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Das Herzogtum Beuten polnisch Ksiestwo bytomskie tschechisch Bytomske knizectvi auch Herzogtum Oberbeuthen A 1 entstand 1281 als selbstandiges Herzogtum bei der Teilung des Herzogtums Ratibor Oppeln Es wurde bis 1355 von Herzogen aus der Oppelner Linie der Schlesischen Piasten regiert und gelangte nach einem jahrelangen Erbstreit 1369 je zur Halfte an die Herzoge von Teschen sowie von Oels 1459 erwarb der Oelser Herzog Konrad IX der Schwarze auch die zweite Halfte wodurch das Gebiet wieder im Ganzen vereint war Residenzort war die gleichnamige Stadt Beuthen Zuletzt bestand es als Freie Standesherrschaft Ober Beuthen ehe es 1816 zum Landkreis Beuthen wurde Wappen des Herzogtums Beuthen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herzoge von ganz Beuthen 2 1 Herzoge von Beuthen Teschener Anteil 2 2 Herzoge von Beuthen Oelser Anteil 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas Gebiet von Beuthen gehorte ursprunglich zu Kleinpolen und gelangte um 1177 zusammen mit den Kastellaneien Auschwitz und Sewerien an den Ratiborer Herzog Mieszko Nachdem sich dieser 1202 nach dem Tod des ersten Oppelner Herzogs Jaroslaus und dessen kurz danach verstorbenen Vaters Boleslaus I von Schlesien auch das Oppelner Gebiet aneignete gliederte er die neu erworbenen Gebiete seinem Herzogtum Ratibor ein und nannte sich nunmehr Herzog von Oppeln Nach dem Tod des Herzogs Wladislaus I 1281 wurde dessen Herzogtum unter seine vier Sohne geteilt Die Gebiete von Beuthen und Cosel erhielt der zweitgeborener Sohn Kasimir II von Beuthen der sich ab 1286 auch Herzog von Cosel nannte Er wandte sich schon zu Beginn seiner Regentschaft politisch Bohmen zu und huldigte als erster schlesischer Herzog bereits am 10 Januar 1289 in Prag freiwillig dem bohmischen Konig Wenzel II Gleichzeitig ubernahm er mit Zustimmung seiner Sohne sein Land als ein Lehen der Krone Bohmen Nach Kasimirs Tod 1312 folgte ihm der zweitgeborene Sohn Wladislaus der 1337 seinen Bruder Ziemowit auf das Gebiet von Gleiwitz abdrangte Nach Wladislaus Tod 1352 folgte ihm sein Sohn Boleslaus der jedoch schon 1355 starb und nur Tochter hinterliess Anschliessend kam es zu einem jahrelangen Streit zwischen den Oelser und den Teschener Herzogen um das Beuthen Coseler Erbe das als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen heimgefallen war Trotzdem erhoben die vier Vertreter der Oppelner Hauptlinie Kasimir I von Teschen Johann I von Auschwitz 1370 72 Boleslaus II von Oppeln und Bolko II von Falkenberg dessen Sohn Wenzel mit Boleslaus Tochter Euphemia 1411 verlobt war die er 1364 heiratete Erbanspruche auf das heimgefallene Herzogtum Auch Konrad I 1366 von Oels der seit 1328 29 mit Euphemia 1376 78 einer Tochter des Herzogs Wladislaus von Beuthen und Cosel verheiratet war meldete Anspruche an Am 10 Oktober 1355 sprach ein Schiedsgericht unter Vorsitz des bohmischen Landesherrn Karl IV das Herzogtum Cosel dem Oelser Herzog Konrad I zu Der Erbstreit um das Herzogtum Beuthen wurde erst nach dem Tod des Herzogs Konrad I von Oels der 1366 starb 1369 beigelegt Danach wurde das Herzogtum Beuthen geteilt Halb Beuthen mit dem nordlichen Teil des Herzogtums wurde an die Witwe Konrads I Euphemia 1376 78 bzw deren Sohn Konrad II von Oels ubergeben Die zweite Halfte zusammen mit Tost und Peiskretscham erhielt der Teschener Herzog Przemislaus der sich zwischen 1360 und 1363 mit Boleslaus Tochter Elisabeth vermahlt hatte Boleslaus Tochter