www.wikidata.de-de.nina.az
Das ehemalige Zisterzienserkloster Zdar deutsch Kloster Saar befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Zdar nad Sazavou in Mahren Es wurde zu Ehren Fons Beatae Mariae Virginis Studnice Blahoslavene Panny Marie geweiht und bestand mit Unterbrechungen von 1252 bis 1784 Zisterzienserabtei ZdarLage Tschechien Tschechien MahrenKoordinaten 49 34 59 N 15 56 14 O 49 583055555556 15 937222222222 Koordinaten 49 34 59 N 15 56 14 OOrdnungsnummernach Janauschek 648Patrozinium Fons Beatae Mariae VirginisGrundungsjahr 1252Jahr der Auflosung Aufhebung 1784Mutterkloster Kloster Nepomuk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bauten und Anlage 4 Abte Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Klosteranlage liegt zwei Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Zdar nad Sazavou an der Einmundung des Strzsky potok in die Sazava Umgeben wird sie von zwei grosseren Teichen ostlich am Strzsky potok der Konventsky rybnik Konventteich westlich an der Sazava der Bransky rybnik Torteich Nordlich verlauft die historische Landesgrenze zu Bohmen Geschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der Anlage nbsp Gesamtansicht aus der Vogelschau nbsp Der Turm nbsp Das Kloster Zdar wurde 1252 von Bocek von Jaroslavice und Zbraslav gegrundet und mit Monchen des Klosters Nepomuk besiedelt Es war eines der bedeutendsten Kloster der bohmischen Lander und wurde sowohl von Boceks Nachkommen als auch vom bohmischen Konigshaus gefordert Die Geschichte der Klosterentstehung wurde um 1300 vom fruheren Saarer Monch Jindrich Heinrich Rezbar in 1162 teilweise gereimten Versen unter dem Titel Cronica domus Sarensis 1 verfasst 1353 bestatigte Konig Karl IV 1411 dessen Sohn Wenzel die von Konig Wenzel I gewahrten Privilegien 1422 brannten die Hussiten das Kloster nieder Wahrend der Regierungszeit des Konigs Georg von Podiebrad der ebenfalls dem Adelsgeschlecht Kunstadt abstammte wurde es erneuert 1462 erteilte Papst Pius II die Pontifikalien 1588 tauschte der Munsterberger Herzog Karl II auf den das Kunstadter Patronat uber das Kloster ubergegangen und der ein Urenkel Georg von Podiebrads war die klosterlichen Besitzungen mit dem Olmutzer Bischof Stanislaus Pavlovsky von Pavlovitz gegen kleinere Besitzungen in der Nahe von Sternberg Dadurch wurde das Kloster untertan 1606 gliederte Bischof Franz Seraph von Dietrichstein die Ortschaft Saar den bischoflichen Gutern ein und erhob sie ein Jahr spater zur Stadt Aus wirtschaftlichen Grunden erfolgte 1613 die Auflosung des Klosters Nachfolgend wurde die Abtei zu einem Schloss umgebaut und grosse Teile des Klosters u a der gotische Kreuzgang abgebrochen Das Klostergut wurde an die Herrschaft Chropin angegliedert die ebenfalls im bischoflichen Besitz war 1638 erwarb Abt Johann Greifenfels von Pilsenburg den grossten Teil von Saar zuruck und grundete das Kloster neu Unter Abt Benedikt Zaunmuller wurde ab 1676 der Konvent mit der Mariensaule und das Refektorium neu errichtet Nach einem Brand 1689 baute Abt Edmund Wagner die achteckige Kirche St Margaretha sowie das Klostertor neu Grosse architektonische und kunstlerische Veranderungen erfolgten unter Abt Wenzel Vejmluva Er veranlasste 1706 den Umbau der Klosterkirche Maria Himmelfahrt durch den Architekten Johann Blasius Santini Aichl sowie den Bau der Pralatur Der Abtsbau wurde 1727 zur Adelsakademie umgestaltet Aus Anlass der Heiligsprechung des heiligen Johannes Nepomuk wurde in der Nahe des Klosters 1719 1722 die Wallfahrtskirche St Nepomuk ebenfalls nach Planen von Johann Blasius Santini Aichl errichtet Nachdem die Klostergebaude