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Dieser Artikel behandelt die polnische Stadt Jawor deutsch Jauer Fur die tschechische Gemeinde Javor deutsch Jawor siehe Javor Jawor ˈjavɔr deutsch Jauer ist eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Bekannt ist die Stadt durch ihre Friedenskirche die seit 2001 zum UNESCO Welterbe gehort JaworJawor Polen JaworBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat JaworFlache 18 80 km Geographische Lage 51 3 N 16 12 O 51 053055555556 16 193611111111 Koordinaten 51 3 11 N 16 11 37 OEinwohner 22 462 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 59 400 bis 59 402Telefonvorwahl 48 76Kfz Kennzeichen DJAWirtschaft und VerkehrStrasse E 65 Bolkow LegnicaEisenbahn Jaworzyna Slaska LegnicaNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 22 462 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 0205011Verwaltung Stand 2016 Burgermeister Emilian BeraAdresse Rynek 1 59 400 JaworWebprasenz www jawor pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Stadtwappen 3 Geschichte 3 1 Unter den schlesischen Piasten 3 2 Unter der Krone Bohmen 3 3 Preussische Zeit 3 4 Weimarer Republik und Drittes Reich 3 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Wirtschaft 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Verkehr 7 Stadtepartnerschaften 8 Sehenswurdigkeiten Auswahl 8 1 Kirchengebaude 8 2 Rathaus Wohnhauser Schloss und sonstige Bauten 9 Sohne und Tochter der Stadt 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien an der Wutenden Neisse Nysa Szalona einem rechten Nebenfluss der Katzbach rund 70 Kilometer westlich der Stadt Breslau Sie gehort der Euroregion Neisse an Stadtwappen BearbeitenSchutzpatron der Stadt ist der hl Martin Schon 1300 zeigte das alteste Siegel der Stadt eine Darstellung der Legende vom hl Martin wie er seinen Mantel mit dem Bettler teilt Seit der Mitte des 17 Jahrhunderts bis um 1945 bestand das Stadtwappen aus zwei gesonderten Schilden auf dem rechten das rotschwarze Schachbrett der Herzoge von Schweidnitz auf dem linken der hl Martin Das amtliche Stadtwappen enthalt den hl Martin in blauem Felde auf einem Schimmel mit rotem Mantel der dem auf dem Boden sitzenden halbnackten Bettler in Weiss seinen Mantel herabreicht Geschichte Bearbeiten nbsp St Martin Kirche Ersterwahnung 1242Unter den schlesischen Piasten Bearbeiten Der Name der Stadt erscheint erstmals in einem Dokument vom 12 April 1177 und ist slawischen Ursprungs Jawor Ahorn Noch 1750 wurde der Name Jawor auch in der durch Friedrich II von Preussen veroffentlichten Verordnung fur die schlesischen Einwohner genutzt Das Gebiet war bereits vor dem Jahr 1000 bewohnt was durch die vielen Urnenfunde in der Stadt und im benachbarten Dorf Alt Jauer Stary Jawor bezeugt wird Das genaue Datum fur die Stadtgrundung Jawors nach dem Magdeburger Recht ist unbekannt jedoch ist fur das Jahr 1242 fur Jauer ein Pfarrer Valentinus belegt der als Zeuge einer Schenkungsurkunde fur das Kloster Trebnitz auftrat Jauer entwickelte sich vor allem als Stadt der Handwerker und Ackerburger sowie als Erholungsort fur Kauf und Fuhrleute da sie neben wichtigen Handels und Militarstrassen aus Breslau Striegau Goldberg und Lowenberg lag die sich hier begegneten Die Handelswege Dresden Breslau und Liegnitz Prag kreuzten sich in Jauer Im Jahr 1278 wurde Jauer Sitz eines herzoglichen Vogts wodurch es in den Rang einer Haupt und Residenzstadt des unabhangigen piastischen Herzogtums Jauer erhoht wurde Damit verbunden war eine grossere politische Bedeutung doch eine furstliche Residenz ist Jauer trotz des Titels der Herzoge Herr von Jauer nie gewesen Herzog Heinrich I 1301 1346 war der Stadt sehr