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Der preussische Landkreis Lowenberg i Schles bestand in der Zeit von 1816 bis 1945 und gehorte zum Regierungsbezirk Liegnitz Das Landratsamt war in der Stadt Lowenberg i Schles Das ehemalige Kreisgebiet liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Landkreis Lowenberg 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Verwaltungsgeschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Landrate 5 Kommunalverfassung 6 Gemeinden 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Landkreis lag im sudwestlichen Teil des Regierungsbezirks Liegnitz Seine Ausdehnung betrug zwischen Karlshof im Nordosten und Gross Iser im Sudwesten 47 km bei einer Breite von 28 bis 30 km zwischen Birkicht im Westen und Flachenseiffen im Osten Der Kreis lag zwischen 50 50 und 51 13 nordlicher Breite und zwischen 32 56 und 33 37 ostlicher Lange Er grenzte im Norden an den Landkreis Bunzlau im Osten an den Landkreis Goldberg im Suden an den Landkreis Hirschberg im Riesengebirge und im Westen an den Landkreis Lauban Die sudliche Kreisgrenze entlang des Isergebirgskamm markierte gleichzeitig die Reichsgrenze zur Tschechoslowakei Verwaltungsgeschichte BearbeitenNach der Eroberung des grossten Teils von Schlesien durch Preussen im Jahre 1741 wurden durch die konigliche Kabinettsorder vom 25 November 1741 in Niederschlesien die preussischen Verwaltungsstrukturen eingefuhrt 1 Dazu gehorte die Einrichtung zweier Kriegs und Domanenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landraten zum 1 Januar 1742 2 Im Furstentum Jauer einem der schlesischen Teilfurstentumer wurden aus alten schlesischen Weichbildern die preussischen Kreise Hirschberg Jauer und Lowenberg Bunzlau gebildet 3 Alle drei Kreise unterstanden der Kriegs und Domanenkammer Glogau aus der im Zuge der Stein Hardenbergischen Reformen 1815 der Regierungsbezirk Liegnitz der Provinz Schlesien hervorging 4 Der Kreis Lowenberg Bunzlau wurde von der Regierung in Liegnitz am 26 Januar 1816 in die beiden Kreise Lowenberg und Bunzlau aufgespalten Die Trennung erfolgte entlang der historischen Weichbildgrenze so dass der Kreis Lowenberg zunachst dem historischen Weichbild Lowenberg entsprach 5 Erster Landrat des Kreises Lowenberg wurde der amtierende Landrat des Kreises Lowenberg Bunzlau Ferdinand Friedrich von Stechow Bei der Kreisreform vom 1 Januar 1820 im Regierungsbezirk Liegnitz kam es zu kleineren Gebietsanderungen 6 Die Dorfer Alt Jaschwitz Alt Warthau Gross Hartmannsdorf Liebichau Mittlau und Neu Warthau wechselten aus dem Kreis Lowenberg in den Kreis Bunzlau Die Dorfer Alt und Neu Bertelsdorf Beerberg Eckersdorf Gieshubel Langenols Logau Mauereck Ober Mittel und Nieder Steinbach Ober Mittel und Nieder Thiemendorf und Vogelsdorf wechselten aus dem Kreis Lowenberg in den Kreis Lauban Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Zum 30 September 1929 fand im Kreis Lowenberg wie im ubrigen Freistaat Preussen eine Gebietsreform statt in der alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Spater setzte sich entsprechend dem Namen der Kreisstadt auch der Name Lowenberg i Schles als Bezeichnung des Kreises durch Am 1 Oktober 1937 wechselte die Gemeinde Graflich Hernsdorf aus dem Kreis Lowenberg in den Kreis Lauban und wurde dort nach Bad Schwarzbach eingemeindet Am 1 April 1938 wurden die preussischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Lowenberg i Schles entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Anfang 1945 eroberte die Roten Armee das Kreisgebiet und unterstellte es im Marz 1945 der Verwaltung der Volksrepublik Polen die in der Folgezeit die deutsche Bevolkerung aus dem Kreisgebiet vertrieb Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1819 72 625 7 1846 71 171 8 1871 67 037 9 1885 63 243 10 1900 60 355 11 1910 62 365 11 1925 63 655 12 1939 63 476 12 Landrate Bearbeiten1816 181800 Ferdinand Friedrich von Stechow 1818 182000 Brown 1820 184000 von Frankenberg 1840 185200 Christoph von Poninski 1802 1876 1852 187100 Georges von Cottenet 1807 1900 1871 188300 Gustav von Haugwitz 1883 189600 Hans Dietrich von Holleuffer 1855 1902 1896 190100 Hans von Guenther 1901 191200 Arthur von Loefen 1906 191200 Max von Loewenstein zu Loewenstein 1912 191700 Richard zu Limburg Stirum 1917 192000 Oscar von Schroetter 1920 193200 Alfred Schmiljan 19320000000 von Hagenow