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Die Stiftskirche zum Heiligen Kreuz und St Bartholomaus polnisch Kolegiata sw Krzyza i sw Bartlomieja am plac Koscielny 1 in Breslau kurz Kreuzkirche oder Kreuzstift genannt ist eine hochgotische zweigeschossige Doppelkirche Sie ist die zweitgrosste Kirche auf der Breslauer Dominsel Kreuzkirche vom nordlichen Domturm aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Breslauer Dominsel auf einer Zeichnung aus dem 18 Jahrhundert Links ist die Kreuzkirche zu erkennen nbsp Blick auf die Sudfassade der Kirche nbsp Kreuzkirche um 1900 von der Dombrucke aus gesehenDie Kollegiatstiftskirche wurde vom Breslauer Herzog Heinrich IV am 11 Januar 1288 gestiftet und war ein Votum nach der Aussohnung mit dem Breslauer Bischof Thomas II der seinerseits die Kirche St Thomas von Canterbury in Ratibor stiftete 1 Die Breslauer Kreuzkirche sollte zur vorubergehenden Grablege des Herzogs werden der zuvor als sein Mausoleum die Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria gestiftet hatte die jedoch wegen des parallelen Bauvorhabens keine Aussichten auf rechtzeitige Fertigstellung hatte Als Baumeister der Kreuzkirche wird der herzogliche Hofbaumeister Wiland vermutet Bis 1295 erfolgte der Bau der Grundmauern und des Chores Vermutlich war die Kirche als Basilika mit einem Querschiff und einer Krypta unter dem erhabenen Chor geplant Bereits 1290 wurde dort Herzog Heinrich begraben aber nicht nur vorubergehend In den Jahren 1300 Deckplatte bis 1320 Seitenwande entstand seine Tumba In den Jahren 1320 1350 wurde an der Kirche weitergebaut wobei die Krypta auf den gesamten Grundriss zu einer vollstandigen Unterkirche erweitert wurde dem Apostel Bartholomaus geweiht Statt der Basilika entstand nun eine Hallenkirche Zuletzt wurden die Turme erhoht wobei nur der Sudturm 1484 mit dem Aufsetzen des Helms abschliessend fertiggestellt werden konnte In den Jahren 1503 1538 war Nikolaus Kopernikus Kanoniker des Kreuzstifts Wahrend der Reformation in Breslau blieb die Kirche die sich auf dem bischoflichen Grund und Boden befand katholisch In den Jahren 1672 und 1723 wurden die beiden Kirchenraume barockisiert und in der oberen Kirche wurde eine Orgelempore eingebaut Das Kreuzstift wurde 1810 sakularisiert und die untere Kirche vorubergehend entwidmet 2 Im Jahr 1925 wurde die Kirchengemeinde Heilig Kreuz gegrundet Wahrend der Schlacht um Breslau 1945 wurde die Kreuzkirche weit weniger beschadigt als die benachbarten Grosskirchen Dom St Johannes und die Sandkirche Die Dachdeckung und Gewolbe der oberen Kirche wurden teilweise beschadigt der Dachstuhl blieb jedoch erhalten wahrend in der unteren Kirche lediglich ein Gewolbefeld einsturzte Nach dem Krieg liess die polnische Verwaltung das Kirchengebaude wieder vollstandig aufbauen der Innenraum erhielt seinen Ursprungszustand weitestgehend zuruck Die Tumba des Stifters die noch wahrend des Kriegs abgebaut wurde befindet sich seit den 1990er Jahren jedoch im Nationalmuseum Breslau Die untere Kirche diente bis 1956 den in Breslau verbliebenen deutschen Katholiken und anschliessend bis 1997 der griechisch katholischen Kirchengemeinde Im Jahr 1999 wurde das Kollegiatstift wiederhergestellt Architektur Bearbeiten nbsp Blick in den Innenraum in Richtung Chor