www.wikidata.de-de.nina.az
Johann von Steinau auch Johann von Glogau Steinau 1296 1300 1361 1365 war von 1309 bis 1312 gemeinsam mit seinen vier Brudern Herzog von Glogau und Herr von Grosspolen Ab 1312 bis 1318 19 war er gemeinsam mit den Brudern Heinrich IV und Primislaus Primko Herzog von Glogau und ab 1323 bis etwa 1336 Herzog von Steinau Er entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten Leben BearbeitenJohanns Eltern waren Heinrich III von Glogau 1309 und Mechthild 1318 Tochter des Herzogs Albrecht von Braunschweig Luneburg 1316 und 1324 vermahlte er sich mit Margareta 1337 einer Tochter des Herzogs Bogislaw IV von Pommern und Witwe des Herzogs Nikolaus von Rostock Die Ehe blieb kinderlos Nach dem Tod ihres Vaters Heinrich III der neben seinen schlesischen Besitzungen zugleich Herr von fast ganz Grosspolen war erbten Johann und seine Bruder Heinrich IV 1342 Konrad I 1366 Boleslaus 1320 und Primislaus Primko II 1331 im Jahre 1309 dessen Gebiete Diese verwalteten sie bis 1312 unter der Vormundschaft ihrer Mutter Mechthild zunachst gemeinsam Um einer Zersplitterung ihrer Gebiete vorzubeugen teilten Johann und seine Bruder ihr Erbe am 29 Februar 1312 zunachst in zwei Teile Johann und sein altester Bruder Heinrich sowie der jungere Bruder Primislaus Primko erhielten das grossere westliche Gebiet mit den Stadten Steinau Sagan Grunberg Crossen und Posen Ebenso gehorten ihnen Glogau Beuthen und Freystadt die jedoch zunachst ihrer Mutter auf deren Lebenszeit als Leibgedinge zugewiesen waren Das ostliche Gebiet mit den Stadten Gnesen Kalisz Oels und Wohlau ging an den zweitgeborenen Konrad I und den drittgeborenen Boleslaus zur gemeinsamen Verwaltung Nachdem die beiden letzten schon 1314 ihre grosspolnischen Gebiete an Wladyslaw I Ellenlang verloren hatten und Boleslaus der seit 1312 Herzog von Oels war 1320 starb teilten Heinrich IV Konrad I Johann und Primislaus Primko II 1322 den Gesamtbesitz neu auf wobei Johann Steinau erhielt 1318 protestierte Johanns Bruder Heinrich IV zugleich fur seine Bruder und weitere schlesische Herzoge gegen die Erhebung des Peterspfennigs in der bis dahin in Schlesien nicht ublichen Form der Kopfsteuer Der Einwand beim papstlichen Stuhl in Avignon wurde jedoch vom Papst abgewiesen Da die Herzoge die Zahlung weiterhin verweigerten wurde uber die Diozese Breslau ein Interdikt verhangt Am 23 Juni 1323 wandte sich Heinrich IV zugleich im Namen seiner Bruder unter der Titulatur Herzog von Schlesien Erbe des Konigreichs Polen Herr zu Glogau und Posen an den Papst und versicherte ihm dass er und seine Bruder die Zahlung des Peterspfennigs in ihren Landen nun befohlen hatten Zugleich bat er den Papst um seinen Schutz falls der Kaiser oder der romische Konig ihre Lehenshoheit uber Heinrichs und seiner Bruder Lander ausdehnen wollten Im Rahmen des Kampfs der Kurie gegen die Wittelsbacher forderte der Papst am 10 August 1325 Johann von Steinau auf der durch seine Heirat mit den pommerschen Fursten verbundet war sich der Besitznahme der Mark Brandenburg durch den Wittelsbacher Ludwig den Bayern zu widersetzen Mit den am 29 April 1329 und 9 Mai 1329 in Breslau ausgestellten Lehensurkunden begaben sich Johann und seine Bruder Heinrich IV von Sagan und Konrad I von Oels freiwillig in ein Lehensverhaltnis an die Krone Bohmen wobei ihnen besondere erbrechtliche Begunstigungen gewahrt wurden Nur ihr jungster Bruder Primislaus Primko weigerte sich bohmischer Vasall zu werden starb jedoch schon am 11 Januar 1331 durch einen Giftanschlag seiner