kommissarisch 1933 194500 Mark von Wietersheim 1897 1969 Kommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Lowenberg i Schles gliederte sich in Stadte in Landgemeinden und in Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Gemeinden BearbeitenDer Landkreis umfasste zuletzt funf Stadte und 77 Landgemeinden 12 13 Antoniwald Arnsberg Bad Flinsberg Birkicht Birngrutz Blumendorf Braunau Deutmannsdorf Dippelsdorf Durrkunzendorf Egelsdorf Flachenseiffen Friedeberg Isergeb Stadt Gehnsdorf Geppersdorf Giehren Giersdorf Graflich Kunzendorf Graflich Neundorf Graflich Rohrsdorf Greiffenberg i Schles Stadt Gross Rackwitz Gross Stockigt Gross Walditz Hartelangenvorwerk Hartliebsdorf Hayne Hennersdorf Hofel Hohlstein Hohndorf Hussdorf Johnsdorf Kesselsdorf Klein Neundorf Klein Rohrsdorf Kleppelsdorf Krobsdorf Krummols Lahn Stadt Lang Neundorf Langenau Langwasser Lauterseiffen Liebenthal Stadt Lowenberg i Schles Stadt Ludwigsdorf Marzdorf a Bober Matzdorf Mauer Muhlseiffen Neuland Neundorf Liebenthal Nieder Gorisseiffen Nieder Mois Ober Gorisseiffen Ober Mois Ottendorf Petersdorf Plagwitz Querbach Rabishau Radmannsdorf Regensberg Riemendorf Schiefer Schmottseiffen Schosdorf Seitendorf Siebeneichen Sirgwitz Spiller Sussenbach Tschischdorf Ullersdorf Liebenthal Waltersdorf Welkersdorf Wenig Rackwitz Wenig Walditz Wiesenthal Wunschendorf Zobten a BoberZum Landkreis gehorte ausserdem der Forstgutsbezirk Isergebirge Bis 1938 verloren die folgenden Gemeinden ihre Eigenstandigkeit Graflich Hernsdorf am 1 Oktober 1937 zu Bad Schwarzbach Kreis Lauban Graflich Ullersdorf am 1 April 1937 zu Krobsdorf Greiffenthal am 1 Oktober 1921 zu Giehren Hagendorf am 1 April 1939 zu Neuland Hanchen am 1 April 1934 zu Kesselsdorf Kunzendorf unter dem Walde am 1 April 1939 zu Neuland Nieder Kesselsdorf am 1 April 1934 zu Kesselsdorf Nieder Langenau am 1 Januar 1935 zu Langenau Ober Kesselsdorf am 1 April 1934 zu Kesselsdorf Ober Langenau am 1 Januar 1935 zu Langenau Steine am 1 April 1937 zu EgelsdorfLiteratur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 219 220 Ziffer 8 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 252 259 Faksimile in der Google Buchsuche Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichniss sammtlicher Ritterguter und selbstandigen Guts und Forstbezirke sowie solcher grosseren Guter welche innerhalb des Gemeindeverbandes mit einem Reinertrag von etwa 1500 Mark und mehr zur Grundsteuer veranlagt sind Funfte Ausgabe Wilhelm Gottlob Korn Breslau 1894 S 298 305 Online Michael Rademacher Provinz Schlesien Landkreis Lowenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Lowenberg i Schles Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Roland Gehrke Landtag und Offentlichkeit Provinzialstandischer Parlamentarismus in Schlesien 1825 1845 Bohlau Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 412 20413 6 S 45 Teildigitalisat Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Akten vom 31 Mai 1740 bis Ende 1745 In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 6 2 Paul Parey Berlin 1901 Konigliche Ordre zur Bestellung von Landrathen in Niederschlesien S 259 Digitalisat W F C Starke Beitrage zur Kenntniss der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate Carl Heymann Berlin 1839 Kreiseinteilung des preussischen Herzogtums Schlesien im 18 Jahrhundert S 290 Digitalisat Verordnung zur Eintheilung des preussischen Staats nach seiner neuen Begrenzung 1815 Digitalisat Roman Kamionka Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein Hardenbergschen Reformperiode Breslau 1934 S 79 Amtsblatt der Regierung Liegnitz 1819 Nr 52 Verordnung die neue Kreis Eintheilung betreffend vom 15 Dezember 1819 Liegnitz S 470 Digitalisat Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 95 Digitalisat Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1874 Bayerische Staatsbibliothek In opacplus bsb muenchen de Abgerufen am 5 Juli 2022 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen In obc opole pl Abgerufen am 5 Juli 2022 a b Willkommen bei Gemeindeverzeichnis de Abgerufen am 5 Juli 2022 a b c Michael Rademacher Loewenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Landkreis Lowenberg i Schles In territorial de Abgerufen am 5 Juli 2022 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg Namslau Neisse 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