verbunden hielt sich jedoch haufig in den Stadten am Bober Hirschberg Bunzlau und Lowenberg auf von wo er zahlreiche Reisen in die benachbarten Lausitzen unternahm Trotzdem forderte er seine Hauptstadt der er mehrere Privilegien verlieh z B 1326 das Meilenrecht das die Ausubung des Backerhandwerks und das Bierbraumonopol einschloss und 1329 das Privileg des freien Salzhandels sowie die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit Das Munzrecht ubte Heinrich I gemeinsam mit Bolko II und Heinrich II von Schweidnitz aus Die Munzstatte befand sich in Lowenberg 2 Es wurden nicht nur Silbermunzen sondern auch Goldgulden nach Florentiner Typ gepragt 3 Im Jahr 1368 starb Herzog Bolko II mit dem die Schweidnitzer Linie der Schlesischen Piasten erlosch Er hatte sein Herzogtum testamentarisch seiner Nichte Anna von Schweidnitz Gemahlin des Kaisers Karl IV bzw deren Nachkommen vererbt Dadurch gelangte es 1368 an Annas Sohn den bohmischen Konig Wenzel bzw an die Krone Bohmen Allerdings stand Bolkos Witwe Agnes von Habsburg ein lebenslanger Niessbrauch zu 1371 verlieh Agnes der Stadt das Munzrecht fur Silbermunzen Sie wohnte zeitweise in einem Palast neben dem Liegnitzer Tor dessen Kellermauern aus dem 14 Jahrhundert erhalten sind Sie schutzte die Juden deren Viertel schon im Jahr 1356 erwahnt wurde Das Schloss Jauer wurde nach ihrem Tod Sitz des koniglichen Landeshauptmanns der dort bis 1741 residierte Unter der Krone Bohmen Bearbeiten nbsp Bernhardinerkloster mit Klosterkirche St Maria 1486 1492 errichtet nbsp Das Schloss von Jauer brannte 1648 komplett ab und wurde bis 1665 wieder aufgebaut nbsp Friedenskirche Jauer in einer Darstellung aus der Mitte des 18 JahrhundertsAnfang des 14 Jahrhunderts veranlasste Konig Wenzel einen Umbau des Schlosses das um den Westflugel erweitert wurde 1404 erhielt die Stadt das Privileg zusatzlich zu dem seit 1339 existierenden Donnerstagsmarkt einen Samstagsmarkt abzuhalten der dem Getreidehandel vorbehalten war Wahrend der Hussitenkriege wurde 1428 die Umgebung verwustet die Stadt selbst blieb jedoch verschont Zusammen mit Breslau und Schweidnitz kampfte Jauer 1434 gegen die Hussiten so dass es gelang diese aus den Herzogtumern zu verjagen Im selben Jahr stellten die Furstentumer Jauer und Schweidnitz eine Armee von 400 Berittenen auf die das Unwesen des herrschenden Raubrittertums verfolgen sollten 1454 machte der Wanderprediger Johannes Capistranus auf seinem Weg aus Breslau nach Prag in Jauer Station und predigte hier gegen Hussiten und Juden Nachfolgend wurden 17 Jauersche Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt Einige Jahre spater wurden die Juden aus Jauer ausgewiesen 1459 nahm der bohmische Konig Georg von Podiebrad in Jauer die Huldigung der Stande entgegen Nachdem der bohmische Konig Ludwig II in der Schlacht bei Mohacs getotet worden war fiel die bohmische Konigswurde 1526 an Ferdinand I aus der Dynastie der Habsburger Nachfolgend waren diese in ihrer Eigenschaft als Konige von Bohmen bis 1742 auch Herzoge von Schlesien Jauer bekannte sich zu dieser Zeit zur Reformation der erste evangelische Prediger Samuel Frenzel wurde 1526 nach Jauer berufen Um 1559 war Jauer ein Zentrum des schlesischen Leinenhandels Seit 1543 verfugte die Stadt uber eine Badeanstalt 1564 stellte sie einen Stadtphysicus und 1586 einen Wundarzt an 1618 zahlte sie 1400 Einwohner Im Dreissigjahrigen Krieg standen die Jauerschen Stande auf der Seite der Protestanten Sie huldigten 1620 dem Winterkonig Friedrich V von der Pfalz auf dem Jauerer Schloss zwei Jahre spater dem sachsischen Kurfursten Johann Georg I von Sachsen der als Vertreter des Kaisers Ferdinand II nach Jauer kam 1626 1627 musste