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Der Landkreis Liegnitz bis 1874 Kreis Liegnitz war ein preussischer Landkreis in Schlesien der von 1742 bis 1945 bestand Seine Kreisstadt und Sitz des Landratsamts war die Stadt Liegnitz die ab 1874 einen eigenen Stadtkreis bildete Das ehemalige Kreisgebiet gehort heute zur polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Landkreis LiegnitzWappenPreussische Provinz Schlesien 1815 1919 1938 1941 Niederschlesien 1919 1938 1941 1945 Regierungsbezirk LiegnitzKreisstadt LiegnitzFlache 619 km Einwohner 41 226 1939 Bevolkerungsdichte 67 Ew km Gemeinden 87 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 1 1 Konigreich Preussen 1 2 Norddeutscher Bund Deutsches Reich 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Gemeinden 6 Ortsnamen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenKonigreich Preussen Bearbeiten Nach der Eroberung des grossten Teils von Schlesien durch Preussen im Jahre 1741 wurden durch die konigliche Kabinettsorder vom 25 November 1741 in Niederschlesien die preussischen Verwaltungsstrukturen eingefuhrt 1 Dazu gehorte die Einrichtung zweier Kriegs und Domanenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landraten zum 1 Januar 1742 2 Im Furstentum Liegnitz wurden aus den drei bestehenden alten schlesischen Weichbildern Goldberg Haynau Liegnitz und Luben preussische Kreise gebildet Als erster Landrat des Kreises Liegnitz wurde Friedrich Alexander von Hock eingesetzt 3 4 Der Kreis unterstand der Kriegs und Domanenkammer Glogau aus der im Zuge der Stein Hardenbergischen Reformen 1815 der Regierungsbezirk Liegnitz der Provinz Schlesien hervorging 5 Im Rahmen von Grenzregulierungen zwischen den Regierungsbezirken Liegnitz und Reichenbach wechselten 1817 das Dorf Poselwitz aus dem Kreis Striegau in den Kreis Liegnitz und 1818 die Dorfer Panzkau und Simsdorf aus dem Kreis Liegnitz in den Kreis Striegau 6 Bei der Kreisreform im benachbarten Regierungsbezirk Breslau vom 1 Januar 1818 gab der Kreis Liegnitz die Dorfer Blumerode Borne Maltsch Maserwitz Raussen Rachen und Wultschkau an den Kreis Neumarkt ab 7 Bei der Kreisreform vom 1 Januar 1820 im Regierungsbezirk Liegnitz erhielt der Kreis Liegnitz vom Kreis Luben die Dorfer Bienowitz Briese Grunthal Herrndorf Hummel Kuchelberg Merschwitz Mittel Langenwaldau Nieder Langenwaldau Ober Langenwaldau Panthen Pfaffendorf Pohlschildern Rustern Schonborn Sechshufen Langenwaldau Schwarzvorwerk Thiergarten und Topferberg sowie vom Kreis Goldberg Haynau das Dorf Wildschutz Der Kreis Liegnitz gab seinerseits das Dorf Siegendorf an den Kreis Goldberg Haynau ab 8 nbsp Der Landkreis Liegnitz in den Grenzen von 1820 bis 1932Norddeutscher Bund Deutsches Reich Bearbeiten Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Zum 1 Januar 1874 wurde die Stadt Liegnitz zu einem eigenen Stadtkreis erhoben Damit erhielt der Kreis Liegnitz die Bezeichnung Landkreis Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Zum 30 September 1929 fand im Landkreis Liegnitz entsprechend der Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen eine Gebietsreform statt bei der alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Zum 1 Oktober 1932 wurde der grosste Teil des aufgelosten Kreises Jauer vorubergehend in den Landkreis Liegnitz eingegliedert ausserdem wurde auch die Landgemeinde Siegendorf aus dem Landkreis Goldberg Haynau in den Landkreis Liegnitz umgegliedert Im Gegenzug wechselten die Gemeinden Haasel Hanchen Laasnig und Prausnitz aus dem Landkreis Liegnitz in den Landkreis Goldberg 9 Zum 1 Oktober 1933 wurde der Landkreis Jauer wiederhergestellt so dass der Landkreis Liegnitz seinen alten Umfang nur vergrossert um die Landgemeinde Siegendorf