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Gniezno ˈgɲɛznɔ zu deutsch Gnesen ist eine Stadt in Polen die der Woiwodschaft Grosspolen angehort und rund 50 km ostlich von Posen liegt Sie ist Sitz des Erzbistums Gniezno GnieznoGniezno Polen GnieznoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft GrosspolenPowiat GnieznoFlache 40 9 km Geographische Lage 52 32 N 17 36 O 52 533333333333 17 6 Koordinaten 52 32 0 N 17 36 0 OEinwohner 67 570 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 62 200 bis 62 210Telefonvorwahl 48 61Kfz Kennzeichen PGNWirtschaft und VerkehrStrasse Posen BydgoszczEisenbahn Posen TorunNachster int Flughafen Poznan LawicaGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 67 570 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 3003011Verwaltung Stand 2014 Stadtprasident Tomasz BudaszAdresse ul Lecha 6 62 200 GnieznoWebprasenz gniezno eu Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name der Stadt und Grundungssage 1 2 Mittelalter 1 3 Neuzeit 2 Verkehr 3 Bauwerke 4 Landgemeinde 5 Politik 5 1 Stadtprasident 5 2 Stadtrat 5 3 Stadtepartnerschaften 6 Sport 6 1 Fussball 6 2 Speedway 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Bibliografie 9 Monographien Beitrage 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGniezno gilt als eine der altesten Stadte Polens erste menschliche Ansiedlungen gab es bereits in der Steinzeit Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte am Ende des 10 Jahrhunderts also nach der Christianisierung Polens Als Grunder der Stadt gilt Herzog Lech der sich einer Legende nach auf dem Lech Hugel sein Nest poln gniazdo baute wie ein weisser Adler in der Baumkrone uber ihm Der weisse Adler findet sich sowohl im Wappen der Stadt als auch im Wappen Polens Seit 1980 ist die Stadt Namensgeber fur den Gniezno Gletscher in der Antarktis Name der Stadt und Grundungssage Bearbeiten Der Name der Stadt Gniezno leitet sich vom polnischen Wort gniazdo ab was auf Deutsch Nest bedeutet 2 Nach der Legende zur Entstehung des polnischen Staats gab es drei Bruder Lech den Urvater des polnischen Staats Czech Cech den Urvater des tschechischen Staats und Rus den Urvater des russischen Staats Die ursprunglich zusammen lebenden Bruder beschlossen in die Weite zu ziehen Czech siedelte sudlich und Rus ostlich Lech beschloss nach Norden zu ziehen Als Lech in das Gebiet des spateren Grosspolens gelangte ruhte er sich im Schatten eines Baumes aus Dabei beobachtete er in der Abendrote einen prachtigen weissen Adler der auf der Krone des Baums uber ihm gelandet war Dieses Ereignis beeindruckte Lech so sehr dass er beschloss sich hier niederzulassen und die Stadt Gniezno Gnesen zu grunden Von diesem Zeitpunkt an ist der weisse Adler Teil des stadtischen und polnischen Wappens wobei die Farbe Rot fur die Abendrote steht Mittelalter Bearbeiten In Gniezno ist seit dem 8 Jahrhundert eine Burg nachweisbar Ab dem 9 Jahrhundert war es das politische Zentrum des sich allmahlich herausbildenden Staates der Piasten Als Ersterwahnung in einer schriftlichen Quelle gilt die Ubertragung einer civitas Schinesghe die Stadt der Staat Gnesen durch Mieszko I 992 an den heiligen Petrus Die Schenkungsurkunde ist nur in Form eines spateren Regests das als Dagome Iudex bekannt ist erhalten Im Jahr 1000 kam es zum Akt von Gnesen Boleslaw I Chrobry empfing hier Kaiser Otto III und es