Jauer 1200 Soldaten aus dem Heer Wallensteins versorgen 1629 1644 fiel Jauer mehrmals in die Hande verschiedener gegnerischer Armeen die Katholiken verjagten die protestantischen Geistlichen und die Schweden die katholischen Unabhangig vom Bekenntnis waren die Kaiserlichen Schweden und Sachsen an den Plunderungen und Zerstorungen beteiligt 1644 1648 hielten die Schweden die Stadt besetzt am 25 Juli 1648 belagerte der Liegnitzer kaiserliche Kommandant Jauer Nach heftigen Kampfen kapitulierten die Schweden Fur ihre Zusammenarbeit mit den Schweden mussten die Jaueraner mehrheitlich Protestanten Bestrafungen hinnehmen Die Stadt wurde in Brand gesteckt und verwustet nur das Rathaus die Kirchen St Martin und das Kloster sowie einige Burgerhauser am Ring wurden verschont Bei Kriegsende 1648 zahlte die Stadt nur 150 Einwohner 1653 bereiste eine kaiserliche Kommission Jauers Umgebung und gab alle ursprunglich katholischen Kirchen an den katholischen Klerus zuruck Da die Bevolkerung der Gegend mehrheitlich lutherisch war musste sie die Gottesdienste im benachbarten Herzogtum Liegnitz besuchen dessen piastische Fursten Protestanten waren und Religionsfreiheit gewahrten 1654 55 erfolgte der Bau der evangelischen Friedenskirche zum Heiligen Geist Sie war neben Glogau und Schweidnitz eine der drei Friedenskirchen die den schlesischen Protestanten im Westfalischen Frieden von 1648 zugestanden wurden Nach Abschluss der Altranstadter Konvention konnte die Friedenskirche 1709 um einen Glockenturm erweitert werden 1680 wurde Jauer von einer Pestepidemie heimgesucht Otto Christian Ockel eroffnete 1683 die erste Buchdruckerei in Jauer Von wirtschaftlicher Bedeutung war die Einfuhrung des Postverkehrs Anfang des 18 Jahrhunderts Preussische Zeit Bearbeiten nbsp Ringhauser im barocken StilIm Ersten Schlesischen Krieg besetzte Friedrich der Grosse am 26 Januar 1741 Jauer Am 23 Februar wurde der kaiserliche Landeshauptmann aus dem Jauerschen Schloss verjagt Nach Kriegsende 1742 kam Jauer zusammen mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen In der Nahe von Jauer wurde am 4 Juni 1745 die Schlacht bei Hohenfriedeberg ausgefochten Im Siebenjahrigen Krieg wurde Jauer 1756 von kaiserlichen und ungarischen Truppen eingenommen und der preussische Magistrat aufgelost Jauer und das Furstentum huldigten Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Konigin von Bohmen Nach der Schlacht bei Leuthen 1757 kehrten die preussischen Behorden zuruck Im August 1761 plunderten russische Verbundete Maria Theresias das Jauersche Gebiet Nach Beendigung der Schlesischen Kriege 1763 stabilisierte sich die Lage jedoch wurde Jauer mit einer grossen Schuldenlast belegt Am 2 August 1776 vernichtete ein grosser Brand in Jauer 137 Hauser Nach Besichtigung der Schaden gewahrte Friedrich II der Stadt zum Wiederaufbau eine Geldsumme von 106 000 Talern und entsandte einen Baumeister der den Aufbau leitete Das Aussehen der Stadt geht im Wesentlichen auf dessen Planung zuruck Im Jahr 1788 etablierte sich in Jauer ein Fusilier Bataillon als standige Garnison Von preussischen Behorden ermuntert wanderten viele Handwerker aus Jauer und dem Furstentum nach Polen aus besonders in zu Schlesien benachbarte Gebiete In den Napoleonischen Kriegen erhielt Jauer nach der Niederlage Preussens bei der Schlacht bei Jena und Auerstedt wahrend der Franzosenzeit eine franzosische Besatzung und musste eine grosse Kontribution zahlen Im Befreiungskrieg 1813 war das Lutzowsche Korps in Jauer stationiert Am 26 August fand in der Region die Schlacht an der Katzbach statt nbsp Rathaus 1896 im Stil des Historismus erbaut mit dem 1799 eroffneten TheaterDie preussische Verwaltungsreform