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Die Schlacht von Nieuwpoort war eine Schlacht des Achtzigjahrigen Kriegs Sie fand am 2 Juli 1600 zwischen einer Armee der Vereinigten Niederlande unter Moritz von Oranien und Francis Vere und einer spanischen Armee unter Erzherzog Albrecht VII von Osterreich nahe der Stadt Nieuwpoort im heutigen Belgien statt Schlacht von NieuwpoortTeil von Achtzigjahriger KriegDie Schlacht von NieuwpoortDatum 2 Juli 1600Ort Nieuwpoort heute BelgienAusgang Sieg der Vereinigten NiederlandeKonfliktparteienRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte Niederlande Spanien 1506 SpanienBefehlshaberMoritz von OranienFrancis Vere Albrecht VII von OsterreichTruppenstarke10 000 Infanterie1 400 Kavallerie14 Kanonen 7 700 Infanterie1 200 Kavallerie9 KanonenVerluste2 000 gefallen oder verwundet 2 500 gefallen oder verwundet600 GefangeneAchtzigjahriger Krieg WesteuropaOosterweel Dahlen Heiligerlee Jemgum Jodoigne Le Quesnoy Brielle Mons Goes 1 Mechelen Naarden Middelburg Haarlem Alkmaar Geertruidenberg Leiden Delft Valkenburg Mooker Heide Schoonhoven Zierikzee 1 Antwerpen Gembloux Rijmenam 1 Deventer Borgerhout 1 Maastricht 2 Mechelen 1 Steenwijk Kollum 1 Breda Noordhorn Niezijl Lochem Lier Eindhoven Steenbergen Ghent Aalst 2 Antwerpen IJsseloord Empel Boksum 1 Grave 1 Venlo Axel Neuss 1 Rheinberg Zutphen 1 Sluis 1 Bergen op Zoom 2 Geertruidenberg 2 Breda 2 Zutphen 2 Deventer Delfzijl Knodsenburg 1 Hulst Nijmegen Rouen Caudebec 2 Steenwijk 1 Coevorden 3 Geertruidenberg 2 Coevorden Groningen Huy 1 Groenlo Lippe Calais 2 Hulst Turnhout 2 Rheinberg 1 Moers 2 Groenlo Bredevoort Enschede Ootmarsum 1 Oldenzaal 1 Lingen 1 Schenckenschans Zaltbommel Rees San Andreas Nieuwpoort 3 Rheinberg Ostende 1 s Hertogenbosch 2 Grave Hoogstraten 3 Sluis Zwolfjahriger Friede2 Lingen 3 Groenlo Aachen Julich 2 Bergen op Zoom Fleurus 3 Breda 2 Oldenzaal 4 Groenlo 2 s Hertogenbosch Slaak 2 Maastricht Leuven 2 Schenkenschans 4 Breda 2 Venlo Kallo 3 HulstEuropaische GewasserVlissingen Borsele Haarlemmermeer Zuiderzee Schelde Lillo Ponta Delgada Bayona Islands Golf von Almeria 1 Cadiz Azoren Strasse von Dover 2 Sluis 1 Kap St Vincent 1 Gibraltar 2 Gibraltar 2 Cadiz Lizard Point Dunkirchen Calais Downs 2 Kap St Vincent 2 St MartinAmerikaBahia Matanzas St Martin San Juan Abrolhos Pernambuco SudchileOstindienPlaya Honda 1 San Salvador 2 San Salvador La Naval de Manila Puerto de Cavite Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtordnung 2 1 Niederlandische Armee 2 2 Spanische Armee 2 3 Anfangsaufstellung 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenIm Auftrag der Generalstaaten befahl Landesadvokat Johan van Oldenbarnevelt Moritz von Oranien gegen dessen Widerstand mit der Armee die Kuste entlang nach Suden zu marschieren und Dunkirchen einzunehmen Mit der Operation sollten die in spanischen Diensten stehenden Kaperer aus Dunkirchen ausgeschaltet werden Man war der Ansicht dass die lang andauernde Meuterei grosser Teile der spanischen Truppen es Erzherzog Albrecht unmoglich machen wurde eine Armee zum Entsatz von Nieuwpoort aufzustellen Am 21 Juni hatte Moritz von Oranien eine Armee bestehend aus zwolf Regimentern Infanterie und 25 Eskadrons Kavallerie zusammengezogen Am 22 Juni uberquerte er die Schelde mit kleinen Booten und bezog in Ostende seine Operationsbasis Er liess ein halbes Regiment und vier Eskadrons Kavallerie zur Verstarkung der Garnison zuruck und ruckte am 30 Juni in Richtung Nieuwpoort vor Als er am 1 Juli vor der Stadt ankam schickte er 2 3 seiner Truppen uber den Fluss Yser um sie von Westen her zu blockieren In der darauf folgenden Nacht als er eine Belagerung vorbereiten liess erfuhr er dass sich Erzherzog Albrecht mit einer Armee in der Nahe befand Er war damit von seiner Basis abgeschnitten Er musste sich entweder der Schlacht stellen oder einen moglicherweise desastrosen Ruckzug uber das Meer riskieren Deshalb befahl er seinem Cousin Ernst Casimir von Nassau Dietz die heranruckenden Spanier aufzuhalten Er selbst wollte die Yser nochmals uberqueren um seine Truppen mit dem Rest der