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Koblov deutsch Koblau polnisch Koblow oder Koblow ist ein Ortsteil der Stadt Ostrava Ostrau in der Mahrisch Schlesischen Region im Osten der Tschechischen Republik Er liegt funf Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Ostrava am linken Oderufer und gehort zum Stadtbezirk Slezska Ostrava KoblovKoblov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Ostrava mestoGemeinde OstravaFlache 569 haGeographische Lage 49 52 N 18 17 O 49 873059 18 283214 210 Koordinaten 49 52 23 N 18 17 0 OHohe 210 m n m Einwohner 1 348 2021 Postleitzahl 711 00Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Hrusov PetrkoviceNachster int Flughafen Flughafen OstravaBlick vom Landek auf KoblovSiedlungshauser in der Strasse AntosovickaStrassenunterfuhrung der unvollendeten Bahnstrecke Deutsch Krawarn Annaberg bei AmerikaBergarbeiterkolonie Amerika Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Waldhufendorf Koblov befindet sich am Ubergang von der Vitkovska vrchovina Wigstadtler Berge zum Ostrauer Becken Die Strasse Antosovicka fuhrt nordwarts erst durch die Kolonie Amerika und dann nach Antosovice Antoschowitz Im Westen fuhrt eine Strasse nach Petrkovice Petershofen Ostlich und sudlich des Dorfes fliesst die Oder Im Suden erhebt sich der Landek Landecke 280 m n m gegenuber dem die Ostravice Ostrawitza in die Oder mundet Nordlich von Koblov verlauft die Trasse der unvollendeten Bahnstrecke Kravare ve Slezsku Chalupki dahinter erstreckt sich der Cerny les Schwarzwald Im nordostlichen Teil der Gemarkung liegen in den Oderauen drei grossere Baggerseen der Koblov der Antosovicke jezero und der Mzikovec Sudlich am rechten Oderufer fuhrt die Autobahn D 1 an Koblov vorbei sie uberquert bei Vrbice Wirbitz auf einer Schragseilbrucke den Fluss und den Antosovicke jezero umfahrt Koblov Vrbina Tabulki und Antosovice im nordlichsten Zipfel der Gemarkung Koblov quert die Autobahn erneut die Oder in Richtung Stary Bohumin Oderberg Stadt Nachbarorte sind Silherovice Schillersdorf Annin Dvur Annahof Rakowiec Chalupki Annaberg Paseky Passek und Antosovice im Norden Pudlov Pudlau und Vrbice im Nordosten Rychvald Reichwaldau und Hermanice Herzmanitz im Osten Hrusov Hruschau im Sudosten Privoz Oderfurt im Suden Lhotka Ellguth Hultschin im Sudwesten Petrkovice im Westen sowie Ludgerovice Ludgerstal und Markvartovice Markersdorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung der Gegend Auf dem Hugel Landek befand sich eine Siedlungsstatte von Mammutjagern des Gravettien In den Feuerstatten wurden Kohlenreste entdeckt die aus dem Flozausbiss unterhalb des Hugels stammen Als bedeutendster Fund gilt die Landeker Venus ausserdem wurde in den Anschwemmungen der Oder ein Schwert aus der Zeit der Urnenfelderkultur gefunden Am Fusse des Hugels verlief eine Trasse der Bernsteinstrasse Im 8 Jahrhundert entstand eine slawische Burgstatte und in der Mitte des 13 Jahrhunderts liess Markgraf Ottokar II Premysl die mahrische Grenzburg Landek anlegen Es wird angenommen dass Koblov kurz nach der Errichtung der Burg spatestens aber um 1300 an der eines herrschaftlichen Pferdehofes als Suburbium gegrundet wurde Die erste schriftliche Erwahnung von Kobelau erfolgte im Jahre 1377 1 im Zuge der Teilung des Herzogtums Troppau Das Dorf war zu dieser Zeit ein Lehen des Kastellans von Landek und verblieb beim Troppauer Anteil der den Brudern Herzog Wenzel I und Premysl I zugefallen war Nachdem die Burg Landek 1474 im Ungarisch bohmischen Krieg von Truppen des ungarischen Konigs Matthias Corvinus erobert und schwer beschadigt worden war wurde der Herrschaftssitz auf das Schloss Hultschin verlegt Im Jahre 1492 verpfandete der bohmische Konig Ladislaus Jagiello das Gut zusammen mit der Herrschaft Hultschin und Burgruine Landek an den Teschener Herzog Kasimir II Zu Beginn des 16 Jahrhunderts liess der Troppauer Herzog Sigismund die zum Raubernest verkommene Burgruine sturmen und die Burgmauern schleifen Nachfolgende Besitzer waren die