loste das Furstentum Jauer 1807 auf Nach der Neugliederung Preussens gehorte Jauer seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816 1945 Zentrum des Landkreises Jauer Im Jahr 1818 gab die Stadtverwaltung die erste Zeitung die Jauersche Zeitung heraus die bis 1945 erschien 1822 erhielt die Stadt eine Strassenbeleuchtung Im selben Jahr wurde eine regulare Postkutschenverbindung unter anderem nach Glogau und Neisse eingerichtet Wegen der Krise der schlesischen Leinwandindustrie und der Absatzmarkte fur Handwerksprodukte wanderten viele Handwerker nach Russisch Polen besonders Kalisch Lodz und Leczyca aus da die russischen Behorden eine leichte Existenzgrundung versprachen Die Ausgewanderten grundeten dort deutsche evangelische Gemeinden die bis 1945 und teilweise noch immer als polnische evangelische Gemeinden bestehen 1844 wurde der Stadtpark angelegt 1856 erhielt die Stadt Eisenbahnanschluss spatere Bahnstrecke Katowice Legnica Um fur die stetig wachsende Bevolkerung mehr Bauflache zu erlangen wurden 1866 die Stadtmauern geschleift Im selben Jahr wurde das Kreiskrankenhaus errichtet und 1869 das Stadtische Gymnasium eroffnet 1901 erhielt Jauer ein Telefonnetz 1911 schenkte der Dresdener Grosskaufmann Bruno Fuchs aus Jauer geburtig der Stadt 5000 Goldmark fur die Anlage eines neuen Stadtparks jenseits der Wutenden Neisse der nach dem Stifter benannt wurde In den Jahren 1914 1916 wurde die Stadt kanalisiert Weimarer Republik und Drittes Reich Bearbeiten nbsp Luftbild 1920 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Jauer 1919 elektrifiziert Die neue preussische Verwaltungsreform loste 1932 den Kreis Jauer auf und gliederte die Stadt dem Landkreis Liegnitz an Nach der Machtubernahme durch die NSDAP 1933 wurde der Kreis Jauer mit Bolkenhain neu gebildet Im selben Jahr ubernahm die Stadt die Leitung des Theaters das in Niederschlesisches Landestheater umbenannt wurde und nachfolgend in zahlreichen benachbarten Orten Niederschlesiens spielte 1935 wurde das Olympische Schwimmbecken Wiesenstrandbad eroffnet dem 1936 37 das Sportstadion im Stadtpark folgte Der langjahrige Burgermeister Heinrich Evert trat zuruck Der zeitweilige Kreisleiter der NSDAP Erich Tschape ubernahm das Amt des Burgermeisters und blieb bis 1945 in dieser Funktion Um 1939 war die Bevolkerung Jauers zu etwa 75 Prozent protestantisch und zu etwa 25 Prozent katholisch Die Stadt wurde dem Ferngasnetz der Ferngas AG Schlesien angeschlossen die alte Gasanstalt stillgelegt Die Stadt verfugte uber ein Lyzeum eine Stadtische Berufsschule und eine Landwirtschaftsschule In dem im Schloss Jauer befindlichen Frauenzuchthaus Jauer damalige Adresse Schlossstrasse 17 heute Ulica Zamkowa 1 waren wahrend der Zeit des Nationalsozialismus neben anderen Haftlingen auch die Widerstandskampferinnen Maria Fischer 4 5 Luise Kanitz geb Lebensaft 6 und Marie Eckert 7 8 inhaftiert nbsp Briefkopf eines Briefes von Maria Fischer aus dem Frauenzuchthaus Jauer geschrieben auf einem Vordruck des Zuchthaus Briefpapiers 30 April 1944Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs begann am 6 Februar 1945 die Evakuierung von Teilen der Zivilbevolkerung nach Bohmen Am 12 Februar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee eingenommen Am 13 und 14 Februar steckten sowjetische Soldaten die Stadt in Brand wodurch zwei Ringseiten mit historischer Bausubstanz zerstort wurden Am 28 April wurde Jauer von den sowjetischen Militarbehorden unter polnische Verwaltung gestellt Der ursprungliche Ortsname Jawor wurde wieder eingefuhrt In der Folgezeit wurde die deutsche Bevolkerung von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben Die polnischen Neusiedler