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Pieter Snayers 24 November 1592 in Antwerpen um 1667 in Brussel auch Peeter bzw Petrus Snayers war ein flamischer Maler Bekannt wurde Snayers vor allem durch seine dekorativen und topografisch analytischen Schlachtenbilder Pieter Snayers nach einem Gemalde von Anthonis van Dyck Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Der Typus der Schlachtengemalde des Pieter Snayers 3 Werke Auszug 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSnayers war Schuler von Sebastian Vrancx 1573 1647 der in den Niederlanden als der Erfinder der Schlachtenmalerei gilt 1 Snayers wurde 1613 Freimeister der Lukasgilde und heiratete die Nichte des Malers Cornelis Schut 1628 ging er als Hofmaler nach Brussel wo Adam Frans van der Meulen sein Schuler wurde 2 Snayers wurde zum offiziellen Schlachtenmaler des Hauses Habsburg und malte die Siege ohne je einer Schlacht beigewohnt zu haben 3 Er fertigte riesige Schlachtenzyklen u a fur den spanischen Hof fur Erzherzog Leopold Wilhelm den Grafen Bonaventura von Bucquoy und Octavio Piccolomini an Snayers musste uber eine grosse Werkstatt verfugt haben da er die riesigen Auftrage diese grosse Anzahl an monumentalen Schlachtengemalden gar nicht hatte allein bewaltigen konnen So malte er die sogenannte Piccolominiserie aus zwolf grossformatigen Schlachtengemalden die sich heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befinden im Zeitraum zwischen 1639 und 1651 4 Snayers malte aber nicht nur die genannten grossen Schlachtenzyklen sondern auch kleinere Kriegsszenen Reitergefechte und Jagden nbsp Die Einnahme der Stadt Neunburg am Walde 1645 Der Typus der Schlachtengemalde des Pieter Snayers BearbeitenVon Pieter Snayers ist eine relativ grosse Anzahl von grossflachigen Schlachtengemalden aus dem Dreissigjahrigen Krieg erhalten die zum uberwiegenden Teil der Kategorie des topographisch analytischen Schlachtenbildes zuzuordnen sind 5 Diese Form der Darstellung war fur Fachkreise von Militars als Zielpublikum bestimmt gab eine mehr oder weniger unverfalschte Darstellungsweise der historischen Schlacht wieder und stellte das bildliche Gegenstuck zu den gedruckten Schlachtenrelationen dar Pieter Snayers ist wohl der Hauptmeister dieser Bildgattung Seine Werke zeigen in einer hochhorizontigen Landschaft die militarischen Formationen aus der Vogelschau Ausgezeichnet wird die Darstellung durch die Genauigkeit mit der die taktischen Bewegungen der einzelnen Truppengattungen Pikeniere Musketiere und Reiterei aufgezeichnet werden Snayers der selbst nie bei einer Schlacht personlich dabei war bediente sich meist Stichvorlagen die von Militaringenieuren wie etwa dem kaiserlichen Ingenieur Hauptmann Carlo Cappi 6 angefertigt und teilweise von Matthaus Merian im Theatrum Europaeum ubernommen und veroffentlicht wurden nbsp Die Schlacht am Weissen Berg 1620 Die Gemalde sind in drei Zonen unterteilt Im Vordergrund sind meist Genrefigur und oder der kommandierende Feldherr zu sehen Im Zentrum des Bildes befindet sich die Aufzeichnung der taktischen Manover der einzelnen militarischen Abteilungen und im letzten Drittel des Bildes geht die Landschaft in blaulichen Streifen in einen ruhigen Himmel uber Die Grosse dieser drei Zonen kann variieren je nachdem wie viel Platz das Hauptgeschehen in der mittleren Zone beansprucht In seinen Vordergrundgruppen stellt Pieter Snayers fast alle Aspekte des militarischen Lebens seiner Zeit dar Dort hat der Soldat der sich den wund gelaufenen Fuss verbindet vgl Die Schlacht bei Lutzen Wien Heeresgeschichtliches Museum genauso seinen Platz wie der siegreiche Feldherr In den Darstellungen sind ebenso Marketenderinnen zu finden wie raufende Soldaten kurz alle Figuren des militarischen Genre Neben den Schilderungen des Lagerlebens mit Schankzelten sind in diesen Szenen aber auch die Grauen des Krieges und der Tod auf dem Schlachtfeld zu sehen nbsp Der Entsatz von Freiberg in Meissen 1648 nbsp Portrat Charles Bonaventure de Longueval Comte de Bucquoy in der Schlacht am Weissen BergWerke Auszug BearbeitenDie Schlacht am Weissen Berg Ol auf Leinwand Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt Reitergefecht nach 1634 Ol auf Leinwand 74 5 109 2 cm The Trustees of Dulwich Picture Gallery London 7 Die Schlacht bei Lutzen Ol auf Leinwand 202 282 cm KHM Inv Nr GG1820 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Entsatz von Lowen Ol auf Leinwand 202 286 cm KHM Inv Nr GG18120 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Ubergang uber die Somme Ol auf Leinwand 202 284 cm KHM Inv Nr GG1823 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Entsatz von St Omer Ol auf Leinwand 201 284 cm KHM Inv Nr GG1813 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Angriff auf Grancourt bei Thionville Ol auf Leinwand 199 270 cm KHM Inv Nr GG1816 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Die Schlacht bei Thionville Ol auf Leinwand 202 267 cm KHM Inv Nr GG1814 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Die Niederlage bei Grancourt Ol auf Leinwand 202 281 cm KHM Inv Nr GG1815 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Die Einnahme der Stadt