www.wikidata.de-de.nina.az
Hostalkovice deutsch Hoschialkowitz polnisch Hoszczalkowice ist ein Stadtbezirk von Ostrava in Tschechien Er liegt sechs Kilometer westlich des Stadtzentrums linksseitig der Oder an der Mundung der Opava Oppa HostalkoviceHostalkovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Ostrava mestoStadtbezirk von OstravaFlache 530 haGeographische Lage 49 51 N 18 13 O 49 8476667 18 2140861 250 Koordinaten 49 50 52 N 18 12 51 OHohe 250 m n m Einwohner 1 683 2021 Postleitzahl 725 28Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Petrkovice HostalkoviceNachster int Flughafen Flughafen OstravaStrukturOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jiri Jurecek Stand 2023 Adresse Rynky 277725 28 OstravaWebsite hostalkovice ostrava cz csLuftbildOrtsansichtFernsehturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Strassenangerdorf Hostalkovice befindet sich in den Auslaufern der Vitkovska vrchovina Wigstadtler Berge auf einem erhohten Platz der im Westen und Suden von der Opava sowie ostlich von der Oder umflossen wird Nordlich erhebt sich der Hrib Pilz 321 m n m im Osten der Dubicek 253 m n m und sudwestlich der Hladovy vrch Konigsberg 253 m n m Gegen Nordwesten erstreckt sich der Bobrovnicky les Bobrowniker Wald Im oberen Teil des Dorfes steht der Fernsehturm Hostalkovice sowie weitere Sendemasten Uber den sudostlichen Teil der Gemarkung verlauft die Autobahn D 1 die dortige Anschlussstelle 357 Ostrava centrum hat keine Anbindung nach Hostalkovice Nachbarorte sind Bobrovniky Bobrownik im Norden Lhotka Ellguth Hultschin und Privoz Oderfurt im Nordosten Marianske Hory Marienberg im Osten Hulvaky Hulwaken im Sudosten Nova Ves Neudorf und Svinov Schonbrunn im Suden Trebovice Strzebowitz im Sudwesten Pustkovec Puskowetz und Svoboda Freiheit im Westen sowie Martinov Martinau und Dehylov Dielhau im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung der Gemarkung Auf dem Hladovy vrch befand sich in strategisch gunstiger Lage eine Siedlungsstatte des Gravettien die grosstenteils durch den Steinbruch zerstort worden ist Am Dubicek wurden steinerne Werkzeuge von Mammutjagern des Aurignacien entdeckt Das nach einem Lokator Hostal benannte Dorf ist vermutlich eine slawische Grundung aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Die erste schriftliche Erwahnung eines Dorfes Hoschczalkowicz erfolgte im Jahre 1377 1 im Zuge der Teilung des Herzogtums Troppau Der durch den Regionalhistoriker Adolf Turek vorgenommenen Lokalisierung von Hoschczalkowicz mit Hostalkovice widersprach sein Fachkollege Jaroslav Bakala in einer jungeren Studie und ordnete es Hostalkovy Gotschdorf zu Als altester gesicherter schriftlicher Nachweis von Hostalkovice gilt deshalb eine im Zusammenhang mit dem Kauf von Martinov durch den Ritter Mikulas Zajicek stehende Erwahnung aus dem Jahre 1434 Dessen Sohne Lacek und Vaclav erreichten 1478 beim Troppauer Herzog Viktorin die Entlassung des Gutes aus dem Lehen Zu dieser Zeit errichteten die Bruder Zajicek wahrscheinlich eine Feste mit Herrenhof die einem heute nicht mehr lokalisierbaren Platz Hradisko gestanden war 1502 verausserten Lacek und Vaclav Zajicek das Gut Hostalkovice an Heinrich von Dielhau Jindrichi z Dehylova Im Jahre 1505 wurde eine Kirche in der Landtafel erwahnt Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Bernhard von Zwole 1536 das Gut und schlug es seiner Herrschaft Hultschin zu Nachfolgende Besitzer waren von 1542 bis 1629 die Freiherren von Wurben und Freudenthal danach bis 1727 die Grafen Gaschinsky von Gaschin anschliessend Karl Anton Gianini Marchese Carpineti und nach dem Gianinischen Konkurs ab 1772 Adam Johann von Gruttschreiber Veranderungen des Flussbettes der Oder bei Ellgoth und Hoschialkowitz fuhrten immer wieder zu Streitigkeiten mit den Grundherren auf der mahrischen Oderseite 1561 bestimmte eine konigliche Kommission den seinerzeitigen Flusslauf als neue Grenze zu den der Stadt Mahrisch Ostrau gehorigen Dorfern Prziwos und Teufelsdorf Im Jahre 1607 bestand Hoschialkowitz aus zwolf Bauern und zehn Gartnern In Folge des Dreissigjahrigen Krieges war das Dorf teilweise verodet nach dem Steuerregister waren nach Kriegsende davon nur noch funf Bauern und zwei Gartner ubrig geblieben Die seit 1588 nachweisliche Pfarrei Hoschialkowitz erlosch 1671 