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Markgraf Johann Georg von Brandenburg 16 Dezember 1577 in Wolmirstedt 2 Marz 1624 in Leutschau war von 1592 bis 1604 Administrator des Bistums Strassburg ab 1606 Herzog zu Jagerndorf und ab 1616 Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens Johann Georg stammte aus dem deutschen Furstenhaus Hohenzollern Markgraf Johann Georg von Brandenburg Herzog von Jagerndorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 1 2 1 Bischof von Strassburg 1 2 2 Herzog von Jagerndorf 1 2 3 Statthalter der Mark Brandenburg 1 3 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Johann Georg war der zweite Sohn aus der ersten Ehe des Kurfursten Joachim Friedrich von Brandenburg 1546 1608 mit Katharina von Kustrin Werdegang Bearbeiten Bischof von Strassburg Bearbeiten Nach der Vertreibung des Kolner Furstbischofs und Kurfursten Gebhard Truchsess von Waldburg der die Grafin Agnes von Mansfeld geheiratet hatte zog er sich in das Stift Strassburg zuruck und starb dort als Domdechant Weitere protestantische Domkapitulare aus Koln die ebenfalls mit dem Kurfursten geflohen waren hatten sich mit ihm nach Strassburg begeben wo sie als Domherren auch Pfrunden besassen Durch die Unterstutzung der Burger der Stadt erkampften sie sich im Domkapitel die Oberhand Die katholischen Domherren zogen sich mit Bischof Johann IV von Manderscheid Blankenheim nach Zabern zuruck und erklarten sich selbst fur das einzig rechtmassige Kapitel 1 Das protestantische Domkapitel hatte sich durch die Aufnahme weiterer protestantischer Mitglieder von hohem Rang verstarkt Nach dem Tod des Bischofs Johann 1592 wahlten sie den 15 jahrigen Markgrafen Johann Georg von Brandenburg zum neuen protestantischen Bischof bzw Administrator Die katholischen Domherren ernannten dagegen den Bischof von Metz Karl von Lothringen zum Bischof der sofort im Strassburger Kapitelstreit zu den Waffen griff um das gesamte Stift in seinen Besitz zu bekommen Das protestantische Kapitel wurde durch die Stadt Strassburg unterstutzt und kontrollierte die rechtsrheinischen Gebiete Dort wurden die Monche der Kloster Allerheiligen und Ettenheimmunster vertrieben und zur Finanzierung des Bischofskriegs an den Herzog Friedrich I von Wurttemberg verpfandet wobei Herzog Friedrich auch mit der Gegenseite Finanzierungsvertrage schloss um in den Pfandbesitz der Gebiete im Renchtal zu gelangen Umsonst versuchte Kaiser Rudolf II den Streit zu entscheiden Schliesslich wurde nach vielen Verhandlungen und langen Kampfen am 22 November 1604 der Hagenauer Vertrag geschlossen Dadurch verzichtete Johann Georg auf die Bischofswurde in Strassburg gegen eine Zahlung von 130 000 Goldgulden und eine lebenslange Rente von 9 000 Gulden jahrlich die Herzog Friedrich I zu leisten hatte 2 Dieser erhielt dafur als Pfand das Amt Oberkirch ubertragen Kardinal Karl von Lothringen wurde als Bischof von Strassburg bestatigt Gleichzeitig wurde Leopold von Osterreich als Koadjutor eingesetzt Herzog von Jagerndorf Bearbeiten Johann Georg erhielt 1606 das Herzogtum Jagerndorf in Schlesien von seinem Vater dem Kurfursten Joachim Friedrich ubertragen Die schlesischen Besitzverhaltnisse der Hohenzollern in denen das Herzogtum Jagerndorf eine zentrale Stellung hatte waren schon langere Zeit Streitpunkte da sie die Kaiser aus dem Haus Habsburg als heimgefallen ansahen Neben Jagerndorf waren auch die schlesischen Pfandherrschaften Beuthen und Oderberg strittig Nachdem es