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Sycow sɨʦuf deutsch Gross Wartenberg fruher Polnisch Wartenberg ist eine Stadt mit etwa 10 400 Einwohnern im Powiat Olesnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 16 819 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 SycowSycow Polen SycowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat OlesnickiGmina SycowFlache 17 06 km Geographische Lage 51 19 N 17 43 O 51 316666666667 17 716666666667 Koordinaten 51 19 0 N 17 43 0 OHohe 153 m n p m Einwohner 10 340 31 Dezember 2020 Postleitzahl 56 500Telefonvorwahl 48 62Kfz Kennzeichen DOLWirtschaft und VerkehrStrasse E 67 Hradec Kralove Piotrkow TrybunalskiNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Stadtwappen 3 Geschichte 3 1 Unter den schlesischen Piasten 3 2 Unter bohmischer Krone 3 3 Unter preussischer Herrschaft 3 4 1945 bis in die 2010er Jahre 3 5 Bevolkerungsentwicklung 4 Die freien Standesherren von Wartenberg 5 Sehenswurdigkeiten 6 Bildung 7 Religionen 8 Gemeinde 9 Wirtschaft und Verkehr 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien im Katzengebirge etwa 47 Kilometer nordostlich von Breslau und wird von der Mlynska Woda Polnisches Wasser durchflossen einem linken Nebenfluss der Barycz Bartsch Nordlich liegen die Kleinstadt Miedzyborz im Westen die Stadt Twardogora Stadtwappen BearbeitenDas Stadtwappen von Sycow zeigt auf schwarzem Grund einen geharnischten ins Horn stossenden Reiter auf einem weissen Ross Um die Reiterfigur schweben drei goldene Sterne Ein alteres Wappen zeigte auch einen weissen Jagdhund der neben dem Ross lief Geschichte BearbeitenUnter den schlesischen Piasten Bearbeiten nbsp Siegel der Stadt aus dem Jahr 1377 nbsp Reste der Stadtbefestigung aus dem Mittelalter nbsp Die klassizistische evangelische Pfarrkirche der Heiligen Apostel Johannes und Petrus entstand zwischen 1785 und 1789 nbsp Schloss Wartenberg um 1864 65 Sammlung Alexander Duncker nbsp Marktplatz in SycowEnde des 12 Jahrhunderts wurden der Ort und die Gegend erstmals als districtus Syczow sive Wartinbergk in einer Urkunde des Bistums Breslau erwahnt Ein Albert von Schmollen wurde 1276 als castellanus in Wrathenberc bezeichnet was darauf hinweist dass die Stadt schon vor diesem Datum ein wichtiger Ort an der Handelsstrasse Breslau Kalisch Thorn war Es bezeugt auch das Vorhandensein einer festen Burg die ausserhalb der Stadt lag 1287 wurde die Stadtpfarrkirche erwahnt Durch Erbteilungen des Herzogtums Breslau fiel Wartenberg 1293 an das Herzogtum Glogau 1320 kam die Stadt zum Herzogtum Oels Fur das Jahr 1369 ist fur Wartenberg das Magdeburger Stadtrecht bezeugt und auch das erste Stadtsiegel Um 1400 erbauten die Schlesischen Piasten die Stadtpfarrkirche zu den hl Aposteln Peter und Paul Unter bohmischer Krone Bearbeiten Nach dem Tode des Herzogs Konrad X 1492 mit dem der Oelser Zweig der Schlesischen Piasten erlosch fiel das Herzogtum Oels als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Bohmen zuruck Anschliessend trennte der bohmische Konig Vladislav II Wartenberg vom Herzogtum Oels ab und schuf eine Freie Standesherrschaft die bis 1517 im Besitz der Herren von Haugwitz blieb 1529 1571 war die Standesherrschaft Eigentum der Freiherren von Maltzan Elisabeth von Maltzan verkaufte 1571 die Standesherrschaft fur 133 000 Gulden an den Freiherrn Georg von Braun Vorfahre des Wernher von Braun Unter Braun kam die Stadt zur Blute Er forderte das Handwerk und schutzte die Bauern auf seinen Gutern 1591 verkaufte Georg Wilhelm von Braun die Standesherrschaft fur 140 000 Taler an Abraham Burggraf zu Dohna Schlobitten Dohna gluhender Katholik