Euphemia 1350 52 1411 und Boleslawa Bolka 1351 55 1427 28 erhielten eine Abfindung Nachdem 1459 der Oelser Herzog Konrad IX der Schwarze auch die Teschener Halfte erworben hatte waren beide Teile wieder verbunden Er starb 1471 Erbe war sein jungerer Bruder Konrad X der junge Weisse 1476 eroberte Konig Matthias Corvinus Beuthen und ubergab es als Pfandherrschaft an den bohmischen Grafen Johann Zierotin Nach dem Tod des Matthias Corvinus wurde es 1490 an Herzog Konrad X den jungen Weissen zuruckgegeben Mit seinem Tod 1492 erlosch der Oelser Zweig der Glogauer Linie der Schlesischen Piasten wodurch das Herzogtum Beuthen als erledigtes Lehen an den bohmischen Konig Vladislav II fiel Von ihm erwarb es 1498 der Oppelner Herzog Johann II Er verband Beuthen mit seinem Herzogtum Oppeln starb jedoch 1532 als letzter mannlicher Nachkomme seines Familienstamms Das so verwaiste Herzogtum Oppeln fiel als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen heim Bereits 1526 hatte Herzog Johann II den brandenburgischen Markgrafen Georg den Frommen von Ansbach mit Oppeln belehnt Die im gleichen Jahr in Bohmen an die Macht gekommenen Habsburger bestatigten im Prager Vertrag vom 17 Juni 1531 Georg von Brandenburg Ansbach der Pfandbesitz von Oppeln Ratibor Die Herrschaft Beuthen wurde ihm jedoch auf nur zwei Leibeserben zugesagt Nach der Achtung Johann Georgs von Brandenburg der ein Parteiganger des bohmischen Konigs Friedrich V war fiel Beuthen nach der Schlacht am Weissen Berg als Lehen an Bohmen zuruck 1623 vergab Kaiser Ferdinand II in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen die Herrschaft Beuthen pfandweise an Lazarus I Henckel von Donnersmarck Dessen gleichnamiger Sohn Lazarus II erwarb die Herrschaft Beuthen 1629 erbeigentumlich Ab 1697 war das Herzogtum Beuthen eine Freie Standesherrschaft die nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen fiel Herzoge von ganz Beuthen Bearbeiten1281 1312 Kasimir II Oppeln Beuthen 1311 1327 Ziemowit Beuthen Gleiwitz 1327 1351 Wladislaus Beuthen Cosel 1351 1354 55 Boleslaus Beuthen Cosel 1354 55 1369 Erbstreit 1459 1471 Konrad IX der Schwarze 1471 1476 Konrad X der junge Weisse 1476 1490 Matthias Corvinus 1490 1492 Konrad X der junge Weisse mit ihm erlosch die Oelser Linie des Glogauer Zweigs der schlesischen Piasten Herzoge von Beuthen Teschener Anteil Bearbeiten 1369 1410 Przemislaus I Teschen verheiratet mit Elisabeth Tochter des Herzogs Boleslaus 1452 Boleslaus II 1452 1459 Wenzel I Herzoge von Beuthen Oelser Anteil Bearbeiten 1369 1403 Konrad II 1403 1412 Konrad III 1412 1450 zeitweise gemeinsam Konrad IV Senior 1447 Konrad V der Kanthner 1439 Konrad VI Dechant 1427 Konrad VII der alte Weisse 1452 1450 abgesetzt Konrad VIII der Junge 1444 47 1450 1452 Konrad IX der Schwarze gemeinsam mit Konrad X der junge Weisse 1450 1459 Konrad IX der Schwarze erwarb 1459 auch die bis dahin Teschener Halfte von BeuthenLiteratur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 1 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 8891 124 130 133 138 ff 144 149 und 383 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 20 25 sowie Stammtafeln auf S 596 597 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 84 414 415 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Beuthen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GenealogieAnmerkungen Bearbeiten Zur Unterscheidung von Beuthen an der Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Beuthen amp oldid 224856697