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Bobrovniky deutsch Bobrownik polnisch Bobrowniki ist ein Ortsteil der Stadt Hlucin Hultschin in Tschechien Er liegt dreieinhalb Kilometer sudostlich von Hlucin an der Stadtgrenze von Ostrava und gehort zum Okres Opava BobrovnikyBobrovniky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaGemeinde HlucinFlache 249 haGeographische Lage 49 52 N 18 13 O 49 8712992 18 2105244 310 Koordinaten 49 52 17 N 18 12 38 OHohe 310 m n m Einwohner 1 295 2021 Postleitzahl 748 01Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Hlucin HostalkoviceKapelle des hl Prokop Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Gemeindesiegel 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas von ausgedehnten Waldern umschlossene Haufendorf Bobrovniky befindet sich linksseitig uber dem Tal der Opava Oppa auf einer Kuppe in den Auslaufern der Vitkovska vrchovina Wigstadtler Berge Am ostlichen Ortsrand erhebt sich der Hrib Pilz 321 m n m Gegen Osten erstreckt sich der Ludgerovicky les Ludgerstaler Wald sudlich und westlich der Bobrovnicky les Bobrowniker Wald Nachbarorte sind Malanky Malanken und Vrablovec Wrablowetz im Norden Ludgerovice Ludgerstal im Nordosten Novy Dvur Neuhof und Petrkovice Petershofen im Osten Lhotka Ellguth Hultschin im Sudosten Hostalkovice Hoschialkowitz und Trebovice Strzebowitz im Suden Pustkovec Puskowetz Svoboda Freiheit Martinov Martinau und Zizkov im Sudwesten Dehylov Dielhau im Westen sowie Vinna Hora Weinberg Podlesi und Jasenky Jassenka im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Dorf entstand der Uberlieferung nach als Ansiedlung von herzoglichen Hutern und Biberjagern die den Hof in Troppau mit edlen Rauchwaren versorgten Die erste schriftliche Erwahnung von Bobernig bzw Bebernig erfolgte im Jahre 1377 1 im Zuge der Teilung des Herzogtums Troppau Das Dorf gehorte zu dieser Zeit zusammen mit Hultschin Koblau und Margwardsdorf zu den Gutern der Burg Landek und verblieb beim Troppauer Anteil der den Brudern Herzog Wenzel I und Premysl I zugefallen war In Folge der Zerstorung der Burg im Jahre 1474 wurde der Herrschaftssitz auf das Schloss Hultschin verlegt Im Laufe der Zeit wechselten sich verschiedene Adelsgeschlechter darunter lange Zeit die Freiherren von Wurben und Freudenthal als Besitzer der Herrschaft ab 1518 wurde das Dorf als Bobrovinky ab 1547 als Bobrovniky 1593 als Bobr bei Hylczyn ab 1720 als Bobrownik und 1771 als Bobrownitz bezeichnet Im Jahre 1618 bestand das Dorf aus acht Bauern mit einem Vogt sowie zwei Gartner die insgesamt 21 Hektar und 12 Ar Ackerland bewirtschafteten 1620 wurden in dem Dorf eine dem hl Hubertus gewidmete holzerne Kapelle als Betraum fur die herrschaftlichen Jager und Biberfanger errichtet Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Bobrownik 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen 1743 wurde Bobrownik dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Im Jahre 1783 bestand der Ort aus sieben Bauern und drei Gartnern insgesamt lebten damals in Bobrownik 63 Personen 1815 zerstorte ein Blitzeinschlag die Hubertuskapelle Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Bobrownik dem Kreis Ratibor zugewiesen Ab 1819 war der Freiherr Spens von Booden Besitzer der Herrschaft Im Jahr darauf wurde die neue dem hl Prokop geweihte Kapelle errichtet nbsp Vorwerk Bobrownik 1878 1830 standen in Bobrownik bzw Bobrowniki 20 Hauser das Dorf hatte 104 katholische Einwohner Im Ort gab es eine Frei Erbrichterei Grundherren waren die von Spens schen Erben Sowohl das Dorf als auch die Erbrichterei unterstanden dem Patrimonialgericht Hultschin Pfarr und Schulort war Hultschin 2 Unter dem nachfolgenden Besitzer der Grundherrschaft Victor Wichura erfolgte ein Ausverkauf von Teilen der Herrschaft Bobrownik wurde 1842 abgetrennt und an den Mahrisch Ostrauer Kaufmann Romisch veraussert Im Jahre 1845 bestand Bobrownik bzw Bobrowniki einschliesslich der nordlich angrenzenden Kolonie Malanken aus 38 Hausern In dem Dorf mit 205 durchweg katholischen Einwohnern gab es eine freie Erbrichterei ein Schankhaus und mehrere Steinbruche 3 Salomon Meyer von Rothschild der im selben Jahre von Wichura die Grundherrschaft Hultschin erworben hatte kaufte 1847 die Guter Bobrownik Ludgierzowitz und Petrzkowitz zuruck und vereinigte sie wieder mit Hultschin Im Jahre 1864 gliederte sich die Gemarkung Bobrownik bzw Bobrovnik in die Gemeinde und das Rittergut Die am Pilz dem hochsten Punkt des Kreises Ratibor gelegene Gemeinde bestand aus der in den Besitz der Grundherrschaft ubergegangenen Erbrichterei mit der die sechs Bauernhofe vereinigt waren sowie sechs Gartnern 33 Hauslerstellen und einem Wirtshaus Zur Gemeinde Bobrownik gehorten 449 Morgen Land davon 406 Morgen Ackerland 20 Morgen Wald und 14 Morgen