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Dieser Artikel beschreibt die niederschlesische Stadt Bytom Odrzanski Beuthen an der Oder Fur die oberschlesische Grossstadt Bytom Beuthen in Oberschlesien siehe Bytom Bytom Odrzanski ˈbɨtɔm ɔˈʤaɲsci deutsch Beuthen an der Oder fruher auch Niederbeuthen ist eine Stadt im Powiat Nowosolski der Woiwodschaft Lebus in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 5376 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 Bytom OdrzanskiBytom Odrzanski Polen Bytom OdrzanskiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat NowosolskiGmina Bytom OdrzanskiFlache 10 00 km Geographische Lage 51 44 N 15 49 O 51 733333333333 15 816666666667 Koordinaten 51 44 0 N 15 49 0 OEinwohner 4244 31 Dezember 2020 Postleitzahl 67 115Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FNWWirtschaft und VerkehrStrasse Droga wojewodzka 292 Nowa Sol LubinDW 293 Borow Wielki Bytom OdrzanskiEisenbahn PKP Linie 273 Breslau StettinNachster int Flughafen Poznan Lawica Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Beuthens Anfange im Mittelalter 2 2 Reformation und Dreissigjahriger Krieg 2 3 Der Beginn preussischer Herrschaft 2 4 Bytom Odrzanski in Polen 2 5 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeinde 4 1 Partnerschaft 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt in Niederschlesien rund 90 Kilometer ostlich von Cottbus und etwa 120 Kilometer nordwestlich der niederschlesischen Hauptstadt Breslau Geschichte Bearbeiten nbsp Beuthen im 18 Jahrhundert nbsp Rathaus und Marktplatz im Stadtzentrum nbsp Stephanskirche nbsp Evangelische KircheBeuthens Anfange im Mittelalter Bearbeiten Das Gebiet am Rande der Dalkauer Berge war schon in der Steinzeit besiedelt An einer Furt durch die Oder entstand eine Landesfeste der schlesischen Piastenherzoge deren Kastellane seit 1203 nachweisbar sind Sie wurde im Jahre 1109 belagert aber Konig Heinrich V 1109 gelang es nicht sie einzunehmen 1157 wurde die Feste durch Herzog Boleslaw IV niedergebrannt als das Heer Friedrich Barbarossas nach Polen eindrang Die erste Kirche in dem Burgort Bythom ab Mitte des 15 Jahrhunderts Beuthen genannt war die Stephanskirche die 1175 dem Zisterzienserkloster Leubus uberlassen wurde Um 1263 erhielt Bythom deutsches Stadtrecht Noch vor 1300 wurde vom Herzog Heinrich III von Glogau in Beuthen ein Magdalenerinnenkloster gegrundet das allerdings bereits 1314 nach Sprottau verlegt wurde 1 In den Jahren 1395 und 1464 brachen Pestepidemien in Beuthen aus 1475 war der Kaufmann Andreas Neumann Besitzer von drei Vierteln der Stadt der Rest gehorte Georg von Glaubitz Johann von Rechenberg war ab 1524 der alleinige Besitzer Beuthens Reformation und Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Die Reformation fand bereits 1528 in Beuthen Eingang 2 Der deutsche Hans wie er von Martin Luther genannt wurde fuhrte sie 1540 umfanglich in Beuthen ein Franz von Rechenberg verkaufte 1561 die Herrschaften Beuthen mit Polnisch Tarnau und Carolath an den Ritter Fabian von Schoenaich der zu einem der grossten Grundbesitzer Schlesiens wurde Sein Vetter und Nachfolger Georg Freiherr von Schoenaich liess das Oderufer zwischen Beuthen und Schlawa urbar machen forderte den Obst und Weinbau Unter seiner Herrschaftszeit entstand zwischen 1602 und 1609 ein neues Rathaus der Turm der Stephanskirche wurde erhoht das Georgenhospital errichtet sowie eine Brucke uber die Oder und der erste Oderdamm der Schoenaichdamm entstanden 1601 begrundete Freiherr von Schoenaich eine Hochschule Die Universitat das Gymnasium academicum umfasste 12 Lehrstuhle unter anderem fur Theologie Recht und Astronomie 1616 wurde eine Stadtbefestigungsanlage mit drei Stadttoren nach Planen des Festungsbaumeisters Andreas Hindenberger errichtet Mit Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges und dem Tod des schlesischen Kanzlers Georg von Schoenaich im Jahre 1619 war es mit der Blute der Stadt vorbei Im Dezember 1620 