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Trzebnica tʃɛbˈɲiʦa deutsch Trebnitz ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 24 442 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 und des Powiat Trzebnicki TrzebnicaTrzebnica Polen TrzebnicaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat TrzebnicaGmina TrzebnicaFlache 8 35 km Geographische Lage 51 18 N 17 4 O 51 3 17 066666666667 Koordinaten 51 18 0 N 17 4 0 OHohe 160 m n p m Einwohner 13 314 31 Dezember 2020 Postleitzahl 55 100Telefonvorwahl 48 71Kfz Kennzeichen DTRWirtschaft und VerkehrStrasse E261 Leszno BreslauNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Unter den schlesischen Piasten 2 2 Schlesien als ein Nebenland der Krone Bohmen 2 3 Zugehorigkeit zu Preussen 2 4 Seit 1945 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Stadtwappen 5 Gemeinde 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Kleinstadt liegt in Niederschlesien im Katzengebirge etwa 20 Kilometer nordlich von Breslau Geschichte BearbeitenUnter den schlesischen Piasten Bearbeiten Zahlreiche vorgeschichtliche Funde im benachbarten Dorf Massel Maslow bezeugen eine fruhe Besiedlung des Trebnitzer Gebietes Vor 1138 gehorte Trebnitz das damals bereits Marktort war dem Breslauer Vinzenzstift und dem schlesischen Magnaten Peter Wlast Erstmals urkundlich erwahnt wurde es 1138 als Wladyslaw II der Vertriebene Herzog von Schlesien aus dem Geschlecht der schlesischen Piasten den ganzen Ort an sich brachte Vermutlich wegen Wladyslaws Vertreibung 1146 verlor Trebnitz das Marktrecht an das benachbarte Zirkwitz Cerekwica Eine rege Siedlungstatigkeit des Gebietes um Trebnitz begann unter dem Sohn Wladyslaws II Herzog Boleslaw I der 1163 aus der Vertreibung zuruckgekehrt war Dessen Sohn Herzog Heinrich I stiftete 1202 auf Bitten seiner Gemahlin Hedwig von Andechs das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz das er reich ausstattete und mit Zisterzienserinnen aus dem Bamberger Kloster St Theodor besiedelte Es war das erste Frauenkloster in Schlesien Erste Abtissin wurde Petrissa die einstige Lehrerin Hedwigs aus dem mainfrankischen Kitzingen Die Stiftungsurkunde wurde am 23 Juni 1203 in Trebnitz durch Herzog Heinrich I in Anwesenheit von Hedwigs Bruder dem Bamberger Bischof Eckbert sowie Hedwigs Onkel dem Bamberger Dompropst Poppo unterzeichnet Der Herzog schenkte dem Kloster das Fischerdorf Kottwitz an der Oder 1 Im Jahr 1203 wurde das Marktrecht wiederhergestellt Im selben Jahr wurde die Pfarrkirche St Petri urkundlich erwahnt die jedoch vermutlich schon 1138 existierte In den nachsten Jahren errichtete das Herzogspaar die dreischiffige Klosterkirche 1214 wurde die Krypta eingeweiht 1219 der Chor 1224 waren Dach und Glockenturm fertiggestellt 1238 starb Herzog Heinrich I funf Jahre spater seine Witwe Hedwig von Andechs 1250 erhielt Trebnitz das deutsche Neumarkter Stadtrecht Zwar gehorte die Stadt zur Ausstattung des Klosters die Gerichtsbarkeit oblag jedoch nach der Teilung des Herzogtums Schlesien den Herzogen von Breslau 1323 wurde die Gerichtsbarkeit uber Trebnitz den Herzogen von Oels unterstellt Schlesien als ein Nebenland der Krone Bohmen Bearbeiten Zusammen mit dem Herzogtum Oels fiel Trebnitz 1329 als ein Lehen an die Krone Bohmen die 1526 an die Habsburger gelangte 1413 wurden Kloster und Stadt durch einen Brand verheert Beide wurden aus Privatmitteln der Abtissin Anna Prinzessin von Kujawien wiederaufgebaut 1430 wurden Kloster und Stadt von den Hussiten uberfallen und ausgeraubt Die verursachten Schaden wurden 1453 aus Privatmitteln der Abtissin Prinzessin Margarethe 1466 Tochter des Herzogs Konrad V von Oels beseitigt Da das