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Wladislaus II von Oppeln 1 auch Ladislaus II von Oppeln Wladislaw II von Oppeln polnisch Wladyslaw Opolczyk tschechisch Vladislav II Opolsky zwischen 1326 und 1332 18 Mai 1401 in Oppeln war ab 1356 bohmischer Lehns und Erbherzog von Oppeln 1367 1372 Palatin von Ungarn 1370 1392 polnischer Lehnsherzog von Wielun 2 1372 1378 Statthalter in der Rus 3 4 1377 78 Statthalter von Polen 5 1375 1396 bohmischer Lehnsherzog von Pless 1378 1392 polnischer Lehnsherzog von Dobrin und Kujawien 6 7 1382 1385 Regent der Oppelner Teilherzogtumer Falkenberg und Strehlitz sowie 1384 1390 bohmischer Lehnsherzog von Jagerndorf Er entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten Siegel des Herzogs Wladislaus II von OppelnInhaltsverzeichnis 1 Titulatur 2 Leben 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 GalerieTitulatur BearbeitenTitulatur lateinisch Ladislaus Dei Gracia Dux Opoliensis Wieloniensis et Terre Russie Domin et Heres 8 Ubersetzung Wladislaus durch Gottes Gnaden Herzog von Oppeln und Wielun Herr und Erbe des Rus Landes Leben BearbeitenWladislaus war der alteste Sohn des Herzogs Bolko II von Oppeln und der Elisabeth Tochter des Herzogs Bernhard II von Schweidnitz Durch die verwandtschaftlichen Beziehungen seiner Mutter zum Haus Anjou kam er schon fruhzeitig an den ungarischen Hof Dort heiratete er um 1355 Elisabeth eine Tochter des Hospodars Nikolaus Alexander Nicolae Alexandru 1364 der Walachei Als Schwager des romisch deutschen Kaisers Karl IV dessen Vasall er als Herzog von Oppeln war und Neffe des ungarischen Konigs Ludwig von Anjou war er mit den machtigsten europaischen Monarchen des 14 Jahrhunderts verwandt Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1356 ubernahmen Wladislaus und sein jungerer Bruder Bolko III gemeinsam die Herrschaft im Herzogtum Oppeln Wegen der haufigen Abwesenheiten Wladislaus wurde sie faktisch von Bolko allein ausgeubt Nach dem Tod ihres Onkels Bolko II von Schweidnitz 1368 gerieten Wladislaus und sein Bruder Bolko in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Liegnitzer Herzog Ludwig I wegen der Pfandschaften Kreuzburg und Pitschen die ihnen ihr Onkel testamentarisch hinterlassen hatte Nach dem Tod des letzten polnischen Konigs Kasimir III aus dem kujawischen Zweig der Piasten 1370 sorgte Wladislaus fur einen reibungslosen Ubergang der polnischen Krone an den ungarischen Konig Ludwig von Anjou der im selben Jahr zum Konig von Polen gekront wurde Nachfolgend verlieh Konig Ludwig Wladislaus den Titel des Palatins von Ungarn sowie des Grafen von Pressburg Zudem ubertrug er ihm in seinem neu gewonnenen Konigreich Polen die Gebiete von Polnisch Bunzlau Wielun Dobrin und Rotreussen Den Aufbau des nach jahrzehntelangen Kriegen brachliegenden Landes Rotreussen forderte Wladislaus u a durch die Grundung von Stadten nach dem Magdeburger Recht die Besiedlung des Landes mit romisch katholischen polnischen deutschen ungarischen usw Bauern Handwerkern Burgern Adligen und dem Klerus sowie durch die Begunstigung von Handel und Gewerbe 1374 war Wladislaus am Zustandekommen des Kaschauer Privilegs beteiligt mit dem Konig Ludwig vom polnischen Adel die Zustimmung fur die weibliche Erbfolge erreichte 1375 erwarb Wladislaus vom Troppauer Herzog Johann I pfandweise die Herrschaften Pless und Nikolai Nachdem Konig Ludwigs Mutter Elisabeth die faktisch die Regierung in Polen ausubte Polen verlassen musste war Wladislaus der nun auf dem Hohepunkt seiner Macht stand 1377 1378 alleiniger Statthalter des Konigreichs Polen Nach dem Tod seines Bruders Bolko III 1382 regierte Wladislaus sein Herzogtum Oppeln allein Da nachfolgend die Stadt Oppeln zwischen ihm und seinen vier Neffen zweigeteilt wurde erbaute er die neue Burg die in den Mauerring einbezogen war 1384 verlieh er Guttentag das Magdeburger Stadtrecht In Verhandlungen sicherte Wladislaus Hedwig von Anjou der jungsten Tochter von Konig Ludwig I den polnischen Thron Sie wurde als elfjahrige 1384 zum Konig von Polen gekront da die Wurde einer Konigin von Polen nicht bekannt war 1386 durfte Wladislaus Taufpate von Hedwigs kunftigem Gatten sein dem bis dahin heidnischen Litauerfursten Jogaila der den Vornamen seines Taufpaten annahm und als Wladyslaw II Jagiello zum Konig von Polen gekront wurde 1385 erwarb Wladislaus vom Troppauer Herzog Johann II das Herzogtum Jagerndorf das er jedoch schon 1390 seinem Schwager Jobst von Mahren verkaufte 1387 ubertrug ihm der bohmische Konig Wenzel IV die Stadt Namslau Ab 1388 kam es zwischen Konig Jagiello und Wladislaus zu kriegerischen Auseinandersetzungen deren Ursache die zunehmend antipolnische Politik Wladislaus war Schon als Statthalter von Polen ubte er eine deutschfreundliche Verwaltung und eine dem Deutschen Orden gewogene Aussenpolitik aus Zudem wandte er sich zunehmend politisch dem bohmischen Konig Wenzel IV zu Mit seiner einflussreichen Position verfolgte er 1391 den Plan das Konigreich Polen zu zerschlagen und es zwischen