www.wikidata.de-de.nina.az
Ludwig der Grosse ungarisch Lajos I Nagy Ludwig der Grosse serbokroatisch kyrillisch Ljudevit Anzuvinski Ludwig von Anjou polnisch Ludwik Wegierski Andegawenski Ludwig der Ungar oder von Anjou 5 Marz 1326 in Visegrad 10 September 1382 in Trnava war ab 1342 Konig von Ungarn und Kroatien und ab 1370 auch Konig von Polen aus dem Haus Anjou Ludwig Konig von Ungarn und Polen Inhaltsverzeichnis 1 Ludwig als Konig von Ungarn 2 Ludwig als Konig von Polen 3 Familie 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLudwig als Konig von Ungarn Bearbeiten nbsp Herrschaftsgebiete Ludwigs rot und Vasallenstaaten hellrot nbsp Ludwig I Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind um 1828Ludwig I war Sohn des Konigs Karl Robert von Ungarn aus dem Haus Anjou und seiner Gemahlin Elisabeth geb Prinzessin von Polen Schwester des letzten Piasten Konig Kasimirs des Grossen Nach dem Tod seines Vaters folgte Ludwig diesem 1342 als Konig und wurde in Szekesfehervar Stuhlweissenburg gekront Ludwig war bestrebt die Position Ungarns als eine europaische Grossmacht auszubauen und die Konigsmacht zu starken Ludwigs jungerer Bruder Andreas wurde nach dem Willen des Papstes als Prinzgemahl der Konigin Johanna von Neapel aufgestellt Karl von Durazzo wurde darauf zum Anfuhrer einer Opposition die Andreas 1345 in Aversa ermordete Um den Tod seines Bruders zu rachen erschien Konig Ludwig I 1347 mit einem Heer in Suditalien Wahrend Konigin Johanna und ihr zweiter Ehemann Ludwig von Tarent in die Provence fluchteten blieb Karl von Durazzo in Neapel zuruck Er huldigte auch dem Ungarnkonig als neuen Herrscher Neapels doch wurde er von diesem als Hauptverantwortlicher fur den Mord an Andreas ausgemacht und hingerichtet Im Jahr 1343 wurde Ludwig I zum Oberherrn der Walachei 1344 45 beteiligte er sich an einem Kriegszug des Deutschen Ordens und Johanns von Bohmen gegen Litauen 1 In zwei Kriegen gegen die Republik Venedig 1356 58 und 1378 81 gewann er Dalmatien und die Schutzherrschaft uber die Republik Ragusa Dubrovnik Der am 18 Februar 1358 mit den Venezianern geschlossene Friede von Zadar blieb bis 1409 in Kraft als Ladislaus von Neapel Dalmatien an Venedig verkaufte Ludwig erhob 1351 seinen zweiten Bruder Stephan zum Regenten von Kroatien und Dalmatien spater auch von Slawonien In seiner Innenpolitik stutzte sich Ludwig I auf die Magnaten die vom Hofe abhangig waren und auf die Wurdentrager der Kirche war jedoch gleichzeitig bedacht das Gleichgewicht zwischen den Magnaten und der Masse des Kleinadels beizubehalten So erneuerte er 1351 die von Andreas II gewahrte Goldene Bulle und bestatigte dadurch die Rechte des Klein und Mitteladels Durch Verwaltungsreformen beschnitt er die Rolle des Reichstags und verlegte das Hauptgewicht auf Komitate Grafschaften die statt Militarzentren zu Organen der Administration und des Justizwesens wurden 1367 liess Ludwig die Universitat von Funfkirchen grunden Die Macht des Konigs wurde in seinem gesamten Herrschaftsgebiet dadurch geschwacht dass er uber keinen mannlichen Erben verfugte Ludwig als Konig von Polen Bearbeiten nbsp Wappen LudwigsDa sein Onkel Konig Kasimir III von Polen keine mannlichen Nachkommen hatte hatte er bereits 1351 Ludwig als Erben der polnischen Krone eingesetzt 2 Nach Kasimirs Tod 1370 wurde Ludwig dann am 17 November 1370 in Krakau von Erzbischof Jaroslaw I Bogoria von Gnesen zum Konig von Polen gekront Schon vor seinem Herrschaftsantritt gewahrte Ludwig dem polnischen Adel 1355 im Privileg von Buda das Konigswahlrecht verzichtete zudem auf das Recht ausserordentliche Steuern zu erheben auf kostenlose Gastung und auf den Kriegsdienst polnischer Adliger ausserhalb Polens ohne Entschadigung Dadurch verfugte Ludwig nach seiner Kronung zum Konig von Polen uber eine wesentlich schwachere Position als seine Vorganger Er bemuhte sich auch nicht intensiv um die Herrschaftsdurchsetzung in Polen sondern zog sich nach Ungarn zuruck und ubertrug die Regentschaft in Polen seiner Mutter Elisabeth Das ungarische Regime wurde in Polen von den kleinpolnischen Magnaten unterstutzt wahrend die grosspolnischen Anhanger des Piasten Ziemowit IV von Masowien gegen den neuen Herrscher opponierten Gleichzeitig bemuhte Ludwig sich einzelne Randprovinzen etwa die