zu den Verdiensten der Hohenzollern vorrangig unter Georg dem Frommen gehort hatte den Protestantismus in Schlesien kultiviert und mit Uberzeugung verteidigt zu haben war zur Zeit Johann Georgs der neue Glaube erstarrt und er selbst wandte sich der Reformierten Kirche zu Da er auch in entsprechender Weise in der Pfarr und Schlosskirche von Jagerndorf predigen liess fuhrte dies zum Aufruhr in der Stadt und in ahnlicher Form auch in der benachbarten Stadt Leobschutz Die Politik Johann Georgs war gepragt von der Bedrohung die er durch das Kaiserhaus gegenuber seinen Rechtstiteln sah Er strebte daher auch Bundnisse mit den Feinden des Kaisers an und arbeitete auf eine Verbindung der osterreichischen Stande mit der Protestantischen Union hin Mit dem Aufstand in Bohmen erwuchs Ferdinand II im Kurfursten Friedrich V von der Pfalz ein Gegenspieler den Johann Georg als Oberbefehlshaber der Truppen engagiert unterstutzte Durch die Niederlage in der Schlacht am Weissen Berg war allerdings sein Schicksal besiegelt Er wurde wie andere Anfuhrer auch mit der Reichsacht belegt Seine Guter wurden eingezogen und Ferdinand II belehnte den kaisertreuen Fursten Karl von Liechtenstein um diesen auch fur erlittene Verluste zu entschadigen Auch die folgenden Interventionen des Hauses Hohenzollern Anspruche beim Kaiser geltend zu machen und in Jagerndorf an die Lehenspflichten zu erinnern blieben ein formeller Protest Das Herzogtum Jagerndorf war dauerhaft auf das Haus Liechtenstein ubergegangen Statthalter der Mark Brandenburg Bearbeiten Im Oktober 1612 forderte ihn sein Bruder Kurfurst Johann Sigismund von Brandenburg auf als Nachfolger des Adam Gans Edler zu Putlitz sein Statthalter in der Mark Brandenburg zu werden Er traf am 22 Januarjul 1 Februar 1613greg in Berlin ein wo zunachst der Geheime Rat als oberstes Regierungskollegium neu geordnet wurde In den folgenden Monaten hielt er sich bei der Einfuhrung des Calvinismus am Berliner Hof durch seine Bruder Markgraf Ernst und Kurfurst Johann Sigismund von Brandenburg zwar zuruck veranlasste aber 1615 die Beseitigung der Bilder und Altare im Berliner Dom wodurch er den Berliner Tumult ausloste bei dem er selbst in Gefahr geriet 1616 wurde er zum Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens gewahlt Durch die nachgiebige und schwankende Politik des Kurfursten enttauscht ging er 1617 wieder nach Jagerndorf und trat in den Dienst des zum bohmischen Konig gewahlten Friedrich V von der Pfalz 3 Familie Bearbeiten Am 3 Juni 1610 heiratete er in Jagerndorf Eva Christine von Wurttemberg 6 Mai 1590 18 Marz 1657 die Tochter von Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 und Sibylla von Anhalt 1564 1614 4 Die Feierlichkeiten beschreibt Friedrich Karl von Moser in Kleine Schriften 5 Sie hatten die folgenden Kinder Katharine Sibylle 1611 1612 Georg 1613 1614 Albrecht 1614 1620 Katharina Sibylle 1615 Ernst von Brandenburg 1617 1642 Literatur BearbeitenGottlieb Biermann Geschichte der Herzogthumer Troppau und Jagerndorf Teschen 1874 S 343 363 Franz Josef Burghardt Zwischen Fundamentalismus und Toleranz Calvinistische Einflusse auf Kurfurst Johann Sigismund von Brandenburg vor seiner Konversion Historische Forschungen Band 96 Duncker amp Humblot Berlin 2012 ISBN 978 3428137978 Theodor Hirsch Johann Georg Markgraf von Brandenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 175 f Joachim Kohler Rainer Bendel Hrsg Geschichte des christlichen Lebens im schlesischen Raum Religions