gab samtliche protestantisch gewordenen Kirchen in der Standesherrschaft an den katholischen Klerus zuruck Unweit der alten Burg begann Burggraf Dohna 1594 den Bau eines neuen Schlosses die Arbeiten dauerten bis 1608 Zur Unterscheidung von Deutsch Wartenberg im Kreis Grunberg nannte man die Stadt ab 1610 Polnisch Wartenberg 1734 erwarb Reichsgraf Ernst Johann von Biron spaterer Herzog von Kurland die Standesherrschaft die bis 1945 bei seinen Nachkommen dem Furstenhaus Biron von Curland blieb Polnisch Wartenberg kam 1742 mit Schlesien zu Preussen und wurde zur Hauptstadt eines Kreises von zusammen 813 89 km Unter preussischer Herrschaft Bearbeiten In der preussischen Zeit wurde die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der Leinweberei 1805 wurde die Stadtmauer abgerissen Im Jahr 1825 emigrierten viele Weber nach Kongresspolen in die Stadte Kalisz und Zgierz Das Schloss wurde 1853 vergrossert und im Tudorstil umgebaut 1880 hatte die Stadt 214 Hauser und 2320 Einwohner davon 1306 Evangelische 887 Katholiken und 127 Juden Die uberwiegend deutsche Bevolkerung ernahrte sich von der Land und Forstwirtschaft sowie dem Handwerk und Handel Im Kreis Polnisch Wartenberg waren die Deutschen gegenuber den Polen hingegen nur in einer knappen Mehrheit 1888 wurde die Stadt in Gross Wartenberg umbenannt 1 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mussten im Jahr 1920 aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 382 59 Quadratkilometer und somit fast die Halfte des Gebiets des Kreises Gross Wartenberg an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden die Stadt Gross Wartenberg selbst verblieb jedoch beim Deutschen Reich 1945 bis in die 2010er Jahre Bearbeiten Im Januar 1945 fiel die Stadt vollig unversehrt in die Hande der Sowjetarmee die hier bis zum Sommer 1945 blieb Die Stadt u a das Rathaus und das Schloss wurden geplundert und angezundet Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt In der Folgezeit wurden die deutschen Bewohner von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben und durch Polen ersetzt Fur Gross Wartenberg fuhrten die Polen die Ortsbezeichnung Sycow ein Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1775 2319 2 1880 2269 2 1890 2385 davon 1392 Evangelische 893 Katholiken und 99 Juden 2 1900 2385 meist Evangelische 3 1925 2209 2 1933 2969 2 1939 3096 2 1946 26001961 42771970 5637Die freien Standesherren von Wartenberg BearbeitenHeinrich von Haugwitz 1494 Freiherr von Briskowitz bis 1530 Zdenko Leo von Rosenthal 1530 1552 Joachim I Freiherr von Maltzan 1552 1556 Johann Bernhard von Maltzan 1556 1569 Joachim II von Maltzan 1569 1571 Georg von Braun 1571 1582 Georg Wilhelm von Braun 1582 1589 Abraham Burggraf von Dohna Kreschen 1589 1613 Karl Hannibal I von Dohna 1613 1633 Maximilian Ernst von Dohna 1633 1639 Otto Abraham von Dohna 1639 1646 Johann Georg von Dohna 1646 1683 Karl Hannibal II von Dohna 1683 1711 Alexander zu Dohna Schlobitten 1711 1728 Christoph Albrecht von Dohna 1728 1734 Reichsgraf Ernst Johann von Biron 1734 1741 Burkhard Christoph von Munnich 1741 Preussische Krone 1741 1762 Burkhard Christoph von Munnich 1762 1763 Ernst Johann von Biron Herzog von Kurland 1763 1769 Karl von Biron Prinz von Kurland 1769 1801 Gustav Calixt von Biron Prinz von Kurland 1801 1821 Karl Friedrich Wilhelm von Biron Prinz von Kurland 1821 1848 Calixt von Biron Prinz von Kurland 1848 1882 Gustav von Biron Prinz von Kurland 1882 1940 Carlos von Biron Prinz von Kurland 1940 1945 4 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Stadtpfarrkirche St Peter und Paul nbsp Das 1887 erbaute PostgebaudeDie