Wiesen Ein Teil der Bewohner arbeitete als Nebenverdienst in den osterreichischen Kohlegruben bei Mahrisch Ostrau Der Schulunterricht erfolgte in Ellgoth Am Ortseingang befand sich ein altes Heiligenbild das den hl Augustinus mit dem Teufel in Ketten zeigte 4 1869 bestand Bobrownik aus 40 Hausern und hatte 264 Einwohner Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Bobrownik Ellguth Hultschin Hoschialkowitz Klein Darkowitz und Langendorf sowie den Gutsbezirken Vorwerk Hoschialkowitz Schloss Hultschin und Klein Darkowitz der Amtsbezirk Schloss Hultschin gebildet 5 1880 erhielt Bobrownik eine eigene Schule Im Jahre 1900 hatte Bobrownik 414 Einwohner 1910 waren es 462 Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde das Hultschiner Landchen 1920 der Tschechoslowakei zugeschlagen und daraus der Okres Hlucin gebildet 1921 lebten in den 71 Hausern der Gemeinde Bobrovniky Bobrownik einschliesslich eines Anteils der Kolonie Malanky dem Hegerhaus und dem alten Vorwerk 552 Personen darunter 502 Tschechen und 46 Deutsche 6 Im Jahre 1924 gab es in der Gemeinde eine dreiklassige Dorfschule einen Konsum und ein Restaurant Wegen seiner Lage inmitten von Waldern der weiten Aussicht und dem durch Wege erschlossenen Tal der Opava mit Bademoglichkeiten wurde der zunehmend von Ausfluglern frequentiert 1930 bestand Bobrownik aus 92 Hausern und hatte 680 Einwohner Nach dem Munchener Abkommen vom 29 September 1938 wurde Bobrownik zusammen mit dem Hultschiner Landchen vom Deutschen Reich besetzt Die Gemeinde gehorte nunmehr zum Landkreis Hultschin der 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Schlesien eingegliedert wurde Der am 17 Januar 1939 neu eingerichtete Amtsbezirk Hoschialkowitz bestand aus den Gemeinden Bobrownik Ellguth Hultschin und Hoschialkowitz 7 Die vorgesehene Umbenennung von Bobrownik in Biberswald Kr Ratibor wurde nicht mehr vollzogen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Bobrovniky wieder an die Tschechoslowakei zuruck 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Ostrava okoli zugeordnet Im Jahre 1950 bestand Bobrovniky aus 114 Hausern und hatte 685 Einwohner Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Umgliederung der Gemeinde zum Okres Opava 1970 lebten in den 208 Hausern des Dorfes 885 Personen 1975 erfolgte die Eingemeindung von Bobrovniky nach Hlucin 1991 hatte Bobrovniky 1244 Einwohner und umfasste 316 Hauser Beim Zensus von 2011 bestand Bobrovniky aus 357 Wohnhausern und hatte 1336 Einwohner Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Bobrovniky bildet einen Katastralbezirk 8 Gemeindesiegel Bearbeiten nbsp Ortssiegel von 1722Es wird angenommen dass Bobrownik wie die anderen Dorfer der Herrschaft Hultschin seit dem Ende des 17 Jahrhunderts ein eigenes Ortssiegel fuhrte Der alteste erhaltene Abdruck stammt von 1722 Das Siegel zeigt einen laufenden Hirsch neben einem Laubbaum und tragt die Umschrift BOBROWNIK GEMEIN IN SIGEL Ob dieses Siegel auch nach 1742 weiter verwendet wurde ist nicht bekannt Weder aus der preussischen Zeit noch aus der Zeit der Ersten Republik sind Abdrucke uberliefert Nach dem Zweiten Weltkrieg verwendete der Ortliche Nationalausschuss ein anderes Siegel mit dem Bohmischen Lowen Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarocke Kapelle des hl Prokop errichtet 1820 als Ersatz fur die funf Jahre zuvor abgebrannte Hubertuskapelle Im Innern befinden sich Gedenktafeln mit den Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen Einwohner Hrib Pilz 321 m n m hochste Erhebung des Hultschiner Landchens Der unterhalb der Kuppe gelegene Platz Parizol bietet einen weiten Ausblick uber die umliegenden Dorfer und das Tiefland bis zu den Beskiden Der Name des Platzes wird in verschiedenen Legenden mit Erzherzogin Maria Theresia in Verbindung gebracht Zum einen soll auf dem Platz wahrend des Schlesischen Kriegs ihr Zelt gestanden haben und ihre Entscheidung zur Aufgabe eines Teils von Schlesien gefallen sein nach anderer Version soll sie erst spater von dem Platz unter einem Regenschirm auf die nach dem Schlesischen Krieg 1742 an Preussen verlorenen Gebiete geblickt haben Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Opava Weblinks BearbeitenGeschichte der Ortsteile von HlucinEinzelnachweise Bearbeiten Zakladani sidel hlucinskavlastiveda cz Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 51 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 44 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 709 Amtsbezirke Schloss Hultschin und Hoschialkowitz auf territorial de Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 58 Blumauerhaus Boca Vysnia Amtsbezirk Hoschialkowitz auf territorial de Katastralni uzemi Bobrovniky uir cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bobrovniky amp oldid 236961887