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Der Landkreis Leobschutz war ein preussischer Landkreis in Schlesien der von 1743 bis 1945 bestand Seine historischen Wurzeln lagen im Herzogtum Leobschutz und seine Kreisstadt war die Stadt Leobschutz Landkreis LeobschutzWappenPreussische Provinz Schlesien 1816 1919 1938 1941 Oberschlesien 1919 1938 1941 1945 Regierungsbezirk OppelnKreisstadt LeobschutzFlache 691 km 1910 Einwohner 82 264 1939 Gemeinden 78 1939 Karte des Landkreises Leobschutz Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Gemeinden 6 Ortsnamen 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenNach dem Anfall des grossten Teils von Schlesien an die preussische Monarchie fuhrte Konig Friedrich II 1742 in Niederschlesien und 1743 auch in Oberschlesien preussische Verwaltungsstrukturen ein 1 Dazu gehorte die Einrichtung zweier Kriegs und Domanenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landraten Die Ernennung der Landrate in den oberschlesischen Kreisen erfolgte auf einen Vorschlag des preussischen Ministers fur Schlesien Ludwig Wilhelm von Munchow hin dem Friedrich II im Februar 1743 zustimmte 2 Aus den an Preussen gefallenen Teilen der beiden schlesischen Teilfurstentumer Jagerndorf und Troppau sowie dem Distrikt Katscher wurde der Kreis Leobschutz gebildet 3 Als erster Landrat des Kreises Leobschutz wurde Johann Carl von Morawitzky eingesetzt 4 Der Kreis unterstand zunachst der Kriegs und Domanenkammer Breslau und wurde im Zuge der Stein Hardenbergischen Reformen dem Regierungsbezirk Oppeln der Provinz Schlesien zugeordnet 5 Bei der Kreisreform vom 1 Januar 1818 im Regierungsbezirk Oppeln wurden die Kreisgrenzen wie folgt geandert 6 7 Die Dorfer Berndau Damasko Glasen Kasimir Schonau Steubendorf und Thomnitz wechselten aus dem Kreis Neustadt in den Kreis Leobschutz Die Stadt Hultschin die Flecken Beneschau und Zauditz sowie die Dorfer Antoschowitz Bielau Bobrownick Bolatitz Boleslau Borutin Buslawitz Chlebsch Cosmutz Deutsch Krawarn Ellgoth Gross Darkowitz Gross Hoschutz Gross Peterwitz Hatsch Henneberg Hoschialkowitz Kauthen Klein Darkowitz Klein Hoschutz Klein Peterwitz Koblau Koberwitz Kranowitz Kuchelna Langendorf Ludgerzowitz Marquartowitz Odersch Owschutz Peterzkowitz Pyscha Ratsch Rohow Schammerwitz Schlausewitz Schreibersdorf Schillersdorf Sczepankowitz Strandorf Throm Wrbkau Wrzesin Zabrzeg und Zawada wechselten aus dem Kreis Leobschutz in den Kreis Ratibor Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus dem Regierungsbezirk Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet In der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 votierten im Kreis Leobschutz 99 6 der Wahler fur den Verbleib bei Deutschland und 0 4 fur eine Abtretung an Polen Fur den Landkreis Leobschutz war im Artikel 83 des Versailler Vertrages vorgesehen Der Sudteil desselben stimmt ab soll aber ohne Rucksicht auf das Abstimmungsergebnis zur Tschecho Slowakei kommen wenn Oberschlesien polnisch wird 8 9 Da die Volksabstimmung von 1921 in ganz Oberschlesien mehrheitlich fur Deutschland ausfiel entfiel die hier vorgesehene Teilung des Landkreises Zum 30 September 1929 fand im Kreis Leobschutz entsprechend der Entwicklung im ubrigen Preussen eine Gebietsreform statt bei der alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Am 1 April 1938 wurden die Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Leobschutz entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien abermals aufgelost und aus den Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln die neue Provinz Oberschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 eroberte die Rote Armee das Kreisgebiet und unterstellte