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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Nove Hrady Begriffsklarung aufgefuhrt Nove Hrady deutsch Gratzen ist eine Stadt im Okres Ceske Budejovice in Tschechien Sie gehort zur Region Sudbohmen Nove HradyNove Hrady Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Jihocesky krajBezirk Ceske BudejoviceFlache 7972 1 haGeographische Lage 48 47 N 14 47 O 48 789444444444 14 778333333333 541 Koordinaten 48 47 22 N 14 46 42 OHohe 541 m n m Einwohner 2 542 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 373 33Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Trhove Sviny WeitraBahnanschluss Ceske Budejovice Gmund NOStrukturStatus StadtOrtsteile 8VerwaltungBurgermeister Vladimir Hokr Stand 2018 Adresse namesti Republiky 46373 33 Nove HradyGemeindenummer 544868Website www novehrady czLage von Nove Hrady im Bezirk Ceske Budejovice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Stadt 5 2 Weitere Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNove Hrady liegt in Sudbohmen an der Einmundung des Novohradsky potok in die Stropnice Die Stadt befindet sich in den Hohenzugen des gleichnamigen Gratzener Berglandes Novohradske hory nordlich der Stadt befindet sich eine Teichlandschaft Zwei Kilometer sudostlich von Nove Hrady passiert die Strasse nach Pyhrabruck die Binnengrenze zu Osterreich und erreicht die Nachbargemeinde Unserfrau Altweitra Geschichte Bearbeiten nbsp RathausBereits um 980 soll sich dort eine slawische Burganlage befunden haben Die erste urkundliche Erwahnung stammt vom 21 Mai 1279 als sich Hogyrius de Gretzen Hojer von Gratzen Ojir z Noveho Hradu aus dem witigonischen Zweig der Landstein als Besitzer der Burg Nove Hrady nachweisen lasst 1291 war Gratzen im Besitz des Smil von Gratzen der in diesem Jahr die Kirche von Deutsch Reichenau dem Stift Hohenfurt schenkte 3 1359 erwarben die Rosenberger Gratzen von Ojir Hojer und Vitek Witiko von Landstein Der genaue Zeitpunkt wann die unterhalb der Burg entstandene Ansiedlung zur Stadt erhoben wurde ist nicht uberliefert Es wird angenommen dass dies noch im 14 Jahrhundert zu Zeiten Ulrichs I von Rosenberg erfolgte der auch die Herrschaft Gratzen begrundete und die Teiche nordlich der Stadt anlegen liess Bei dessen Tode im Jahre 1390 gehorten die Dorfer der Umgebung zur Herrschaft Gratzen Unter dessen Sohn Heinrich III von Rosenberg gelangte die Stadt zu Reichtum Neben dem Verkauf des Holzes aus den umliegenden Waldgebieten und der Fertigung von Schindeln lebten die Bewohner vor allem vom Hopfenanbau und der Brauerei Das Gratzener Bier wurde ins gesamte Herrschaftsgebiet der Rosenberger ausgeliefert 1425 fielen die Hussiten unter Jan Hvezda z Vicemilic ein und brannten Stadt und Burg nieder Wahrend des Aufstandes gegen Georg von Podiebrad brandschatzten die Truppen Zdenkos von Sternberg 1467 Stadt und Burg erneut Zu Beginn des 16 Jahrhunderts erlebte Gratzen seine Blutezeit in mehreren der umliegenden Herrschaftsdorfer wie Weissbach Niederthal und Sonnberg entstanden Brauereien 1521 wurde der Grosse Teich Bynovsky rybnik bei Bohmdorf angelegt und 1568 die Teiche bei Gabernost und Sohors zu einem grossen dem heutigen Zarsky rybnik Sohorser Teich verbunden Auch die Glasherstellung wurde ansassig 1564 wurde in Piberschlag die erste Glashutte der Gratzener Herrschaft gegrundet und 1588 folgte die Glashutte Wilhelmsberg bei Heilbrunn Besitzer der Herrschaft waren zu dieser Zeit Wilhelm von Rosenberg und dessen Bruder und Nachfolger Peter Wok der letzte der Rosenberger Am Ende des 16 Jahrhunderts bauten die Rosenberger die Alte Burg die sich in einem schlechten Zustand befand um Nach dem Tode Peter Woks im Jahre 1611 gelangte Gratzen in den Besitz von Johann Georg von Schwanberg Bis 1620 gehorte die Herrschaft dann Peter von Schwanberg der sie verpfandete und dessen Besitz schliesslich wegen dessen Beteiligung am Standeaufstand von 1618 konfisziert wurde Im Februar 1621 verlieh der bohmische Landesherr Ferdinand II die Herrschaft Gratzen an seinen Feldherrn Charles Bonaventure de Longueval Comte de Bucquoy 1708 wurde die Anlage des Servitenklosters im Zentrum der Stadt erbaut Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erfolgte der Bau