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Das Herzogtum Schlesien entstand im Jahre 1138 mit dem Tod des polnischen Herzogs Boleslaw III Schiefmund der testamentarisch die staatliche Einheit dadurch sichern wollte dass einzelne Mitglieder jeweils ein Herzogtum regieren durften wobei der alteste als Seniorherzog den Vorsitz fuhrte Die Senioratsverfassung fuhrte allerdings zu langwierigen Erbstreitigkeiten Sie erlosch im Jahre 1202 mit dem Tod des Seniorherzogs Mieszko III Das Herzogtum Schlesien wurde von den Schlesischen Piasten regiert und bestand bis 1249 als es nach dem Tod des Herzogs Heinrich II in vier Teilherzogtumer fur dessen Sohne zersplittert wurde Durch weitere Teilungen entstand eine Vielzahl Schlesischer Herzogtumer Geschichte Bearbeiten nbsp Territoriale Entwicklung des Herzogtums Schlesien in der Zeit 1185 1201 nbsp Das Heilige Romische Reich Mitte des 14 JahrhundertsKurz vor dem Jahre 1000 AD wurde das Gebiet Schlesien vom Herzog der Polanen erobert Die jahrelang andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog der Bohmen und dem neu entstandenen Herzogtum wollte Kaiser Heinrich II auf dem Hoftag im Jahre 1054 damit beenden dass er das Land zeitweilig bei Polen beliess das allerdings im Gegenzug an Bohmen einen Tribut zu zahlen hatte Die Auseinandersetzungen um die Vormachtstellung in Schlesien gingen jedoch weiter und wurden erst 1137 mit dem Pfingstfrieden von Glatz beendet mit dem ein eindeutiger Grenzverlauf festgelegt wurde Nachdem nur ein Jahr spater Herzog Boleslaw III Schiefmund verstarb und Polen unter seine vier Sohne aufgeteilt wurde gelangte das Gebiet von Schlesien an den altesten Sohn Wladyslaw Er war somit erster Herzog von Schlesien und zugleich Stammvater der Schlesischen Piasten Daneben fiel ihm das Seniorat zu Nach Konflikten mit seinen Brudern musste er 1146 ins Exil nach Thuringen fliehen weshalb er in der Geschichtsschreibung den Beinamen der Vertriebene erhielt Wladyslaw fand Aufnahme beim Romisch deutschen Konig Konrad III der ihn bei der Durchsetzung seiner Rechte unterstutzte wahrend Wladyslaws Stiefbruder Boleslaw IV Kraushaar die Macht uber Schlesien und das Seniorat an sich riss Erst 1163 erreichte Kaiser Friedrich I die Ruckgabe Schlesiens an die rechtmassigen Erben Wladyslaws der 1159 im Exil im thuringischen Altenburg verstorben war Wladyslaws drei Sohne Boleslaw I der Lange 1201 Mieszko I Kreuzbein 1211 und Konrad I um 1180 90 regierten das Herzogtum Schlesien vermutlich bis zum Tod des polnischen Herzogs Boleslaw IV Kraushaar 1173 der ihnen Schwierigkeiten bereitete zunachst gemeinsam 1173 nahmen sie eine Landesteilung vor wobei der grosste und bedeutendste Teil Schlesiens an den altesten Bruder Boleslaw fiel Ihm wurden die Gebiete von Breslau Liegnitz und Oppeln zugewiesen Zudem verwaltete er auch den Anteil des jungsten Bruders Konrad der sich in Fulda auf den geistlichen Stand vorbereiten sollte und uber die Gebiete Sagan Glogau und Crossen verfugte Demgegenuber umfasste das Gebiet des mittleren Bruders Mieszko I lediglich die Kastellaneien Ratibor und Teschen Vermutlich deshalb trat ihm um 1178 der damalige Senior Kasimir II der Gerechte zusatzlich ein Gebiet ab das bis dahin zu Kleinpolen gehorte hatte und aus dem Land Sewerien sowie Beuthen Nikolai und Auschwitz bestand Nach dem Tod Boleslaws des Langen 1201 eignete sich Mieszko 1202 zudem das Oppelner Land Silesia Opoliensis an das Boleslaw 1180 seinem altesten Sohn Jaroslaw 1201 auf dessen Lebenszeit hatte ubertragen mussen Boleslaws Sohn und Nachfolger Heinrich I musste am 23 November 1202 neben dem Verzicht auf Oppeln auch einer Vereinbarung zustimmen wonach