es der Verwaltung der Volksrepublik Polen Diese begann mit der Vertreibung der deutschen Einwohner aus dem Kreisgebiet Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1795 63 667 10 1819 51 063 11 1846 72 289 12 1871 82 474 13 1885 86 875 14 1900 84 147 15 1910 82 635 15 1925 81 957 16 1939 82 264 16 Von den Bewohnern des Landkreises waren 1939 91 katholisch und acht Prozent evangelisch 16 Der Anteil der tschechisch sprechenden Bewohner lag um 1900 bei 10 7 Landrate Bearbeiten1743 174700 Johann Carl von Morawitzky 17480000000 Christian Ernst von Solms 1748 175000 George Franz von Trach 17530000000 Johann Friedrich von Schneckenhaus 1753 175600 Christoph Gottfried von Cochenhausen 1756 177100 Johann von Eicke und Polwitz 1772 177800 Johann Carl Andreas von Arnold 1779 181300 Michael von Haugwitz 1813 182000 Wenzel Karl von Sedlnitzky 1820 183200 Karl Friedrich von Elpons 18320000000 Liersz kommissarisch 1832 183900 Johannes Karl von Sedlnitzky 1839 184300 Franz von Pelke 1843 184500 von Nayhauss kommissarisch 1845 185000 Ferdinand von Larisch 1850 187300 Wilhelm Martin Waagen 1873 187400 Karl von Hollen vertretungsweise 1874 189800 Carl Bischoff 1898 191700 Fritz Issmer 1917 193400 Walter Klausa 1934 194400 Konrad Buchs 1944 194500 Karl WilligerKommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Leobschutz gliederte sich seit dem 19 Jahrhundert in die Stadte Bauerwitz Katscher und Leobschutz in Landgemeinden und in Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Gemeinden BearbeitenDer Kreis Leobschutz umfasste zuletzt drei Stadte und 75 Landgemeinden 16 7 16 Alt Wiendorf Altstett Amaliengrund Auchwitz Babitz Badenau Bauerwitz Stadt Berndau Bladen Bleischwitz Branitz Bratsch Burgfeld Dirschel Dirschkenhof Dittmerau Dobersdorf Dreimuhlen Eiglau Geppersdorf Glasen Grobnig Hedwigsgrund Hennerwitz Hochkretscham Hohndorf Hubertusruh Jakobsfelde Kasimir Katscher Stadt Kitteldorf Klemstein Knispel Komeise Konigsdorf Kosling Krastillau Kreisewitz Kreuzendorf Krug Leimerwitz Leisnitz O S Leobschutz Stadt Lindau O S Liptin Lowitz Mocker Nassiedel Neudorf Osterdorf Pilgersdorf Piltsch Pommerswitz Possnitz Raden Rakau Roben Rosen Rosnitz Sabschutz Sauerwitz Schirmke Schmeisdorf Schonau Schonbrunn Schonwiese Soppau Steubendorf Steuberwitz Stolzmutz Trenkau Troplowitz Turkau Turmitz Wehen Wernersdorf Zietenbusch ZinnatalEingemeindungen bis 1937Bieskau am 1 April 1937 zu Alstett Damasko am 30 September 1928 zu Kasimir Deutsch Neukirch am 1 April 1937 zu Alstett Furstlich Langenau 1921 zu Katscher Jernau am 23 Dezember 1927 zu Bauerwitz Kaldaun am 1 April 1937 zu Osterdorf Langenau Lehn 1921 zu Katscher Michelsdorf 1900 zu Branitz Neu Katscher 1921 zu Katscher Schlegenberg am 30 September 1928 zu Leobschutz Taumlitz am 1 April 1914 zu Leobschutz Thomas am 1 April 1937 zu Schonau Troplowitz Dorf am 1 April 1934 zu Troplowitz Troplowitz Stadtel am 1 April 1934 zu TroplowitzOrtsnamen BearbeitenIm Jahr 1936 wurden im Kreis Leobschutz mehrere Gemeinden umbenannt 16 Badewitz Badenau Boblowitz Hedwigsgrund Dirschkowitz Dirschkowitz Hratschein Burgfeld Jakubowitz Jakobsfelde Kittelwitz Kitteldorf Osterwitz Osterdorf Peterwitz Zietenbusch Thomnitz Thomas Tschirmke Schirmke Waissak Lindau Wanowitz Hubertusruh Wehowitz Wehen Zauchwitz Dreimuhlen Zulkowitz ZinnatalPersonlichkeiten BearbeitenJohannes Maria Assmann 1833 1903 Bischof geboren in Branitz Joseph Martin Nathan 1867 1947 Weihbischof in Olmutz Erbauer der Branitzer Heil und Pflegeanstalten geboren in Stolzmutz bei Bauerwitz Manuel Konner SVD 1885 1968 romisch katholischer Bischof und Pralat von Foz do Iguacu in Brasilien geboren in Sabschutz Stefanie Zweig 1932 2014 deutsche