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Dieser Artikel beschreibt die ungarische Stadt Fur gleichartige Begriffe siehe Visegrad Visegrad ˈviʃɛgraːd deutsch Plintenburg ist eine Stadt Stadtrecht seit 2000 im Kreis Szentendre im ungarischen Komitat Pest etwa 40 Kilometer nordlich von Budapest an der Donau gelegen Bekannt ist sie durch eine auf einem 247 m hohen Bergkegel am Donauknie gelegene um 1247 entstandene Burg die sogenannte Zitadelle mit dem Salomonturm und dem ab 1323 entstandenen Konigspalast Der slawische Ortsname vise grad hohe Burg stammt aus dem 9 Jahrhundert und bezog sich auf das spatromische Kastell auf dem Sibrik Hugel Der deutsche Name Plintenburg oder Blendenburg soll von der schonen Aussicht kommen die man von der Burg aus hat und von der man geblendet wird 2 VisegradVisegrad Ungarn VisegradBasisdatenStaat Ungarn UngarnRegion MittelungarnKomitat PestKleingebiet bis 31 12 2012 SzentendreKreis SzentendreKoordinaten 47 47 N 18 58 O 47 785833333333 18 970277777778 Koordinaten 47 47 9 N 18 58 13 OFlache 33 27 km Einwohner 1 829 1 Jan 2022 Bevolkerungsdichte 55 Einwohner je km Telefonvorwahl 36 26Postleitzahl 2025KSH kod 28413Struktur und Verwaltung Stand 2020 Gemeindeart StadtBurgermeister Denes Eory 1 parteilos Postanschrift Fo utca 81 2025 VisegradWebsite www visegrad hu Quelle Localities 01 01 2022 bei Kozponti statisztikai hivatal Visegrad BurgDie Stadt ist Namensgeber der Visegrad Gruppe eines Bundnisses der Staaten Slowakei Polen Tschechien und Ungarn auch als V4 bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romische Grundung und folgende wechselnde Herrscher 1 2 Die Stadt ab dem 20 Jahrhundert 1 3 Visegrad Gruppe 2 Einzelne Stadtteile 2 1 Obere Burg 2 2 Unteres Schloss 2 3 Konigspalast 2 4 Sibrik Hugel 3 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten der Stadt Auswahl 4 Verkehr 5 Ethnische Gruppen und Religionen 6 Stadtepartnerschaft 7 Tochter und Sohne der Stadt 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRomische Grundung und folgende wechselnde Herrscher Bearbeiten Schon die Romer erkannten die strategische Lage des in der Antike Pons Navatus genannten Ortes und errichteten an dieser Stelle das Kastell Visegrad Sibrik zur Uberwachung der Donaugrenze ihrer Provinz Pannonien Wahrend der Volkerwanderung hinterliessen Germanen Slawen und Hunnen ihre Spuren Bis in das 9 Jahrhundert war Visegrad Teil des Awarenreiches Das Wissen um den altbesiedelten Platz des Kastells der die Keimzelle des fur die ungarischen Geschichte so wichtigen Ortes Visegrad bildete bewahrte sich lange Zeit neben der weiter verwendeten romischen Wehrmauer auch in einem machtigen Burgus aus der Regierungszeit des Kaisers Valentinian 364 375 der im Mittelalter repariert worden ist Zu Beginn des 10 Jahrhunderts nahmen ungarische Stamme das Land in Besitz Im Jahr 1009 wurde Visegrad erstmals als Komitatssitz unter seinem heutigen Namen erwahnt das damit als offizielles Grundungsdatum gilt Die noch vorhandenen romischen Befestigungen wurden ausgebaut und verstarkt Nach dem Ende des Mongoleneinfalls 1241 liess Bela IV die Burg Visegrad als Teil der Grenzsicherungen entlang der Donau umfangreich erweitern Im Jahr 1325 verlegte Karl I seine Residenz von Temesvar nach Visegrad Auch als 1408 Buda zur ungarischen Hauptstadt wurde behielt Visegrad seine Bedeutung und wurde weiter ausgebaut Ihre Blutezeit erlebte die Stadt unter der Herrschaft von Matthias Corvinus und seiner Frau Beatrix von Aragon Ab 1476 wurde die Burg im spatgotischen Stil erneuert und von italienischen Kunstlern um einen prunkvollen Renaissancepalast erweitert In Visegrad wurde langere Zeit 1310 1440 und 1464 1526 die Stephanskrone aufbewahrt nbsp Visegrader Madonna aus der wahrend der Turkenkriege zerstorten SchlosskircheTurkische Truppen eroberten 1529 die Burg und zerstorten sie um 1685 auf ihrem Ruckzug fast vollig Unter der habsburgischen Herrschaft siedelten sich im 18 