kam zur Grundung des altesten polnischen Erzbistums 1025 wurde Boleslaw I Chrobry der erste Konig von Polen 1238 39 erhielt Gniezno die Stadtrechte Bis 1320 war die Stadt Kronungsort der polnischen Konige Gniezno war lange Zeit das kulturelle Zentrum Polens das mit dieser Stadt die Anfange seines Staatswesens verbindet Neuzeit Bearbeiten Bei der Zweiten Polnischen Teilung 1793 kam Gnesen zum Konigreich Preussen 1807 wurde es von Napoleon dem Herzogtum Warschau zugeschlagen nbsp Gnesen auf einem Foto aus dem 19 JahrhundertNach dem Wiener Kongress gehorte Gnesen zum Kreis Gnesen in der preussischen Provinz Posen Regierungsbezirk Bromberg Wahrend der europaweiten Hungersnot des Jahres 1847 war Gnesen Schauplatz burgerkriegsahnlicher Unruhen Es kam zu Plunderungen von Speichern und Laden 3 1879 wurde das Landgericht Gnesen eingerichtet Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags am 20 Januar 1920 kam Gnesen zur Republik Polen und war ab 1925 ein selbstandiger Stadtkreis Nach dem Uberfall auf Polen wurde Gnesen am 11 September 1939 Teil des deutschen Militarbezirks Posen und am 26 Oktober 1939 in das Deutsche Reich eingegliedert Es gehorte fortan zum Reichsgau Posen spater Wartheland und zum Regierungsbezirk Hohensalza Ab dem 1 Januar 1940 unterstand Gnesen der im Altreich gultigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 mit einem deutschen Oberburgermeister Julius Lorenzen NSDAP an der Spitze Im Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt und kam nach der Beendigung des Zweiten Weltkriegs wieder zu Polen Die deutschen Einwohner fluchteten oder wurden vertrieben nbsp Wojewodzki Szpital Dziekanka Nervenheilanstalt Dziekanka Tiegenhof DziekankaIn der heute zu Gniezno gehorenden Siedlung Dziekanka deutsch Dekanat 1939 1945 Tiegenhof wurde 1894 eine psychiatrische Anstalt des Kreises eingerichtet Die seit 1920 polnische Anstalt wurde 1939 in Gauheilanstalt Tiegenhof umbenannt Der Direktor Victor Ratka kollaborierte mit den deutschen Besatzern und blieb im Amt Zunachst wurden uber 1200 polnische Anstaltsinsassen durch das Sonderkommando Lange in Gaswagen ermordet Nach dem Ende der Krankenmorde wurden ab Ende 1941 Anstaltsinsassen aus dem Deutschen Reich nach Tiegenhof verlegt und dort durch Nahrungsentzug und Gaben todlicher Medikamentencocktails ermordet Verharmlosend sprach man auch von einer Kinderfachabteilung 4 Die Gesamtzahl der Getoteten wird auf 3586 beziffert 5 Verkehr BearbeitenGniezno liegt an der Bahnstrecke Poznan Torun und an den bei Gniezno nur noch im Guterverkehr betriebenen Bahnstrecken Olesnica Chojnice und Gniezno Slawa Wielkopolska Die Stadt ist Ausgangspunkt der Gnieznienska Kolej Waskotorowa der ehemaligen Kreisbahn Witkowo Bauwerke BearbeitenDie Erzkathedrale von Gniezno gilt als eines der bedeutendsten Kirchengebaude Polens Die Kirche ist seit dem 15 Jahrhundert zugleich die Hauptkirche des Erzbischofs von Gniezno sowie des Primas Poloniae Primas von Polen Von europaischer Bedeutung ist in der Erzkathedrale die zweiflugelige Bronzetur von Gniezno Anlasslich des Besuchs von Papst Johannes Paul II in Polen 1997 schuf der deutsche Kunstler Heinrich Gerhard Bucker fur die Erzkathedrale einen neuen Hochaltar der vom Papst bei seinem Besuch personlich geweiht wurde Die gotische Rektorkirche des Hl Johannes der Taufer in Gniezno ist ein Kirchengebaude des Ritterorden vom