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Standesherrschaft in Schlesien Freie Standesherrschaft war die Bezeichnung fur einige territoriale Verwaltungseinheiten im Konigreich Sachsen dem Konigreich Preussen sowie dem Kaiserreich Osterreich vom 18 bis zum 20 Jahrhundert Sie waren aus Herrschaften hervorgegangen und gehorten einem Standesherrn Zu unterscheiden sind die Besitzer von solchen Standesherrschaften von den Standesherren im Deutschen Bund Inhaltsverzeichnis 1 Niederlausitz 2 Oberlausitz 3 Schlesien 3 1 Konigreich Bohmen 3 2 Habsburgermonarchie 3 3 Preussische Monarchie 3 4 Minder Standesherrschaften 3 5 Status und Rechte 4 Weitere Standesherrschaften 4 1 Konigreich Sachsen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseNiederlausitz Bearbeiten Hauptartikel Liste von Herrschaften in der Niederlausitz Etwa seit dem 13 Jahrhundert wurden in der Niederlausitz einzelne Herrschaften sichtbar mit einer eigenen Gerichtsbarkeit und Lehnsrecht die aber zur Markgrafschaft gehorten 1669 galten als Herrschaften im Landtag 1 Neuzelle Dobrilugk Friedland und Schenkendorf sowie Forst Pforten Sorau Spremberg Leuthen Sonnewalde Drehna Straupitz Lieberose Lubbenau und Amtitz Diese Einteilung bestand formell bis in das fruhe 19 Jahrhundert Nach 1815 verblieben von diesen in Preussen jetzt als Standesherrschaften bezeichnet Standesherrschaft Amtitz Standesherrschaft Drehna Standesherrschaft Forst Pforten siehe Herrschaft Forst und Herrschaft Pforten Standesherrschaft Leuthen Standesherrschaft Lieberose Standesherrschaft Lubbenau Standesherrschaft Sonnewalde Standesherrschaft Straupitz Deren Rechte wurden seit 1823 beschrankt 1849 wurde die eigenstandige Gerichtsbarkeit aufgehoben Die Standesherrn blieben aber Mitglieder in den Provinzialstanden und im Preussischen Herrenhaus ausser Amtitz Oberlausitz BearbeitenIn der Oberlausitz bestanden etwa seit dem 14 Jahrhundert unter wettinischer luxemburgischer und bohmischer Lehnshoheit als privilegierte Herrschaften Muskau Seidenberg spater Reibersdorf und HoyerswerdaSie bildeten zusammen einen der drei Landstande der Oberlausitz 1562 wurde die Herrschaft Konigsbruck gebildet Alle vier Herrschaften wurden 1635 sachsisch Nach 1815 blieben Konigsbruck und Reibersdorf bei Sachsen Muskau kam zu Preussen Preussische Oberlausitz und wurde zur Standesherrschaft Hoyerswerda wurde zum Amt Schlesien BearbeitenKonigreich Bohmen Bearbeiten Seit dem 15 Jahrhundert entstanden die ersten freien Herrschaften unter bohmischer Lehnshoheit ab 1452 Pless aus Herzogtum Pless ab 1462 Sekundogenitur fur bohmische Prinzen ab 1765 Sekundogenitur der Fursten von Anhalt Kothen danach Grafen von Hochberg spater zu Fursten von Pless erhoben ab 1489 Gross Wartenberg erst die Herren von Haugwitz danach die Freiherren von Maltzan dann die Grafen von Dohna die Herren von Braun schliesslich die Fursten Biron von Curland ab 1492 Trachenberg erst den Kurzbach dann den Schaffgotsch schliesslich den Hatzfeldt gehorig ab 1494 Militsch erst den Kurzbach danach bis 1945 den Grafen von Maltzan Diese wurden alle aus dem Herzogtum Oels herausgelost und uberdauerten die Zeit bis in die Weimarer Republik und als Gutskomplexe bis 1945 Habsburgermonarchie Bearbeiten Am 14 November 1697 schuf Kaiser Leopold I zwei Standesherrschaften die bis 1945 existierten Beuthen an der Oder Fursten Schoenaich Carolath spater zum Furstentum Beuthen erhoben Ober Beuthen in Oberschlesien Grafen Henckel von Donnersmarck Preussische Monarchie Bearbeiten