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Heinrich IV auch Heinrich der Gerechte Henricus Probus polnisch Henryk IV Prawy um 1256 23 Juni 1290 war ab 1270 Herzog von Breslau Ab 1288 Herzog in Krakau und somit als Heinrich III Seniorherzog Princeps von Polen Heinrich von Breslau Codex Manesse 14 Jahrhundert Heinrich der Gerechte Kupferstich von Bartholomaus Strachowsky 1733 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 2 1 Codex Manesse 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenHeinrich entstammte der Linie der Dynastie der schlesischen Piasten Seine Eltern waren Herzog Heinrich III von Schlesien 1266 und Jutta von Masowien nach 1257 Heinrichs einzige Schwester war Hedwig 1252 56 vor 14 Dezember 1300 Sie heiratete 1271 1272 Heinrich den altesten Sohn Markgraf Albrechts des Entarteten und nach dessen Tod 1283 Otto von Anhalt Heinrich war in erster Ehe seit 1278 mit Konstanze 1351 einer Tochter des Herzogs Wladislaus I von Oppeln verheiratet die er um 1286 aus nicht bekannten Grunden verstiess 1287 vermahlte er sich mit Mechthild 1290 98 Tochter des Markgrafen Otto V von Brandenburg ein Sohn Ottos III von Brandenburg und Haupt des ottonischen Zweigs Brandenburgs Die Ehe blieb kinderlos Leben Bearbeiten nbsp Denkmal Heinrichs IV von Breslau nbsp Wappen Heinrichs IV von BreslauHeinrichs Grossmutter war Anna von Bohmen Wohl deshalb wurde er in Prag erzogen wo er unter dem Einfluss des Konigs Ottokar II Premysl stand Sein Herzogtum beschrankte sich auf den ostlichen Teil des spater als Niederschlesien bezeichneten Gebietes mit Breslau Nach dem Tod seines Vaters 1266 ubernahm dessen Bruder Wladislaw von Schlesien die vormundschaftliche Regierung uber Heinrich und dessen Herzogtum Dieser starb 1270 und bestimmte testamentarisch Heinrich zu seinem Alleinerben Neuer Vormund Heinrichs der bis 1273 meist am Prager Hof weilte wurde Konig Ottokar 1271 beteiligte sich Heinrich an einem Feldzug Ottokars nach Ungarn 1272 bestimmte er Breslau zur Hauptstadt Schlesiens und verlieh ihr grosse Privilegien Seit 1274 fuhrte er den Titelzusatz Herr von Breslau Nach Erlangung der Volljahrigkeit kampften Heinrichs Hilfstruppen 1276 gegen Rudolf von Habsburg Die Schwache Ottokars nach der Niederlage ausnutzend wurde Heinrich am 18 Februar 1277 von seinem Onkel Boleslaw II in Jeltsch gefangen genommen auf die Burg Lehnhaus verschleppt und erst am 22 Juli 1277 nach Abtretung der Gebiete Neumarkt und Striegau freigelassen Nach dem Tod des Konigs Ottokar 1278 machte sich Heinrich Hoffnungen auf die Regentschaft in Bohmen 1 1280 leistete er als erster schlesischer Herzog fur sein Land den Lehnseid und erhielt dieses als Reichsfurst von Rudolf von Habsburg als Lehen zuruck Vermutlich aus Dankbarkeit wies ihm Rudolf zudem das Glatzer Land zu lebenslangem Genuss an 2 Mit dem Breslauer Bischof Thomas II fuhrte er einen Immunitatsstreit bei dem es auch um die Zehntzahlungen der deutschsprachigen Dorfer ging 1274 nahm Heinrich am Zweiten Konzil von Lyon teil wo er sich uber Bischof Thomas beschwerte Da der Klerus auf seiner Seite stand konnte er seine Stellung behaupten obwohl er zeitweise gebannt war Auf Anraten des Meissner Propstes und spateren Bischofs Bernhard von Kamenz der seit 1279 als Heinrichs Kanzler fungierte verpfandete Heinrich als Wiedergutmachung dem Bischof am 6 September 1281 Zuckmantel und die Burg Edelstein von der aus Nikolaus I von Troppau vorher das Neisser Bistumsland verwustet hatte Doch schon ein Jahr spater fuhrten Heinrich und Thomas einen neuen Streit um den Zehnten der dazu fuhrte dass Heinrich aufgrund eines Schiedsspruchs dem Bischof 65 namentlich aufgefuhrte Dorfer im Grenzwaldgebiet abtreten sollte 1284 besetzte Heinrich diese Dorfer und beanspruchte deren Steuern und Einkunfte fur sich und zog damit den