Jahrhundert deutsche Familien an und brachten Visegrad einen wirtschaftlichen Aufschwung Mit dem erwachenden Nationalbewusstsein der Ungarn im 19 Jahrhundert wurde Visegrad als Symbol der bedeutenden Geschichte des Landes wiederentdeckt Ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung der Siedlung begann mit der Donau Dampfschifffahrt als das Donauknie und das Gebirge Pilis Visegrad zum beliebten Ausflugsort wurde 3 Die Stadt ab dem 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Bevolkerungszahlen von Visegrad haben sich seit 1910 1506 Einwohner nicht wesentlich verandert 1990 1781 Einw 2001 1657 Einw Erst im Jahr 2000 erhielt Visegrad wieder die Stadtrechte Visegrad Gruppe Bearbeiten Hauptartikel Visegrad Gruppe Schon im Jahr 1335 war die Burg von Visegrad Sinnbild der regionalen Kooperation Als Sitz des ungarischen Konigs war der Ort damals Schauplatz eines Gipfeltreffens der drei Konige Kasimir III von Polen Johann von Bohmen und Karl I von Ungarn Diese vereinbarten eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Politik und Handel und inspirierten damit ihre Nachfolger in den 1990er Jahren die Region gemeinsam in die EU zu fuhren In der Erklarung von Visegrad vom Februar 1991 verpflichteten sich die Staatschefs Ungarns Polens und der Tschechoslowakei sich dem politisch wirtschaftlichen System Europas anzuschliessen sowie ihre Zusammenarbeit auf den Gebieten Regionales Wirtschaft und Kultur zu intensivieren Sie bildeten damit eine Art ostmitteleuropaisches Pendant zu Benelux Nach der Auflosung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 bildeten dann deren Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei gemeinsam mit Ungarn und Polen die Visegrad Gruppe V4 Das gemeinsam erreichte Ziel der V4 Staaten war die Mitgliedschaft in der EU und der NATO Einzelne Stadtteile Bearbeiten nbsp Burgansicht nbsp Luftansicht des Konigspalastes nbsp Sibrik Hugel mit AusgrabungenObere Burg Bearbeiten Im 13 Jahrhundert liessen Konig Bela IV von Ungarn und seine Frau auf den zerstorten Bauwerken ein neues Befestigungssystem errichten Der wichtigste Teil war die Obere Burg auf dem Hugel Die Burgmauern markierten einen dreieckigen Grundriss auf funf Terrassen und hatten drei Eckturme Das Schloss im Inneren wurde im 14 Jahrhundert zur Zeit der Anjou Konige von Ungarn deren Residenz Es bekam eine neue Fassade und weitere Palastgebaude Jeder der folgenden ungarischen Herrscher hinterliess seine Spuren auf dem Burgberg um 1400 kam eine dritte Ringmauer hinzu die Palastgebaude wurden vergrossert am Ende des 15 Jahrhunderts liess Konig Matthias Corvinus den inneren Teil des Schlosses komplett renovieren Die Konigsinsignien wurden in dieser Zeit in der oberen Burg aufbewahrt Fast alle Gebaude der Oberen Burg sind Ende des 20 Jahrhunderts schrittweise renoviert worden und konnen offentlich besichtigt werden Unteres Schloss Bearbeiten Das Untere Schloss verbindet die Oberburg mit der Donau Dominant ist hier der Salomon Turm ein 31 m hoher sechseckiger Wohnturm aus dem 13 Jahrhundert Im Turkensturm brach der sudliche Teil des Turms zusammen Erst ab den 1870er Jahren begann ein Wiederaufbau Dieser konnte wegen der beiden folgenden Weltkriege erst in den 1960er Jahren beendet werden Der Turm dient inzwischen als Museum in dem die Geschichte von Visegrad prasentiert wird Konigspalast Bearbeiten Das erste konigliche Haus entstand unter Konig Karl I von Ungarn nach 1325 In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts liess Konig Ludwig I von Ungarn das Gebaude erstmals erweitern Nach fast vollstandigem Abriss im letzten Drittel des 14 Jahrhunderts liessen weitere Herrscher eine neue prachtigere Schlossanlage aufbauen Einige Teile davon sind bis heute als Ruinen erhalten Die Anlage hatte einen quadratischen Grundriss von 123 123 m Der Palast diente als offizielle Residenz der Konige von Ungarn bis zum Beginn des 15 Jahrhunderts Zwischen 1477 und 1484 wurde die