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Dlouha Ves deutsch Langendorf ist eine Ortslage der Stadt Hlucin Hultschin in Tschechien Sie befindet sich unmittelbar sudlich des Stadtzentrums von Hlucin im Okres Opava Nach der 1911 erfolgten Fusion der damals noch preussischen Landgemeinde Langendorf deren Fluren die Stadt im Suden und Osten umschlossen mit der Stadt Hultschin wurde Langendorf Dlouha Ves noch einige Zeit als Stadtteil gefuhrt spater wurde der Ortsname ganzlich abgelegt An ihn erinnert nur noch der Strassenname Dlouhoveska die ehemalige Dorfstrasse Nach der in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts erfolgten Bebauung der Langendorfer Ackerfluren ist das ehemalige Dorf heute Teil einer Vorstadtsiedlung und gehort zur Grundsiedlungseinheit Vinohradska die jedoch nur den zentralen Teil der ehemaligen Gemarkung umfasst VinohradskaDlouha Ves Hlucin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaGemeinde HlucinFlache 84 1 haGeographische Lage 49 54 N 18 11 O 49 8933261 18 1861464 234 Koordinaten 49 53 36 N 18 11 10 OHohe 234 m n m Einwohner 2 000 2021 Postleitzahl 748 01Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Hlucin DehylovDlouhoveska ehem Dorfstrasse von LangendorfKirche St Margarethen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas ehemalige Hufendorf Dlouha Ves liegt auf einem erhohten Platz in der Hlucinska pahorkatina Hultschiner Hugelland und erstreckte sich ursprunglich vom Friedhof vor dem ehemaligen Odertor uber die Ostrauer Vorstadt nach Sudwesten bis zum Muhlteich Sudlich erhebt sich die Vinna hora Weinberg 287 m n m Gegen Sudwesten befindet sich der Baggersee Hlucinske jezero Westlich verlauft die Staatsstrasse II 469 von Hlucin nach Pustkovec Puskowetz Nachbarorte sind Hlucin im Norden Rovniny im Nordosten und Osten Jasenky Jassenka im Sudosten Vinna Hora Weinberg im Suden Dobroslavice Dobroslawitz im Sudwesten Jilesovice Illeschowitz im Westen sowie Kozmice Kosmutz im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des zum Herzogtum Troppau gehorigen und an einem alten Handelsweg von Mahren nach Ratibor gelegenen Dorfes erfolgte 1350 unter dem Namen Longo Pago 2 Moglicherweise ist Langendorf aber deutlich alter Es wird vermutet das die um 1250 erfolgte Stadtgrundung von Hultschin auf Langendorfer Flur geschah Darauf deutet auch die historische Wegefuhrung hin die mit wenigen Ausnahmen uber Langendorf und nicht durch Hultschin verlief Bei der Teilung des Herzogtums Troppau im Jahre 1377 gehorte das Dorf zusammen mit Hultschin Koblau und Margwardsdorf zu den Gutern der Burg Landek und verblieb beim Troppauer Anteil der den Brudern Herzog Wenzel I und Premysl I zugefallen war In Folge der Zerstorung der Burg im Jahre 1474 wurde der Herrschaftssitz auf das Schloss Hultschin verlegt 1538 liess der Olmutzer Kanoniker Christoph von Zwole zu Ehren seiner Mutter Margarethe vor dem Hultschiner Odertor am oberen Ende von Langendorf die holzerne Kirche St Margarethen mit einem Friedhof anlegen Im Laufe der Zeit wechselten sich verschiedene Adelsgeschlechter darunter lange Zeit die Freiherren von Wurben und Freudenthal als Besitzer der Herrschaft ab Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Langendorf 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen 1743 wurde Langendorf dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Im September 1802 zerstorte ein Grossbrand grosse Teil des Dorfes darunter auch die Begrabniskirche Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Langendorf dem Kreis Ratibor zugewiesen Ab 1819 war der Freiherr Spens von Booden Besitzer der Herrschaft Im Jahre 1820 wurde die neue nunmehr steinerne Margarethenkirche geweiht 1830 standen in Langendorf bzw Dlugowies 117 Hauser das Dorf hatte 471 katholische Einwohner Auf Langendorfer Flur stand die Begrabniskirche St Margarethen mit dem Kirchhof die von der Stadt Hultschin und der Gemeinde Langendorf gemeinschaftlich genutzt wurde Sudlich an der Oppa lag eine Wassermuhle Grundherren waren die von Spens schen Erben Das