nbsp Ansicht des Innenraums mit der OrgelDie Architektur der Kirche ist in mancher Hinsicht aussergewohnlich Vor allem sind die in Schlesien fast einzigartige Zweigeschossigkeit und die Hohe der Backsteinkirche bemerkenswert Die beiden Kirchenraume zeichnen sich durch einen nahezu gleichen Grundriss in Form eines 66 m langen und 44 m breiten lateinisches Kreuzes aus Es handelt sich um dreischiffige funfjochige Hallen mit vierjochigem Chor mit Funfachtelschluss sowie ebenso Funfachtel abgeschlossenen Querschiffarmen Das Querschiff kommt unter den gotischen Kirchen Breslaus ansonsten nur in der Adalbertkirche und der Matthiaskirche vor Die obere Kreuzkirche ist im Innenraum ca 19 m hoch und erscheint trotz der Hallenform lichtdurchflutet wahrend die untere Bartholomauskirche mit 7 m fast dreimal niedriger ist und einen gedrungenen Eindruck vermittelt Zu diesem Kontrast tragt ausser der unterschiedlichen Raumhohe auch der Sachverhalt bei dass in der oberen Kirche jeder zweite Pfeiler ausgelassen wurde und die Joche dort paarweise 2 3 sowie 4 5 mit Springgewolben in Seitenschiffen und Sterngewolben im Mittelschiff zusammengefasst wurden Die untere Kirche ist mit Kreuzrippengewolben uberwolbt Untypisch ist die Lage der beiden Turme Diese sind in die Innenecken zwischen den Seitenschiffen und dem Querschiff gestellt und nehmen so jeweils eine Jochweite ein Der Nordturm wurde nie fertiggestellt und ist mit einem kupfergedeckten Walmdach abgeschlossen Der insgesamt 69 m hohe Sudturm tragt die ursprungliche spatmittelalterliche holzerne Turmspitze von 1484 die vom Meister Stephan von Meissen erbaut und 1672 mit Kupfer neu eingedeckt wurde Dies ist die einzige im Original erhaltene Konstruktion dieser Art in Breslau Das Mittelschiff der Chor und das Querschiff haben steile Monch Nonne gedeckte Satteldacher Die Seitenschiffe sind in jedem Joch mit quer gestellten eigenen Satteldachern uberdeckt die jeweils mit einem Dreiecksgiebel abschliessen Dem Chor der ostorientierten Kirche schliesst sich von Norden eine mehrgeschossige Sakristei an die neben den ungleichen Turmen von der Symmetrie des Bauwerks abweicht jedoch bereits der ersten Bauphase erstammt Die Kirche verfugt uber zwei Orgeln Im Innenraum befindet sich ein Tympanon aus der Zeit um 1350 mit der Darstellung der Anbetung des Gnadenstuhls durch Herzog Heinrich IV und dessen Frau Mechthild 1290 98 Tochter des Markgrafen Otto V von Brandenburg Literatur BearbeitenAdam Zurek Dawny kosciol kolegiacki Sw Krzyza obecnie parafialny in Jan Harasimowicz Hrsg Atlas Architektury Wroclawia Tom 1 Seiten 10 11 Breslau 1997 ISBN 83 7023 592 1 Edmund Malachowicz Wroclawski zamek ksiazecy i kolegiata sw Krzyza na Ostrowie Breslau 1994 ISBN 83 7085 012 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Breslau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Kreuzkirche aus dem Buch von Kurt Engelbert und Josef Engelbert Die katholischen Kirchen Breslaus 1961 2 AuflageEinzelnachweise Bearbeiten Die Kreuzkirche auf www breslauerleben de abgerufen am 7 Juli 2015 Geschichte der Kreuzkirche Memento vom 24 Juni 2015 im Internet Archive abgerufen am 7 Juli 2015 51 115 17 043888888889 Koordinaten 51 6 54 N 17 2 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzkirche Breslau amp oldid 224834970