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Pilszcz deutsch Piltsch tschechisch Pilst auch Pilsc zeitweise auch Pulicz ist eine Ortschaft in Oberschlesien Der Ort liegt in der Gmina Kietrz im Powiat Glubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen PilszczPiltsch PilszczPiltsch Polen PilszczPiltschBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft OppelnPowiat GlubczyceGmina KietrzGeographische Lage 50 0 N 17 55 O 49 998055555556 17 920555555556 Koordinaten 49 59 53 N 17 55 14 OHohe 280 m n p m Einwohner 667 1 Okt 2020 1 Postleitzahl 48 130Telefonvorwahl 48 77Kfz Kennzeichen OGLWirtschaft und VerkehrStrasse DW 420 Opava KietrzNachster int Flughafen Katowice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Vereine 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Das Angerdorf Pilszcz liegt 13 Kilometer sudwestlich des Gemeindesitzes Kietrz 27 Kilometer sudostlich der Kreisstadt Glubczyce Leobschutz sowie 90 Kilometer sudlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole Oppeln Ein Kilometer sud und westlich des Dorfes verlauft die Grenze zu Tschechien Der Ort liegt in der Nizina Slaska Schlesische Tiefebene innerhalb der Plaskowyz Glubczycki Leobschutzer Losshugelland Pilszcz liegt am Piltscher Wasser Durch den Ort verlauft die Woiwodschaftsstrasse Droga wojewodzka 420 Der Ort liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Baborow Opava Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte von Pilszcz sind Ludmierzyce Leimerwitz im Norden Wiechowice im Sudwesten Uciechowice Auchwitz und Turkow Turkau im Westen sowie Niekazanice Osterwitz und Nasiedle im Nordwesten Jenseits der Grenze zu Tschechien liegen Puste Jakartice Wust Jakartitz im Sudosten Opava im Suden und Vavrovice Wawrowitz sowie Holasovice im Sudwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Hortfund von Pilszcz nbsp Maria Himmelfahrt Kirche nbsp Historische Ansichtskarte von 1903 nbsp Ehemaliger Bahnhof PiltschPilszcz wurde vermutlich in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts auf der Flur zweier slawischen Siedlungen gegrundet und als ein Angerdorf beiderseitig des Ostrabaches angelegt Nach seiner Flur Dorf und Gehofteform entsprach es dem sogenannten Leobschutzer Angerdorf und bildete den sudlichen Auslaufer der deutschen Sprachinsel um Katscher Politisch gehorte es zum Troppauer Land in Mahren und war vor 1255 im Besitz des mahrischen Adligen und Znaimer Burggrafen Bocek von Jaroslavice und Zbraslav der es moglicherweise zusammen mit Milostovice und Plesna von seinem Vater dem Olmutzer Burggrafen Gerhard von Zbraslav Gerhard ze Zbraslavi geerbt hatte 2 Bocek war seit 1252 auch Graf von Pernegg und grundete im selben Jahr das Zisterzienserkloster Saar Diesem schenkte er nach seinem Tod 1255 testamentarisch die Halfte von Piltsch weshalb es vermutlich zeitweise auch als Pulicz halb Halfte bezeichnet wurde 1318 wurde Piltsch dem neu gegrundeten Herzogtum Troppau und nach dessen Teilung 1377 dem Herzogtum Jagerndorf eingegliedert Im selben Jahr gelangte es an den Hochsten Kammerer von Olmutz Wenzel Vaclav I von Krawarn auf Strassnitz 1381 der neben Piltsch Pulicz auch Krawarn Velke Hostice Kouty Kut Rozumice Rosenicz Vrbka und Kylesovice Jilesovice sowie weiteren Gebietsanteile besass Vermutlich wegen der Hussitenkriege gelangte Piltsch unter Peter II von Krawarn auf Strassnitz 1434 der 1417 1419 und dann erst wieder 1422 1425 Landeshauptmann von Mahren war um 1420 an das Herzogtum Jagerndorf zuruck mit dem es bis 1742 verbunden blieb In diesem Jahr fiel es als Folge des Ersten Schlesischen Kriegs zusammen mit fast ganz Schlesien an Preussen Da die Grenze zu Osterreichisch Schlesien sudlich von Piltsch verlief wurden die Verbindungen dorthin abgerissen wodurch es wirtschaftlich in eine Grenzlage geriet Kirchlich gehorte Piltsch weiterhin zum Bistum Olmutz wobei der an Preussen gefallene Teil des Bistums vom 1742 gegrundeten Kommissariat Katscher verwaltet wurde Am 27 Juli 1777 zerstorte ein starker Sturm zahlreiche Gebaude im Ort darunter das Pfarrhaus die katholische Pfarrkirche die ortliche Schule und 28 Wohnhauser 3 Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehorte die Landgemeinde Piltsch ab 1816 zum Landkreis Leobschutz im Regierungsbezirk Oppeln 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche eine katholische Schule eine Brauerei eine Brennerei eine Wassermuhle funf Windmuhlen und 243 Hauser Im gleichen Jahr lebten in Piltsch 1359 Menschen davon 11 evangelisch 4 1861 zahlte Piltsch 1458 Einwohner sowie 63 Bauern 263 Gartner und 87 Hauslerstellen sowie vier Windmuhlen eine Olmuhle und eine Wassermuhlen Die katholische Schule zahlte im gleichen Jahr 212 Schuler 3 1874 wurde der Amtsbezirk Piltsch gegrundet welcher die Landgemeinden Piltsch Rosnitz und Steuberwitz umfasste 5 Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 stimmten in Piltsch 1089 Personen fur einen Verbleib bei Deutschland und 5 fur Polen Piltsch verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschutz beim Deutschen Reich 6 Zwischen 1923 und 1924 wurde das Dorf elektrifiziert 1933 zahlte der Ort 1488 sowie 1939 1469 Einwohner Bis 1945 gehorte der Ort zum Landkreis Leobschutz 7 Mitte Marz 1945 fluchtete die Bevolkerung in Richtung Sudetenland Am 27 Marz nahm die Rote Armee Piltsch nach heftigen Kampfhandlungen ein Zahlreiche Gebaude wurden im Ort zerstort Die katholische Pfarrkirche erlitt mehrere Bombentreffer wobei der Dachstuhl und der Glockenturm zerstort wurden 1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung wurde in Pilszcz umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen Im Mai 1945 kehrte ein Grossteil der zuvor gefluchteten Bevolkerung zuruck Im August 1946 wurde die deutsche Bevolkerung vertrieben 1950 wurde Pilszcz der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt Anschliessend war es bis 1954 Sitz der gleichnamigen Landgemeinde Zusammen mit dem Kommissariat Katscher Kietrz das bis dahin zum Erzbistum Olmutz gehorte gliederte Papst Paul VI Pilszcz 1972 in das Bistum Oppeln ein 8 1999 wurde es Teil des wiedergegrundeten Powiat Glubczycki Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dorfteich mit Pfarrkirche nbsp Laimes LehmspeicherDie romisch katholische Maria Himmelfahrt Kirche poln Kosciol Wniebowziecia NMP stammt aus dem 16 Jahrhundert 1777 wurde der Kirchenbau im Stil des Barocks umgebaut Die Seitenaltare stammen aus dem Klarissinenkloster in Troppau das 1781 im Rahmen der Josephinischen Reformen aufgelost wurde Der Kirchenbau steht seit 1948 unter Denkmalschutz 9 Laimes Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs Empfangsgebaude des ehemaligen Bahnhofs Dorfteich Steinerne Wegekapelle Holzernes WegekreuzVereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr OSP Pilszcz Fussballverein LZS Football Club PilszczLiteratur BearbeitenTomas Baletka Pani z Kravar Z Moravy az na konec sveta 2004 ISBN 80 7106 682 6 S 132 und 428 429 Ernst Bednara Piltsch Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte der Leobschutzer Landschaft Schriftenreihe der Vereinigung fur oberschlesische Heimatkunde Band 14 In Der Oberschlesier Jahrgang 17 1935 Verlag Der Oberschlesier Oppeln 1935 Georg Beier Die Dorfer des Kreises Leobschutz 1914 1946 Oberschlesischer Heimatverlag Dulmen 1990 ISBN 3 87595 277 4 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 494f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pilszcz Sammlung von Bildern Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten Schulzenamter Gmina Kietrz Einwohnerzahlen poln Miroslav Placek Peter Futak Pani z Kunstatu Rod erbu vrchnich pruhu na ceste k trunu Nakladatelstvi Lidove Noviny 2006 ISBN 80 7106 683 4 S 55 a b Vgl Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1865 S 863 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1845 S 493 Territorial Amtsbezirk Piltsch home arcor de Memento vom 24 Januar 2017 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Michael Rademacher Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschutz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Vratislaviensis Berolinensis et alarium Denkmaler Woiwodschaft Opole S 22 poln Orte in der Gemeinde Kietrz Chroscielow Krastillau Dzierzyslaw Dirschel Kietrz Katscher Kozlowki Kosling Lubotyn Liptin Ludmierzyce Leimerwitz Nasiedle Nassiedel Nowa Cerekwia Deutsch Neukirch Pilszcz Piltsch Rogozany Rosen Rozumice Rosnitz Sciborzyce Wielkie Steuberwitz Wojnowice Wanowitz Normdaten Geografikum GND 1139517228 lobid OGND AKS VIAF 3732150518482703650003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pilszcz amp oldid 234083278