Kloster Trebnitz bestrebt gewesen war alle herzoglichen Rechte uber seine Besitzungen zu erwerben wurden ihm diese schliesslich 1480 von Herzog Konrad von Oels ubertragen Im 16 Jahrhundert verursachten wiederholte Brande grosse Schaden zudem wutete 1596 die Pest der 1600 Menschen zum Opfer fielen Im Dreissigjahrigen Krieg wurden Stadt und Kloster mehrmals von schwedischen Truppen geplundert 1697 1726 wurden die Klostergebaude neu errichtet 1730 das neue Rathaus und 1741 1747 erhielt die Klosterkirche eine neue Innenausstattung Zugehorigkeit zu Preussen Bearbeiten Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Trebnitz mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen Fur das Jahr 1776 sind in Trebnitz 1974 Einwohner belegt Am 17 August 1810 starb die letzte Furstabtissin Dominika von Gillern Am 11 November 1810 folgte die Sakularisation des Klosters das damit auch die Grundherrschaft in Trebnitz verlor Die Klosterkirche wurde zur katholischen Pfarrkirche umgewidmet Der Klosterbesitz einschliesslich der Stadt Trebnitz ging in Staatsbesitz uber und wurde spater verkauft Ein Teil der Klostergebaude wurde zeitweise als Textilfabrik genutzt Im Jahre 1870 wurde ein Teil der Gebaude von den Maltesern erworben den Rest erwarben die Borromaerinnen die in Trebnitz ihr Generalmutterhaus einrichteten Durch die Preussischen Reformen wurde 1812 der Landkreis Trebnitz eingerichtet mit dem Trebnitz bis 1945 verbunden blieb Von den 3129 Einwohnern im Jahre 1880 waren 3129 protestantisch 1699 katholisch und 89 gehorten dem judischen Glauben an 1886 erhielt Trebnitz Eisenbahnanschluss mit Breslau Ab 1888 erlangte die Stadt eine Bedeutung als Kurort Der Kurkomplex mit zahlreichen Villen im Neubarock und Jugendstil entstand nach Entwurf des Breslauer Architekten Hubert Jantke 1897 wurde Trebnitz elektrifiziert 1898 nahm die Kleinbahn die als Der fliegende Trebnitzer bezeichnet wurde ihren Betrieb auf Nachfolgend siedelten sich auch Breslauer in Trebnitz an 1902 wurde ein Krankenhaus im Stil des Neubarock errichtet 1910 erfolgte der Bau einer Gasanstalt 1939 wurden 8500 Einwohner gezahlt Seit 1945 Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee am 25 Januar 1945 kampflos die Stadt In den nachsten funf Tagen plunderten sowjetische Soldaten die Hauser von denen sie etwa 60 durch Brandstiftungen zerstorten Das historische Stadtzentrum wurde vernichtet Das Kloster und die Kirche blieben verschont Nach Kriegsende 1945 fiel Trebnitz zusammen mit dem grossten Teil Schlesiens an Polen Es wurde in Trzebnica umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht schon vorher geflohen war vertrieben und mit Polen besiedelt die zum Teil aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen Trzebnica war vom 20 April bis Anfang Juni 1945 Sitz des Woiwoden von Breslau Stanislaw Piaskowski 1901 1963 an den eine Gedenktafel am Haus ul Wolnosci 5 erinnert Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte nur langsam Noch 1951 gab es um das Rathaus beinahe keine Hauser Die neuen Wohnblocke wurde in Plattenbauweise im sozialistischen Stil errichtet Die Wallfahrten zum St Hedwigs Grab wurden bald wieder aufgenommen Von wirtschaftlicher Bedeutung ist die landwirtschaftlich gepragte Milch und Holzbearbeitungsindustrie Einen Teil seiner Einkunfte bezieht Trzebnica aus dem Kurbetrieb und der Touristik Viele der Einwohner sind im nahen Breslau beschaftigt St Peter und Paul Kirche 13 Jh Rathaus am Ring Kirche im Kloster TrebnitzBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1875 4744 2 1880 4783 2 1890 5333 davon 3346 Evangelische 1904 Katholiken und 79 Juden 2 1933 8719 2 1939 8505 2 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Kapelle