Untertanen Rechtmassige Erben Primkos waren Johann und sein Bruder Heinrich IV wobei Primkos Witwe Konstanze als Leibgedinge die Stadt Glogau zustand Nach ihrem Tod sollte jeweils eine Stadthalfte an Johann von Steinau und seinen Bruder Heinrich IV fallen Allerdings hatte Johann von Steinau sein Anrecht auf seinen Erbanteil noch vor Primkos Tod an den bohmischen Konig Johann von Luxemburg verkauft Dieser erschien deshalb im September 1331 in Glogau um das Johann von Steinau abgekaufte Erbe anzutreten Gleichzeitig setzte er sich uber Heinrichs IV Erbanspruch und Konstanzes Anrecht auf das Leibgedinge hinweg und zog das ganze Herzogtum Glogau gewaltsam als erledigten Lehen ein Um vollendete Tatsachen zu schaffen entband er die Burger von ihren gegenuber den Herzogen geleisteten Eiden und bestatigte ihnen die bisherigen Privilegien Fur die Verwaltung des Herzogtums setzte er einen bohmischen Landeshauptmann ein Dadurch wurde Glogau das erste unmittelbar Bohmen unterstehende schlesische Herzogtum Im selben Jahr begleitete Johann von Steinau seinen Landesherrn Johann von Luxemburg auf dessen Zug gegen Polen und unterstutzte ihn bei der Belagerung von Posen 1334 verpflichtete sich Johann von Steinau gegenuber seinen Brudern Heinrich IV und Konrad I keine Gebiete mehr ohne deren Zustimmung zu verkaufen Trotzdem vereinbarte er anlasslich eines Besuchs in Prag am 29 Januar 1336 mit dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg dass diesem nach Johanns Tod das Herzogtum Steinau im Tausch gegen die lebenslange Nutzung von halb Glogau zufallen solle Wegen des Protestes seiner Bruder kam dieser Vertrag jedoch nicht zustande Allerdings gelang es Johanns Brudern nicht die Verpfandung von Luben an Boleslaus III von Liegnitz abzuwenden Um weitere Verpfandungen und Verkaufe zu verhindern erwarben Johanns Bruder Heinrich IV und Konrad I 1337 das Herzogtum Steinau wobei sie ihm dort die lebenslange Nutzung einraumten Trotzdem verkaufte Johann im selben Jahr das Weichbild Guhrau dem bohmischen Konig Da Johann nach dem Tod seines Bruders Heinrich IV 1342 dessen gleichnamigen Sohn und Nachfolger Heinrich V den Eisernen unterstutzte der versuchte das seinem Vater vorenthaltene Glogauer Erbe zu erlangen und es deshalb ablehnte dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg zu huldigen ruckte dessen Sohn Markgraf Karl IV mit seinem Heer im Glogauer Land ein Dabei wurde er vom polnischen Konig Kasimir dem Grossen unterstutzt der Steinau verwustete Johann von Steinau hat Teile seines Besitzes aus Leichtsinn oder Verschwendungssucht mehrfach verpfandet verkauft oder abgetreten Ab 1358 bis zu seinem Tod 1365 wohnte er auf der Grunberger Burg Seine restlichen Besitzungen gelangten bis auf kleine Gebiete an seinen Neffen Heinrich V von Glogau Sagan Johanns Leichnam wurde in der Familiengruft des Klosters Leubus beigesetzt Literatur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 147 149 153 f 158 162 f und 167 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 153 165 und 517 sowie Stammtafel auf S 594 595 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Nakladatelstvi Libri Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 63 66 72 f 78 416 418 und 446 Weblinks BearbeitenGenealogie GlogauPersonendatenNAME JohannALTERNATIVNAMEN Johann von Glogau und SteinauKURZBESCHREIBUNG Herzog von Glogau und SteinauGEBURTSDATUM zwischen 1296 und 1300STERBEDATUM zwischen 1361 und 1365 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Glogau Steinau amp oldid 213673535