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Heinrich III genannt der Weisse polnisch Henryk III Bialy 1227 1230 3 Dezember 1266 entstammte der Dynastie der Schlesischen Piasten Von 1248 bis zu seinem Tod war er Herzog von Schlesien Breslau Siegel Heinrichs III Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bundnis mit Bohmen 1 2 Innenpolitik 1 3 Aufstand des Adels und fruher Tod 2 Kinder 3 Vorfahren 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Das Herzogtum Breslau orange unter Heinrich III zwischen den schlesischen Herzogtumern Glogau grun Liegnitz lila und den Oberschlesischen Herzogtumern gelb Heinrich III wurde zwischen 1227 und 1230 als zweitaltester Sohn Heinrich II von Schlesien und seiner Gemahlin Anna von Bohmen der Tochter des bohmischen Konigs Ottokar I Premysl geboren Sein Vater der uber Schlesien Krakau und Grosspolen geherrscht hatte fiel in der Schlacht bei Wahlstatt 1241 im Kampf gegen die Mongolen in der Nahe des heutigen Klosters Wahlstatt Heinrich III war zu dieser Zeit hochstens 14 Jahre alt und somit noch unmundig Dagegen trat sein alterer Bruder Boleslaus die Nachfolge des Vaters an und herrschte uber Niederschlesien 1242 starb uberraschend sein Bruder Mieszko der ein Jahr lang uber Lebus geherrscht hatte Seitdem war Heinrich III Mitregent seines Bruders Boleslaus Erst 1247 wurde er als volljahrig angesehen sein Bruder sprach ihm jedoch seinen Machtanspruch ab Erst mit Hilfe des Adels gelang es Heinrich Boleslaus zum Einlenken zu bringen und zwang ihm seine Mitregentschaft auf Diese Verbindung wurde von Streitereien begleitet deshalb setzte er ein Jahr spater eine Teilung Niederschlesiens durch und es wurde festgesetzt dass beide mit Mitregenten regieren mussten Heinrich erhielt das wertvollere Gebiet um Mittelschlesien und regierte mit seinem Bruder Wladislaw Sein neues Territorium reichte bis zu den Stadten Militsch und Namslau im Norden sowie Neisse und Schweidnitz im Suden Boleslaus erhielt nun den Westteil Niederschlesiens das Herzogtum Liegnitz hatte aber mit seinem Mitregenten seinem Bruder Konrad II Streitigkeiten Damit setzte sich die Zersplitterung Schlesiens in kleine Herrschaften fort Der schlesische Adel unterstutzte naturlich diese Politik da er auf eine Schwachung des Herzogtums und auf eine gewisse Autonomie bedacht waren Fur Boleslaus war dieser gewaltige Machtverlust unverantwortbar und ein Krieg war absehbar Er war aber in Geldnot deshalb verkaufte er die Halfte der Region Lebus an Wilbrand von Kafernburg den Erzbischof von Magdeburg Heinrich galt im Gegensatz zu seinem Bruder als friedlich und sparsam deshalb blieb es vorerst nur beim Aufrusten Schliesslich mischte sich aber 1250 Konrad ein indem er einen eigenen Landesteil forderte und sogar seine Forderung auf Breslau geltend machte Es gelang ihm sogar Heinrich fur drei Jahre abzusetzen Darauf hin brach aber das ganze Herzogtum Liegnitz auseinander und durch dieses Machtvakuum schaffte es Heinrich ohne Waffengewalt seine Herrschaft wieder anzutreten Bundnis mit Bohmen Bearbeiten In der Folgezeit wurde Heinrich zum bedeutendsten Herzog Schlesiens Nachdem er seine Macht im Inneren gefestigt hatte konnte er sich nun um sein Verhaltnis mit dem Ausland kummern Mit den Bohmen pflegte er gute Kontakte was schliesslich zu einer Unterstutzung Bohmens und einem Bundnis fuhrte Dieses Bundnis brachte jedoch neue Feinde mit sich Im Jahre 1253 wurde Premysl Ottokar II neuer Konig von Bohmen der sich daruber hinaus wegen seines grossen Reichtums gute Chancen auf den romisch deutschen Kaisertitel ausrechnete Nun kam es zum Krieg mit dem ungarischen Arpadenkonig Bela IV Schlesien wurde als Bundnispartner Bohmens bis 1254 mehrfach von den mit Ungarn verbundeten polnischen Heeren heimgesucht Heinrich blieb trotzdem dem Konig von Bohmen treu und nahm mit ihm 1260 an der Schlacht bei Kressenbrunn teil Auch hier zeigte sich dass er von den Nachbarn stets seinem Bruder vorgezogen wurde und ihn unterstutzten auch die Markgrafen von Meissen Wie seine Vorganger bemuhte er sich als Herzog um die Senioratsherrschaft in Polen sein Herrschaftsgebiet war jedoch nur noch ein Rumpfstaat und allein schon wegen seiner Grosse und der ungeklarten Grenzlage fehlte ihm die notige Hausmacht um eine ernsthaftes Angehen dieses Plans zu ermoglichen Innenpolitik Bearbeiten Zu seinen Verdiensten muss aber gerechnet werden dass er wie seine Vorganger im Zuge der Ostkolonisation weiterhin deutsche Siedler