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Judith Leyster 1609 in Haarlem 1660 in Heemstede war eine niederlandische Malerin des 17 Jahrhunderts Sie gilt als eine der wenigen Malerinnen des Goldenen Zeitalters deren Werk bis heute erhalten ist Ihre Arbeiten werden dem Barock zugeordnet Selbstportrat 1630 National Gallery of ArtWashington D C Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Wiederentdeckung 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJudith Jans Leyster wurde als achtes von neun Kindern von Trijn Jasperdr und Jan Willensz Leyster in Haarlem geboren und am 28 Juli 1609 getauft Ihr Vater arbeitete als Tuchmacher und war Inhaber der Brauerei De Leystarre in der Bakenessergracht von der sie ihren Namen ableitete musste jedoch 1624 Bankrott erklaren Leyster erhielt ihre kunstlerische Ausbildung bei dem Maler und Radierer Pieter Fransz de Grebber dieser war bekannt fur Historien und Portratbilder In Verbindung mit der Familie de Grebber wird Leysters Arbeit als aktive kunstlerisch tatige Frau von Samuel Ampzing in seiner 1626 1627 bearbeiteten Beschrijvinge ende lof der stad Haerlem in Holland Beschreibung und Lob der Stadt Haarlem in Holland hervorgehoben 1628 zog die Familie nach Vreeland in der Nahe von Utrecht wo die Malerin moglicherweise Kontakt zu den Utrechter Caravaggisten Hendrick Terbrugghen und Gerrit van Honthorst hatte Im September 1629 ubersiedelten ihre Eltern nach Zaandam bei Amsterdam wobei nicht belegt ist wie lang die Kunstlerin bei ihren Eltern blieb bevor sie nach Haarlem zuruckkehrte Belegt ist ihre Anwesenheit als Patin bei der Taufe von Frans Hals Tochter Maria im November 1631 Am 1 Juni 1636 heiratete Judith Leyster den Maler Jan Miense Molenaer in Heemstede In dieser Ehe wurden die Kinder Johannus 1637 Jacobus 1639 Helena 1643 Eva 1646 und Constantijn 1650 geboren Das Paar wohnte zunachst in Amsterdam bevor sie 1648 ein Haus in Heemstede kauften Aus der Zeit nach der Hochzeit sind wenige Werke Judith Leysters bekannt Einerseits kummerte sich die Kunstlerin um ihre Familie und den Haushalt andererseits teilte sie sich mit ihrem Mann Modelle und Requisiten und beide arbeiteten wechselseitig an den Bildern des jeweils anderen mit was heute eindeutige Zuschreibungen erschwert Judith Leyster starb in Heemstede und wurde dort am 10 Februar 1660 begraben Werk BearbeitenBereits ab 1629 begann Judith Leyster ihre Bilder zu signieren und zu datieren Sie unterhielt ein eigenes Atelier und wurde 1633 eines von nur zwei weiblichen Mitgliedern der St Lukas Gilde Viele der Arbeiten von Judith Leyster zeigen den Einfluss von Frans Hals und es wurde lange Zeit vermutet dass sie seine Schulerin gewesen sei Neuere Forschungen sehen jedoch eine starkere Verbindung zu den Bildern von Dirck Hals Im Jahr 1635 hatte Judith Leyster drei Schuler Einer Willem Wouters wechselte nach ihrer Hochzeit unerlaubt ins Atelier von Frans Hals Judith Leyster verklagte daraufhin die Mutter des Schulers vor der St Lukas Gilde auf Zahlung des Schulgeldes in Hohe von acht Gulden welches ihr zur Halfte zuerkannt wurde Frans Hals erstattete ihr daraufhin weitere drei Gulden Judith Leysters Werk umfasst Portrats Stillleben Allegorien botanische Zeichnungen und mindestens eine Radierung Am markantesten sind jedoch ihre Genrebilder in denen sie in kleinen intimen kerzenbeleuchteten Szenen Themen des taglichen Lebens darstellte In ihren Bildern sind meist ein oder zwei Personen zu sehen wobei Kinder zu ihren bevorzugten Modellen gehorten Ihre Motive sind Jungen die Flote Laute oder Violine spielen Mutter die nahen oder ihren Kindern die Haare kammen Manner die Frauen verfuhren Falschspieler oder Backgammonspieler sowie Feiernde in Gasthausern Theodorus Schrevelius in seinem Buch uber Haarlem Harlemias 1647 Da gibt es auch viele Frauen die in der Malerei erfahren und bis heute beruhmt sind die es auch mit Mannern aufnehmen konnen von denen wird vor allem Judith Leyster genannt ein wirklicher Leitstern in der Kunst von dem sie auch den Namen tragt die Hausfrau von Molenaer der auch ein beruhmter Malers ist in Haarlem geboren und zu Amsterdam bekannt 1 Wiederentdeckung BearbeitenObwohl die Zeitgenossen von Judith Leyster ihre Arbeiten sehr schatzten blieben die Malerin und ihr Werk fur lange Zeit vergessen Ihre Bilder galten als verloren gegangen oder wurden Frans Hals zugeschrieben Erst 1893 entdeckte der Louvre auf einem Bild unter der falschen Signatur von