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Das Herzogtum Oppeln polnisch Ksiestwo opolskie tschechisch Opolske knizectvi bestand von 1180 bis 1201 als Teilfurstentum Silesia Opoliensis des Herzogs Jaroslaw des altesten Sohnes des Herzogs Boleslaw I von Schlesien ab 1202 war es mit dem Herzogtum Ratibor verbunden und nach dessen Teilung 1281 ein eigenstandiges Herzogtum Es wurde bis 1532 vom Oppelner Zweig den Schlesischen Piasten regiert die 1532 mit Herzog Johann II erloschen Als Erbfurstentum der Krone Bohmen wurde es mehrmals verpfandet Residenzort war die gleichnamige Stadt Oppeln Wappen des Herzogtums Oppeln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herzoge von Oppeln 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet von Oppeln gehorte nach der Teilung Schlesiens 1173 zunachst zum schlesischen Teilgebiet des Herzogs Boleslaw I Dieser ubertrug es 1180 wegen familiarer Machtkampfe als Herzogtum Silesia Opoliensis seinem Sohn Jaroslaw auf dessen Lebenszeit Als Gegenleistung musste sich Jaroslaw verpflichten in den geistlichen Stand zu treten Nach Jaroslaws Tod am 22 Marz 1201 fiel das Herzogtum Oppeln vertragsgemass an seinen Vater Boleslaw zuruck Nachdem auch dieser im selben Jahr am 8 Dezember verstarb eroberte Boleslaws Bruder Mieszko im Kampf gegen seinen Neffen Heinrich I im Jahre 1202 das Oppelner Land und verband es auf Dauer mit seinem Herzogtum Ratibor 1 Da im selben Jahr das fur Polen geltende Senioratsprinzip aufgegeben wurde erlosch die staatsrechtliche Verbindung der schlesischen Gebiete zu Polen wodurch die bis dahin eigenstandigen schlesischen Herzogtumer auch die politische Unabhangigkeit erlangten Nach dem Tod von Mieszkos Enkel Wladislaus I 1281 wurde das Herzogtum Ratibor Oppeln unter dessen vier Sohne geteilt Dadurch entstanden die Herzogtumer Ratibor Beuthen Teschen Auschwitz und Oppeln das Bolko I erhielt Nach dessen Tod 1313 wurde das Herzogtum Oppeln unter seine drei Sohne geteilt Herzog Albert erhielt das Herzogtum Strehlitz und Herzog Bolko Boleslaw II erhielt das Herzogtum Falkenberg Dessen gleichnamiger Bruder Bolko Boleslaw II erhielt das so verkleinerte Herzogtum Oppeln Er unterstellte sich noch vor dem Vertrag von Trentschin 1327 der Oberhoheit Bohmens wodurch das Herzogtum Oppeln wie auch die anderen oberschlesischen Teilfurstentumer ein Lehen der Krone Bohmen wurden nbsp Piastenschloss OppelnBolkos II Sohn Wladislaus II von Oppeln der zunachst gemeinsam mit seinem Bruder Bolko III das Herzogtum Oppeln regierte erlangte als Palatin von Ungarn hohe Amter und umfangreiche Besitzungen in Polen die er jedoch verlor nachdem er ab 1391 den Plan verfolgte das Konigreich Polen zu zerschlagen und es zwischen den Konigreichen Ungarn und Bohmen dem Kurfurstentum Brandenburg und dem Deutschen Orden aufzuteilen Deshalb unternahm der polnische Konig 1392 Wladyslaw II Jagiello einen Kriegszug in das Oppelner Land und verwustete es Da Wladislaus bereits 1390 das von ihm 1384 erworbene Herzogtum Jagerndorf an Jobst von Mahren verkauft hatte lebte er nachfolgend in seinem Herzogtum Oppeln das er 1393 seinen Neffen Johann I Bolko IV Heinrich 1394 und Bernhard verpfandete wobei ihm ein lebenslanger Niessbrauch eingeraumt wurde Nach Wladislaus II Tod 1401 folgten ihm die Neffen Johann I Bolko IV und Bernhard als Herzoge von Oppeln Sie fuhrten seit etwa 1390 die sogenannte Oppelner Fehde mit dem Rat der Stadt Breslau die raubrittermassig gefuhrt wurde und sich bis zum Beginn der Hussitenkriege hinzog Nach dem Tod Herzogs