Neunburg am Walde Ol auf Leinwand 202 267 cm KHM Inv Nr GG1817 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Posto bei Pressnitz Ol auf Leinwand 202 267 cm KHM Inv Nr GG1618 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 8 Die Belagerung von Einbeck Ol auf Leinwand 202 285 cm KHM Inv Nr GG1819 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Der Entsatz von Freiberg in Meissen Ol auf Leinwand 202 264 cm KHM Inv Nr GG1821 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Die Affare bei Munchen Ol auf Leinwand 203 280 cm KHM Inv Nr GG1822 als Dauerleihgabe im Heeresgeschichtlichen Museum Wien Einschliessung einer Stadt Ol auf Leinwand 106 137 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Belagerung einer Festung Ol auf Leinwand 106 137 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Uberfall schwedischer Reiter auf eine Trosskolonne Ol auf Leinwand 74 104 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Grosse Reiterschlacht Ol auf Leinwand 194 262 cm Kunsthistorisches Museum Wien Gemaldegalerie Inv Nr GG 628 Die Belagerung von Valenza del Po Ol auf Leinwand 165 l92 cm Deutsches Historisches Museum Berlin Inv Nr Gm 94 2 Portrat Charles Bonaventure de Longueval Comte de Bucquoy in der Schlacht am Weissen Berg Ol auf Leinwand Schloss Rohrau Graf Harrach sche Familiensammlung 9 Galerie BearbeitenBesonders hervorhebenswert sind die fur Pieter Snayers typischen Vordergrundgruppen in seinen topografisch analytischen Schlachtenbildern Hier schildert der Kunstler abseits des ansonsten exakt wiedergegebenen Schlachtengeschehens erschutternde erheiternde und alltagliche Episoden des militarischen Genre im Dreissigjahrigen Krieg nbsp Detail aus Die Affare bei Munchen Soldat mit Hunden nbsp Detail aus Die Einnahme von Neunburg zechende und sich entleerende Soldaten nbsp Detail aus Der Posto bei Pressnitz Ottavio Piccolomini nbsp Detail aus Die Schlacht bei Thionville fluchtende Soldaten nbsp Detail aus Die Schlacht bei Lutzen stillende Mutter und hungernde Soldaten Literatur BearbeitenJoseph Eduard Wessely Snayers Pieter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 500 Walter F Kalina Die Piccolomini Serie des Pieter Snayers Zwolf Schlachtengemalde im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum in Viribus Unitis Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museums 2005 Wien 2006 ISBN 3 902551 01 1 Walter F Kalina Painting for the General Pieter Snayers Piccolimini Cycle in Ulrike Gehring Peter Weibel Hg Mapping spaces Networks of Knowledge in 17th Century Landscape Painting Hirmer Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 7774 2230 5 S 254 257 Matthias Pfaffenbichler Das Schlachtenbild im ausgehenden 16 und 17 Jahrhundert Dissertation Universitat Wien 1987 Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Saal I Von den Anfangen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17 Jahrhunderts Salzburg 1982 S 76 96 Giancarlo Sestieri Battle Painters Italian and Foreign Masters of the XVII and XVIII centuries DeLuca Rom 1999 ISBN 88 8016 321 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Snayers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dokumentation Walter Kalina Kunsthistoriker im Heeresgeschichtlichen Museum uber Pieter Snayers 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Helge Siefert Zum Ruhme des Helden Historien und Genremalerei des 17 und 18 Jahrhunderts Munchen 1993 194 Jane Turner Hg The Dictionary of Art London 1996 28 898 Matthias Pfaffenbichler Das Schlachtenbild im ausgehenden 16 und 17 Jahrhundert Dissertation Universitat Wien 1987 149 Walter F Kalina Die Piccolominiserie des Pieter Snayers Zwolf Schlachtengemalde im Heeresgeschichtlichen Museum in Viribus Unitis Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museum 2005 Wien 2006 87f Zur Kategorisierung der Schlachtenbilder Matthias Pfaffenbichler Das Schlachtenbild im ausgehenden 16 und 17 Jahrhundert Dissertation Universitat Wien 1987 Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Saal I Von den Anfangen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17 Jahrhunderts Salzburg 1982 S 77 90 91 92 Klaus Bussmann Heinz Schilling 1648 Krieg und Frieden in Europa Katalogband und zwei Textbande Munster 1998 Dokumentation der Europaratsausstellung zum 350 jahrigen Jubilaum des Westfalischen Friedens in Munster und Osnabruck Munster Osnabruck 1998 ISBN 3 88789 127 9 S 145 Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Verlag Styria Wien 2000 ISBN 3 222 12834 0 S 12 Klaus Bussmann Heinz Schilling 1648 Krieg und Frieden in Europa Katalogband und zwei Textbande Munster 1998 Dokumentation der Europaratsausstellung zum 350 jahrigen Jubilaum des Westfalischen Friedens in Munster und Osnabruck Munster Osnabruck 1998 ISBN 3 88789 127 9 S 94 f Normdaten Person GND 121320987 lobid OGND AKS LCCN no2015129121 VIAF 74706222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Snayers PieterALTERNATIVNAMEN Snayers Peeter Snayers PetrusKURZBESCHREIBUNG flamischer MalerGEBURTSDATUM 24 November 1592GEBURTSORT AntwerpenSTERBEDATUM um 1667STERBEORT Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pieter Snayers amp oldid 226286404