bischoflichen Bann auf sich Auch die Synode von Leczyca 1285 sprach uber Heinrich das Interdikt aus Der polnische Episkopat war gegen ihn weil sich die deutschen Ansiedler gegen die Erhebung des Peterspfennigs wandten Auch nationale Antipathien gegen die schlesisch deutschen Minoriten sollen eine Rolle gespielt haben Nach dem Tode des Krakauer Herzogs Leszek II 1288 erlangte Heinrich mit dem Einfluss der deutschen Burgerschaft von Krakau die Krakauer Herzogswurde die er gegen Wladyslaw I Ellenlang von Kujawien und Boleslaw von Plock verteidigen musste Nachdem ihm die Burg ubergeben worden war kehrte er nach Breslau zuruck Am 11 Januar 1288 versohnten sich Heinrich und Bischof Thomas in Breslau Heinrich stiftete die reich ausgestattete Kollegiatkirche zum Hl Kreuz auf der Dominsel Zur Ausstattung gehorten auch 17 Kanonikerstellen Im selben Jahr beendete er den Streit um das Lebuser Land mit Brandenburg um fur den Erbkrieg um die polnische Seniorwurde gegen seine Verwandten die Piasten Wladyslaw I Ellenlang von Kujawien und Przemyslaw II von Grosspolen frei zu sein 1289 nahm er das Herzogtum Kleinpolen Krakau endgultig in Besitz Dadurch wurde er Senior von Polen und markierte so einen letzten Hohepunkt der Herrschaft der schlesischen Piasten in Polen Kurz vor seinem Tod erteilte Heinrich der Kirche jenes Privileg mit dem er dem Bistum dessen Guter und Besitzungen bestatigte und fur das Neisser Ottmachauer Gebiet die Landeshoheit gewahrte Die damit verbundene Machtposition der schlesischen Kirche fuhrte in den folgenden Jahrhunderten immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Herzogen und der Kirche Da Heinrich keine leiblichen Nachkommen hatte erbte das Herzogtum Breslau testamentarisch Heinrich III von Glogau Infolge des Widerstands der Breslauer Burger fiel es jedoch an Heinrich von Liegnitz Erbe von Krakau und Sandomir wurde Przemyslaw II Die Vermutung Heinrich sei vergiftet worden ist nicht belegt Sein Leichnam wurde in der Kreuzkirche von Breslau beigesetzt Codex Manesse Bearbeiten Wenige Jahre nach seinem Tod wurde Heinrich in der Heidelberger Liederhandschrift verewigt Unter seinem Namen Heinrich von Pressela wurden dort zwei deutsche Minnelieder und eine Turnierszene uberliefert Literatur BearbeitenHeinrich Appelt Hugo Kuhn Heinrich IV Herzog von Schlesien Breslau In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 394 396 Digitalisat Colmar Grunhagen Heinrich IV Herzog von Schlesien Herr von Breslau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 607 611 Historische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich IV Schlesien Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Heinrich IV Schlesien Quellen und Volltexte Codex Manesse Heinrich von BreslauEinzelnachweise Bearbeiten nach den Aufzeichnungen des Augustiner Chorherrenstifts Raudnitz soll er nach Ottokars Tod mit seinem Heer vor Prag gezogen sein um die bohmische Landeshauptmannschaft zu fordern Siehe Historische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 5 durchgesehene Auflage 1988 S 123 Nach der Konigsaaler Chronik soll er schon vorher das Glatzer Land gewaltsam erobert haben Siehe Historische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 5 durchgesehene Auflage 1988 S 123 VorgangerAmtNachfolgerLeszek II der SchwarzeSeniorherzog von Polen 1288 1290Przemysl II Normdaten Person GND 124928269 lobid OGND AKS LCCN n86119949 VIAF 50712442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich IV ALTERNATIVNAMEN Heinrich IV von Schlesien Heinrich von Breslau Heinrich der Gerechte Henryk IV Probus polnisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von Schlesien Herzog von Krakau Princeps von PolenGEBURTSDATUM um 1256STERBEDATUM 23 Juni 1290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich IV Schlesien amp oldid 238151969