in sein Land holte und so Fortschritte auf politischer kultureller und vor allem wirtschaftlicher Ebene verzeichnen konnte Wahrend seiner Regierungszeit kam es zu zahlreichen Stadterhebungen vor allem erreichte Breslau endgultig die Metropolstellung die sich spater noch fortfuhren sollte Hier ist besonders das Jahr 1261 hervorzuheben denn am 16 Dezember hatte er ihr gemeinsam mit seinem Bruder Wladislaw das Magdeburger Stadtrecht verliehen und damit einen planmassigen und grosszugigen Wiederaufbau der Stadt nach dem Mongolensturm gesichert Aufstand des Adels und fruher Tod Bearbeiten Trotzdem erregte er den Unmut des Adels da er ihnen nach der Aufteilung des Herzogtums Liegnitz die Aneignung der frei gewordenen Guter untersagte und ihre Macht einschranken wollte Das alles fuhrte zu einem Aufstand des Adels im Jahre 1266 der vor allem fur den Breslauer Bischof Thomas I und Herzog Boleslaus nicht ungelegen kam da dies fur sie zu einem Machtzuwachs fuhren musste Zumal gefordert wurde dass das Herzogtum Breslau zwischen Heinrich und seinem jungsten Bruder Wladislaw seit 1265 Erzbischof von Salzburg aufzuteilen Der Aufstand scheiterte da es dem Adel nicht gelang seine Ziele durchzusetzen im selben Jahr kam es jedoch zu einem Teilerfolg der Verschworer Denn am 3 Dezember desselben Jahres starb Heinrich unerwartet im Alter von hochstens 39 Jahren Es ist umstritten was die Ursache seines so fruhen Todes sein konnte so wird angenommen dass er wie einige seiner Vorganger vergiftet wurde Besonders von Seiten des Adels konnte eine solche Tat ausgegangen sein da Heinrich nach dem Scheitern des Aufstandes bestimmt hart gegen die Verantwortlichen vorgegangen war Boleslaus und Thomas konnten ebenfalls in einen Mord verwickelt gewesen sein Jedenfalls ist auf seiner Grabtumba in der Ursulinenkirche in Breslau ein Todesgrund eingemeisselt Anno domini Millesimo Nonas Decembris obiit veneno inclitus dux Wratislaviensis Henricus tertius secundus filius secundi Henrici a Thartaris Im Jahre des Herrn 1266 am 9 Dezember starb durch Vergiftung der bekannte Breslauer Herzog Heinrich III der zweite Sohn Heinrichs II Inschrift auf der Grabtumba Heinrich III Schlesien in Breslau Seine Nachfolge trat sein Bruder Wladislaw an bis 1270 gefolgt von Heinrichs Sohn Heinrich IV In der Folgezeit verlor die Zentralgewalt in Schlesien immer mehr an Bedeutung da die einzelnen Teilstaaten noch weiter zersplitterten Kinder BearbeitenHeinrich vermahlte sich am 8 Juni 1252 mit Judith 1257 65 Witwe des Oppelner Herzogs Mieszko II Der Ehe entstammten die Kinder Hedwig 1252 56 vor 14 Dezember 1300 vermahlt 1271 1272 mit Heinrich Landgraf von Thuringen Nach dessen Tod heiratete sie in zweiter Ehe 1283 Otto Graf von Anhalt Heinrich IV 1290 In seinem Todesjahr 1266 heiratete Heinrich in zweiter Ehe Helene Tochter des Herzogs Albrecht I von Sachsen die Ehe blieb kinderlos Vorfahren BearbeitenAgnes von AntiochiaTochter des Rainald de Chatillon Bela III 1148 1196 Judith von Thuringen nach 1135 1174 Landgrafin von Thuringen und Konigin von Bohmen Vladislav II um 1110 1174 Konig von Bohmen Agnes von Wettin 1195 Berthold III von Andechs Meran 1204 Graf von Tirol Karnten und Istrien Christine 1204 1208 aus mitteldeutschem Grafengeschlecht Boleslaus I 1127 1201 der Lange Herzog von Schlesien Konstanze von Ungarn um 1177 1240 Konigin von Bohmen Ottokar I Premysl um 1155 1230 Konig von Bohmen Hedwig von Andechs 1174 1243 Herzogin Schlesiens 1267 heiliggesprochen Heinrich I 1163 1238 der Bartige Herzog von Schlesien Anna von Bohmen 1201 1265 Heinrich II 1196 1207 1241 der Fromme Herzog von Schlesien Krakau und Grosspolen Heinrich III 1227 1230 1266 Herzog von Schlesien Breslau Literatur BearbeitenHeinrich Appelt Heinrich III Herzog von Schlesien In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 394 Digitalisat Colmar Grunhagen Heinrich III Herzog von Schlesien Breslau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 606 f Weblinks BearbeitenMaterialsammlung zu Heinrich III von Schlesien Breslau bei Genealogie MittelalterNormdaten Person GND 118876570 lobid OGND AKS VIAF 15567461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich III ALTERNATIVNAMEN Heinrich der Weisse Henryk III Bialy polnisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von Schlesien BreslauGEBURTSDATUM zwischen 1227 und 1230STERBEDATUM 3 Dezember 1266 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich III Schlesien amp oldid 220848892