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Boleslaw I auch Boleslaus der Lange Boleslaus I von Schlesien polnisch Boleslaw I Wysoki 1127 18 Dezember 1201 war Herzog von Schlesien mit Sitz in Breslau Rekonstruktion der Grabplatte Boleslaus des Langen in der Klosterkirche Leubus Kupferstich von Bartholomaus Strachowsky 1733 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenBoleslaw entstammte der polnischen Herrscherdynastie der Piasten Sein Vater Wladyslaw II der Vertriebene 1159 war Begrunder der Linie der schlesischen Piasten Boleslaws Mutter war Agnes von Babenberg ca 1111 1163 Tochter des osterreichischen Markgrafen Leopold III Boleslaws Bruder waren Mieszko I 1211 Herzog von Schlesien ab 1202 Herzog von Oppeln Konrad I nach 1178 Herzog von Schlesien Boleslaws Schwester Richeza war seit 1152 mit Konig Alfons VII von Kastilien verheiratet 1163 heiratete Boleslaw Wenzlawa Zvinislava Anastasia Tochter des Wsewolod II von Kiew Dieser Ehe entstammte Jaroslaw 1201 Herzog von Oppeln ab 1198 Bischof von Breslau Nach Wenzlawas Tod vermahlte sich Boleslaw mit Adelheid Tochter des Pfalzgrafen Berengar von Sulzbach Dieser Ehe entstammten vier Sohne und zwei Tochter darunter Heinrich I 1238 Herzog von Schlesien und Herzog von Polen Adelheid verheiratet mit Markgraf Diepold III von MahrenLeben BearbeitenBoleslaw wurde 1146 zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Mieszko von seinem Onkel Boleslaw IV Kraushaar 1173 vertrieben Nachdem die Familie am Hof des romisch deutschen Konigs Konrad III Aufnahme fand verbrachte Boleslaw seine Jugend auf der kaiserlichen Pfalz Altenburg in Thuringen Zusammen mit Konig Konrad III nahm Boleslaw 1147 am Zweiten Kreuzzug teil 1154 1155 und 1158 1162 begleitete er den Kaiser Friedrich I Barbarossa auf dessen Italienzugen Erst vier Jahre nach dem Tode ihres Vaters durften Boleslaw und Mieszko mit Hilfe Kaiser Friedrichs I 1163 nach Schlesien zuruckkehren das ihnen ihr Onkel Herzog Boleslaw IV Kraushaar herausgeben musste Sie erhielten ihr Gebiet innerhalb der polnischen Senioratsverfassung als selbstandiges Herzogtum und waren gegenuber dem Kaiser tributpflichtig Ihr Herrschaftsgebiet das Mittel und Niederschlesien sowie das Oppelner Land umfasste regierten sie zunachst gemeinsam 1172 wurde Boleslaw von seinem Onkel Boleslaw Kraushaar erneut verbannt kehrte jedoch 1173 wiederum mit Hilfe des Kaisers Barbarossa zuruck Nachdem es zwischen den Brudern zu Streitigkeiten kam wurde das Land geteilt Boleslaw erhielt Mittel und Niederschlesien mit den Gebieten von Liegnitz Breslau und Oppeln Das Glogauer Land regierte er vermutlich als Vormund seines minderjahrigen Bruders Konrad Mieszko erhielt die oberschlesischen Gebiete von Ratibor und Teschen Da Boleslaw als Oberhaupt der alteren Piastenlinie den Krakauer Thron wiedergewinnen wollte beteiligte er sich 1177 an der Verschworung gegen den damaligen Senior Mieszko III den Alten weshalb er von diesem vertrieben wurde Erst mit Hilfe des neuen Seniorherzogs Kasimir des Gerechten konnte Boleslaw zuruckkehren Mieszko erhielt von Kasimir die Gebiete von Beuthen Auschwitz Zator Sewerien und Pless Nachdem Boleslaw seinen Sohn Heinrich zum alleinigen Erben bestimmt hatte emporte sich Jaroslaw der Sohn aus Boleslaws erster Ehe gegen seinen Vater Zusammen mit seinem Onkel Mieszko kampfte Jaroslaw gegen seinen Vater der ihm schliesslich 1180 auf Lebenszeit das Oppelner Gebiet als Herzogtum zuwies Als Gegenleistung musste sich Jaroslaw verpflichten in den geistlichen Stand zu treten Nach Jaroslaws Tod am 22 Marz 1201 fiel das Herzogtum Oppeln vertragsgemass an Boleslaw zuruck Da Boleslaw seinem Sohn Jaroslaw schon am 18 Dezember desselben Jahres im Tode folgte eroberte sein Bruder Mieszko wenige Monate spater das Oppelner Land und verband es auf Dauer mit seinem Herrschaftsgebiet Wahrend seiner Regierungszeit setzte sich Boleslaw fur den Landesausbau ein und forderte die Kolonisation des Landes mit deutschen Siedlern Deutsche Ostsiedlung Dabei mag sein 17 jahriger Aufenthalt in der Verbannung auf der kaiserlichen Pfalz in Altenburg eine Rolle gespielt haben In den nachfolgenden zweihundert Jahren grundeten die Einwanderer rund 1200 Dorfer und 120 Stadte nach deutschem Stadtrecht 1175 stellte er die Stiftungsurkunde fur das Kloster Leubus aus das bereits ab 1163 mit Zisterziensern aus Pforta in Sachsen besiedelt worden war Er soll dazu vorher mit papstlicher Genehmigung polnische Benediktiner aus Leubus vertrieben haben 1 Mit Boleslaws Einwilligung wurde das Breslauer Vinzenzstift an der Elbing an die Pramonstratenser ubergeben Er wurde im Kloster Leubus bestattet Literatur BearbeitenColmar Grunhagen Boleslaw der Lange In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 98 100 Hans Jurgen Rieckenberg Boleslaw I der Lange Herzog von Schlesien In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 430 Digitalisat Historische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 1 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 86 91 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2003 ISBN 3 520 31602 1 Einzelnachweise Bearbeiten Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2003 ISBN 3 520 31602 1 S 277 Normdaten Person GND 137698178 lobid OGND AKS LCCN n2013013146 VIAF 298461203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boleslaw I ALTERNATIVNAMEN Boleslaus I von Schlesien Boleslaus der Lange Boleslaw I Wysoki polnisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von SchlesienGEBURTSDATUM 1127STERBEDATUM 18 Dezember 1201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boleslaw I Schlesien amp oldid 221822435