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Twardogora tfardɔ gura deutsch Festenberg ist eine Stadt im Powiat Olesnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 12 889 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 Sie liegt an der Bahnstrecke Ostrow Wielkopolski Grabowno Wielkie die im Ort Grabowno Wielkie in die Bahnstrecke Olesnica Chojnice mundet TwardogoraTwardogora Polen TwardogoraBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat OlesnickiGmina TwardogoraFlache 8 29 km Geographische Lage 51 22 N 17 28 O 51 366666666667 17 466666666667 Koordinaten 51 22 0 N 17 28 0 OHohe 190 m n p m Einwohner 6597 31 Dezember 2020 Postleitzahl 56 416Telefonvorwahl 48 71Kfz Kennzeichen DOLWirtschaft und VerkehrStrasse Sycow MiliczEisenbahn Ostrow GrossgrabenOels JarotschinNachster int Flughafen BreslauSchloss FestenbergBahnhof in Twardogora Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Gemeinde 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenGeographische Lage BearbeitenTwardogora liegt am Nordhang des Katzengebirges etwa 18 Kilometer nordwestlich von Sycow Gross Wartenberg und 40 Kilometer nordostlich von Breslau In der hugeligen Landschaft finden sich zahlreiche Findlinge Zum Gemeindegebiet gehort das Moorgebiet Grabowno Wielkie Rezerwat torfowisko kolo Grabowna Wielkiego im Norden am Landschaftspark des Bartschbruches Park Krajobrazowy Dolina Baryczy Geschichte BearbeitenFestenberg entstand als Marktort an einer Handelsstrasse von Breslau nach Posen Erstmals urkundlich erwahnt wurde Vestenberg als es am 1 September 1293 vom Glogauer Herzog Heinrich III das Neumarkter Stadtrecht erhielt Nach Herzog Heinrichs Tod gelangte es an das Herzogtum Oels dessen erster Herzog Konrad I war Er ubergab sein Herzogtum 1329 als ein Lehen an die Krone Bohmen was 1335 mit dem Vertrag von Trentschin bestatigt wurde Nachdem die Stadt wahrend der Hussitenkriege 1432 1434 in Mitleidenschaft gezogen wurde errichteten die Bewohner gegen Ende des 15 Jahrhunderts einen Verteidigungsbau der die Stadt vor weiteren Zerstorungen bewahren sollte und 100 Jahre spater durch eine Burg ersetzt wurde 1495 gelangte Festenberg zusammen mit dem Herzogtum Oels an Herzog Heinrich d A der dem Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad entstammte Nach dem Tod des Herzogs Karl Friedrich I 1647 gelangte Festenberg zusammen mit dem Herzogtum Oels 1649 an Herzog Silvius I Nimrod der dem Haus Wurttemberg Weiltingen entstammte Eleonore die Gattin Herzog Sylvius Friedrich I erwarb sich besondere Verdienste um die weitere Entwicklung und den Ausbau Festenbergs Mit dem Oberring liess sie einen zweiten Marktplatz mit der evangelischen Kirche Zum Kripplein Christi anlegen und die Festenberger Burg zu einem Barockschloss umgestalten wodurch Festenberg erstmals einen stadtischen Charakter annahm Zudem wurde die Stadt fur 100 Jahre von jeglichen Abgaben befreit Damals entwickelte sich die Tuchmacherei zum wichtigsten Erwerbszweig Festenbergs Besonders die Festenberger Juden die seit dem 17 Jahrhundert aus Polen gefluchtet waren und sich in der Stadt niedergelassen hatten waren in diesem Handwerk tatig Sie besassen in Festenberg neben einer Schule auch einen Friedhof auf dem so genannten Judenberg der nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet wurde Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Festenberg an Preussen 1743 wurde es von Heinrich von Reichenbach erworben der es 1744 seiner Standesherrschaft Goschutz eingliederte Mitte des 19 Jahrhunderts erlebte die Tuchindustrie wegen Wassermangels und der Abwanderung der meisten Handwerker in die neuen grossen Textilindustriegebiete vor allem in und um Lodz einen Niedergang Als Ersatz entwickelte sich die Holzverarbeitungsindustrie zum Hauptwirtschaftszweig weshalb Festenberg spater auch den volkstumlichen Beinamen Tischlerstadt erhielt Im 19 Jahrhundert weitete sich die Stadtbebauung aus so dass zwei neue Friedhofe der katholischen und evangelischen Gemeinde ausserhalb der Stadt anstelle der fruheren innerstadtischen Friedhofe angelegt wurden Mit fortschreitender wirtschaftlicher Entwicklung wurde 1901 eine Wasserleitung angelegt 1910 wurde die Stadt elektrifiziert und 1908 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz Ausdruck dieser Entwicklung waren auch neue Institutionen wie eine Bank eine Druckerei das Amtsgericht samt Gefangnis und das Rathaus am Ring die vor dem Ersten Weltkrieg in Festenberg entstanden Das Stadtgebiet von Festenberg vergrosserte sich 1908 und 1912 als der gesamte Gutsbezirk Alt Festenberg und 1910 die Landgemeinde Alt Festenberg 1895 668 Einwohner eingemeindet