Schriftstellerin geboren in LeobschutzLiteratur BearbeitenKoniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Berlin 1912 Heft VI Regierungsbezirk Oppeln S 34 39 Kreis Leobschutz Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Wilh Gottl Korn Breslau 1865 S 820 887 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 181 182 Ziffer 13 Friedrich Gottlob Leonhardi Erdbeschreibung der preussischen Monarchie Band 3 Teil Halle S 207 264 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 378 383 Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichniss sammtlicher Ritterguter und selbstandigen Guts und Forstbezirke sowie solcher grosseren Guter welche innerhalb des Gemeindeverbandes mit einem Reinertrag von etwa 1500 Mark und mehr zur Grundsteuer veranlagt sind Funfte Ausgabe Wilhelm Gottlob Korn Breslau 1894 S 380 386 Online Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 polnischeJozef Wendt Ziemia Glubczycka Opole 1978 Jadwiga Krolikowska Region Glubczyce Krnov Geschichte Touristik Wirtschaft PDF 7 2 MB Glubczyce 2004 ISBN 83 914926 5 6 Katarzyna Maler Roman Gohly Glubczyce i okolice Przewodnik Wroclaw 2005 Arkadiusz Szymczyna Spoleczne i polityczne problemy przylaczenia powiatu glubczyckiego do Polski 1945 1948 Branice 2008 Aurelia Holubowska Skarby pogranicza przewodnik po regionie glubczycko krnowskim Krakow 2009 Siehe auch BearbeitenPowiat Glubczycki Erzbistum Olmutz Generalvikariat BranitzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Leobschutz Sammlung von Bildern und Audiodateien genealogienetz de Kreis Leobschutz Katholische Kirchspiele im Kreis Leobschutz Private Webseite zum Kreis Leobschutz Internetprasenz des HeimatausschussesEinzelnachweise Bearbeiten Roland Gehrke Landtag und Offentlichkeit Provinzialstandischer Parlamentarismus in Schlesien 1825 1845 Bohlau Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 412 20413 6 S 45 Teildigitalisat Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Akten vom 31 Mai 1740 bis Ende 1745 In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 6 2 Paul Parey Berlin 1901 Immediatbericht Munchows zu Bestellung von Landrathen in Oberschlesien S 540 Digitalisat W F C Starke Beitrage zur Kenntniss der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate Carl Heymann Berlin 1839 Kreiseinteilung des preussischen Herzogtums Schlesien im 18 Jahrhundert S 290 Digitalisat Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Verordnung zur Eintheilung des preussischen Staats nach seiner neuen Begrenzung 1815 Digitalisat Amtsblatt Koniglichen Oppelnschen Regierung 1817 Nr XLI Bekanntmachung der neuen Kreis Eintheilung des Oppelnschen Regierungs Bezirks vom 1 Oktober 1817 Oppeln S 523 ff Digitalisat a b Landkreis Leobschutz Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 26 Juli 2013 https commons wikimedia org https www facebook com Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 38 Digitalisat Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 91 Digitalisat Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1871 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien 1885 a b www gemeindeverzeichnis de a b c d e f Michael Rademacher Leobschuetz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg Namslau Neisse Neumarkt Neurode Neustadt Nimptsch Oels Ohlau Oppeln Kreis Pless Landkreis Pless Ratibor Reichenbach Rosenberg Rothenburg Kreis Rybnik Landkreis Rybnik Sagan Saybusch Schonau Schweidnitz Sprottau Steinau Strehlen Striegau Tarnowitz Teschen Tost Gleiwitz Trebnitz Waldenburg Warthenau Wohlau Normdaten Geografikum GND 4244064 6 lobid OGND AKS VIAF 235576574 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Leobschutz amp oldid 237972024