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Nikolaus Magni von Jauer auch Nikolaus Gross von Jauer lateinisch Nicolaus Magni de Jawor tschechisch Mikulas Magni z Jawora um 1355 in Jauer 22 Marz 1435 in Heidelberg war ein schlesischer Theologe 1397 war er Rektor der Karls Universitat Prag 1406 Rektor der Universitat Heidelberg Als ein Anhanger der Rechtglaubigkeit setzte er sich fur die Erneuerung von Glauben und Klerus ein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenUber seine Herkunft und Kindheit ist wenig bekannt auch nicht welche Schulen er in Schlesien besucht hatte 1377 studierte er Philosophie an der Universitat Wien und ab 1378 an der Karlsuniversitat in Prag wo u a Matthaus von Krakau und Konrad von Soltau zu seinen Lehrern gehorten Nach dem Erwerb der akademischen Grade eines Baccalaureus artium und 1381 des Licentiatus artium wirkte er als Lehrer an der Artistenfakultat und studierte gleichzeitig Theologie die er 1392 mit dem Bakkalaureat und 1395 mit dem Magister theologiae abschloss Zeitpunkt und Ort seiner Priesterweihe sind nicht bekannt Seit 1392 wirkte er als Prediger an der deutschen St Gallus Kirche in Prag und als Seelsorger eines Frauenklosters fur dessen Konvent er eine Predigt uber das Leiden Christi hielt deren Fassung als Handschrift erhalten blieb 1397 bekleidete er inzwischen zum Theologieprofessor ernannt das Amt des Rektors der Karls Universitat 1402 folgte Nikolaus Magni einem Ruf an die 1386 gegrundete wittelsbachische Universitat Heidelberg wohin bereits vorher seine Lehrer Matthaus von Krakau und Konrad von Soltau gegangen waren Die Grunde warum sie und andere Professoren Prag verliessen sind nicht bekannt Vermutlich spielten dabei die Konflikte zwischen den bohmischen und Universitatsangehorigen anderer Nationen eine Rolle bei denen es um die Verteilung der Platze am Karlskolleg ging Die Auseinandersetzungen waren begleitet von den geistigen Einflussen John Wyclifs in der vorhussitischen Zeit und fuhrten schliesslich 1409 zum Exodus der deutschen Professoren nach Leipzig In Heidelberg bekleidete Nikolaus Magni mehrmals das Amt des Dekans der Theologischen Fakultat 1406 war er Rektor und 1407 1421 Vizekanzler Zudem wirkte er als Notar und Ratgeber in der Kanzlei der Pfalzer Kurfursten Ruprecht III und Ludwig III Daneben war er bis zu seinem Tod Prediger an der Heiliggeistkirche der er 1413 1418 als Dekan und Canonicus senior vorstand 1416 1417 nahm er als Gesandter seiner Universitat am Konzil von Konstanz teil Mit der dort gehaltenen Rede forderte er u a die moralische Besserung des Klerus und die Reform des Pfrundenwesens Im Streit zwischen Papst und Konzil verhielt er sich neutral Bereits wahrend seiner Prager Zeit trat er dem Reformator Jan Hus entgegen und auch spater bekampfte er dessen Anhanger ebenso verfolgte er abweichende Lehrmeinungen 1425 gehorte er zu den Richtern im Prozess gegen den Haretiker Johannes von Drandorf der zum Tode verurteilt wurde 1432 wurde Nikolaus Magni als Abgeordneter Ambassiator domini comitis Palatini des Kurfursten zum Konzil von Basel entsandt wo er versuchte ein erneutes Schisma zu verhindern 1434 nahm er an dem Basler Konzil nochmals als Mitglied der Glaubensdeputation teil Wahrend des Konzils hielt er im Basler Dominikanerkloster An den Steinen zwei Predigten unter dem Titel Vom Gebet und Von der Liebe Gottes in denen er die drei Ordensgelubde erlauterte und die Behebung der eingetretenen Nachlassigkeiten im Klosterleben forderte Sie sind unter dem Namen Nikolaus von Heidelberg in deutscher Fassung erhalten geblieben Auch auf einer Wormser Provinzialsynode prangerte er die sittlichen Verfehlungen des geistlichen Standes an Schriften BearbeitenIn seinem theologischen Werk befasste sich Nikolaus Magni vor allem mit dem christlichen Lebenswandel und der Seelsorge der Glaubigen Seine ausschliesslich handschriftlich uberlieferten Predigten und Traktate sind in mehreren Universitats und Staatsbibliotheken nachgewiesen Sie wurden 1898 von A Franz in seinem Werk Der Magister Nikolaus Magni de Jawor aufgelistet Vielrezipiert ist sein Tractatus de superstitionibus Literatur BearbeitenAdolph Franz Der Magister Nikolaus Magni de Jawor Ein Beitrag zur Literatur und Gelehrtengeschichte des 14 und 15 Jahrhunderts Herder Freiburg 1898 Ansgar Frenken Nikolaus Jauer In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 888 889 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Friedrich Lauchert Jauer Nikolaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 642 f Jiri Petrasek Meide die Haretiker Die antihussitische Reaktion des Heidelberger Professors Nikolaus von Jauer 1355 1435 auf das taboritische Manifest aus dem Jahr 1430 Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 2018 ISBN 978 3 402 10293 0 Andreas Ruther Nikolaus Magni Gross von Jauer 1355 1435 In Joachim Bahlcke Hrsg Schlesische Lebensbilder Bd 9 Insingen 2007 ISBN 978 3 7686 3506 6 S 35 40 Wieland Schmidt Nikolaus von Jauer In Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon Bd 3 Berlin 1943 Sp 583 588 Weblinks BearbeitenKatrin Moeller Jawor Nikolaus de In Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung hrsg v Gudrun Gersmann Katrin Moeller und Jurgen Michael Schmidt in historicum net 2007 Normdaten Person GND 100955096 lobid OGND AKS LCCN no2018109328 VIAF 49580600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nikolaus Magni von JauerALTERNATIVNAMEN Nikolaus Gross von Jauer Jawor Nicolaus Magni de Jawora Mikulas Magni z Nikolaus von HeidelbergKURZBESCHREIBUNG deutscher Katholischer Theologe Notar und Ratgeber am kurfurstlichen Hof in Heidelberg Prediger an der Prager St Gallus Kirche und der Heidelberger HeiliggeistkircheGEBURTSDATUM um 1355GEBURTSORT JauerSTERBEDATUM 22 Marz 1435STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus Magni von Jauer amp oldid 226805845