Heiligen Grab und beherbergt Wandmalereien aus dem 14 Jahrhundert Weitere Kirchen sind die Dreifaltigkeitskirche die Kirche zum Heiligen Kreuz die Peter und Paul Kirche die Kirche des Erzengels Michael die Kronungskirche der polnischen Konige sowie die Georgskirche Die ehemals protestantische Garnisonskirche ist heute ein katholisches Gotteshaus unter dem Patronat Maria Konigin Polens 6 Dazu kommen etliche restaurierte historische Gebaude und Museen Das Erzbischofliche Archiv zu Gniezno zeigt religiose Objekte darunter Gemalde Skulpturen Gewander und Sargportraits Das museumsdidaktisch konzipierte Museum der Ursprunge des polnischen Staates dokumentiert die Fruhgeschichte der Stadt Gniezno und deren Zeit als Hauptstadt der polnischen Nation nbsp Dom von Gniezno nbsp St Johannes Kirche nbsp Ehem evangelische Garnisonkirche nbsp Rynek dt Markt in GnieznoLandgemeinde Bearbeiten Hauptartikel Gniezno Landgemeinde Die Landgemeinde Gniezno zu der die Stadt Gniezno nicht gehort hatte im Juni 2010 9 490 Einwohner 7 Politik BearbeitenStadtprasident Bearbeiten An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Stadtprasident Seit 2014 ist dies Tomasz Budasz PO Die turnusmassige Wahl im Oktober 2018 fuhrte zu folgenden Ergebnis 8 Tomasz Budasz Koalicja Obywatelska 79 3 der Stimmen Pawel Kaminski Prawo i Sprawiedliwosc 16 3 der Stimmen Jerzy Lubbe Wahlkomitee der Lokalen Wahlervereinigung Gniezno 2 4 der Stimmen Zenon Miekiszak Kukiz 15 2 0 der StimmenDamit wurde Budasz bereits im ersten Wahlgang fur eine weitere Amtszeit wiedergewahlt Stadtrat Bearbeiten Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder die direkt gewahlt werden Die Wahl im Oktober 2018 fuhrte zu folgendem Ergebnis 9 Koalicja Obywatelska KO 62 5 der Stimmen 17 Sitze Prawo i Sprawiedliwosc PiS 21 5 der Stimmen 5 Sitze Wahlkomitee der Lokalen Wahlervereinigung Gniezno 11 8 der Stimmen 1 Sitz Kukiz 15 4 2 der Stimmen kein SitzStadtepartnerschaften Bearbeiten Anagni Italien Esztergom Ungarn Falkenberg Schweden Radviliskis Litauen Roskilde Danemark Saint Malo Frankreich Sergijew Possad Russland Speyer Deutschland Rheinland Pfalz Uman Ukraine Veendam Niederlande Sport BearbeitenFussball Bearbeiten nbsp Speedway Stadion in GnieznoIn Gnesen ist der Fussball Drittligist Mieszko Gniezno beheimatet Weitere Fussballvereine aus Gniezno sind KS Gniezno Techmet Orliki Gniezno sowie Gniewko Gniezno Speedway Bearbeiten Der Speedway Verein TZ Start Gniezno tritt in der 1 polnischen Liga an Die Mannschaft tragt ihre Wettkampfe im Start Gniezno Stadion aus das 10 000 Zuschauern Platz bietet Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJulian von Chelmicki 1825 1909 Reichstags und Landtagsabgeordneter Hermann Senator 1834 1911 Nachfolger von Rudolf Virchow als 1 Vorsitzender der Berliner Medizinischen Gesellschaft klinischer Leiter an der Berliner Charite und Professor Verfasser wichtiger Arbeiten uber Nierenkrankheiten und Eiweissausscheidung Jacob Caro 1835 1904 Historiker Professor in Jena und Breslau verfasste Untersuchungen zur polnischen russischen spatmittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Geschichte Alfred von Biber Palubicki 1836 1908 Maler Werner Alberti eig Albert Krzywynos 1861 1934 Opernsanger Tenor Otto Nollau 1862 1922 Oberburgermeister von Remscheid Felix Waldstein 1865 1943 Politiker DDP Siegfried Laboschin 1868 1929 Maler und