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Das Herzogtum Ratibor lat Ducatus Ratiboria cs Ratiborske knizectvi poln Ksiestwo Raciborskie entstand 1173 durch Teilung des polnischen Herzogtums Schlesien Es ist nach der gleichnamigen Wallburg benannt die im Jahre 1108 erstmals erwahnt wurde und die 1155 Mittelpunkt einer Kastellanei war Sie wurde auch namensgebend fur die spatere Stadt Ratibor Wappen des Herzogtums Ratibor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herzoge von Ratibor aus der schlesischen Linie der Piasten 3 Herzoge von Ratibor aus der premyslidischen Linie Troppau Ratibor 4 Herzog von Ratibor aus dem Hause Hessen Rothenburg 5 Herzoge von Ratibor aus der Linie Hohenlohe Schillingsfurst 5 1 Oberhaupter der Familie nach 1918 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Burg RatiborDas Herzogtum Ratibor entstand 1173 durch die erste Teilung des Piastischen Herzogtums Schlesien zwischen den Brudern Konrad I und Mieszko I Der letztgenannte erhielt das kleinere oberschlesische Gebiet Ratibor Teschen und nahm seinen Sitz in Ratibor Im Jahr 1202 erloschen die Befugnisse des polnischen Seniorherzogs und damit die institutionalen weltlichen Verpflichtungen zwischen den polnischen Teilherzogtumern 1 2 Danach zerbrach Schlesien in mehrere unabhangige Teilherzogtumer 3 Der Posten des Seniorherzogs blieb jedoch bestehen und 1288 bis 1290 hatte der schlesische Herzog Heinrich IV von Breslau ihn inne 1246 stiftete Herzog Mieszko II 1246 die Ratiborer St Jakobi Kirche mit einem Dominikanerkloster Nach dem Tod des Herzogs Wladislaus I wurde das mit dem Oppelner Land verbundene Herzogtum Ratibor unter dessen vier Sohne geteilt Das Herzogtum Ratibor gehorte nun bis 1290 den Brudern Mieszko und Przemislaw gemeinsam und anschliessend Przemislaw allein Wahrend eines Streits zwischen dem Breslauer Herzog Heinrich IV und dem Breslauer Bischof Thomas II gewahrte Herzog Przemislaw 1285 dem Bischof Schutz auf der Ratiborer Burg Als Dank stiftete der Bischof das dem hl Thomas von Canterbury geweihte Ratiborer Kollegiatstift 1299 1306 stiftete Herzog Przemislaw das Jungfrauenstift mit einem Dominikanerinnenkloster dessen erste Abtissin seine Tochter Euphemia 1359 wurde nbsp Herzogtum Ratibor um 17901327 huldigte Herzog Lestko dem bohmischen Konig Wenzel III wodurch das Herzogtum als Lehen der Krone Bohmens unterstellt wurde Die bohmische Lehenshoheit bedeutete eine definitive Loslosung von Polen im Vertrag von Trentschin verzichtete 1335 Konig Kasimir III von Polen gegenuber dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg dem Schwiegersohn des Premysliden Wenzel III auf die polnischen Anspruche auf Schlesien Nach dem Tod des Herzogs Lestko 1336 fiel Ratibor als erledigtes Lehen an Bohmen Im Folgejahr vergab Johann von Luxemburg dieses Lehen an Nikolaus II von Troppau der mit Lestkos Schwester Anna verheiratet war und der premyslidischen Linie der Herzoge von Troppau entstammte Dessen altester Sohn Johann I erhielt 1365 als Alleinerbe das Herzogtum Ratibor und begrundete die premyslidische Stammlinie Troppau Ratibor die 1521 mit Herzog Valentin 1521 erlosch wodurch das Herzogtum Ratibor wiederum als erledigtes Lehen an Bohmen fiel Nachfolgend gelangte es an Herzog Johann II von Oppeln der beide Herzogtumer zum Herzogtum Oppeln Ratibor vereinte Nach seinem Tod 1532 fiel Oppeln Ratibor wieder als erledigtes Lehen an Bohmen von dem es in der Folgezeit haufig verpfandet wurde u a 1532 1551 an die Herzoge von Brandenburg Ansbach Als Ersatz fur nicht bezahlte Mitgift mehrerer nach Polen verheirateter osterreichischer Prinzessinnen war es 1645 1666 an das polnische Konigshaus verpfandet 4 Danach war es bohmisches Kammergut nbsp Weil viele ober schlesische Untertanen kein Deutsch konnten wurde nach der Annexion durch das Konigreich Preussen die neue Steuerverordnung Friedrichs II umgehend ins Polnische ubersetzt Interessant sind die Ortsnamen Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel das Gebiet wie fast ganz Schlesien 1742 an Preussen Aus dem Kammergut das um 1810 sakularisiertes Kirchengut erweitert wurde ging die Herrschaft Ratibor hervor die 1812 vom Kurprinzen von Hessen Kassel erworben wurde 1820 wurde die Herrschaft Ratibor zum Mediatfurstentum erhoben das der Landgraf Viktor Amadeus von Hessen Rotenburg zusammen mit Corvey als Ersatz fur an Frankreich abgetretene Gebiete links des Rheins bekam Ihm folgte 1834 sein Neffe Victor Herzog