bei einem weiteren Brand beschadigt wurden betrieb Abt Otto Steinbach von Kranichstein 1782 1784 im Rahmen der Josephinischen Reformen die Auflosung des Klosters Die Klosterguter ubernahm der Religionsfonds Die Klosterkirche wurde 1786 als Pfarrkirche umgewidmet und die fruhere Pfarrkirche St Margaretha abgetragen 1826 erwarb der bohmische Oberstmarschall Josef Wratislaw von Mitrowitz die Kameralguter Saar und Wognomiestetz ihm folgte Franz Joseph von Dietrichstein Letzte Besitzer waren durch Erbgang seitens der Grafen Clam Gallas von 1921 bis 1945 die Grafen Kinsky Sie erhielten ihren Besitz nach der politischen Wende 1991 im Wege der Restitution zuruck Bauten und Anlage BearbeitenVon den mittelalterlichen Bauten ist die Klosterkirche eine dreischiffige Basilika mit Querschiff Presbyterium mit einem quadratischen kreuzgewolbten Joch und dreiteiligem Chorabschluss erhalten der mittlere Chor ist funfseitig geschlossen Die beiden Arme des Querhauses weisen je drei kreuzgewolbte Joche auf Das Hauptschiff des Langhauses ist achtjochig das ostliche Joch ist quadratisch mit einer Doppelarkade die ubrigen sind rechteckig Die Langhausarkaden stutzen sich auf vierkantigen Pfeilern mit Bundeldiensten oberhalb einer ausgedehnten Mauerzone ab auf denen die Gewolbe des Mittelschiffs aufliegen Uber der Mauerzone schliesst der Lichtgaden an Die kreuzgewolbten Seitenschiffe sind neunjochig Der barocke Umbau hat die Struktur der Kirche nicht wesentlich beruhrt 2009 erhielt die Kirche durch Papst Benedikt XVI den Titel einer Basilica minor verliehen Sudlich der Kirche schloss sich die mittelalterliche Klausur an von der nur wenige Reste erhalten sind Im Kern erhalten sind der umgebaute Westflugel und das Brunnenhaus auf zehneckigem Grundriss das auf das ausgehende 13 Jahrhundert zu datieren sein durfte dessen Gewolbe nicht erhalten ist Der machtige Glockenturm geht ebenfalls auf das Ende des 13 Jahrhunderts zuruck Abte Auswahl Bearbeiten1253 Friedrich aus Nepomuk 1253 1255 Konrad aus Nepomuk 1255 1259 Walthelm aus Sedletz 1259 1262 Heinrich aus Nepomuk 1262 1276 Winrich aus Waldsassen spater Abt von Kloster Ebrach 1276 Johannes I aus Nepomuk 1276 1281 Johannes II Caiphas resigniert 1 Amtszeit 1281 1283 Johannes III aus Nepomuk 1283 1286 Johannes Caiphas 2 Amtszeit 1286 1289 Adam aus Sedletz 1289 1293 Johannes IV gen der Sachse aus Nepomuk 1294 1309 Arnold von Saar 2 1650 Johannes Greifenfels von Pilsenburg 1676 1691 Benedikt Zaunmuller 1691 1705 Edmund Wagner 1705 1738 Vaclav Vejmluva 1739 1784 Otto Steinbach von KranichsteinLiteratur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 534 Jiri Kuthan Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser in Bohmen und in Mahren Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1982 ISBN 3 422 00738 5 S 293 300 Bernard Peugniez Le Guide Routier de l Europe Cistercienne Editions du Signe Strassburg 2012 S 1088 1089 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Zdar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Peter Hilsch in Burghart Wachinger u a Hrsg Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 vollig neu bearbeitete Auflage ISBN 3 11 022248 5 Band 3 Gert van der Schuren Hildegard von Bingen Berlin New York 1981 Sp 875 f Machilek Franz Waldsassen Saar Ebrach Lebensstationen des 14 Ebracher Abtes Winrich 1276 1290 In Wiemer Wolfgang Festschrift Ebrach 200 Jahre nach der Sakularisation 1803 S 37 50 Normdaten Geografikum GND 1044413816 lobid OGND AKS Anmerkung VIAF 138539751 mischt mit der Ortschaft Zdar nad Sazavou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Zdar amp oldid 228311171