kamen zum Teil aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten In den Nachkriegsjahren wurde in den enteigneten Industriebetrieben Ofen und Mobelfabrikation die Produktion wieder aufgenommen der Wiederaufbau der zerstorten Teile des Rings erfolgte in den 1960er Jahren In den 1970er Jahren forderten polnische staatliche Stellen den Ausbau der Industrie die weitgehend an den Bedurfnissen des Rates fur gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW ausgerichtet war Wegen der Zunahme der Bevolkerung wurden seit den 1970er Jahren mehrere Wohnsiedlungen errichtet Die Verwaltungsreform von 1975 richtete an Stelle der Kreise Powiat kleinere Woiwodschaften ein Die Stadtgemeinde Jawor gehorte bis 1998 zur Woiwodschaft Liegnitz Nach Ende des Kommunismus 1989 hatte die Industrie zunachst mit einer Wirtschaftskrise zu kampfen Die Zahl der Arbeitslosen betrug 25 Prozent Auf Initiative des Kulturdezernenten der Stadt Josef Noworol erschien die Gazeta Jaworska die in den nachsten funf Jahren etwa 300 Artikel uber die bisher weitgehend verdrangte deutsche Vergangenheit von Jauer herausbrachte 1995 2003 wurde die evangelische Friedenskirche mit Mitteln der UNESCO der Stiftung fur deutsch polnische Zusammenarbeit der Europaischen Union und der Familie von Richthofen vollstandig renoviert Im Juli 1997 richtete ein Hochwasser grossere Schaden an Im selben Jahr erhielt das Haus am Ring in welchem die Jauersche Dichterin Henriette Hanke fast ihr ganzes Leben verbracht hatte eine Gedenktafel Eine weitere Gedenktafel wurde im Jahr 2000 am Haus Nr 34 am Ring zum Gedenken fur den Dichter Johann Christian Gunther angebracht der hier mehrmals wohnte Sie wurde von der Heimatgruppe Jauer aus Herne gestiftet Von der Gazeta Jaworska wurde im September 1996 eine Brotmesse initiiert an der Backer und Zuckerbacker aus Polen Sachsen und Tschechien teilnehmen und auf der sie ihre Produkte ausstellen Diese Messe findet seitdem jahrlich im September statt Seit einer erneuten Verwaltungsreform 1999 gehort Jawor zur Woiwodschaft Niederschlesien Der neue Powiat Jaworski Jauerer Distrikt umfasst auch Gemeinden und Ortschaften die bis 1807 zum Herzogtum Liegnitz gehorten und verlor Gemeinden aus dem alten Furstentum Jauer 2005 wurde das Herzogtum Schweidnitz Jauer symbolisch wiederhergestellt als eine Form der Zusammenarbeit zwischen den Kreisen Schweidnitz und Jawor und den Stadten Bolkenhain Jauer und Schweidnitz Die ubrigen Kreise des alten Herzogtums Hirschberg Goldberg und Bunzlau blieben vorerst dem Zusammenschluss fern Wirtschaft Bearbeiten nbsp Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2019 nicht mehr aktuell zu sein Zum aktuellen Planungs und Umsetzungsstand der Investitionen von Daimler fehlen Informationen Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Die Daimler AG mochte fur die zweite Jahreshalfte 2016 mit dem Bau eines Motorenwerks beginnen Der Produktionsstart ist fur das Jahr 2019 geplant Bei der ersten Ausbaustufe sollen circa 500 Millionen Euro investiert werden und mehrere hundert Arbeitsplatze entstehen 9 10 Zudem soll ab 2019 fur Mercedes Benz EQ eine Batteriefabrik entstehen die zugekaufte Zellen zusammenbaut 11 LG Chem hat eine Zellfabrik in der gut 60 km entfernten Gmina Kobierzyce Koberwitz Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Anmerkungen1890 11 576 davon 7 932 Evangelische 3 494 Katholiken und 99 Juden 12 1925 12 191 davon 9 022 Evangelische 3 022 Katholiken funf sonstige Christen 94 Juden 12 1933 12 645 davon 9 486 Evangelische 2 902 Katholiken ein sonstiger Christ 72 Juden 12 1939 13 728 davon 10 132 Evangelische 3 121 Katholiken 83 sonstige Christen 17 Juden 12 Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Jawor liegt an der Bahnstrecke Katowice Legnica Die nach Osten fuhrende Kleinbahn Jauer Maltsch ist stillgelegt die nach Suden fuhrende Bahnstrecke Jawor Roztoka wird nur noch ein Stuck als Anschluss betrieben Stadtepartnerschaften BearbeitenJawor unterhalt mit folgenden Stadten Stadtepartnerschaften 13 Niesky Sachsen Turnov Tschechien Berdyczow Ukraine Niepolomice Polen Roseto degli Abruzzi ItalienSehenswurdigkeiten Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Jawor Kirchengebaude Bearbeiten nbsp Innenraum der Friedenskirche zum Heiligen Geist nbsp St Adalbert KapelleDie barocke Evangelische Friedenskirche zum Heiligen Geist wurde 1654 1655 nach Planen des Architekten Albrecht von Sabisch errichtet Die Pfarrkirche St Martin Kosciol Sw Marcina wurde 1242 erstmals erwahnt 1330 1370 neu errichtet und in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut 1526 1650 diente sie als protestantisches Gotteshaus Sie besitzt wertvolle Steinarbeiten aus der Renaissance sowie eine reiche Innenausstattung mit Schnitzarbeiten und Gemalden aus der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Das Gemalde des Hauptaltars Glorie des hl Martin schuf Felix Anton Scheffler die Gemalde der Seitenaltare Michael Willmann Der Gebaudekomplex des ehemaligen Bernhardinerklosters Pobernardynski klasztor sowie die Klosterkirche St Maria wurden 1486 1492 als Stiftung des Landeshauptmanns Bischof Johann Filipec fur die Franziskaner Observanten errichtet Es diente 1565 1613 als Armenhaus und danach als evangelische Schule 1638 wurde es auf Veranlassung des Kaisers Ferdinand III den Bernhardinern ubergeben und 1810 sakularisiert Bis 1945 diente es als Landwehrzeughaus Heute beherbergt es ein Regionalmuseum und eine Galerie fur schlesische Sakralkunst Die nordlich des Rings gelegene St Barbara Kapelle Kaplica Sw Barbary wurde vermutlich im 13 Jahrhundert errichtet und 1311 umgebaut Ein weiterer Umbau erfolgte 1786 Seit 1846 diente sie als Begrabniskapelle Die sudlich des Rings gelegene St Adalbert Kapelle Kaplica Sw Wojciecha wurde um 1364 als Synagoge errichtet Nach der Vertreibung der Juden 1420 wurde sie zur Hospitalkapelle umgebaut und 1729 grundlegend verandert Das daneben liegende Hospital von 1446 wurde im 18 Jahrhundert modernisiert und 1945 zerstort Rathaus Wohnhauser Schloss und sonstige Bauten Bearbeiten nbsp Striegenturm aus dem 14 JahrhundertDas Rathaus Ratusz wurde um 1896 an der Stelle eines gotischen Vorgangerbaus aus dem 14 Jahrhundert im Stil des Historismus neu errichtet Die Bauplane hatte der Charlottenburger Architekt Hermann Guth gefertigt Der gotische Turm stammt aus dem Jahr 1537 14 Von der Ringbebauung aus dem 16 19 Jahrhundert mit Renaissance und Barockfassaden sowie Lauben sind nur die sudlichen und westlichen Burgerhauser erhalten geblieben Die 1945 zerstorten Teile wurden in den 1960er Jahren durch moderne Bauten ersetzt Der Striegenturm Wieza Strzegomska aus dem 14 Jahrhundert ist der einzige erhaltene Wehrturm des ehemaligen Striegauer Tors Von der Stadtmauer Mury miejskie aus dem 14 Jahrhundert sind Fragmente erhalten Das Schloss Jauer Zamek der Piastenherzoge sudwestlich vom Ring wurde vermutlich in der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts als Sitz eines Landvogts errichtet und erstmals 1292 erwahnt Es wurde von den Herzogen von Schweidnitz Jauer ab 1274 ausgebaut mit Wallen und Graben geschutzt und um 1300 mit einer Wehrmauer umgeben Weitere Erweiterungen erfolgten durch Bolko II sowie Anfang des 15 Jahrhunderts durch den bohmischen Konig Wenzel IV Nach einem Brand erfolgte 1552 1568 ein Umbau zu einem Renaissanceschloss Nach dem Brand von 1648 wurde es 