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Der Landkreis Saybusch bestand zwischen 1939 und 1945 im besetzten Polen Er umfasste am 1 Januar 1945 zwei nach der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar verwaltete Stadte sowie 67 weitere in Amtsbezirken zusammengefasste Gemeinden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Polen 1 2 Deutsches Reich 1 3 Aktion Saybusch 2 Politik 2 1 Landkommissar 2 2 Landrate 3 Kommunalverfassung 4 Ortsnamen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPolen Bearbeiten Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges gehorte der Landkreis Zywiec zu Polen und zwar zur Wojewodschaft Krakau Nach der deutschen Besetzung Polens im September 1939 wurde der Landkreis Zywiec in Saybusch umbenannt wobei der Teil westlich des Flusses Sola bereits durch einen deutschen Landkommissar verwaltet wurde Deutsches Reich Bearbeiten nbsp Polen ausgesiedelt aus Dolna Sol im Jahr 1940Zum 26 Oktober 1939 wurde der bisher polnische Landkreis Saybusch volkerrechtswidrig Teil des neugebildeten Regierungsbezirkes Kattowitz in der preussischen Provinz Schlesien Der Sitz des Landratsamtes wurde die Stadt Saybusch Mit dem 20 November 1939 wurde die Grenze zum neugebildeten Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete endgultig festgelegt Dabei wurde auch der Restteil des Landkreises ostlich der Sola volkerrechtswidrig zum Deutschen Reich geschlagen Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den bisherigen Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach wieder ein Teil Polens Aktion Saybusch Bearbeiten In der Politik der Germanisierung im Saybuscher Land konnten die Besatzer nicht auf der Schlonsakischen Bewegung wie im westlicher gelegenen Landkreis Teschen basieren weil die Bevolkerung sich als Schlesier nicht identifizierte sondern als Polen Die ortlichen Goralen wurden nicht zur Ablehnung der polnischen Identitat ermutigt wie in der Aktion Goralenvolk in der weiter ostlichen Region Podhale Stattdessen wurde die experimentelle Aktion Saybusch eingefuhrt die die umfangreichste und am meisten entwickelte Umsiedlungsaktion neben den Landkreis Bielitz und Landkreis Blachstadt im neuen Ostoberschlesien war Zwischen September und Dezember 1940 aus den besetzten Gebieten des Saybuscher Landes wurden 17 993 Polen vertrieben z B 843 aus Gilowice 800 aus Radziechowy 722 aus Kamesznica usw 1 um Volksdeutsche aus Ostgalizien und Buchenland ansiedeln zu konnen Die meisten Polen wurden in das Generalgouvernement umgesiedelt Junge Manner wurden teilweise als Zwangsarbeiter in das Deutsche Reich verschleppt Politik BearbeitenLandkommissar Bearbeiten 1939 9999 Landrate Bearbeiten 1939 1940 1940 1943 Eugen Hering 1943 1944 Ernst Wilhelm Hengstenberg vertretungsweise 1943 Kommunalverfassung BearbeitenNach der Eingliederung in das Deutsche Reich wurden bis 1945 die beiden Stadte Saybusch und Sucha der im Altreich gultigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 unterstellt welche die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Alle ubrigen Stadte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst und wurden durch Amtskommissare verwaltet Ortsnamen BearbeitenDurch unveroffentlichten Erlass vom 29 Dezember 1939 galten vorlaufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gultigen osterreichischen Ortsnamen Diese globale Ruckbenennung war moglich da noch das gesamte deutsche Kartenwerk fur die 1918 an Polen abgetretenen Gebiete auch die fruheren deutschen und osterreichischen Ortsnamen weitergefuhrt hatte In der Wirklichkeit wurde nur der deutsche Name Saybusch im Zweiten Weltkrieg benutzt Zu einer endgultigen Vergabe rein deutscher Ortsbezeichnungen ist es bis Kriegsende nicht mehr gekommen Die Vorschlage wurden bis zum 10 Marz 1942 geschickt aber der Verlauf der Namensanderungen wurde am 18 Marz bis auf Widerruf unterbrochen 2 Diese war aber bis ins Einzelne in Berlin Dahlem bereits vorbereitet Es handelte sich dabei um lautliche Angleichungen Ubersetzungen obwohl diese moglicherweise vermieden wurden Neuschopfungen oder Verbesserungen der seit 1939 vorlaufig gultigen Namen Viele der vorgesehenen Namen basierten auf dem Werk einiger deutscher Volkskundler wie Kurt Luck und Walter Kuhn die kurz vor dem Krieg sowie in der Zeit des Kriegs langst aufgegebene Namen deutscher Herkunft wiedergefunden hatten Weblinks BearbeitenLandkreis Saybusch Verwaltungsgeschichte und die Landrate auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 20 August 2013 Heimatkalender des Beskidenkreises Saybusch 1941 Jg 1Literatur BearbeitenHans Werner Retterath Hrsg Germanisierung im besetzten Ostoberschlesien wahrend des Zweiten Weltkriegs Munster 2018 ISBN 978 3 8309 3828 6 online PDF Miroslaw Sikora Niszczyc by tworzyc Germanizacja Zywiecczyznyprzez narodowosocjalistyczne Niemcy 1939 1944 45 Destroying to Create The Germanization of the Zywiec District by National Socialist Germany 1939 1944 45 Oddzial Instytutu Pamieci Narodowej Komisji Scigania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu w Katowicach Tarnowskie Gory 2010 ISBN 978 83 7629 229 8 polnisch online Miroslaw Sikora Aktion Saybusch Wysiedlenie mieszkancow Zywiecczyzny przez okupanta niemieckiego 1940 1941 Katowice 2010 polnisch online Einzelnachweise Bearbeiten M Sikora Niszczyc 2010 S 24 M Sikora Niszczyc 2010 S 614Normdaten Geografikum GND 254600 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Saybusch amp oldid 206895217