weiterer Glashutten in Niederthal und Georgenthal 1802 begann an der Strasse nach Gmund der Bau des Neuen Schlosses das 1810 unter Georg Franz August von Buquoy vollendet wurde und in dem zwischen 1832 und 1836 ein Schlosstheater spielte 1852 ging in Jakule die erste maschinell betriebene Schneidemuhle in Betrieb Aus Buchers kommend hielt die Hinterglasmalerei in Gratzen Einzug nbsp SchlossNach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit wurde Gratzen Sitz eines Bezirksgerichts erhielt ein Post und Telegrafenamt sowie eine Gendarmeriestation Die Einwohnerzahl vervierfachte sich fast innerhalb eines halben Jahrhunderts von 1272 1846 auf 4525 1900 In diese Zeit fallt auch der Bau der Eisenbahn von Pilsen nach Wien deren Trasse ab 1869 funf Kilometer nordostlich der Stadt vorbeifuhrte und bei Jakule einen Bahnhof erhielt Im Jahr 1900 hatte die Stadt Gratzen in ihren damaligen Grenzen 1596 Einwohner davon waren 1451 deutsch und 33 tschechischsprachig 4 Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie wurde Gratzen ab 1918 Teil der Tschechoslowakei Die entstandene Grenzlage wirkte sich fur die Stadt nachteilig aus Das trug auch dazu bei dass sich die Herrschaft Gratzen in dieser Zeit bei offiziellen Stellen als choulostivy misto republiky misslichster Flecken der Republik bezeichnete Am 31 Juli 1920 wurden aus dem osterreichischen Bezirk Gmund durch die neue Grenzfestlegung die Dorfer Naglitz Thiergarten und Weissenbach an die Tschechoslowakei abgetreten Im Jahre 1930 hatte die Stadt 1264 Einwohner davon waren 913 deutsch und 351 tschechischsprachig 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevolkerung vertrieben die Grafen Bucquoy wurden enteignet Der spater einsetzende Kalte Krieg und die Errichtung des Eisernen Vorhangs fuhrten zu einer Verodung des Gratzener Landes das nun am Ende der sozialistischen Welt dicht am Grenzzaun lag wodurch zahlreiche Dorfer dem Verfall preisgegeben wurden Nach der Samtenen Revolution und der Grenzoffnung zu Osterreich begann der Wiederaufbau der vernachlassigten Infrastruktur und die Stadt sanierte ihre geschichtstrachtigen Bauwerke Das umliegende Gratzener Bergland wurde wieder touristisch erschlossen Gemeindegliederung BearbeitenDie Stadt Nove Hrady besteht aus den Ortsteilen Bynov Bohmdorf Nakolice Naglitz Nove Hrady Obora Thiergarten Stipton Winau Udoli Niederthal Veveri Piberschlag und Vysne Weissenbach 6 Zu Nove Hrady gehoren ausserdem die Wohnplatze Cuknstejn Zuckenstein Fischerovy Chalupy Fischerhofe Hlinov Tonnberg Hranice Granitz Jakule Jandovka Im Feuer Janovka I Johannesruh Kapinos Gabernost Karlov Karlsberg Klin Kling Terezin Neugebau Tereziino udoli Jetzkobrunn und Tomkuv Mlyn und U Kolleru sowie die Wustungen Jedlice Gollitz und Mytiny Kropfschlag Grundsiedlungseinheiten sind Bynov Hlinov Jakule Janovka I Mytiny Nakolice Nove Hrady Obora Stipton Udoli Veveri und Vysne 7 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bynov Mytiny Nakolice Nove Hrady Obora u Vysneho Stipton Udoli u Novych Hradu Veveri u Novych Hradu und Vysne 8 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp BurgDie 1277 durch die Witigonen erbaute Burg Nove Hrady ist nach Beendigung der Sanierungsarbeiten im Jahre 2000 wieder fur den Besucherverkehr geoffnet Das zwischen 1802 und 1810 im Empirestil errichtete dreiflugelige Schloss Nove Hrady gehorte bis 1945 den Grafen Bucquoy Zu seiner Ausstattung gehorten ein Theatersaal und ein Konferenzraum der einem Generalfeldherrnzelt des Dreissigjahrigen Krieges nachgestaltet wurde Das Schloss und die angegliederten Gebaude sind heute im Besitz der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik welche hier zusammen mit der Sudbohmischen Universitat Ceske Budejovice ein Forschungszentrum im Bereich der Biowissenschaften betreibt Der Schlosspark ist offentlich zuganglich Im Schlosstheater oder dem Spiegelsaal finden gelegentlich kulturelle Veranstaltungen statt Kirche St Peter und Paul entstand 1284 und wurde ab 1679 zu ihrer heutigen Form umgebaut die alte Bucquoysche Familiengruft von 1648 Stein im Presbyterium Das fruhere Servitenkloster wurde 1677 durch Gotthard von Bucquoy gestiftet Er machte damit nach seiner Genesung ein Versprechen wahr das er 1664 nach