und Kulturgeschichte in Ostmittel und Sudosteuropa Band 1 LIT Verlag Berlin Hamburg Munster 2002 ISBN 3 8258 5007 2 Viermann Jagerndorf unter der Regierung von Hohenzollern In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthums Schlesiens Band 11 1871 S 38 98 Digitalisat Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld Geschichte des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem mit besonderer Berucksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg Berendt Berlin 1859 S 730 732Weblinks BearbeitenGenealogieseiteEinzelnachweise Bearbeiten Zum Strassburger Kapitelstreit 1588 89 siehe jetzt F J Burghardt Zwischen Toleranz und Fundamentalismus Kap 1 S 17 22 Johann Sigismund und Johann Georg von Brandenburg in Strassburg 1588 89 E Gforer Strassburger Kapitelstreit und Bischoflicher Krieg im Spiegel der elsassischen Flugschriften Literatur 1569 1618 Strassburger Beitrage zur elsassischen Geschichte Band 1 Heft 2 Herder Strassburg 1906 S 95 F J Burghardt Zwischen Toleranz und Fundamentalismus Kap 10 S 77 81 Markgraf Johann Georg und die Neuordnung des geheimen Rates 1613 Zu Eva Christine und zur Ehe der beiden siehe Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 2 Das Haus Wurttemberg von Herzog Friedrich I bis Herzog Eberhard III Mit den Linien Stuttgart Mompelgard Weiltingen Neuenstadt am Kocher Neuenburg und Oels in Schlesien 4 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 12 8 S 243 263 Friedrich Karl von Moser Kleine Schriften zur Erlauterung des Staats und Volckerrechts wie auch des Hof und Canzley Ceremoniels Kleine Schriften Band 11 Andrea Frankfurt am Main 1764 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Freader digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb10556975 00435 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D VorgangerAmtNachfolgerJoachim Friedrich von BrandenburgHerzog von Jagerndorf 1606 1622Karl I von LiechtensteinGeorg Albrecht Markgraf von BrandenburgHerrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens 1616 1624Joachim Sigismund Markgraf von BrandenburgFurst und Erzbischofe von Strassburg seit 1506 Vorganger Albrecht von Pfalz Mosbach Furstbischofe 1506 bis 1988 Wilhelm III von Hohnstein Erasmus Schenk von Limpurg Johann IV von Manderscheid Blankenheim Johann Georg von Brandenburg Administrator Karl von Lothringen Leopold von Osterreich Leopold Wilhelm von Osterreich Franz Egon von Furstenberg Wilhelm Egon von Furstenberg Heiligenberg Armand I Gaston Maximilien de Rohan Soubise Armand II Francois Auguste de Rohan Soubise Louis Cesar Constantin de Rohan Guemene Louis Rene Edouard de Rohan Guemene Jean Pierre SaurineSedisvakanz 1813 1820Gustav Maximilian von Croy Claudius Maria Paul Tharin Johann Franz Lepape von Trevern Andreas Rass Peter Paul Stumpf Adolf Fritzen Charles Joseph Eugene Ruch Jean Julien Weber Leon Arthur Elchinger Charles Amarin BrandErzbischofe seit 1988 Charles Amarin Brand Erzbischof seit 1988 Joseph Dore Jean Pierre Grallet Luc Ravel Normdaten Person GND 101093713 lobid OGND AKS VIAF 44661546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann GeorgALTERNATIVNAMEN Johann Georg von Brandenburg Johann Georg von Brandenburg JagerndorfKURZBESCHREIBUNG General und Administrator im Bistum Strassburg Herzog von JagerndorfGEBURTSDATUM 16 Dezember 1577GEBURTSORT WolmirstedSTERBEDATUM 2 Marz 1624STERBEORT Leutschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Brandenburg Jagerndorf amp oldid 232127533