katholische Stadtpfarrkirche St Peter und Paul Ein gotischer Bau aus dem 15 Jahrhundert der im 19 Jahrhundert neogotisch umgebaut wurde Die klassizistische evangelische Pfarrkirche der Heiligen Apostel Johannes und Petrus ehemalige Schlosskirche wurde 1785 1789 nach Planen von Carl Gotthard Langhans erbaut Gotischer Torturm der Stadtmauer aus dem 15 Jahrhundert Der 1813 angelegte Stadtpark fruher Schlosspark mit Skulpturen die teilweise aus dem 1945 zerstorten Schloss stammen Postgebaude von 1887Bildung BearbeitenIn Sycow gibt es eine Mittelschule gimnazjum 7 9 Klasse sechs Grundschulen szkola podstawowa drei stadtische Kindergarten przedszkola sowie einen privaten Kindergarten Religionen BearbeitenDie Mehrheit der Einwohner ist romisch katholisch es gibt aber auch eine evangelische Gemeinde mit eigener Kirche Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten ungefahr 50 Judinnen und Juden in Sycow 5 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Sycow gehoren die Stadt selbst und 12 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina SycowWirtschaft und Verkehr BearbeitenIn der Stadt sind etwa 15 grossere Unternehmen unter anderem aus der Mobel Lebensmittel und Landwirtschafts Maschinenindustrie tatig Die Arbeitslosigkeit betrug im Jahre 2004 25 9 Sudlich der Stadt verlauft die Schnellstrasse S8 Sycow hatte einen Bahnhof an den Bahnstrecken Herby Olesnica und Sycow Bukowa Slaska Der Bahnhof ist seit 2002 stillgelegt stellt aber ein reizvolles Gebaude da und kann besichtigt werden Er befindet sich etwa zwei Kilometer von der Stadtmitte entfernt am westlichen Ende der Kolejowa Strasse Personlichkeiten BearbeitenCarl Wilhelm Klose 1803 1865 Mediziner und Physicus des Landkreises Breslau Christian Friedrich Lessing 1809 1862 Botaniker Grossneffe des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing Carl Robert Lessing 1827 1911 Miteigentumer und Herausgeber der Vossischen Zeitung Grossneffe des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing Wilhelm Grapow 1828 1902 deutscher Architekt und preussischer Baubeamter Janina Urszula Korowicka 1954 Eisschnelllauferin Beata Kempa 1966 PolitikerinLiteratur BearbeitenFriedrich Gustav Gerhard Kurts Denkwurdigkeiten aus der Geschichte der Stadt und Standesherrschaft Wartenberg Wartenberg 1846 Digitalisat Jan Wladyslaw Grabski 200 miast wrocilo do Polski Poznan 1948 Traud Gravenhorst Schlesien Erlebnisse eines Landes Breslau 1938 Gross Wartenberg Stadt und Kreis Eine Beschreibung des niederschlesischen Kreises bis zum Jahre 1945 Zusammengestellt von Karl Heinz Eisert 1974 herausgegeben von der Heimatkreisorganisation Gross Wartenberg im Karl Heinz Eisert Verlag Alfdorf Wurtt Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2003 ISBN 3 520 31602 1 Kulak Teresa Mrozowicz Wojciech SYCoW I OKOLICE od czasow najdawniejszych po wspolczesnosc Wroclaw Sycow 2000 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sycow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Website uber die Stadt Website uber den Kreis Gross Wartenberg mit den Grenzen vor 1920 Website uber die Geschichte erhalten gebliebener Kirchenglocken aus dem Kreis Gross Wartenberg Website uber die Gemeinde SycowEinzelnachweise Bearbeiten Vgl http territorial de ndschles grwarten landkrs htm a b c d e f Michael Rademacher Wartenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 8 Leipzig Wien 1907 S 428 Die Familie tragt heute den Namen Prinz von Biron Curland und ist 2005 in Munchen wohnhaft Judische Gemeinden im deutschen Sprachraum Abgerufen am 2 Marz 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sycow amp oldid 234817232