wiedererhielt 10 Am 1 April 1938 wurden die preussischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien abermals aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Im Kreisgebiet begann anschliessend der Zuzug polnischer Zivilisten die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen In der Folgezeit wurde die deutsche Bevolkerung grosstenteils aus dem Kreisgebiet vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1795 34 099 11 1819 36 184 12 1846 60 459 13 1871 73 201 14 1885 44 945 15 1900 42 292 16 1910 41 730 16 1925 41 244 17 1939 41 226 17 Landrate Bearbeiten1742 174500 Friedrich Alexander von Hock 1745 175600 Johann Wenzel von Trach 4 1757 175800 Sylvius Rudolph Helmrich von Elgott 4 1758 178000 Hans Sigismund von Rothkirch und Panthen 4 1781 179400 Maximilian Friedrich von Gaffron und Oberstradam 4 1795 181700 Christoph von Kittlitz und Ottendorf 4 1817 182200 Ludwig von Schwerin 1822 185000 Ernst Sigismund von Berge und Herrndorff 1850 186200 Otto von Bernuth 1863 188800 Karl Hoffmann Scholtz 1888 189900 Karl Schilling 1900 191700 Arthur von Salmuth 1917 192000 Willy von Rother 1920 193200 Karl Ott 19320000000 Erich Krause auftragsweise 1932 193400 August Loos 19340000000 Karl Willinger vertretungsweise 1934 193900 Walther Kuhn 19400000000 Fritz Herber 19400000000 Bernotat 1941 194500 William Bernhard von GuentherKommunalverfassung BearbeitenMit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Gemeinden BearbeitenDer Landkreis Liegnitz umfasste zuletzt eine Stadt und 86 Landgemeinden 17 6 18 Alt Beckern Alt Last Arnsdorf Ausche Barschdorf Berndorf Bienau Bluchersfelde Dahme Dohnau Durschwitz Eichholz Fellendorf Gassendorf Grandorf Greibnig Gross Baudiss Gross Beckern Gross Laswitz Gross Tinz Gross Wandriss Heidau Heinersdorf Herrndorf Hochkirch Jahnsfeld Jakobsdorf b Liegnitz Jenkau Jeschkendorf Kampern Kaudewitz Klein Baudiss Klein Tinz Klein Wandriss Klemmerwitz Kniegnitz Koischwitz Koitz Krayn Kroitsch Kuchelberg Kummernick Kunitz Kunzendorf Langenwaldau Leschwitz Liebenau Merschwitz Mertschutz Monchhof Mottig Neudorf Nikolstadt Oyas Pahlowitz Pansdorf Panten Parchwitz Stadt Petersdorf Pfaffendorf Pohlschildern Pohlwitz Poselwitz Prinkendorf Prinsnig Rogau Rosenau Rosenig Rothkirch Royn Rustern Schlottnig Schmochwitz Schonborn Schutzendorf Schwarzrode Seifersdorf Spittelndorf Tentschel Thiergarten Wahlstatt Waldau Wangten Weinberg Weissenhof Wildschutz ZobelBis 1938 verloren die folgenden Gemeinden ihre Eigenstandigkeit Bischdorf am 1 April 1938 zu Rosenau Boberau am 1 April 1938 zu Pansdorf Fischerende am 1 April 1937 zu Heinersdorf Hummel am 1 Oktober 1937 zu Rustern Hunern am 30 September 1928 zu Oyas Johnsdorf am 1 April 1938 zu Pahlowitz Kaltenhaus am 17 Oktober 1928 zu Greibnig Klein Schildern am 1 April 1937 zu Heinersdorf Koischke am 1 Januar 1934 zu Eichholz Koiskau am 1 April 1938 zu Zobel Kossendau am 13 Marz 1911 zu Stadtisch Kossenau Liegnitzer Vorwerke am 1 April 1937 zu Liegnitz Lindenbusch am 1 Oktober 1936 zu Waldau Mankelwitz am 1 April 1938 zu Rosenau Mittel Rustern am 1 April 1937 zu Rustern Nieder Heidau am 1 April 1937 zu Heidau Nieder Langenwaldau am 1 April 1938 zu Langenwaldau Nieder Rustern am 1 April 1937 zu Rustern Ober Heidau am 1 April 1937 zu Heidau Ober Langenwaldau am 1 April 1938 zu Langenwaldau Ober Rustern am 1 April 1937 zu Rustern Raischmannsdorf am 17 Oktober 1928 zu Wahlstatt Romnitz am 1 April 1938 zu Monchhof Scheibsdorf am 1 April 1938 zu Schlottnig Schimmelwitz am 1 April 1937 zu Schmochwitz Sechshufen Langenwaldau am 1 April 1937 zu Nieder Langenwaldau Seedorf am 1 April 1938 zu Seedorf Siegendorf am 1 Oktober 1937 zu Arnsdorf Stadtisch Kossendau am 1 April 1938 zu Klein Tinz Strachwitz