konigliche Schlossanlage im spatgotischen Stil wieder aufgebaut Die Fassaden und kleinere Bauten wurden im italienischen Renaissance Stil ausgefuhrt Die Eroberung durch die Turken fuhrte in der Folge zur vollstandigen Zerstorung der Palastanlage Im 18 Jahrhundert wurden die Ruinen komplett von Erde bedeckt Im Jahr 1934 begannen archaologische Grabungen die bis in das 21 Jahrhundert andauern Bereits freigelegte und rekonstruierte Anlagenteile wie die Residenz konnen besichtigt werden Auch wird hier die Geschichte des Schlosses und seiner Rekonstruktion dargestellt Sibrik Hugel Bearbeiten Auf diesem Hugel befand sich ein spatromisches Kastell Dieses war Teil der Befestigungsanlagen entlang des Limes Als die Romer abzogen verfiel ihr Lager Die antiken Mauern der Befestigungsanlage sowie ein grosser Burgus bestanden noch bis in das Mittelalter Erst im 11 Jahrhundert wurden die alten Festungsmauern renoviert und neue Einbauten errichtet Moglicherweise wurde das alte Kastell zum unfreiwilligen Aufenthaltsort des ungarischen Konigs Salamon 1053 1087 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten der Stadt Auswahl Bearbeiten nbsp Herkules BrunnenRomisch katholische Kirche St Johannes der Taufer zweite Halfte des 18 Jhd Barock Palffy Palast Rathaus Thermalbad Strand von Lepence 1977 eroffnet Rekonstruierter Herkules Brunnen 4 Arkaden im Ehrenhof Gorgey Haus Wohnhaus von Artur Gorgey 5 Verkehr BearbeitenFahrverbindung uber die Donau ins gegenuberliegende Nagymaros Ethnische Gruppen und Religionen BearbeitenIn Visegrad Plintenburg lebt eine bedeutende ungarndeutsche Minderheit Bei der Volkszahlung von 2011 gaben 85 5 an ethnische Ungarn zu sein 14 7 Ungarndeutsche 0 7 Polen 0 3 Roma und 0 2 Slowaken wahrend 14 3 nichts angaben die Zahl uber 100 ergab sich durch Doppelnennungen Als Konfession gaben 56 1 romisch katholisch 7 5 reformiert 0 9 evangelisch lutherisch 0 3 griechisch katholisch und 9 als nicht religios gebunden an wahrend hier 25 4 keine Angabe machten 6 Stadtepartnerschaft BearbeitenSeit 2006 ist die italienische Stadt Lanciano in der Region Abruzzen Partnerstadt von Visegrad 7 Bereits 1995 wurde mit Obergunzburg in Bayern eine Gemeindepartnerschaft begrundet 8 Tochter und Sohne der Stadt BearbeitenArtur Gorgey 1818 1916 ungarischer General Attila Zoller 1927 1998 ungarischer JazzmusikerSiehe auch BearbeitenVisegrad Vysehrad Prag Tschechien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Visegrad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Visegrad Reisefuhrer Offizielle Webseite ungarisch englisch deutsch Visegrad in A Pallas nagy lexikona ungarisch Luftaufnahmen von Stadt und Burg Visegrad Historische Illustration von Johan Sibmacher von 1665 Wahre Contrafactur Der Vostung Vizzegrad Oder Blindeburg In Ungern Von Den Christen Belegert Im 1595 Iar Digitalisat Einzelnachweise BearbeitenEinige Passagen zu den Stadtteilen wurden der ungarischen und der englischen Wikipedia Seite entnommen Helyi onkormanyzati valasztasok 2019 Visegrad Pest megye Nemzeti Valasztasi Iroda 13 Oktober 2019 abgerufen am 19 Juli 2020 ungarisch Das Konigreich Ungarn Ein topographisch historisch statistisches Rundgemalde das Ganze dieses Landes in mehr denn 12 400 Artikeln umfassend Erster Band J C von Thiele 1833 S 266 abgerufen am 7 November 2022 deutsch Geschichte der Stadt auf www visegrad hu deutsch Reisefuhrer Donau Von Passau bis zum Schwarzen Meer JPM Guides Hrsg Phoenix Reisen Bonn um 2010 Seite 50 Gorgey Haus auf www visegrad hu Helysegnevtar Visegrad Nemzetisegi es vallasi megoszlas Abgerufen am 5 Marz 2021 Lanciano auf visegrad hu abgerufen am 4 Mai 2021 Obergunzburg auf visegrad hu abgerufen am 4 Mai 2021 Gemeinden im Kreis Szentendre Budakalasz Csobanka Dunabogdany Kisoroszi Leanyfalu Pilisszentkereszt Pilisszentlaszlo Pocsmegyer Pomaz Szentendre Szigetmonostor Tahitotfalu Visegrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Visegrad amp oldid 229882867