentafel 59 Reprint Neustadt an der Aisch 1979 J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karel Bonaventura Buquoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Charles Bonaventure de Longueval im VD 17 Illustration von 1627 Bonaventura Comes a Buquoy Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten auch Maria Magdalena de Biglia Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 31 Normdaten Person GND 118666061 lobid OGND AKS LCCN nr93008855 VIAF 77109699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Longueval Charles Bonaventure deALTERNATIVNAMEN Bucquoy Charles Bonaventure de Longueval Comte deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Feldherr der Kaiserlichen ArmeeGEBURTSDATUM 9 Januar 1571GEBURTSORT ArrasSTERBEDATUM 10 Juli 1621STERBEORT Neuhausel Budweiser Kreis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Bonaventure de Longueval amp oldid 228078516