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Heinrich III von Glogau auch Heinrich I von Glogau 1 1251 1260 9 Dezember 1309 war 1273 74 bis 1309 Herzog von Glogau 1289 bis 1297 Herzog von Steinau 1289 bis 1309 Herzog von Sprottau und ab 1304 Herzog von Sagan 1306 gelangte er an Posen sowie Teile von Grosspolen Er entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenSeine Eltern waren Konrad II und Salomea eine Schwester des Herzogs Przemyslaw I von Grosspolen 1290 vermahlte sich Heinrich mit Mechthild 1318 einer Tochter des Herzogs Albrecht I von Braunschweig Der Ehe entstammten die Kinder Heinrich IV 1342 Herzog von Glogau Sagan und Steinau 1310 Mathilde 1323 Tochter des Brandenburger Markgrafen Hermann von Brandenburg Konrad I 1366 Herzog von Oels und Cosel 1 1322 Elisabeth 1328 Tochter des Breslauer Herzogs Heinrich VI 2 1328 33 Eufemia 1376 78 Tochter des Herzogs Wladislaus von Beuthen und Cosel Boleslaus 1321 Herzog von Oels Johann 1361 65 Herzog von Steinau 1316 24 Margaretha 1337 Tochter des Herzogs Bogislaw IV von Pommern Primislaus II 1331 Herzog von Glogau Konstanze 1360 63 Tochter des Herzogs Bernhard II von Schweidnitz Agnes 1361 1309 Herzog Otto III von Niederbayern 1312 2 1329 den Grafen Alram von Hals 1331 Salomea 1309 Katharina 1327 1 Markgraf Johann V von Brandenburg 1317 2 1317 19 Graf Johann III von Holstein 1359 Hedwig um 1309 Leben BearbeitenNach dem Tod seines Vaters Konrad II 1273 74 erhielt Heinrich das Gebiet von Glogau Grunberg Schwiebus und Fraustadt sowie das Land bis zur Obra und Warthe Sein Bruder Konrad III Koberlein erbte Sagan und der Bruder Primislaus Primko I Steinau und Sprottau Nachdem Heinrich IV von Breslau am 18 Februar 1277 von seinem Onkel Boleslaw II gefangen genommen und auf die Burg Lahnhaus verschleppt worden war verbundeten sich Heinrich III von Glogau und sein Vetter Przemyslaw II und kampften mit ihrer Ritterschaft und dem Breslauer Heer um seine Freilassung erlitten jedoch am 24 April 1277 zwischen Stolz und Protzan eine Niederlage Der am 13 Juli des Jahres geschlossene Waffenstillstand kam durch Vermittlung des bohmischen Konigs Ottokar II zustande Dieser war zwei Tage spater zusammen mit seinem diplomatischen Berater und Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg in Breslau wo in Anwesenheit Heinrichs III von Glogau und anderer Herzoge die die am 22 Juli 1277 erfolgte Freilassung Heinrichs IV vertraglich beurkundet worden war Fur seinen Einsatz wurde Heinrich III von Glogau vermutlich mit dem Crossener Land belohnt Nach der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal sollen Heinrich III von Glogau der Oppelner Herzog Wladislaus I und Przemyslaw II von Grosspolen 1278 an der Seite des Konigs Ottokar II in der Schlacht auf dem Marchfeld gekampft haben der dort den Tod fand Anfang 1281 wurden Heinrich III von Glogau Heinrich V von Liegnitz und Przemyslaw II wahrend einer Versammlung in Baritsch bei Jauer von den Brudern Bolko I von Schweidnitz und Bernhard von Lowenberg gefangen genommen Nach einer kurzen Haftzeit in Breslau wurden sie gegen das Versprechen Bolko und Bernhard gegen jedermann zu verteidigen freigelassen 1289 kampften Heinrich III von Glogau und dessen Bruder Primislaus Primko in Kleinpolen wiederum auf Seiten des Breslauer Herzogs Heinrich IV Dieser hatte nach dem Tod des Krakauer Herzogs Leszek II 1288 mit dem Einfluss der deutschen Burgerschaft von Krakau die dortige Herzogswurde erlangt die er gegen Wladyslaw I Ellenlang von Kujawien und Boleslaw von Plock verteidigen musste In den Kampfen 1289 fand Heinrichs Bruder Primislaus bei Siewierz den Tod Seinen Besitz erbte Heinrich III der nachfolgend unter anderem den Titel Herzog von