Armee zu vereinigen und sich Erzherzog Albrecht zu stellen Ernst Casimir von Nassau Dietz wurde befohlen die Brucke von Leffinghem zu besetzen Er kommandierte die Regimenter Edmonds schottisch und Van der Noot niederlandisch mit zusatzlich vier Eskadrons Kavallerie und zwei Kanonen Als er an der Brucke ankam musste er feststellen dass sie der Feind schon in seinen Besitz gebracht hatte Er brachte seine Truppen hinter einem Graben in Stellung und hoffte den Vormarsch des Feindes durch Kampfe zu behindern Die Spanier hatten aber die Brucke schon mit starken Kraften uberschritten und griffen sein Zentrum an Die schottischen Truppen wurden fast komplett aufgerieben den niederlandischen erging es nicht viel besser Die Kavallerie floh in Panik Das Kommando von Ernst Casimir hatte aufgehort zu existieren Nach diesem leichten Sieg hielt Albrecht eine Lagebesprechung mit seinen Hauptleuten Die meisten drangten darauf die Armee an der Strasse nach Ostende in Stellung zu bringen was Moritz von Oranien gezwungen hatte auf einer schmalen Front anzugreifen Die schwerere niederlandische Kavallerie hatte so nicht effektiv gegen die leichtere spanische Kavallerie eingesetzt werden konnen Die meuternden Truppen die sich Albrecht wegen versprochener Plunderungen angeschlossen hatten waren versessen auf einen baldigen Kampf und stimmten die anderen um Die Armee bewegte sich deshalb in Schlachtordnung an der Kuste entlang vorwarts Die steigende Flut zwang die Armee sich vom Strand auf die hoher gelegenen sandigen Dunen hochzuarbeiten Moritz hatte dadurch Zeit seine Armee zu sammeln und sich dem Feind zu stellen Schlachtordnung Bearbeiten nbsp Schlacht bei Nieuport 1600Niederlandische Armee Bearbeiten Erste Linie Regiment Horace Vere englisch Regiment Francis Vere englisch Regiment Hertinga friesisch es handelte sich um ein Regiment doppelter Grosse mit 19 Kompanien darunter zwei Kompanien der Fusstruppen von Moritz von Oranien 6 Eskadrons Kurassiere 3 Eskadrons leichte KavallerieZweite Linie Regiment Domerville franzosische Hugenotten Schweizer Bataillon 4 Kompanien Regiment Marquette wallonisch vorwiegend Deserteure aus der spanischen Armee 6 Eskadrons KurassiereDritte Linie Regiment Ernst von Nassau deutsch kommandiert von Oberstleutnant Huysmann Hurchtenburch niederlandisch Ghistelles niederlandisch 6 Kompanien stark da die anderen als Verstarkung der Garnison in Ostende geblieben waren 3 Eskadrons KurassiereSpanische Armee Bearbeiten Erste Linie Erstes provisorisches Terzio meuternde spanische Truppen Zweites provisorisches Terzio meuternde wallonische Truppen 7 Eskadrons leichte Kavallerie meuternde Truppen Zweite Linie Terzio Monroy spanisch Terzio Villar spanisch Terzio Sapena spanisch Tercio Avila italienisch 1 Einheit leichte Lanzierer 5 Einheit KurassiereDritte Linie Terzio La Barlotte wallonisch Terzio Bucquoy wallonisch Regiment Bostock englisch aufgestellt aus der desertierten Garnison von Deventer und durch katholische Fluchtlinge aus England verstarkt 6 Eskadrons leichte KavallerieAnfangsaufstellung Bearbeiten Nordliche Flanke Niederlander 14 Kanonen 650 englische Musketiere Spanier 9 Kanonen 50 Kavalleristen 400 Infanteristen Sudliche Flanke Niederlander 1200 Reiter Spanier 1000 ReiterZentrum Niederlander 9350 Infanteristen Spanier 7300 InfanteristenDie Schlacht Bearbeiten nbsp 2 Phasen der SchlachtDie erste Linie der niederlandischen Infanterie befand sich auf mehreren Dunen in einer starken Defensivposition Kanonen deckten die Flanken Moritz von Oranien hatte seine besten Regimenter unter dem Kommando des erfahrenen Francis Vere dort postiert Dieser entschied sich gegen das Aussenden einer Vorausabteilung und erwartete die Ankunft der spanischen Armee Die Spanier sandten 500 Arkebusiere vor um das weitere Vorrucken abzusichern Die beiden Regimenter an der Spitze die aus undisziplinierten meuternden Truppen bestanden begannen den Angriff mit einem schnellen Vorstoss die Dunen hinauf Sie wurden zuruckgeschlagen und verloren ihre Schlachtordnung wahrend die leichte Kavallerie vom Gegenangriff der niederlandischen Kurassiere in die