Dorf unterstand dem Patrimonialgericht Hultschin Pfarrort war Hultschin 3 1839 wurde eine zweiklassige Dorfschule errichtet Nachfolgender Besitzer der Grundherrschaft war Victor Wichura er verausserte 1842 die ostlichen Guter der Grundherrschaft an den Kaufmann Romisch so dass diese nur das Schloss Hultschin die Dorfer und Vorwerke Klein Darkowitz und Langendorf sowie das Vorwerk Weinberg umfasste Im Jahre 1845 bestand Langendorf bzw Dluchowies aus 137 Hausern In dem Dorf mit 1114 Einwohnern darunter sechs Protestanten gab es die Begrabniskirche St Margarethen eine katholische Schule zwei grosse Wassermuhlen mit jeweils funf Gangen an der Oppa sowie zwei Gerber Zur Gemeinde Langendorf konskribiert war der Schlossbezirk Hultschin mit dem Schloss Hultschin und dem Vorwerk Langendorf der 80 Einwohner darunter funf Protestanten hatte 4 Im selben Jahr kaufte Salomon Meyer von Rothschild die Grundherrschaft Hultschin von Wichura Im Jahre 1864 gliederte sich die Gemarkung Langendorf bzw Dlouha Ves in die Gemeinde und das Gutsvorwerk Die Gemeinde zu der auch der westliche Teil der Kolonie Rownin gehorte bestand aus zwolf Bauernhofen 16 Gartner 107 Hauslerstellen einer Brauerei und drei Kretschams In der Schule wurden 197 Kinder unterrichtet Die Gemeindefluren die sich bis zur Jassenka Varesinka und Oppa erstreckten umfassten u a 972 Morgen Ackerland sowie je 60 Morgen Wald und Wiesen Ein Teil der Bewohner arbeitete in den Kohlegruben bei Mahrisch Ostrau Das Gutsvorwerk Langendorf war der Sitz der Wirtschaftsfuhrung des Schlossgutes zu dem neben dem Schloss und Dominialgebaude Hultschin noch das Vorwerk Weinberg gehorte beide Vorwerke bewirtschafteten zusammen 1166 Morgen Acker 226 Morgen Wiesen und drei Morgen Garten 5 1869 bestand Langendorf aus 169 Hausern und hatte 1206 Einwohner Zu dieser Zeit waren auf Langendorfer Flur bereits die Ostrauer Vorstadt und die Kolonie Ziegelei entstanden Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Bobrownik Ellguth Hultschin Hoschialkowitz Klein Darkowitz und Langendorf sowie den Gutsbezirken Vorwerk Hoschialkowitz Schloss Hultschin und Klein Darkowitz der Amtsbezirk Schloss Hultschin gebildet 6 Im Jahre 1900 hatte Langendorf 1340 Einwohner 1910 lebten in den 176 Hausern der Gemeinde 1372 Personen Am 10 Juli 1911 wurde Langendorf in die Stadt Hultschin eingemeindet Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde das Hultschiner Landchen 1920 der Tschechoslowakei zugeschlagen und daraus der Okres Hlucin gebildet Beim Zensus von 1921 wurde Dlouha Ves Langendorf nur noch als Stadtteil von Hlucin aufgefuhrt 7 Spater erlosch der Ortsname ganzlich In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden die Langendorfer Felder mit Siedlungshausern bebaut Die Ortslage Dlouha Ves ist heute Teil der Grundsiedlungseinheit Vinohradska 1991 hatte Vinohradska 1862 Einwohner im Jahre 2001 waren es 1937 Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Vinohradska gehort zum Ortsteil Hlucin und ist auch Teil des Katastralbezirks Hlucin 8 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJoseph Bitta 1856 1932 deutscher PolitikerSehenswurdigkeiten BearbeitenFriedhofskirche St Margarethen errichtet 1820 anstelle einer abgebrannten Holzkirche Friedhofskapelle Statue des hl Johannes von Nepomuk in der Ortsmitte von Dlouha Ves Wegkapelle am unteren Ende von Dlouha Ves WegkreuzLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Opava Einzelnachweise Bearbeiten Abecedni prehled sidelnich jednotek podle stavu uzemni struktury k 1 lednu 2021 Moravskoslezsky kraj CSU Zakladani sidel hlucinskavlastiveda cz Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 404 943 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 241 348 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 709 Amtsbezirke Schloss Hultschin und Hoschialkowitz auf territorial de Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1340 Vernerice Nove Ves Dlouha ZSJ Vinohradska uir cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dlouha Ves Hlucin amp oldid 235468115