Sprottau fuhrte Im selben Jahr soll er die deutschrechtliche Stadt Guhrau gegrundet haben und ein Jahr spater beauftragte er den Lokator Otto von Sprottau am rechten Ufer der Bartsch die Stadt Herrnstadt nach Saganer und Sprottauer Recht auszusetzen 1293 veranlasste er die Aussetzung von Festenberg nach Neumarkter Recht 1290 begrundete Heinrich III in Glogau eine Munze Im selben Jahr starb Heinrich IV von Breslau der keine leiblichen Nachkommen hinterliess Nach einem kurz vor seinem Tod errichteten Testament sollte Heinrich III von Glogau das Herzogtum Breslau erben wahrend Kleinpolen an Przemyslaw II fallen und das Glatzer Land an den bohmischen Konig Wenzel II zuruckgegeben werden sollte Unmittelbar nach dem Tod Heinrichs IV trat Heinrich III von Glogau mit Unterstutzung des Breslauer Bischofs Thomas II die Regierung des Herzogtums Breslau formell an wobei er zugleich das grosse Kirchenprivileg Heinrichs IV bestatigte Da Heinrich IV jedoch seine Gebiete Ende der 1270er Jahre als ein Lehen dem romisch deutschen Konig Rudolf I unterstellt hatte und das Herzogtum Breslau nach dem entsprechenden Erbvertrag bei einem kinderlosen Tod Heinrichs IV als erledigtes Lehen an das Reich fallen sollte verweigerte die Stadt Breslau Heinrich III von Glogau den Gehorsam mit einem bewaffneten Widerstand Obwohl Rudolf I am 25 September 1290 eine vor Heinrichs IV Tod zwischen diesem und dem bohmischen Konig Wenzel II geschlossene Erbvereinbarung bestatigte wonach Wenzel II Heinrichs IV Nachfolger Herzog von Breslau und Schlesien werden sollte und Rudolf I am selben Tag das Herzogtum Breslau an Wenzel II ubertrug beriefen Stadt und Ritterschaft Heinrich V von Liegnitz als Nachfolger der sich daraufhin Herzog von Schlesien Herr von Breslau und Liegnitz titulierte Wegen seines Erbanspruchs bekampfte Heinrich III von Glogau nun Heinrich V von Liegnitz der ihm 1291 aufgrund einer vorlaufigen Einigung Gross Wartenberg Trebnitz Militsch Sandewalde und Auras sowie Steinau Naumburg Bunzlau und Giessmannsdorf uberlassen musste Nach dem Tod des Breslauer Bischofs Thomas II 1292 wahlte ein Teil des Breslauer Domkapitels Heinrichs Bruder Konrad der das Amt des Breslauer Dompropstes bekleidete zu dessen Nachfolger In einem ungewohnlichen Verfahren wurde jedoch der ebenfalls dem Domkapitel angehorende Johann III Romka gewahlt Dagegen wandte sich Heinrich von Glogau dessen Hoffnung nach der Wahl seines Bruders an dessen Saganer Gebiet zu gelangen enttauscht worden war Wegen seiner Feindseligkeiten wurde er von Bischof Romka kurzfristig mit dem Kirchenbann belegt und musste 1293 die der Kirche erteilten Privilegien neu bestatigen Im selben Jahr brachen die Streitigkeiten um das Erbe Heinrichs IV von Breslau zwischen Heinrich V von Liegnitz und Heinrich III von Glogau erneut aus Durch Verrat gelang es Heinrich von Glogau Heinrich V von Liegnitz gefangen zu nehmen und zu entfuhren Erst am 6 Mai 1294 konnte sich Heinrich V aus der grausamen Gefangenschaft dadurch freikaufen dass er Heinrich von Glogau fast das ganze rechts der Oder liegende Gebiet mit den Stadten Oels Bernstadt Konstadt Namslau Kreuzburg Pitschen sowie Guhrau abtrat Zudem musste sich Heinrich V unter anderem zum Verzicht auf Rache verpflichten sowie dazu entlang der Grenze zu Glogau keine Burgen anzulegen Nach dem Tod Heinrichs V 1296 musste Heinrich von Glogau einen Teil der diesem 1294 mit Gewalt abgenommenen Gebiete an Bolko I von Schweidnitz den Vormund der Kinder Heinrichs V zuruckgeben Als Vetter des kinderlosen Herzogs Przemyslaw II von Grosspolen besass Heinrich III von Glogau auch Anspruche auf dessen Erbe Wegen dieser Gebietsanspruche rivalisierten mit ihm der Schweidnitzer Herzog Bolko I und