Frans Hals das Monogramm von Judith Leyster und noch im selben Jahr erschien ein erster wissenschaftlicher Aufsatz uber Leysters Arbeit 2 Inzwischen gelten 48 Arbeiten als authentische Werke der Kunstlerin und zwolf weitere sind aus Beschreibungen des 17 und 18 Jahrhunderts uberliefert 1993 zeigten das Frans Hals Museum Haarlem und das Worcester Art Museum in Massachusetts gemeinsam die erste Retrospektive von Judith Leysters Werk 2009 10 widmete ihr das Frans Hals Museum die Einzelausstellung Judith Leyster De eerste vrouw die meesterschilder werd 3 Im Dezember 2016 wurde in einem britischen Landhaus ein spates Selbstportrat von Judith Leyster entdeckt In dem aus dem Jahre 1653 stammenden Bild zeigt sich die Kunstlerin wiederum beim Malen diesmal als altere verheiratete Frau in gedeckter Kleidung Das Selbstportrat wurde Ende Dezember 2016 bei dem Auktionshaus Christie s fur eine halbe Million Pfund von einem unbekannten Kaufer ersteigert Ihre Arbeiten befinden sich unter anderem in folgenden Sammlungen Mauritshuis Den Haag Museum Boerhaave Leiden Rijksmuseum Amsterdam Musee du Louvre Paris National Gallery London Nationalmuseet Stockholm National Museum of Women in the Arts Washington D C National Gallery of Art Washington D C Suermondt Ludwig Museum AachenGalerie Bearbeiten nbsp Kopf eines Kindes Madchen mit Strohhut 1630 1640 Accademia CarraraBergamo nbsp Das Konzert 1631 1633 National Museum of Women in the ArtsWashington D C nbsp Lustige Gesellschaft 1630 Musee du LouvreParis nbsp Das Tric Trac Spiel 1630 Worcester Art MuseumWorcester MA nbsp Junge und Madchen mit Katze und Aal ca 1635 National GalleryLondon nbsp Der lustige Zecher 1629 Staatliche Museen GemaldegalerieBerlin nbsp Serenade 1629 RijksmuseumAmsterdam nbsp Junger Flotespieler ca 1635 NationalmuseumStockholm nbsp Selbstportrat von Judith Leyster um 1653 im Dezember 2016 versteigertLiteratur BearbeitenPieter Biesboer Frans Hals und Haarlems Meister der Goldenen Zeit Hirmer Verlag 2008 ISBN 978 3 7774 6005 5 Whitney Chadwick Women Art and Society Thames and Hudson London 1997 ISBN 978 0 500 20293 7 Christina Haberlik Ira Diana Mazzoni 50 Klassiker Kunstlerinnen Malerinnen Bildhauerinnen und Photographinnen Gerstenberg Hildesheim 2002 ISBN 978 3 8067 2532 2 S 30 35 Juliane Harms Judith Leyster Ihr Leben und ihr Werk 1927 mehrere Artikel in Oud Holland Quarterly for Dutch Art History ISSN 0030 672X Frima Fox Hofrichter Judith Leyster A Woman Painter in Holland s Golden Age Doornspijk 1989 ISBN 90 70288 62 1 Cornelis Hofstede de Groot Judith Leyster In Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen Bd 14 1893 S 190 198 232 ISSN 0934 618X Debra N Mancoff Frauen die die Kunst veranderten Prestel Munchen 2012 ISBN 978 3 7913 4732 5 S 22 23 Anna Tummers Judith Leyster de eerste vrouw die meesterschilder werd Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Frans Hals Museum Haarlem Haarlem Frans Hals Museum 2009 Jordi Vigue Great Women Masters of Art Watson Guptill 2003 ISBN 978 0 8230 2114 7 Christiane Weidemann Petra Larass Melanie Klier 50 Kunstlerinnen die man kennen sollte Prestel Munchen 2008 ISBN 978 3 7913 3957 3 S 28 32 James A Welu Pieter Biesboer Judith Leyster A Dutch Master and Her World Yale Univ Press 1993 ISBN 0 300 05564 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judith Leyster Album mit Bildern Videos und Audiodateien Biografie Literatur amp Quellen zu Judith Leyster auf FemBio org des Instituts fur Frauen Biographieforschung Biografie beim National Museum of Women in the Arts englisch Profil Leysters bei Artcyclopedia englisch Einzelnachweise Bearbeiten Christina Haberlik Ira Diana Mazzoni 50 Klassiker Kunstlerinnen Malerinnen Bildhauerinnen und Photographinnen Gerstenberg Hildesheim 2002 ISBN 978 3 8067 2532 2 S 34 Cornelis Hofstede de Groot Judith Leyster In Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen Bd 14 1893 S 190 198 232 ISSN 0934 618X http www franshalsmuseum nl nl tentoonstellingen archief Archiv Ausstellungen Frans Hals Museum abgerufen am 9 Juli 2015 Normdaten Person GND 118945807 lobid OGND AKS LCCN n87135396 VIAF 77115067 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leyster JudithALTERNATIVNAMEN Leyster Judith Jans Leijster JudithKURZBESCHREIBUNG niederlandische Malerin des BarockGEBURTSDATUM 1609GEBURTSORT HaarlemSTERBEDATUM Februar 1660STERBEORT Heemstede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judith Leyster amp oldid 238708562