war Beuthen Station des Winterkonigs Friedrich V auf seiner Flucht aus Bohmen Mit der Besetzung der Stadt durch die Liechtensteiner erfolgte 1628 die Rekatholisierung und die als calvinistisch geltende Universitat wurde durch Kaiser Ferdinand II aufgelost 1639 errichtete der schwedische General Stalhansch sein Hauptquartier in der Stadt 1653 verfugte Kaiser Ferdinand III die Ubergabe der evangelischen Hospitalkapelle der Stephanskirche und des Hospitals an die Katholiken Dem Stadtbrand von 1694 fielen unter anderem das Universitatsgebaude das Rathaus und das Hospital zum Opfer Der Beginn preussischer Herrschaft Bearbeiten Ab 1742 gehorte die Stadt zu Preussen Nach der Besetzung Schlesiens durch Preussen entstanden Evangelische Schule und Bethaus neu Beuthen wurde von 1766 bis 1884 zur Garnisonsstadt Am 30 August 1813 wurden hier die auf dem Ruckzug von der Katzbach befindlichen Franzosen von Teilen der Schlesischen Armee besiegt 2 nbsp Gebaudefassaden am Markt nbsp Gebaudefassaden am Markt nbsp Gebaudefassaden am MarktIm neunzehnten Jahrhundert bekam Beuthen ein Kanalisationssystem und eine Wasserversorgung 1871 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn zwischen Breslau und Stettin bzw Berlin Ab 1884 entstand um Beuthen Braunkohlentagebau Haupterwerb der Einwohner waren Ackerbau Handel und Schifffahrt Um 1900 hatte Beuthen eine evangelische und eine katholische Kirche ein Schloss und ein Amtsgericht 2 1907 wurde eine neue Brucke uber die Oder errichtet 1932 erfolgte eine Gebietsreform die zur Folge hatte dass Beuthen nicht mehr zum Landkreis Freystadt sondern fortan zum Landkreis Glogau gehorte Bytom Odrzanski in Polen Bearbeiten Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt fast zur Halfte zerstort und am 13 Februar 1945 von der Roten Armee besetzt Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging die nun in Bytom Odrzanski umbenannte Stadt an Polen die deutschsprachige Bevolkerung musste die Stadt grosstenteils verlassen 1967 zerstorte ein Brand die Burgerhauser am Markt Rynek die nach 1970 wieder aufgebaut wurden Vom grossen Oderhochwasser im Jahre 1997 war Bytom Odrzanski stark betroffen Die Einwohner sind im Wesentlichen in Industrie und Dienstleistungsunternehmen beschaftigt beispielsweise in nahegelegenen Stahlwerken und Kupferminen der KGHM Polska Miedz in der Stadt selbst gibt es Metall und Mobelfabriken Jahrlich wird ein Festival des musikalischen Schaffens Blinder und ein Treffen der Oderflosser ausgerichtet Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung vor und nach 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1787 22611803 2609 3 1810 2395 3 1816 2428 davon 2236 Evangelische 171 Katholiken und 21 Juden 3 1821 2428 in 376 Privatwohnhausern 3 1825 25571900 3164 meist Evangelische 2 1905 30331933 3333 4 1939 3179 4 1961 24571970 30492003 4400Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Rathaus Ratusz liegt am westlichen Markt Der ursprungliche Spatrenaissance Bau wurde 1602 bis 1609 errichtet Nach dem Brand von 1694 wurde es im Jahre 1697 wiederaufgebaut nach Planen des Bunzlauer Architekten Caspar Miller Das Hauptportal ist im Stil des Manierismus gehalten Im Erdgeschoss sind Tonnen und Kreuzgratgewolbe Zum Sitzungssaal im Obergeschoss fuhren zwei mit Intarsien versehene kassetierte Barockturen aus dem Jahre 1698 5 Die katholische Pfarrkirche St Hieronymus Kosciol pw sw Hieronima befindet sich in der heutigen ul sw Maksymiliana Kolbego Sie taucht zum ersten Mal unter dem Namen St Stefan in Dokumenten von 1175 auf Seit 1503 ist die Kirche dem neuen Schutzpatron St Hieronymus geweiht Errichtet wurde der Bau im 14 Jahrhundert spater folgten Erweiterungen und Wiederaufbau nach dem Brand 1694 dazu Barockisierung im 17 und 18 Jahrhundert Die Ausstattung ist heute barock und manieristisch Das Renaissance Grabmal fur Anna und Georg von Braun stammt von dem Liegnitzer Steinmetz Caspar Berger Die Kirche wurde 1522 bis 1654 von evangelischen