am 17 Oktober 1928 zu Wahlstatt Tscharnikau am 30 September 1928 zu Tscharnikau Tschierschkau Tschierschkau am 30 September 1928 zu Tscharnikau Tschierschkau Uberschau am 1 April 1938 Koitz Weissenleipe am 1 April 1938 Gross BaudissOrtsnamen BearbeitenIm Jahre 1937 wurden mehrere Gemeinden umbenannt 18 Bienowitz Bienau Granowitz Grandorf Gross Janowitz Bluchersfelde Klein Janowitz Jahnsfeld Tscharnikau Tschierschkau SchwarzrodeLiteratur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 212 214 Ziffer 1 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 224 235 Faksimile in der Google Buchsuche Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichniss sammtlicher Ritterguter und selbstandigen Guts und Forstbezirke sowie solcher grosseren Guter welche innerhalb des Gemeindeverbandes mit einem Reinertrag von etwa 1500 Mark und mehr zur Grundsteuer veranlagt sind Funfte Ausgabe Wilhelm Gottlob Korn Breslau 1894 S 284 298 Online Michael Rademacher Provinz Schlesien Stadt und Landkreis Liegnitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Liegnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeindeliste bei Liegnitz Info Beschreibung des Kreises Liegnitz aus dem Jahre 1792Einzelnachweise Bearbeiten Roland Gehrke Landtag und Offentlichkeit Provinzialstandischer Parlamentarismus in Schlesien 1825 1845 Bohlau Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 412 20413 6 S 45 Teildigitalisat Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Akten vom 31 Mai 1740 bis Ende 1745 In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 6 2 Paul Parey Berlin 1901 Konigliche Ordre zur Bestellung von Landrathen in Niederschlesien S 259 Digitalisat W F C Starke Beitrage zur Kenntniss der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate Carl Heymann Berlin 1839 Kreiseinteilung des preussischen Herzogtums Schlesien im 18 Jahrhundert S 290 Digitalisat a b c d e f Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Verordnung zur Eintheilung des preussischen Staats nach seiner neuen Begrenzung 1815 Digitalisat a b Territoriale Veranderungen in Deutschland Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Breslau 1817 Nr XLV Neue Eintheilung und Abgranzung der Kreise im Breslauer Regierungs Departement vom 31 Oktober 1817 Breslau S 476 ff Digitalisat Amtsblatt der Regierung Liegnitz 1819 Nr 52 Verordnung die neue Kreis Eintheilung betreffend vom 15 Dezember 1819 Liegnitz S 470 Digitalisat Verordnung uber die Neugliederung von Landkreisen vom 1 August 1932 In Preussisches Staatsministerium Hrsg Preussische Gesetzessammlung Berlin 1932 Kreisreform im Regierungsbezirk Liegnitz S 257 Digitalisat Walther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Reihe A Preussen Band 4 Dieter Stuttgen Schlesien Johann Gottfried Harder Institut Marburg Lahn 1976 ISBN 3 87969 116 9 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 36 Digitalisat Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 94 Digitalisat Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1871 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien 1885 a b www gemeindeverzeichnis de a b c Michael Rademacher Liegnitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b Gemeinden Liegnitz 1938 Abgerufen am 19 Januar 2021 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg Namslau Neisse Neumarkt Neurode Neustadt Nimptsch Oels Ohlau Oppeln Kreis Pless Landkreis Pless Ratibor Reichenbach Rosenberg Rothenburg Kreis Rybnik Landkreis Rybnik Sagan Saybusch Schonau Schweidnitz Sprottau Steinau Strehlen Striegau Tarnowitz Teschen Tost Gleiwitz Trebnitz Waldenburg Warthenau Wohlau Normdaten Geografikum GND 355116 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Liegnitz amp oldid 230797311