den Konigreichen Ungarn und Bohmen dem Kurfurstentum Brandenburg und dem Deutschen Orden aufzuteilen Nachdem er 1392 das in seinem Besitz befindliche Dobrin an den Deutschen Orden ubertragen hatte unternahm Konig Jagiello einen Kriegszug in das Oppelner Land und verwustete es Wegen dieser Auseinandersetzungen verlor Wladislaus bis auf Polnisch Bunzlau alle ausserschlesischen Besitzungen Den Rest seines Lebens verbrachte er zuruckgezogen in seinem Herzogtum Oppeln Dieses verpfandete er 1393 seinem bischoflichen Neffen Johann I sowie dessen jungeren Brudern Bolko IV Heinrich 1394 und Bernhard wobei Wladislaus ein lebenslanger Niessbrauch eingeraumt wurde Zu Wladislaus Verdiensten zahlen u a die engere Anbindung des nach Unabhangigkeit strebenden Furstentums Walachei an Ungarn sowie die Erbfolgeregelung zwischen der ungarischen Dynastie Anjou und dem deutschen Kaiserhaus der Luxemburger Mit der Eroberung des bulgarischen Konigreichs Widin konnte die ungarische Sudgrenze vor den anruckenden turkischen Osmanen gesichert werden Die Katholische Kirche starkte er u a durch Grundung eines Erzbistums in Halicz sowie der Wallfahrtsstatte auf dem Hellen Berg in Tschenstochau Wladislaus II starb Jahre 1401 in Oppeln Sein Leichnam wurde in der dortigen Franziskanerkirche beigesetzt Da er nur Tochter hinterliess folgte ihm als Herzog von Oppeln sein Neffe Bolko IV nach Wladislaus Witwe Eufemia erhielt als Witwensitz Oberglogau Sie starb zwischen 1418 und 1424 Ehe und Nachkommen BearbeitenUm 1355 vermahlte sich Wladislaus mit Elisabeth 1370 Tochter von Nikolaus Alexander Wojewode der Walachei aus dem Haus Bessarabien Dieser Ehe entstammten die Tochter Kinga nach 1369 Nonne im St Klara Kloster zu Buda Elisabeth 1374 heiratete 1372 Jobst Markgraf von Mahren Katharina 1420 heiratete 1382 Heinrich VIII Herzog von Glogau und SaganNach Elisabeths Tod 1370 vermahlte sich Wladislaus vor 1379 mit Eufemia 1418 1424 Tochter von Siemowit III Herzog von Masowien Aus dieser Ehe gingen die Tochter hervor Hedwig nach 1390 heiratete um 1390 Wigunt Aleksander Bruder des polnischen Konigs Jagiello Furst von Kernave im Grossfurstentum Litauen Eufemia 1408 Prinzessin von OppelnLiteratur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 171 173 176 178 181 ff 184 und 338 Gotthold Rhode Kleine Geschichte Polens Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Ulrich Schmilewski Oppeln Herzoge v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 558 f Digitalisat Karl Siegel Wladislaw II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 43 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 698 f Dieter Veldtrup Frauen um Herzog Ladislaus 1401 Oppelner Herzoginnen in der dynastischen Politik zwischen Ungarn Polen und dem Reich Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Bd 8 Fahlbusch Warendorf 1999 ISBN 3 925522 19 0 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 171 381 410 sowie Stammtafel auf S 596 597 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Nakladatelstvi Libri Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 87 89 91 und 440 Weblinks BearbeitenGenealogieEinzelnachweise BearbeitenDieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Literaturangaben unzureichend Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Richard Roepell und Jacob Caro Geschichte Polens S 379 Das Herzogtum Wielun umfasste damals die Ortschaften Wielun Boleslawiec Brzeznica Krzepice Olsztyn Bobolice und Tschenstochau im sudostlichen Grosspolen und im Nordwesten Kleinpolens an der Grenze zu Schlesien Richard Roepell und Jacob Caro Geschichte Polens S 373 Konig Ludwig von Anjou liess Galizien und Lodomerien das ehemalige ruthenische Furstentum Halytsch Wolhynien Rotruthenien 1370 aus dem polnischen Reichsverband herauslosen und direkt durch das Konigreich Ungarn verwalten Richard Roepell und Jacob Caro Geschichte Polens S 379 Joseph Calasanza von Arneth Geschichte des Kaiserthumes Osterreich S 381 Ludwig Christoph Franz Kuhnast Historische Nachrichten uber die Stadt Bromberg S 31 Max Toppen Historisch comparative Geographie von Preussen S 93 Vaclav Vladivoj Tomek Handbuch der osterreichischen Geschichte S 362 um 1378 Galerie Bearbeiten nbsp Das Wappen des Herzogtums Oppeln nbsp Das Siegel Herzogs Wladislaus II von Oppeln Ladislaus Dei Gracia Dux Opoliensis Wieloniensis et Terre Russie Domin et Heres etwa 1378 nbsp Munzen Herzogs Wladislaus II von OppelnNormdaten Person GND 120053977 lobid OGND AKS LCCN n98054688 VIAF 22962610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wladislaus II ALTERNATIVNAMEN Ladislaus II von Oppeln Wladislaw II von Oppeln Wladyslaw Opolczyk polnisch Vladislav II Opolsky tschechisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von Oppeln Wielun und Kujawien Statthalter im Konigreich Polen und Rothreussen Palatin von UngarnGEBURTSDATUM zwischen 1326 und 1332STERBEDATUM 18 Mai 1401STERBEORT Oppeln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladislaus II Oppeln amp oldid 232508273