Landereien um Lemberg aus dem polnischen Staatsverband herauszubrechen und in Ungarn zu integrieren In anderen Gebieten ubten hingegen lokale Fursten die tatsachliche Macht aus Am restlichen Polen war Ludwig nur soweit interessiert als er es als Mitgift fur seine aus seiner 1353 geschlossenen zweiten Ehe seine erste Ehefrau Margarethe von Luxemburg starb noch als Kind mit Elisabeth Jelisaveta der Tochter des Banus von Bosnien Stjepan II stammenden Tochter Maria und Hedwig nutzen wollte Allerdings stand dies im Widerspruch zu der 1339 geschlossenen Vereinbarung dass lediglich mannliche Nachkommen in Polen erbberechtigt sein sollten 1374 gelang es Ludwig mit dem Privileg von Kaschau von Wladislaus II von Oppeln beim polnischen Adel die Einwilligung in die weibliche Erbfolge zu erlangen Das Privileg senkte die Steuerlast des Adels erheblich ab verbot die Einsetzung von Auslandern in Verwaltungsamter und verpflichtete den Konig Polen als eigenstandiges Konigreich zu erhalten und sich fur die Ruckgewinnung verlorener Gebiete einzusetzen Das Privileg wurde zur Grundlage der spateren Adelsdemokratie in Polen Wegen seiner standigen Abwesenheit und der Konzentration auf dynastische Plane blieb Ludwig in Polen unbeliebt kummerte sich jedoch um die Entwicklung des Handels und der Stadte Trotz seiner Zugestandnisse konnte Ludwig schliesslich einen Adelsaufstand nicht verhindern Der grosspolnische Adel hatte bereits vor Ludwigs Herrschaftsantritt mehrfach versucht verschiedene Mitglieder von piastischen Seitenlinien auf den polnischen Thron zu heben war damit jedoch nur in wenigen Regionen erfolgreich gewesen Nach Plunderungen durch Litauer 1376 gegen die Ludwig kaum etwas unternommen hatte wuchs auch in Kleinpolen der Unmut Im Dezember des Jahres kam es in Krakau zu einem Aufstand bei dem die ungarische Besatzung erschlagen und die Statthalterin Elisabeth vertrieben wurde Nun reagierte Ludwig und begann die von Litauern besetzten Gebiete zuruckzuerobern betrieb jedoch gleichzeitig weiter die Herauslosung Rotreussens aus dem polnischen Reichsverbund und seine Eingliederung nach Ungarn Dadurch brachen auch in Grosspolen offene Aufstande aus Ohne ihnen Einhalt geboten zu haben starb Ludwig 1382 in Nagyszombat im damaligen Ungarn heute Trnava in der Slowakei Er wurde in Szekesfehervar bestattet Familie BearbeitenLudwig heiratete 1345 Margarete 1335 1349 die alteste Tochter von Kaiser Karl IV und Blanca Margarete von Valois In zweiter Ehe heiratete er 1353 Elisabeth von Bosnien 1340 1387 Tochter des Bans von Bosnien Stjepan II Kotromanic und Elisabeth von Kujawien Mit ihr hatte er vier Kinder Maria 1365 1366 Katharina 1370 1378 1374 verlobt mit Ludwig von Frankreich 1372 1407 Sohn des franzosischen Konigs Karl V und Johanna von Bourbon Maria 1371 1395 Konigin von Ungarn 1385 Sigismund von Luxemburg 1368 1437 Romischer Kaiser Konig von Deutschland Bohmen etc Hedwig 1373 1399 Konigin von Polen 1386 Jogaila 1351 1434 Grossfurst von LitauenQuellen BearbeitenPeter von Pitschen Piotr z Byczyny Chronica principum Poloniae 1382 1385 Literatur BearbeitenLouis I of Hungary In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 17 Lord Chamberlain Mecklenburg London 1911 S 49 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lajos auf Foundation for Medieval Genealogy Genealogie der Konige Ungarns englisch Einzelnachweise Bearbeiten Werner Paravicini Die Preussenreisen des europaischen Adels Teil 1 Beihefte der Francia Band 17 1 Thorbecke Sigmaringen 1989 ISBN 3 7995 7317 8 S 147 Digitalisat Paul W Knoll The rise of the Polish monarchy Piast Poland in East Central Europe 1320 1370 University of Chicago Press 1972 ISBN 0 226 44826 6 S 197VorgangerAmtNachfolgerKarl I Konig von Ungarn nbsp 1342 1382MariaKarl I Konig von Kroatien Dalmatien und Rama nbsp 1342 1382MariaKasimir I Konig von Polen 1370 1382Hedwig I Normdaten Person GND 119015757 lobid OGND AKS LCCN n85117398 VIAF 10646608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig I ALTERNATIVNAMEN Ludwig der Grosse Lajos I Nagy Ludwik Wegierski AndegawenskiKURZBESCHREIBUNG Konig von Ungarn und PolenGEBURTSDATUM 5 Marz 1326GEBURTSORT VisegradSTERBEDATUM 10 September 1382STERBEORT Trnava Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig I Ungarn amp oldid 236202111