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Lukasgilden waren die zunftartigen Bruderschaften z B von Malern Bildschnitzern und Buchdruckern die sich seit dem 15 Jahrhundert besonders in Italien am Niederrhein und in den Niederlanden bildeten Benannt wurden sie nach dem Evangelisten Lukas dem Schutzpatron der Maler Maerten de Vos Der Evangelist Lukas als Maler 1602 Inhaltsverzeichnis 1 Mitgliedschaft 2 Bedeutende Lukasgilden 2 1 Antwerpen 2 2 Brugge 2 3 Delft 2 4 Haarlem 2 5 Leiden 2 6 Mechelen 2 7 Wurzburg 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMitgliedschaft BearbeitenIn manchen Stadten waren sehr viele kunstlerische Berufsstande in dieser Gilde vertreten so in Antwerpen oder sie war nur die im Zugang strikt reglementierte Vereinigung der Maler wahrend Schnitzer und Glaser Maurer oder Drucker andere Zunfte unter dem Schutz anderer Patrone grundeten so in Brussel Zum Eintritt in die Gilde war oft der Erwerb des Burgerrechtes der Stadt und bisweilen Grundbesitz notwendig Bei einer Einschreibung als Meister was Bedingung fur den Zugang zu den hoheren politischen und wirtschaftlichen Gildeamtern war war ausserdem die Heirat Voraussetzung Die Mitgliedschaft der Maler in der Gilde bot den Kunstlern in einer Zeit der wirtschaftlichen Unbestandigkeit mehr Sicherheit Sie garantierte die Forderung lokaler Kunstler durch Ausschluss der Konkurrenz und bot die Moglichkeit eine Werkstatt mit Lehrlingen zu eroffnen die ihre eigenen Werke nicht signieren durften sondern deren Gemalde dann automatisch in den Besitz des Lehrers ubergingen Ein weiterer Vorteil bestand in dem Recht des Gildemitgliedes seine Werke auf dem offentlichen Kunstmarkt zu verkaufen In Antwerpen und anderen sudniederlandischen Stadten pflegte die Gilde gegenuber ihren Mitgliedern eine Qualitatskontrolle durch Markung der fertigen Kunstwerke mit einem Stempeleisen Diese Qualitatssicherungsmassnahmen versprachen den Kaufern europaweit gleichbleibende Qualitat der Kunstproduktion Antwerpens Daruber hinaus bot die Gilde eine gewisse soziale Absicherung beispielsweise in Not oder Krankheitsfallen oder in der Vormundschaft uber Waisen und Witwen verstorbener Mitglieder Auch religiose Dinge waren bisweilen der Gilde im Falle des Todes des Mitglieds und des Begrabnisses und der notwendigen Jenseitsvorsorge anvertraut Der Altar der Lukas Gilde in Antwerpen befand sich in der Kirche St Jakob in der auch einige der Maler Hendrik van Wueluwe oder Peter Paul Rubens bestattet wurden Die an den Zunftkirchen oder kapellen ansassige Bruderschaft der Gildemitglieder war oft der aussere Ausdruck der Zusammengehorigkeit und starkes gesellschaftliches und politisches Einflussinstrument In der Ulmer Schule bestand ab 1473 ein eigener Flugelaltar in der Kirche St Michael zu den Wengen Bedeutende Lukasgilden BearbeitenAntwerpen Bearbeiten nbsp Das Gebaude der Antwerpener Gilde heute nbsp Im Jugendstil gestaltete Mitgliedskarte des Architekten und Kunstmalers Lode van der Linden von 1910 bis 1912 Vorsitzender der Lukasgilde Antwerpen 1908 