und wurde der Pfarrei Hultschin zugeschlagen Das alteste Ortssiegel stammt von 1722 und zeigt einen nach rechts gerichteten Pflug uber dem rechts oben eine Rose zu sehen ist Im Karolinischen Kataster von 1723 sind fur Hoschialkowitz elf Bauern und zwolf Gartner aufgefuhrt Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hoschialkowitz 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen Die neue Grenze zu Osterreichisch Schlesien wurde entlang der Oppa gezogen die alte Landesgrenze an der Oder zu Mahren bildete nun gleichfalls eine Staatsgrenze Hoschialkowitz war die sudlichste Gemeinde von Preussisch Schlesien geworden und zu drei Seiten von osterreichischem Territorium umgeben an der Mundung der Oppa in die Oder befand sich bis 1920 das Dreilandereck zwischen Preussisch Schlesien Osterreichisch Schlesien und Mahren 1743 wurde Hoschialkowitz dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Im Jahre 1783 hatte Hoschialkowitz 234 Einwohner 1793 wurde anstelle der alten Holzkirche ein steinerner Bau errichtet Bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts lebten die Bewohner des Dorfes ausschliesslich von der Landwirtschaft Am Anfang des 19 Jahrhunderts wechselten die Besitzer der Herrschaft Hultschin in rascher Folge August von Poser und Gross Naedlitz trennte Hoschialkowitz 1809 von Hultschin ab und verkaufte es als eigenstandiges Gut fur 30 000 Taler an Florian Josef Langer Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Hoschialkowitz dem Kreis Ratibor zugewiesen das alte holzerne Schulhaus wurde 1825 durch einen steinernen Neubau ersetzt 1825 standen in Hoschialkowitz bzw Hoschialkowice 68 Hauser das Dorf hatte 312 katholische Einwohner Im Ort gab es ein herrschaftliches Vorwerk eine katholische Tochterkirche der Pfarrei Hultschin eine katholische Schule eine dreigangige Wassermuhle und eine Sagemuhle Hoschialkowitz besass ein eigenes Patrimonialgericht 2 Im Jahre 1832 verausserte Langer das Gut Hoschialkowitz an den Mahrisch Ostrauer Kaufmann Johann Romisch der 1842 vom damaligen Hultschiner Grundherrn Victor Wichura noch den gesamten ostlichen Teil der Herrschaft mit den Dorfern Bobrownik Ellguth Hultschin Ludgierzowitz und Petrzkowitz hinzukaufte Der prosperierende Steinkohlenbergbau und die Industrialisierung des Ostrauer Beckens hatte grossen Einfluss auf den Wandel des Dorfes und die Ansiedlung von auslandischen Bergarbeitern Im Jahre 1840 bestand Hoschialkowitz bzw Hosialkowice aus 72 Hausern In dem Dorf mit 482 katholischen Einwohnern gab es eine Tochterkirche zu der auch Ellgoth eingepfarrt war eine Schule ein Vorwerk ein Wirtshaus eine Dampfbrennerei und einen Steinbruch 3 Salomon Meyer von Rothschild der im selben Jahre von Wichura die Grundherrschaft Hultschin erworben hatte kaufte am 20 April 1847 die Ritterguter Hoschialkowitz und Ludgierzowitz fur 263 000 Taler zuruck Die Erbrichtereien Bobrownik und Petrzkowitz erwarb er am 30 August desselben Jahres fur 27 000 Taler Am 13 Dezember 1847 wurde Salomon Meyer von Rothschild das Grubenfeld Heinrichs Segen verliehen Im Jahre 1864 gliederte sich die Gemarkung Hoschialkowitz auch Hoschtialkowitz bzw Hostalkovice genannt in die Gemeinde und das Rittergut Die Gemeinde bestand aus drei Bauernhofen elf Gartnern und 52 Hauslerstellen sowie einer Windmuhle In der Schule wurden 128 Kinder unterrichtet Zur Gemeinde gehorten u a 438 Morgen Ackerland und 50 Morgen Wiesen Ein Teil der Bewohner arbeitete in den umliegenden Kohlengruben und Fabriken Das Rittergut bewirtschafte eine Flache von 1406 Morgen darunter 1078 Morgen Ackerland 158 Morgen Wiesen und 150 Morgen Wald 4 1869 bestand Hoschialkowitz aus 83 Hausern und hatte 626 Einwohner Im Jahre 1871 erfolgte ein Umbau der Schule Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Bobrownik Ellguth Hultschin Hoschialkowitz Klein Darkowitz und Langendorf sowie den Gutsbezirken Vorwerk Hoschialkowitz Schloss Hultschin und Klein Darkowitz der Amtsbezirk Schloss Hultschin gebildet 5 Im Jahre 1900 hatte Hoschialkowitz 766 Einwohner 1910 waren es 915 Zwischen 1902 und 1903 wurde die Kirche umgebaut 1906 entstand ein neues Pfarrhaus Zum 1 Januar 1907 wurde in Hoschialkowitz eine Pfarrexpositur unter der Pfarrei Hultschin eingerichtet die 1919 zur Pfarrei erhoben wurde Auf der Grundlage des Reichssiedlungsgesetzes