Auch die Konige von Preussen errichteten nach der Eroberung von Schlesien neue Freie Standesherrschaften Die grosste von ihnen war Goschutz 8245 ha im Kreis Gross Wartenberg und gehorte bis 1945 den Grafen von Reichenbach 1815 kam die bereits bestehende Standesherrschaften Muskau in der Oberlausitz zu Schlesien1825 wurde der Besitz Warmbrunn Kynast der Grafen Schaffgotsch zur Freien Standesherrschaft Minder Standesherrschaften Bearbeiten Seit dem 16 Jahrhundert wurde der Status einer Minderherrschaft status minor in Schlesien erwahnt Seit dem 18 Jahrhundert wurden diese als Minder Standesherrschaft oder selten auch Freie Minder Standesherrschaft bezeichnet Loslau 1515 aus Herzogtum Loslau gebildet Bielitz 1572 aus Herzogtum Teschen ausgegliedert 1752 in Freie Standesherrschaft 1754 wiederum zum Herzogtum Bielitz erhoben Friedek 1573 aus Herzogtum Teschen ausgegliedert Sulau bei Militsch 1654 gebildet 3730 ha Grafen von Schweinitz Freyhan bei Militsch 1660 gebildet 2432 ha Grafen von Puckler Neuschloss heute Nowy Zamek bei Militsch 5237 ha der Grafen von Reichenbach Neuschloss im Erbgang spater der Grafen von Hochberg Munsterberg nach 1742 aus dem Herzogtum Munsterberg gebildetOlbersdorf in Osterreichisch Schlesien 1772 gebildet Besitzer Jesuiten Kollegium Troppau spater verwaltet durch den K k StudienfondsStatus und Rechte Bearbeiten Die Freien Standesherren hatten Sitz und Stimme auf dem schlesischen Furstentag seit dem fruhen 16 Jahrhundert in der ersten Kurie mit den Fursten Militsch Trachenberg und Wartenberg eine Stimme zusammen und standen unter dem Konig von Bohmen spater Preussen als Lehnsherrn Sie hatten das Recht der unmittelbaren und mittelbaren Gerichtsbarkeit das Kirchenpatronat und Oberaufsicht uber das Schulwesen in ihren Gebieten Ihre Zwergstaaten hatten eigene Justiz und Regierungsbehorden mit Titeln wie Kanzler und Regierungskanzler Um 1830 wurden diese Vorrechte der Freien Standesherren vom preussischen Staat abgeschafft die Institution und der Rang der Freien Standesherrschaften blieb jedoch nominell noch bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erhalten und wurde erst in der Weimarer Republik abgeschafft Weitere Standesherrschaften BearbeitenKonigreich Sachsen Bearbeiten Verschiedene Linien des Hauses Solms besassen im 19 Jahrhundert folgende Standesherrschaften Standesherrschaft Baruth Herrschaft seit dem 13 Jahrhundert zuerst askanisch dann kursachsisch seit 1815 als Standesherrschaft zu Preussen Standesherrschaft Sonnewalde siehe Niederlausitz 1815 zu Preussen Standesherrschaft WildenfelsDie Grafen von Schonburg mussten 1740 ihre reichsunmittelbaren Herrschaften der sachsischen Landeshoheit unterstellen Diese wurden dann im 19 Jahrhundert auch als mediatisierte Standesherrschaften bezeichnet 2 Standesherrschaft Glauchau Standesherrschaft Hartenstein Standesherrschaft Lichtenstein Standesherrschaft Stein Standesherrschaft WaldenburgLiteratur BearbeitenSchlesisches Guter Adressbuch Breslau 1937 Freye Standes Herrschafften In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 9 Leipzig 1735 Sp 1865 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Lehmann Die Herrschaften in der Niederlausitz Untersuchungen u zur Entstehung und Geschichte Bohlau Koln Graz 1966 S 93 Karl Heinrich Ludwig Politz Geschichte und Statistik des Konigreichs Sachsen und des Herzogthums Sachsen J C Hinrichs Leipzig 1810 S XIII u o Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Standesherrschaft amp oldid 236214440