der Vierzehn NothelferKlosterkirche mit den Grabern der hl Hedwig von Andechs und ihrem Gemahl Herzog Heinrich I dem Bartigen sowie dem Hochmeister des Deutschen Ordens Konrad von Feuchtwangen Saule mit dem bohmischen Landesheiligen Johannes von Nepomuk auf dem Vorplatz der Klosterkirche Die St Petri Pfarrkirche seit 1994 Kosciol par SS Piotra i Pawla aus dem 13 Jahrhundert wurde vermutlich vom Magnaten Peter Wlast gestiftet 1853 1855 wurde sie im Stil der Neugotik neu errichtet Erhalten wurde der gotische Turm sowie der Taufstein aus dem Jahre 1505 Von 1525 bis Kriegsende 1945 diente die Kirche als evangelisches Gotteshaus Ab 1947 wurde sie zweckentfremdet als Lagerhaus genutzt 1987 wurde sie der katholischen Pfarrei ubergeben und danach restauriert und wiederaufgebaut Seit 1994 ist sie katholische Pfarrkirche die den Aposteln Peter und Paul geweiht ist Das Rathaus auf dem rechteckigen Marktplatz wurde in seiner heutigen Form 1858 69 errichtet Auf dem ovalen Burghugel nordwestlich des Rings befand sich die im Jahr 1322 bezeugte herzogliche Burg die 1432 geschleift wurde Das Stadtmuseum befindet sich in einem barocken Burgerhaus aus dem 17 Jahrhundert Sudostlich der Stadt erreichbar uber die ul Lesna befinden sich in einem Buchenwald las bukowy die neugotische Kapelle der Vierzehn Nothelfer Kosciol Czternastu Swietych Wspomozycieli und ein Kreuzweg bei einer ehemaligen Einsiedelei Die reich mit volkstumlichen Malereien ausgestaltete Kirche entstand 1886 nach einem Entwurf von Hubert Jantke an der Stelle einer Kapelle aus dem Jahr 1496 Der sie umgebende Friedhof wurde um 1970 eingeebnet Der Ort ist von vielen alten Legenden umwoben Stadtwappen BearbeitenDas Stadtwappen zeigt zwei goldene gekreuzte Schlussel in Blau mit den Barten nach oben gekehrt zwischen ihnen der weisse und bartige Kopf des Apostels Petrus mit Gloriole Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Trzebnica gehoren die Stadt selbst und 41 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Trzebnica Triebwagen der Koleje Dolnoslaskie am BahnhofSohne und Tochter der Stadt BearbeitenMaria Leszczynska 1703 1768 Ehefrau des franzosischen Konigs Ludwig XV Emil von Richthofen 1810 1895 deutscher Diplomat Colmar Grunhagen 1828 1911 schlesischer Geschichtsforscher Franz Thilo 1863 1941 Landrat in Grottkau Ernst Niekisch 1889 1967 Politiker und Schriftsteller Heinrich Georg Merkel 1900 1985 Verleger Erich Rommerskirch 1904 1989 Jesuit und Schriftsteller Klaus Piontek 1935 1998 Schauspieler Wolfgang Mittmann 1939 2006 Autor Gila von Weitershausen 1944 Schauspielerin Ewelina Ptak 1987 polnische Sprinterin Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 542 544 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 958 963 T Gravenhorst Schlesien Erlebnisse eines Landes Breslau 1937 K Ullmann Schlesienlexikon Wurzburg 1992 Antoni Kielbasa Stanislaw Klimek Trebnitz Heiligtum der hl Hedwig Laumann Druck amp Verlag Dulmen 2002 ISBN 978 3 89960 303 3 Weblinks Bearbeiten Commons Trzebnica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Trebnitz in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Geschichte polnisch Geschichte des Klosters in Catholic Encyclopedia Geschichte der judischen Gemeinde auf der Website Virtuelles SchtetlFussnoten Bearbeiten Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Stadte und der Einfuhrung und Verbreitung Deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober Lausitz a b c d e Michael Rademacher Trebnitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Normdaten Geografikum GND 5077601 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trzebnica amp oldid 231810432