erfolgte 1919 die Teilenteignung des der Familie Rothschild gehorigen Gutes Hoschialkowitz und die Parzellierung des Hofes Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde das Hultschiner Landchen am 4 Februar 1920 der Tschechoslowakei zugeschlagen und daraus der Okres Hlucin gebildet Alfons von Rothschild verpachtete das ihm verbliebene Restgut von 137 5 ha an die Stadt Mahrisch Ostrau 1921 lebten in den 151 Hausern der Gemeinde Hostalkovice Hoschialkowitz 1156 Personen darunter 986 Tschechen und 132 Deutsche 6 Die zwischen dem Steinbruch am Konigsberg und der Oppa gelegene Lokal Ostravanka wurde in den 1920er Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel Die Elektrifizierung des Dorfes erfolgte 1927 Im Haus Nr 118 wurde 1929 eine dreiklassige Burgerschule eroffnet Im Jahre 1930 bestand Hostalkovice aus 175 Hausern und hatte 1352 Einwohner Im selben Jahr kaufte die Stadt Mahrisch Ostrau das Restgut Hoschialkowitz fur 1 06 Mio Kcs von Alfons von Rothschild und erwarb im selben Jahr auch dessen Steinbruch am Konigsberg Zwischen 1936 und 1938 entstand ein neues Schulgebaude fur die Burgerschule in dem am 3 Januar 1938 der Unterricht aufgenommen wurde Nach dem Munchener Abkommen wurde Hoschialkowitz am 2 Oktober 1938 zusammen mit dem Hultschiner Landchen vom Deutschen Reich besetzt Die Gemeinde gehorte nunmehr zum Landkreis Hultschin der 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Schlesien eingegliedert wurde Der am 17 Januar 1939 neu eingerichtete Amtsbezirk Hoschialkowitz bestand aus den Gemeinden Bobrownik Ellguth Hultschin und Hoschialkowitz Die vorgesehene Umbenennung von Hoschialkowitz in Gottschalksdorf wurde nicht mehr wirksam 7 Am 30 April 1945 besetzte die Sowjetarmee das Dorf Nach dem Ende des Krieges kam Hostalkovice wieder an die Tschechoslowakei zuruck Am 1 Februar 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Ostrava okoli zugeordnet Im Jahr darauf erfolgte die Kollektivierung der Landwirte zu einer JZD 1950 bestand Hostalkovice aus 235 Hausern und hatte 1456 Einwohner In den 1950er Jahren entstand ein Kulturhaus 1955 erfolgte in Hostalkovice der Bau des Fernsehzentrums Ostrava mit einem 112 5 m hohen Fernsehturm der am Silvesterabend mit einem Testprogramm den Betrieb aufnahm Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Umgliederung der Gemeinde in den Okres Opava 1970 lebten in den 328 Hausern des Dorfes 1620 Personen Am 24 April 1976 wurde Hostalkovice als Stadtteil nach Ostrava eingemeindet Zwischen 1975 und 1980 wurde ein neuer Fernsehturm errichtet 1991 hatte Hostalkovice 1538 Einwohner und umfasste 375 Hauser Beim Zensus von 2011 bestand Hostalkovice aus 418 Wohnhausern und hatte 1599 Einwohner davon 1543 in Hostalkovice jih und 56 in Hostalkovice sever Ortsgliederung BearbeitenDer Stadtbezirk Hostalkovice ist mit dem gleichnamigen Stadtteil identisch Grundsiedlungseinheiten sind Hostalkovice jih und Hostalkovice sever 8 Hostalkovice bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenAllerheiligenkirche erbaut 1793 Der ehemalige Barockbau wurde in den Jahren 1902 1903 im neoromanischen Stil umgestaltet und um Seitenschiffe erweitert Die Glocke Peter stammt aus dem Jahre 1668 Holzerner Aussichtsturm am sudwestlichen Ortsrand errichtet 2011 Er hat eine Hohe von acht Metern Hladovy vrch Konigsberg mit stillgelegtem Sandsteinbruch und ehemaligem Beobachtungsposten der tschechoslowakischen Zivilverteidigung aus den 1950er Jahren Fernsehturm Vysilac Hostalkovice er wurde in den Jahren 1975 1980 nach Planen von Vaclav Aulicky errichtet und hat eine Hohe von 184 5 m Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Ostrava mesto Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hostalkovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von HostalkoviceEinzelnachweise Bearbeiten Zakladani sidel hlucinskavlastiveda cz Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 275 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 239 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 709 710 Amtsbezirk Schloss Hultschin auf territorial de Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 389 Hostka Hotesin Amtsbezirk Hoschialkowitz auf territorial de Zakladni sidelni jednotky uir cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hostalkovice amp oldid 236961799