von Ratibor aus dem Hause Hohenlohe Schillingsfurst der jedoch nicht in Ratibor sondern im sakularisierten Kloster Rauden residierte 1840 erhielt er vom Konig von Preussen den erblichen Titel Herzog von Ratibor Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Ratibor 1945 an Polen Es entspricht in etwa dem Powiat Raciborski in der Woiwodschaft Schlesien Herzoge von Ratibor aus der schlesischen Linie der Piasten Bearbeiten1173 1211 Mieszko I 1211 Da er bei der Teilung 1173 benachteiligt worden war erhielt er 1177 vom neuen Seniorherzog Kasimir dem Gerechten Beuthen Auschwitz Zator Sewerien und Pless geschenkt 1211 1229 30 Kasimir I 1230 Sohn Mieszkos I 1230 1246 Mieszko II 1246 Sohn Kasimirs I 1234 1281 Wladislaus I 1281 Sohn Kasimirs I 1281 Teilung des Herzogtums Ratibor in Teschen Auschwitz Beuthen Oppeln und Ratibor 1281 1290 Mieszko III 1313 16 Sohn Wladislaws I 1281 1306 Primislaus Przemko 1306 Sohn Wladislaws I 1295 1336 Lestko 1336 Sohn Primislaus Nach dessen Tod fiel Ratibor als erledigtes Lehen an Bohmen Herzoge von Ratibor aus der premyslidischen Linie Troppau Ratibor Bearbeiten1337 1365 Nikolaus II 1365 1365 1378 Johann I 1380 82 1378 1424 Johann II 1424 1424 1437 Nikolaus V 1452 Sohn Johanns II gemeinsam mit Wenzel 1424 1456 Wenzel 1456 Sohn Johanns II 1456 1493 Johann III d J 1493 Sohn Wenzels 1493 1506 Nikolaus VI 1506 Sohn Johanns III 1493 nach 1506 Johann IV nach 1506 Sohn Johanns III 1493 1521 Valentin 1521 Sohn Johanns III mit Herzog Valentin erlosch 1521 die premyslidische Linie Troppau RatiborHerzog von Ratibor aus dem Hause Hessen Rothenburg Bearbeiten1821 1834 Viktor AmadeusHerzoge von Ratibor aus der Linie Hohenlohe Schillingsfurst Bearbeiten nbsp Philip Alexius de Laszlo Herzog Victor II Amadeus von Ratibor 1898 nbsp Ders Herzogin Marie von Ratibor geb Grafin Breunner Enkevoirth 18991840 1893 Victor I Herzog von Ratibor zu Hohenlohe Schillingsfurst Herzog von Ratibor und Furst von Corvey 1818 1893 verzichtete auf das Furstentum Schillingsfurst 1893 1919 Victor II Amadeus von Ratibor Herzog von Ratibor und Furst von Corvey 1847 1923 Oberhaupter der Familie nach 1918 Bearbeiten 1919 1923 Victor II Amadeus von Ratibor und Corvey 1847 1923 1923 1945 Viktor III von Ratibor und Corvey 1879 1945 1945 2009 Franz Albrecht Metternich Sandor 1920 2009 seit 2009 Viktor IV von Ratibor und Corvey 1964 Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 426 430 sowie Stammtafel auf S 600 601 Gunter Tiggesbaumker Viktor I Herzog von Ratibor und Furst von Corvey Prinz zu Hohenlohe Schillingsfurst 1818 1893 In Westfalische Zeitschrift 144 1994 S 266 280 Gunter Tiggesbaumker Von Franken nach Westfalen und Schlesien Der Erbprinz von Hohenlohe Schillingsfurst wird erster Herzog von Ratibor und Furst von Corvey In Frankenland 3 2003 S 207 212 Gunter Tiggesbaumker Von Schillingsfurst nach Corvey und Hoxter Zur Geschichte der Herzoglichen Familie Ratibor und Corvey In Die Warte Nr 136 2007 S 13 18 Gunter Tiggesbaumker Die Familie Hohenlohe Schillingsfurst in Hoxter und Corvey Zur Geschichte des Herzoglichen Hauses Ratibor und Corvey In Frankenland 60 1 2008 S 26 34 Gunter Tiggesbaumker Das Herzogliche Haus Ratibor und Corvey Mit einem Vorwort S D Viktor Herzog von Ratibor und Furst von Corvey Corvey 2016 Gunter Tiggesbaumker EX FLAMMIS ORIOR Das Haus Hohenlohe im westfalischen Corvey In Vielfalt frankischer Geschichte Gedenkschrift fur Gerhard Rechter Jahrbuch des Historischen Vereins fur Mittelfranken 104 2016 S 527 551 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Ratibor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten In dem Artikel uber das Herzogtum Oppeln in Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 558 f geschrieben von Ulrich Schmilewski dem Geschaftsfuhrer der Stiftung Kulturwerk Schlesien wird die Auflosung der institutionellen Bindungen zwischen samtlichen polnischen Teilherzogtumern zum Bruch zwischen Schlesien und der Gesamtheit Polens uminterpretiert Arno Herzig Geschichte Schlesiens Vom Mittelalter bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67665 9 S 15 Joachim Bahlcke Schlesien und die Schlesier Munchen 2006 ISBN 3 7844 2781 2 S 23 Ludwig Petry und Josef Joachim Menzel Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 2 ISBN 3 7995 6342 3 S 64Normdaten Geografikum GND 4602176 0 lobid OGND AKS LCCN sh2009001420 VIAF 233883253 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Ratibor amp oldid 224864541