Flucht geschlagen wurde Zu diesem Zeitpunkt ruckte die zweite spanische Linie gegen das friesische Regiment vor Moritz von Oranien schickte seine gesamte zweite Linie um diesen Abschnitt zu schutzen und die Front zu stabilisieren Dann liess er seine gesamte Kavallerie bis auf eine kleine Reserve die Flanke des Gegners angreifen Die Kurassiere schlugen die leichtere spanische Kavallerie in die Flucht und die aus Meuterern bestehenden Eskadrons flohen vom Schlachtfeld Die Niederlander wurden jedoch von der dritten Linie der spanischen Infanterie aufgehalten die von ein paar Kanonen unterstutzt wurde Die Kavallerie musste sich unter schweren Verlusten zuruckziehen Wahrenddessen sahen sich die englischen Regimenter den erfahrenen Terzios von Monroy und Villar gegenuber Die Englander waren in der neuen Taktik der Enfilade ausgebildet und konnten deshalb kontinuierlich auf die Spanier feuern die gedeckt durch Arkebusiere langsam die Dunen empor kamen Eine Zeit lang war der Kampf ausgeglichen schliesslich gelang es den Spaniern aber die Niederlander von der Spitze der Dunen zu vertreiben Francis Vere erkannte die Gefahr aber die entsandten Verstarkungen kamen zu spat und die Englander mussten fliehen Die Spanier waren nach einem anstrengenden Tag kaum in der Lage diesen Vorteil zu nutzen Ausserdem war die Kampfordnung durcheinandergeraten Einheiten mit Musketen und Piken hatten sich vermischt Moritz von Oranien schickte seine nur drei Eskadrons umfassende Kavalleriereserve gegen sie Der Angriff zum richtigen Zeitpunkt war sehr erfolgreich Verwirrung machte sich unter den Spaniern breit und sie zogen sich langsam zuruck Vere dem es gelungen war einige englische Kompanien hinter einer Batterie zu sammeln griff in das Kampfgeschehen ein wobei er von den Regimentern der dritten Linie unterstutzt wurde die jetzt angekommen waren Die Spanier jetzt stark unter Druck flohen in Unordnung An der rechten Flanke der Niederlander hatte Erzherzog Albrecht seine dritte Linie in den Kampf geschickt Moritz von Oranien sah seine Chance und schickte seine erschopfte Kavallerie ein letztes Mal in den Kampf Unter dem Kommando seines Cousins Ludwig Gunther von Nassau wurde die spanische Kavallerie endgultig vom Schlachtfeld vertrieben Die spanische Infanterie die schon frontal angegriffen wurde konnte den Angriff in ihre Flanke nicht mehr abwehren und wich zuruck Nach einer Weile brach die Front zusammen und eine Einheit nach der anderen rannte davon und liess dabei die Waffen zuruck Die Uberlebenden zerstreuten sich und nur der Untatigkeit der Garnison in Ostende hatten die Spanier zu verdanken dass ihre Armee nicht vollstandig vernichtet wurde Die Verluste der Spanier waren hoch Sie verloren ungefahr 2500 Mann darunter viele Offiziere und schwer zu ersetzende Veteranen Die Artillerie ging ebenfalls verloren Die Niederlander hatten ebenfalls hohe Verluste Mit den Verlusten in Leffinghem waren es etwa 2000 Mann darunter ebenfalls viele Veteranen Folgen BearbeitenObwohl Moritz von Oranien die Spanier geschlagen hatte hatte die Schlacht keine weiteren Auswirkungen Die niederlandischen Linien waren uberdehnt und er musste sich bald ebenfalls zuruckziehen Die Flamen auf deren Unterstutzung er gehofft hatte blieben auf der Seite der Spanier Daruber hinaus lag der grosse Hafen Dunkirchen das Hauptziel der Kampagne ausserhalb seiner Reichweite in spanischer Hand Die Kaperer aus Dunkirchen konnten nicht ausgeschaltet werden Literatur BearbeitenFrancis Vere Commentaries of the Divers Pieces of Service Cambridge 1657 Isaac Commelin Wilhelm en Maurits van Nassau Amsterdam 1651 Georg Ortenburg Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Landsknechte Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1984 ISBN 3 7637 5461 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Nieuwpoort Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Illustration von Frans Hogenberg von 1600 Graff Mauritz und sein gantzes heer Zu wasser und landt nimt denn kehr fur Nieport in dass flander landt Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Nieuwpoort amp oldid 217584897