zwischen den nun zwei bestehenden schlesischen Furstenhausern kein gegenseitiges Erbrecht bestehen sollte Damit begann die Sonderentwicklung des spater als Oberschlesien bezeichneten Landes Deren Regenten nannten sich jedoch Herzog von Oppeln und verwendeten die Bezeichnung Herzog von Schlesien bis in das 14 Jahrhundert hinein uberhaupt nicht Nach dem Tod des Oppelner Herzogs Kasimir I wurde Oppeln 1230 nochmals mit dem Herzogtum Schlesien vereint da Herzog Heinrich I die Vormundschaft uber Kasimirs unmundige Kinder ubernommen hatte wodurch er seine Macht auf ganz Schlesien ausdehnen konnte 1232 wurde er auch Seniorherzog von Polen Nach Heinrichs Tod 1238 ubernahm Kasimirs altester Sohn Mieszko II die Regentschaft uber das nun wieder eigenstandige Herzogtum Oppeln Heinrichs I Sohn und Nachfolger als Herzog von Schlesien und Seniorherzog von Polen Heinrich II starb in der Schlacht bei Liegnitz 1241 Danach wurde das Herzogtum Schlesien 1249 fur seine Sohne geteilt Der alteste Sohn Boleslaw II erhielt Liegnitz Heinrich III erhielt Breslau und Konrad II wurde Herzog von Glogau Mieszko erhielt das ausserhalb Schlesiens liegende Land Lebus Der jungste Sohn Wladislaw stieg zum Kanzler des bohmischen Konigs Ottokar I Premysl auf und erlangte zudem hohe kirchliche Wurden Alle funf Sohne Heinrichs II fuhrten im Gegensatz zu den Herzogen von Oppeln auch nach der Zersplitterung des Herzogtums Schlesiens weiterhin den Titel Herzog von Schlesien den auch die nachfolgenden in Mittel und Niederschlesien regierenden Herrscher benutzen Als letzter schlesischer Herzog war Heinrich IV Probus seit 1270 Herzog in Breslau ab 1288 als Heinrich III auch Seniorherzog von Polen Mit seinem Tod 1290 endete die Rolle Schlesiens im Verband der polnischen Herzogtumer Schon im Jahr davor hatte sich Kasimir II von Cosel Beuthen als erster schlesischer Teilherrscher unter die Lehenshoheit der Krone Bohmen begeben Dem Beispiel folgten in wenigen Jahren fast alle schlesischen Teilfurstentumer Schliesslich verzichtete 1335 mit dem Vertrag von Trentschin der polnische Konig Kasimir III der Grosse endgultig zugunsten Bohmens auf die Lehenshoheit uber Schlesien siehe auch Liste der Herzoge von SchlesienLiteratur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S XXXIV XXXVII sowie Stammtafel auf S 590 Joachim Bahlcke Schlesien und die Schlesier Studienbuchreihe der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat Band 7 Munchen 1996 zweite uberarbeitete Auflage Munchen 2000 ISBN 3 7844 2781 2 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 444 Ulrich Schmilewski Oppeln Herzoge v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 558 f Digitalisat Historia Narodu Slaskiego Prawdziwe dzieje ziem slaskich od sredniowiecza do progu trzeciego tysiaclecia History of Silesian Nation True history of Silesian lands from the Middle Ages to the threshold of the third Millennium Zabrze 2003 ISBN 83 919589 0 6 Die Rolle Schlesiens und Pommerns in der Geschichte der deutsch polnischen Beziehungen im Mittelalter XII deutsch polnische Schulbuchkonferenz der Historiker vom 5 bis 10 Juni 1979 in Allenstein Olsztyn Polen Red Rainer Riemenschneider Hrsg Gemeinsame Deutsch Polnische Schulbuchkommission Georg Eckert Institut fur internationale Schulbuchforschung Braunschweig 1980 Schriftenreihe des Georg Eckert Instituts fur Internationale Schulbuchforschung 22 3 ISBN 3 88304 103 3 bereitgestellt von der Friedrich Ebert StiftungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Schlesien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 4052678 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Schlesien amp oldid 232944942