Bolko V der ein Anhanger der Hussiten war wurden die Herzogtumer Strehlitz und Falkenberg 1460 unter dessen Bruder Nikolaus I wieder mit Oppeln vereint Ihm folgten 1476 dessen Sohne Nikolaus II der 1497 starb und Johann II Er erwarb 1494 von Wilhelm II von Pernstein die Herrschaft Gleiwitz 1495 vergrosserte er sein Herzogtum um Tost 1498 um Beuthen und 1509 um Cosel Nach dem Tod des Herzogs Valentin von Ratibor mit dem die Linie der Troppauer Premysliden erlosch erwarb er 1521 das Herzogtum Ratibor das er mit Oppeln verband Wahrend seiner Regentschaft wurde 1528 eine in deutscher Sprache verfasste Bergordnung erlassen die wegweisend fur den oberschlesischen Bergbau wurde 1531 erliess er das Grosse Landesprivileg mit dem u a die Zugehorigkeit zur Krone Bohmen festgeschrieben und zur Amtssprache das Tschechische bestimmt wurde Nach Johanns Tod 1532 fiel sein Herzogtum Oppeln Ratibor als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen wodurch es den Status eines bohmischen Erbfurstentums erlangte Die seit 1526 als Konige von Bohmen regierenden Habsburger verpfandeten das Herzogtum Oppeln mehrmals Pfandnehmer waren 1532 1551 die Markgrafen von Brandenburg Ansbach anschliessend bis 1557 die ungarische Konigin Isabella 1598 einige Monate der siebenburgische Furst Sigismund Bathory und 1622 1623 Furst Gabor Bethlen 1645 1666 war es schliesslich als Ersatz fur nicht bezahlte Mitgift mehrerer nach Polen verheirateter osterreichischer Prinzessinnen an das polnische Konigshaus der Wasa verpfandet 2 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel das Herzogtum Oppeln 1742 wie der grosste Teil Schlesiens an Preussen und gehorte verwaltungsmassig ab 1815 zur Provinz Schlesien Herzoge von Oppeln Bearbeiten1180 1201 Jaroslaw ab 1198 Bischof von Breslau 1281 1313 Boleslaw Bolko I 1313 Sohn Wladislaus I 1281 1313 1362 65 Boleslaw II von Oppeln Falkenberg 1362 65 Sohn Boleslaws I 1313 nach 1366 Albert von Oppeln Strehlitz nach 1366 Sohn Boleslaws I 1313 1356 Bolko II 1356 Sohn Boleslaws I 1356 1401 Wladislaus II 1401 Sohn Bolkos II 1356 1382 Bolko III 1382 Sohn Bolkos II 1360 65 1382 Heinrich von Oppeln Falkenberg 1382 Sohn Boleslaws I 1382 1421 Johann I Kropidlo 1421 Sohn Bolkos III 1382 1437 Bolko IV 1437 Sohn Bolkos III 1382 nach 1459 Bernhard von Falkenberg und Strehlitz 1455 Sohn Bolkos III 1437 1460 Bolko V 1460 Sohn Bolkos IV 1437 1476 Nikolaus I 1476 Sohn Bolkos IV 1476 1497 Nikolaus II 1497 Sohn Nikolaus I 1476 1532 Johann II 1532 Sohn Nikolaus I Literatur BearbeitenUlrich Schmilewski Oppeln Herzoge v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 558 f Digitalisat Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S XVII XXXV XLIV XLVIII und LVI sowie Stammtafeln auf S 596 597 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Libri Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 439 441 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Oppeln Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dessen Fursten nannten sich Herzoge von Oppeln und verwendeten im Gegensatz zu den Herzogen von Schlesien die in Mittel und Niederschlesien regierten bis ins 14 Jahrhundert die Bezeichnung Schlesien uberhaupt nicht Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Hrsg Geschichte Schlesiens Band 2 Die Habsburger Zeit 1526 1740 3 unveranderte Auflage Thorbecke Stuttgart 2000 ISBN 3 7995 6342 3 S 64 Normdaten Geografikum GND 4371368 3 lobid OGND AKS VIAF 240517104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Oppeln amp oldid 224864536