Grafiker Georg Davidsohn 1872 1942 sozialdemokratischer Politiker und Journalist Arthur Hubner 1878 1934 Psychiater Rechtsmediziner und Hochschullehrer Richard Neumann 1878 1955 Jurist Senatsprasident beim Bundesgerichtshof Kurt Jahnke 1882 1950 deutsch amerikanischer Geheimagent Lucjan Kamienski 1885 1964 Komponist und Musikwissenschaftler Richard Honig 1890 1981 deutscher Strafrechtler Ludwig Franz Meyer 1894 1915 Dichter Wilhelm Storz 1897 1985 Jurist Inhaber des Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern Verfasser des Lehrbuchs Deutsches Strafrecht 3 Aufl 1963 Gunther Pancke 1899 1973 SS Obergruppenfuhrer Wilhelm Bahnik 1900 1938 kommunistischer Widerstandskampfer Heinz Reinefarth 1903 1979 SS Gruppenfuhrer Politiker Hans Tasiemka 1905 1979 deutsch britischer Filmkritiker und Archivar Edward Bury 1919 1995 Komponist Dirigent Pianist und Musikpadagoge Mieczyslaw Porebski 1921 2012 Kunsthistoriker Ireneusz Gwidon Kaminski 1925 1996 Schriftsteller und Journalist Hans Jurgen Gerhardt 1928 2010 Mediziner Stanislaw Kasprzyk 1942 2022 Hockeyspieler Johann Christoph Student 1942 Psychiater und Palliativmediziner Aleksander Ciazynski 1945 2021 Hockeyspieler Pawel Arndt 1954 Politiker Krzysztof Wetkowski 1963 Bischof von Wloclawek Arkadiusz Radomski 1977 Fussballspieler Marika Popowicz Drapala 1988 SprinterinBibliografie BearbeitenBibliotheks und Bibliographieportal des Herder Institut Marburg Monographien Beitrage BearbeitenHeinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 311 316 Fuhrer durch Gnesen seine Geschichte und seine Sehenswurdigkeiten Otto Pabst Gnesen 1913 Digitalisat Gniezno Geschichte und Gegenwart Schriftenreihe der Stadt Speyer Bd 8 Stadtverwaltung Speyer 1997 Wilfried Gerke unter Mithilfe von Elfriede Henke Deutsche im Gnesener Land Heimatbuch fur den Kreis Gnesen Witkowo Geschaftsstelle der Heimatkreisgemeinschaft Gnesen Hannover 1981 Ursula Mende Die Bronzeturen des Mittelalters 800 1200 Hirmer Munchen 1983 ISBN 3 7774 3530 9 S 84 ff Enno Schwanke Die psychiatrische Anstalt Tiegenhof Die nationalsozialistische Euthanasie in regionaler Perspektive Berlin 2013 Masterarbeit FU Berlin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gniezno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt mehrsprachig Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Jan Dlugosz Lech Czech i Rus S 164 Hans Heinrich Bass Hungerkrisen in Preussen wahrend der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Scripta Mercaturae Verlag St Katharinen 1991 ISBN 3 922661 90 4 S 248 Kinderfachabteilung Tiegenhof University of Vermont abgerufen am 10 Oktober 2015 Marian Drogowski HISTORIA Okres okupacji hitlerowskiej 11 09 1939 21 01 1945 poln auf der Website des heutigen Spitals Memento des Originals vom 14 August 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dziekanka net Die Kirchen sind einem an der ul Tumska ausgehangten Stadtplan entnommen Glowny Urzad Statystyczny LUDNOSC STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM Memento vom 15 Mai 2011 im Internet Archive Stand vom 30 Juni 2010 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 25 August 2020 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 25 August 2020 Normdaten Geografikum GND 116936 1 lobid OGND AKS LCCN n81056597 VIAF 234160645 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gniezno amp oldid 237114435