1663 1665 durch Otto von Nostitz grundlegend umgebaut Das Theater Teatr wurde 1799 durch einen Umbau der ehemaligen Tuchhallen errichtet und 1867 zu einem Bank und Auktionshaus umgebaut Ab 1875 diente das Obergeschoss wiederum als Theater und wurde 1925 1926 modernisiert Der Zuschauerraum ist im Stil der Neorenaissance ausgefuhrt An der Stelle des ehemaligen Palastes der Herzogin Agnes neben dem Liegnitzer Tor wurde 1778 1822 ein klassizistischer Bau errichtet Im Keller befinden sich noch Mauern aus dem 14 Jahrhundert Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenNikolaus Magni von Jauer 1355 1435 Rektor der Karls Universitat Prag und der Universitat Heidelberg Christoff Rudolff um 1500 vor 1543 Mathematiker Verfasser des ersten Algebrabuches in deutscher Sprache Erhard Lauterbach 1570 1649 evangelisch lutherischer Theologe und Pfarrer Ernst Sigismund Grass um 1645 nach 1695 Arzt und Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina Georg Friedrich Schroer 1663 1739 lutherischer Theologe Christoph Hackner 1663 1741 Architekt Franz Dominikus von Almesloe 1704 1760 Weihbischof in Breslau Maximilian von Mauschwitz 1716 1717 1781 1782 preussischer Generalmajor Karl Friedrich Flogel 1729 1788 Kultur und Literaturhistoriker Heinrich Gottfried von Mattuschka 1734 1779 Botaniker Johann Christian Gunther 1769 1833 Apotheker und Botaniker Henriette Hanke 1785 1862 Schriftstellerin Gotthard Oswald Marbach 1810 1890 Philosophiedozent und Dichter Christian August Hermann Marbach 1817 1873 Physiker Mineraloge und Kristallograph Wilhelm Ebstein 1836 1912 deutscher Internist und Hochschullehrer Friedrich Muller 1845 1901 Reichstagsabgeordneter Carl Peschke 1853 1907 deutscher Sozialdemokrat und Unternehmer Hans Heydan von Frankenberg und Ludwigsdorf 1869 1946 preussischer Generalmajor Max Gondolatsch 1869 1935 deutscher Musiklehrer und Schriftsteller Walther von Knebel 1880 1907 deutscher Geologe Arthur Lieutenant 1884 1968 deutscher Politiker Gerhard Bersu 1889 1964 Historiker und Archaologe Ludwig Manfred Lommel 1891 1962 schlesischer Humorist Georg Keil 1905 1990 deutscher Volkswirt und Raumplaner Heinz Schon 1926 2013 deutscher Sachbuchautor und Archivar Peter Fey 1928 2015 deutscher Professor fur Informationstechnik Marek Moderau 1953 polnischer Bildhauer Elzbieta Witek 1957 Politikerin Darius J Piwowarczyk 1958 polnischer Ethnologe Krystian Adam 1979 polnischer Opernsanger Tenor Literatur BearbeitenChristian Friedrich Emanuel Fischer Chronik der Schlesischen Kreisstadt Jauer von 1008 bis 1817 grosstentheils nach handschriftlichen Urkunden bearbeitet Jauer 1818 Digitalisat Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 944 946 Siegismund Justus Ehrhardt Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens Band 3 Liegnitz 1783 S 65 112 Georg Dehio Begr Ernst Badstubner Bearb Schlesien Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Deutscher Kunstverlag Munchen 2005 S 378 385 ISBN 3 422 03109 X Alexander von Freyer Jauer und das Jauerland Jawor i Ziemia Jaworska Jawor 1995 Alexander von Freyer Barbara Skoczylas Stadnik Miroslaw Szkiladz Die Friedenskirche zu Jauer Kosciol Pokoju w Jaworze The Church of Peace in Jawor Jawor 1996 ISBN 83 9023 860 8 Text in deutscher englischer und polnischer Sprache Alexander von Freyer Jacek Krajewski Witold Piotrowski Das Henryk Dobrzycki Krankenhaus in Jawor Jauer Jawor 1997 Anna Grynszpan Hrsg Jawor Jauer dzieje i zabytki Jawor 2003 ISBN 83 911747 9 4 Rudolf Hahn Siegfried Topfer Geschichtlicher Abriss der Jauerschen Vergangenheit Von den Anfangen der Besiedlung bis zur Heutzeit Heimatgruppe Jauer Herne 1994 Gotthard Heuber Die evangelische Friedenskirche in Jauer