Christen genutzt Die ehemalige Evangelische Pfarrkirche Dawny kosciol ewangelicki befindet sich in der heutigen ul Koscielna Der Hauptbau wurde 1744 bis 1746 im Stil des Barock errichtet An der Nordseite gibt es ein Renaissanceportal das vom Gebaude des evangelischen Gymnasiums Schonaichianum Carolatheum erhalten war und mit Kartuschen der Familie Carolath geschmuckt ist Im Inneren wurden zweigeschossige von Pfeilern getragene Emporen die 1 200 Personen Platz boten eingebaut und die Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung In den Jahren 1859 1861 wurde von der Sudseite der Kirche ein vierstockiger Turm das oberste Stockwerk wurde achteckig gestaltet mit einem Zeltdach angebaut auf dem vier Glocken Platz fanden zwei davon wurden 1917 fur Kriegszwecke demontiert 1878 wurde das Gebaude mit einer neuen Orgel ausgestattet und 1896 und 1928 renoviert Nach 1945 wurde der Innenraum verwustet die ungenutzte Kirche verfiel An der Wende vom 20 zum 21 Jahrhundert wurde das Dach gesichert 2006 wurde die Kirche von einer Stiftung gekauft sie wird seit 2018 zu einem Geschichts und Kulturzentrum umgebaut 6 Am Markt rynek stehen die restaurierten Burgerhauser kamienice der historischen Altstadt in verschiedenen Stilen wie Spatrenaissance Barock und Klassizismus aus dem 17 18 und 19 Jahrhundert Bemerkenswert sind die Hausnummern 4 5 6 8 9 9a 10 11 12 13 14 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Das Hotel Zum Goldenen Lowen am Rynek 15 16 wurde zum ersten Mal 1580 erwahnt das Doppelgiebelhaus hat eine reiche Stuckverzierung 7 nbsp Evangelische Pfarrkirche nbsp Das Rathaus nbsp Hotel zum Goldenen Lowen am Markt nbsp Turm Pfarrkirche St Hieronymus nbsp Portal des Schonaichianums nbsp Fieberlocher an der katholischen Kirche nbsp Suhnekreuze die fur den Bau der Kirche verwendet wurden nbsp Gedenktafel fur Jochen Klepper am GeburtshausGemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Bytom Odrzanski gehoren die Stadt selbst und neun Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Bytom Odrzanski Partnerschaft Bearbeiten Possneck DeutschlandPersonlichkeiten BearbeitenMartin Opitz 1597 1639 verfasste 1617 wahrend des Studiums hier seine beruhmte Schrift Aristarchus sive de contemptu linguae Teutonicae George August Kunowski 1757 1838 evangelischer Theologe Hans von Werder 1834 1897 General der Infanterie Julius Kopsch 1855 1935 Politiker Gottfried Grunberg 1899 1985 kommunistischer Politiker Jochen Klepper 1903 1942 evangelischer Dichter geistlicher Lieder geboren in BeuthenLiteratur BearbeitenChristian David Klopsch Geschichte des Geschlechts von Schonaich Heft 1 Geschichte der Stadt Beuthen und der dazu gehorigen Castellanei bis 1591 Glogau 1847 Digitalisat Karl August Muller Vaterlandische Bilder oder Geschichte und Beschreibung sammtlicher Burgen und Ritterschlosser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz Zweite Auflage Glogau 1844 S 237 240 Heinrich Gottfried Philipp Gengler Regesten und Urkunden zur Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Band 1 Erlangen 1863 S 207 208 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bytom Odrzanski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadt polnisch Einzelnachweise Bearbeiten vgl Codex Diplomaticus Silesiae Bd 7 1886 Nr 2543 Bd 16 1892 Nr 2700 3437 3446 a b c d Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 2 Leipzig Wien 1905 S 120 a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 256 263 Ziffer 56 a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Glogau poln Glogow Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen 2005 S 211 ISBN 3 422 03109 X Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen 2005 S 211 ISBN 3 422 03109 X Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen 2005 S 211 ISBN 3 422 03109 XNormdaten Geografikum GND 4609062 9 lobid OGND AKS LCCN n2002024177 VIAF 154964228 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bytom Odrzanski amp oldid 238218717