Herzog Wladyslaw I Ellenlang von Kujawien Nach der Kronung Przemyslaws II 1295 zum polnischen Konig meldete Heinrich III von Glogau auch Anspruche auf die polnische Krone an Nachdem Przemyslaw II bereits am 8 Februar 1296 ermordet worden war und der grosspolnische Adel trotz der Anspruche Heinrichs von Glogau und der Markgrafen von Brandenburg als ihren Herzog Wladyslaw I Ellenlang anerkannt hatte versuchte Heinrich von Glogau eine Einigung mit diesem Gegen Heinrichs angebotenen Verzicht auf den polnischen Konigstitel verpflichtete sich Wladyslaw I Ellenlang an Heinrich das grosspolnische Gebiet westlich der Obra abzutreten sowie Heinrichs gleichnamigen Sohn Heinrich IV zu adoptieren und diesem die Herrschaft Posen zu ubertragen Da dieser Vertrag von Wladyslaw I Ellenlang nicht eingehalten wurde befeindeten sich beide erneut Heinrich wandte sich daraufhin Bohmen zu und nahm 1297 an der Kronung Wenzels II in Prag teil Da die polnische Geistlichkeit Heinrich von Glogau in dessen Kampf gegen Wladyslaw I Ellenlang unterstutzte verpflichtete sich Heinrich am 24 Juni 1298 in Kosten die Privilegien der Bistumer Gnesen Posen und Kujawien zu schutzen Ausserdem versprach er falls er mit Hilfe der Bischofe zum Konig von Polen gewahlt werden sollte das konigliche Kanzleramt immer beim Bistum Posen zu belassen Zu einer Realisierung dieser Plane kam es jedoch nicht da die Bemuhungen des bohmischen Konigs Wenzel II um die polnische Krone zum Erfolg fuhrten und er im August 1300 in Gnesen zum polnischen Konig gekront wurde Nach dem Tod seines Bruders Konrad am 11 Oktober 1304 erbte Heinrich III dessen Herzogtum Sagan Erst nach dem Tod von Konig Wenzels II gleichnamigem Sohn Wenzel III der am 4 August 1306 in Olmutz einem politischen Mord zum Opfer fiel konnte Heinrich von Glogau seine polnischen Anspruche teilweise durchsetzen und Posen sowie das restliche Grosspolen in seine Hand bringen 1307 stiftete er in Glogau das Heilig Kreuz Kloster der Klarissen das auch als Jungfrauenkloster bezeichnet wurde starb jedoch schon zwei Jahre spater Sein Leichnam wurde in der Klosterkirche des Zisterzienserklosters Leubus beigesetzt Heinrichs umfangreichen Besitz erbten seine funf Sohne die ihn unter der Vormundschaft ihrer Mutter Mechthild von Braunschweig bis 1312 gemeinsam verwalteten und danach teilten 1314 verloren sie ihre grosspolnischen Gebiete an Wladyslaw I Ellenlang Literatur BearbeitenJosef Joachim Menzel Heinrich I III Herzog von Schlesien In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 398 f Digitalisat Colmar Grunhagen Heinrich I Herr von Glogau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 612 f Historische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 121 124 127 f 132 134 136 144 und 147 f Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S XLIV 25 93 128 169 und 184 sowie Stammtafel auf S 594 595 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Nakladatelstvi Libri Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 50 53 und 56 63 Weblinks BearbeitenGenealogie GlogauEinzelnachweise Bearbeiten Nach neueren Stammlisten wird er als der III bezeichnet wobei die gesamtschlesischen Herzoge Heinrich I und Heinrich II mitgezahlt werden Die Zahlung Heinrich I bezieht sich ausschliesslich auf Heinrich als den ersten Herzog von Glogau Normdaten Person GND 119251779 lobid OGND AKS VIAF 32802399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich III ALTERNATIVNAMEN Heinrich I von Glogau Heinrich III von GlogauKURZBESCHREIBUNG Herzog von Glogau Steinau Sprottau Sagan und GrosspolenGEBURTSDATUM 1251 oder 1260STERBEDATUM 9 Dezember 1309 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich III Glogau amp oldid 233716022