genannt zum Heiligen Geist Festschrift zur Feier des 250jahrigen Bestehens Kellmann Verlag Jauer 1906 Otto Koischwitz Jauer Ein Wegweiser durch die Heimat und ihre Geschichte Kellmann Verlag Jauer 1930 Heinrich Meisner Erinnerungen an Jauer Buresch Verlag Jauer 1927 Sonderdruck aus Jauersches Tagblatt 1927 Johann Siebmacher Grosses und Allgemeines Wappenbuch Bd 15 Stadtewappen Nurnberg 1885 Stadt Jauer Verwaltungsbericht der Stadt Jauer Jauer 1940 Jan Rybotycki Jawor od zarania dziejow do roku 1263 Biblioteczka Towarzystwa Milosnikow Jawora Bd 1 Jawor 1984 Stanislaw Jastrzebski Jawor i Okolice Ossolineum Breslau 1973 Ilse Kathe Helene Neumann Ich denke oft an Schlesiens Berge Meine Erinnerungen an Jauer Strausseney Glogau Jenaer Literaturverlag Jena 2011 ISBN 978 3 9813936 2 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jawor Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Jauer in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Website der Stadt deutsch polnisch englisch Sehenswurdigkeiten bei Jawor deutsch polnisch englisch Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Historische und aktuelle Aufnahmen der FriedenskircheEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 acsearch Schlesien Schweidnitz Jauer Heinrich I von Jauer Bolko II und Heinrich II von Schweidnitz 1326 1343 Halbgroschen o J nach 1333 Lowenberg Adlerschild Ruckseite Helm mit Helmzier search SCHWEIDNITZ UND JAUER FURSTENTUM Bolko II Goldgulden nach Florentiner Typ o J Christine Kanzler Fischer Maria Marie Deckname Netz Seidenwinderin und Widerstandskampferin Memento vom 25 August 2021 im Internet Archive biografiA Modul Projekt Osterreichische Frauen im Widerstand Memento vom 14 November 2021 im Internet Archive am Institut fur Wissenschaft und Kunst Wien Roland Fischer Fischer Maria Seidenwinderin und Widerstandskampferin In biografia sabiado at abgerufen am 19 Juni 2023 Elisabeth Lebensaft Kanitz Luise geb Lebensaft Widerstandskampferin und Pianistin Memento vom 19 Februar 2008 im Internet Archive biografiA Modul Projekt Osterreichische Frauen im Widerstand Memento vom 14 November 2021 im Internet Archive am Institut fur Wissenschaft und Kunst Wien Karin Nusko Eckert Marie Maria Tabakverschleisserin und Hausgehilfin Memento vom 3 April 2016 im Internet Archive biografiA Modul Projekt Osterreichische Frauen im Widerstand Memento vom 14 November 2021 im Internet Archive am Institut fur Wissenschaft und Kunst Wien Urteilsvollstreckung Schreiben des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof vom 8 Dezember 1944 In doew at abgerufen am 11 Marz 2019 Kapazitatserweiterung bei Mercedes Benz Cars Daimler plant neues Motorenwerk in Polen In Daimler AG 4 Mai 2016 abgerufen am 23 Juni 2016 Mercedes potwierdza W drugiej polowie 2016 roku budowa nowej fabryki w Jaworze In dziennik pl 23 Juni 2016 abgerufen am 23 Juni 2016 polnisch Stuttgart Jawor 22 01 2019 Neuer Standort im globalen Batterie Produktionsnetzwerk Mercedes Benz Cars baut Batteriefabrik im polnischen Jawor https media daimler com marsMediaSite de instance ko xhtml oid 42365055 a b c d Michael Rademacher Jauer Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Miasta partnerskie In jawor pl Jawor abgerufen am 26 August 2021 polnisch Rathaus in Jauer in Schl Abb Grundriss Berliner Architekturwelt 1901 Heft 5 Gemeinden im Powiat Jaworski Stadtgemeinde Jawor Jauer Stadt und Land Gemeinde Bolkow Bolkenhain Landgemeinden Mecinka Herrmannsdorf Msciwojow Profen Paszowice Poischwitz Wadroze Wielkie Gross Wandriss Normdaten Geografikum GND 4242375 2 lobid OGND AKS LCCN n88266383 VIAF 144361090 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jawor amp oldid 236043691