wurden Festenberg gehorte zum Kreis Wartenberg ab 1888 Kreis Gross Wartenberg Im Zweiten Weltkrieg wurde Festenberg am 23 Januar 1945 von der Roten Armee besetzt und fiel nach Kriegsende 1945 an Polen Anschliessend wurde es in Twardogora umbenannt 1945 46 wurden die deutschen Bewohner soweit sie nicht schon vorher geflohen waren von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde aus Festenberg vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Anmerkungen1786 1 1751875 2 153 1 1880 2 211 1 1885 2 2011890 2 335 davon 1 907 Evangelische 382 Katholiken und 46 Juden 1 1900 2 315 meist Evangelische 2 1910 3 350 am 1 Dezember Gutsbezirk Alt Festenberg 141 Einwohner1925 3 385 1 1933 3 805 1 1939 3 870 1 1944 4 5001969 4 2002004 6 869 am 31 Dezember2005 6 905 am 31 DezemberGemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Twardogora gehoren die Stadt selbst und 19 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina TwardogoraSehenswurdigkeiten BearbeitenDas barocke Schloss Festenberg geht auf einen Wehrbau aus dem 14 Jahrhundert zuruck und wurde im 18 Jahrhundert samt Schlosspark in seiner heutigen Form errichtet Im Park befindet sich eine barocke Herkulesstatue die aus dem verwusteten Schloss Goschutz stammt Am Festenberger Ring finden sich noch zahlreiche Hauser aus dem 18 19 Jahrhundert sowie das Gerichtsgebaude von 1902 das heute das Rathaus beherbergt Die evangelische Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und St Maria stammt wahrscheinlich aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts 1592 wurde der erste Pastor eingestellt und um 1610 erfolgte die Grundung einer selbststandigen Pfarrei Bald darauf wurde die Kirche durch einen holzernen Neubau ersetzt der ab 1690 als in der Stadt eine zweite evangelische Kirche folgte als Filialkirche diente 1725 wurde die Kirche wegen Baufalligkeit renoviert und von 1877 bis 1879 in ihrer heutigen rechteckigen Form als neugotischer Fachwerkbau neu ausgefuhrt Die barocke Ausstattung des Vorgangerbaus wurde dabei ubernommen Bis 1945 wurde der Kirchenbau als Kapelle genutzt seitdem ist er mangels evangelischer Kirchengemeinde ungenutzt Die katholische Maria Hilf Kirche kosciol parafialny pw M B Wspomozenia Wiernych entstand von 1688 bis 1690 als Kirche Zum Kripplein Christi auf dem Oberring und war damals die zweite Festenberger evangelische Kirche Der holzerne Saalbau mit zweistockigen Emporen auf kreuzformigen Grundriss wurde neue Pfarrkirche und diente zugleich als Grenzkirche fur die Protestanten der anliegenden katholischen Gebiete Schlesiens 1873 fiel sie einem Brand zum Opfer woraufhin 1874 nach Planen Carl Johann Ludeckes ein grosser neugotischer Kirchenbau aus Backstein errichtet wurde Der kreuzformige Grundaufbau wurde wieder aufgegriffen und durch einen wuchtigen Frontturm erganzt Nach 1945 wurde die Kirche von der katholischen Pfarrgemeinde ubernommen umgebaut und spater in den Rang einer Basilica minor erhoben nbsp Rathaus in Festenberg Niederschlesien nbsp Rathaus in Festenberg Niederschlesien nbsp Maria Hilf Kirche nbsp BASILICA MINOR nbsp Frieden Sei mit Euch nbsp Kirche der heiligen Dreifaltigkeit und St Maria nbsp Kirche der heiligen Dreifaltigkeit und St Maria nbsp Kirche der heiligen Dreifaltigkeit und St MariaSohne und Tochter der Stadt BearbeitenGotthelf Ehrenfried Richter 1759 1826 preussischer Gutsbesitzer und Beamter Christoph von Reichenbach Goschutz 1772 1845 preussischer Oberstleutnant und Trager des Pour le Merite Julius Baron 1834 1898 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Ludwig Laqueur 1839 1909 Augenarzt Pionier der Glaukom Operation Paul von Grutzner 1847 1919 Physiologe Universitatsprofessor Ruth Goetz verehelichte Ruth von Schuching 1880 1965 Schriftstellerin Journalistin und Drehbuchautorin Heinrich Graf von Reichenbach 1928 emeritierter Professor fur Bodenkunde an der Universitat Hannover Martin Pohl 1930 2007 Dichter und Schauspieler Dieter Sommer 1937 Fussballspieler und trainer Hagen Kleinert 1941 Professor fur Theoretische Physik an der Freien Universitat Berlin Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 94f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Twardogora Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Website der katholischen Gemeinde Geschichte der evangelischen Gemeinde polnisch Festenberg In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 174 Fussnoten Bearbeiten a b c d e f Michael Rademacher Wartenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 6 Leipzig Wien 1906 S 465 Normdaten Geografikum GND 4513030 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Twardogora amp oldid 232973939