seiner schweren Verwundung in der Turkenschlacht bei St Gotthardt an der Raab geleistet hatte Das barocke Bauwerk erhielt 1708 seine jetzige Gestalt Die Gossingerschmiede Novohradska kovarna wurde 1719 durch die Schmiedefamilie Gossinger errichtet Sie wurde bis 1879 betrieben und anschliessend als Wohnhaus genutzt Im Jahre 2000 kaufte die Stadt das heruntergekommene Gebaude und sanierte es In der Schmiede erfolgen in den Sommermonaten und zu Feiertagen Vorfuhrungen des alten Schmiedehandwerks Stadtapotheke mit ihrer barocken Ausstattung Stadttor Steinerner Brunnen auf dem Marktplatz aus dem Jahre 1744 Neugotische Familiengruft der Grafen Bucquoy errichtet zwischen 1890 und 1892 nach Entwurf des Architekten Josef Schulz Das im Renaissancestil erbaute Rathaus von 1536 Stadtresidenz der Grafen Bucquoy altere Hauser von 1634 gekauft von Maria Magdalene Bucquoy und in ein Stadtpalast umgebaut Das Theresiental Tercino oder Tereziino udoli ein unter Theresia von Bucquoy errichteter Waldpark mit einem zwischen 1788 und 1797 erbauten Kurhaus fur die Grafin der 1817 noch um einen Wasserfall und das 1852 erbaute Schweizerhaus erweitert wurde Burg Cuknstejn eine zwischen 1481 und 1490 durch Vilem Pouzar z Michnic angelegte Feste oberhalb des TheresientalsPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Johann von Oppolzer 1808 1871 Mediziner Robert Martinek 1889 1944 osterreichischer Offizier spater Offizier der deutschen Wehrmacht Carl Hahn senior 1894 1961 deutscher Automobilmanager bei den Zschopauer Motorenwerke J S Rasmussen und Auto Union Rudolf Witzany 1911 1945 sudetendeutscher Redakteur und Schriftsteller Franz Schafranek 1930 1991 osterreichischer TheatermannWeitere Personlichkeiten Bearbeiten Theobald Hock 1573 nach 1624 politischer Agent und Lyriker lebte 1610 als Gast Peter Woks von Rosenberg in Gratzen Georg Franz August von Buquoy 1781 1851 Mathematiker Philosoph und Unternehmer lebte von 1832 bis 1836 im Neuen Schloss Literatur BearbeitenFriedrich Schattauer Historische Spaziergange in der alten Heimat Die Stadt Cratzen von den Anfangen bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts in Das Waldviertel 1985 07 08 09 S 142ff Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nove Hrady Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www novehrady cz http www zamky hrady cz 2 nove hrady d htmEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 544868 Nove Hrady Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Valentin Schmidt und Alois Picha Urkundenbuch der Stadt Krummau in Bohmen I Band 1253 1419 Prag 1908 S 7 K K Statistische Zentralkommission Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1900 Band IX Bohmen Wien 1904 S 272 Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Band 4 Seite 173 Adam Kraft Verlag 1985 ISBN 3 8083 1163 0 http www uir cz casti obce obec 544868 Obec Nove Hrady http www uir cz zsj obec 544868 Obec Nove Hrady http www uir cz katastralni uzemi obec 544868 Obec Nove HradyStadte und Gemeinden im Okres Ceske Budejovice Bezirk Bohmisch Budweis Adamov Becice Borek Borovany Borovnice Borsov nad Vltavou Bosilec Branisov Brehov Ceske Budejovice Cakov Cejkovice Cenkov u Bechyne Cizkrajice Dasny Divcice Dobra Voda u Ceskych Budejovic Dobsice Dolni Bukovsko Doubravice Doudleby Drahotesice Drazic Driten Dubicne Dubne Dynin Habri Hartmanice Herman Hlavatce Hlincova Hora Hluboka nad Vltavou Homole Horni Knezeklady Horni Stropnice Hosin Hosty Hradce Hranice Hrdejovice Hury Hvozdec Chotycany Chrastany Jankov Jilovice Jivno Kamenna Kamenny Ujezd Komarice Kvitkovice Ledenice Libin Libnic Lipi Lisov Litvinovice Locenice Mazelov Mladosovice Modra Hurka Mokry Lom Mydlovary Nakri Nedabyle Neplachov Nova Ves Nove Hrady Olesnice Olesnik Ostrolovsky Ujezd Petrikov Pistin Plana Plav Radosovice Roudne Rudolfov Rimov Sedlec Slavce Srubec Stare Hodejovice Strazkovice Strycice Strizov Svaty Jan nad Malsi Sevetin Stepanovice Temelin Trhove Sviny Tyn nad Vltavou Usilne Vcelna Vidov Vitin Vlkov Vrabce Vrato Vsemyslice Zabori Zahaji Zavraty Zliv Zvikov Zabovresky Zar Zimutice Normdaten Geografikum GND 4342220 2 lobid OGND AKS LCCN n2012074108 VIAF 285882579 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nove Hrady amp oldid 236638436