Mitglieder der Antwerpener Gilde waren mit Jahr der Aufnahme Pieter Coecke van Aelst 1527 Cornelis Floris II 1538 Pieter Bruegel der Altere 1551 Crispin van den Broeck 1555 Maerten de Vos 1572 Hans Bol 1574 Hendrick van Steenwyck der Altere 1577 Gillis Congnet 1585 Peter Paul Rubens 1598 Frans Snyders 1602 Jacob van Hulsdonck 1608 Georg Geldorp 1610 Johannes van Mildert 1610 Peeter Snayers 1612 Alexander Keirincx 1619 Adriaen van Utrecht 1625 Pieter Bruegel der Jungere 1625 Theodoor Rombouts 1625 Erasmus Quellinus II 1633 1634 Hieronymus Galle 1636 Christoffel Jacobsz van der Laemen 1636 Jan Meyssens 1640 Gonzales Coques 1640 1641 Jan van Kessel der Altere 1645 Jan Pauwel Gillemans der Altere 1647 1648 Nicolaes Millich 1657 1 Alexander van Papenhoven 1697 98 Lode van der Linden 1908 Brugge Bearbeiten Luis Alimbrot 1432 Hans Memling 1467 Gerard David 1484 1501 Vorsitzender Delft Bearbeiten nbsp Haus der Lukasgilde in DelftJacob Woutersz Vosmaer 1613 Hendrick Cornelisz van Vliet 1632 Nicolaes Vosmaer 1645 Daniel Vosmaer 1650 Carel Fabritius 1652 Jan Vermeer 1653 1662 fur zwei Jahre zum Vorsitzenden der Gilde gewahlt 2 Pieter de Hooch 1655 Haarlem Bearbeiten nbsp Jan de Bray Die Vorsteher der Haarlemer Lucasgilde 1675 Die Existenz einer Malergilde in Haarlem wurde erstmals 1496 damals noch unter dem Patrozinium des hl Eligius nachgewiesen Die altesten erhaltenen Statuten stammen aus dem Jahr 1514 3 Sara van Baalbergen 1631 erstes weibliches Mitglied Jan de Bray Frans Hals Dirck Hals Cornelis van Haarlem Jacob van Campen Judith Leyster Karel van Mander 1548 1606 Adriaen van Ostade Jacob van RuisdaelLeiden Bearbeiten Quiringh van Brekelenkam Barent Fabritius Gabriel Metsu Frans van Mieris der Altere 1658 Pieter de Ring Jan SteenMechelen Bearbeiten Pieter Bruegel der Altere vor 1563 Frans Verbeeck 1563 Wurzburg Bearbeiten Hans Ulrich Buhler um 1590 1640 4 Peter Dell der Altere um 1490 1552 5 Hans Gottwald Schuler von Tilman Riemenschneider 6 Tilman Riemenschneider um 1460 1531 7 Martin Seger Illustrator um 1510 1515 1580 Illustrator der Bischofs Chronik von Lorenz Fries und furstbischoflicher Hofmaler 8 Wilhelm Ziegler Maler auch Wilhalm Ziegler um 1480 nach 1544 deutscher Maler und Kartograph 9 Siehe auch BearbeitenAcademie de Saint Luc Paris Gildengrundung 1391 Accademia di San Luca Venedig 1593 gegrundet Accademia di San Luca Rom 1593 gegrundet Institut Saint Luc Brussel Kunstgewerbeschule gegrundet 1904 Kunstenaarsvereniging Sint Lucas Amsterdam gegrundet 1881 und 1907 erneut gegrundet Literatur BearbeitenWerner Jacobsen Die Maler von Florenz zu Beginn der Renaissance Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2001 ISBN 978 3422062856 Weblinks BearbeitenLucasgilde Mechelen Lukasgilde Antwerpen Lukasgilde Delft Lukasgilde Brugge Lukasgilde Harlem Lukasgilde Leiden Lukasgilde UtrechtEinzelnachweise Bearbeiten Bertil Walden Nicolaes Millich och hans krets studier i den karolinska barockens bildhuggarkonst Saxon amp Lindstroms forlag Stockholm 1942 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