Herren von Zwole und ab 1542 die Freiherren von Wurben und Freudenthal Karl von Wurben vereinigte 1567 die Guter Haatsch Schilgersdorf Kobillau und Gross Darkowitz zur Herrschaft Schilgersdorf Im Jahre 1609 wurde die Herrschaft mit den zugehorigen Gutern an Bohunka Stosch von Kaunitz veraussert Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte die Herrschaft an Grafin Barbara Perpetua von Ursenberg die sie 1674 dem Troppauer Jesuitenkolleg verkaufte Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Koblau 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen Die neue Grenze wurde entlang der Oder gezogen die Gegend rechtsseitig des Flusses verblieb bei der k k Monarchie wobei bei der Landstrich ostlich von Koblau zu Osterreichisch Schlesien und der oberhalb der Mundung der Ostrawitza zu Mahren gehorte 1743 wurde Koblau dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Das Gut blieb zunachst weiterhin im Besitz der Jesuiten wurde jedoch unter die Verwaltung des nun ebenfalls in Preussen liegenden Neisser Jesuitenkollegs gestellt Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Herrschaft Schillersdorf mit den zugehorigen Gutern von der koniglich preussischen Kammer verwaltet Sie verkaufte die Herrschaft 1787 an Karl von Larisch der sie im gleichen Jahr an Johann Friedrich von Eichendorff verausserte Nachdem der Markscheider Scholze 1781 durch den Flozausbiss an den Hangen der Landecke eine Steinkohlenlagerstatte erkannt hatte wurde im Jahr zunachst auf Petrzkowitzer Flur unter primitiven Verhaltnissen mit deren Abbau begonnen Im Jahre 1783 hatte Koblau 233 Einwohner 1795 erhielt das Dorf eine eigene Schule die bis 1821 auch die Kinder aus Petrzkowitz besuchten Nach der Entdeckung eines Kohleflozes an der Ostseite der Landecke liess der Besitzer der Herrschaft Schillersdorf Johann Friedrich von Eichendorff im Jahre 1803 dort die Grube Nanette eroffnen Am 19 Februar 1805 erfolgte die Verleihung der Abbaurechte auf den Flozen Philippine Johannes und Clementine an von Eichendorff Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Koblau dem Kreis Ratibor zugewiesen 1819 erbte Johann Friedrich von Eichendorffs Witwe Maria Anna geborene von Hoverden die Herrschaft Schillersdorf und die Schillersdorfer Gruben in Koblau In den Jahren 1820 1821 wurde das alte Schulhaus abgebrochen und an seiner Stelle ein Schulneubau errichtet 1825 standen in Koblau bzw Koblow 79 Hauser das Dorf hatte 329 katholische Einwohner Im Ort bestanden eine katholische Schule eine Sagemuhle und eine dreigangige Wassermuhle Ausserdem gab es zwei im Eigentum der Gemeinden Petrzkowitz und Koblau stehende Sandsteinbruche Grundherr war die Freiherrin von Eichendorff Das Dorf war nach Hultschin eingepfarrt 2 Im Jahre 1830 vermachte Maria Anna von Eichendorff die Schillersdorfer Gruben ihrem Neffen Emanuel von Hoverden Der Abbau in der Grubenfeldern Philippine und Clementine wurde im selben Jahr eingestellt und diese mit der Grube Johannes vereinigt 1834 wurde der Bau eines neuen Schulhauses bewilligt im selben Jahre erfolgte der Verkauf des alten holzernen Schulgebaudes 1835 erwarb Franz Hubert Stucker von Weyershof die Herrschaft einschliesslich der Schillersdorfer Gruben Stucker erhielt im selben Jahr die Abbaurechte fur das Floz Rosalie und liess zur Losung der Schillersdorfer Gruben den Hubert Erbstollen anlegen 1842 wurde ihm das nach seiner Mutter benannte Grubenfeld Euphemiens Hoffnung und zwei Jahre spater noch die Grube Carolina Anna verliehen Am 5 Dezember 1844 verkaufte Stucker zusammen mit der Grundherrschaft auch die Schillersdorfer Gruben an Salomon Meyer von Rothschild der sie mit seinen Hultschiner Gruben vereinigte Im Gegensatz zu diesen war der Bergbau der Schillersdorfer Gruben weniger intensiv insgesamt wurden sieben Bergwerke mit funf Hauptstollen betrieben Im Jahre 1840 bestand Koblau auch Kobelau an der Oder bzw Koblow genannt aus 86 Hausern In dem Dorf mit 549 Einwohnern darunter vier Juden gab es eine katholische Schule eine viergangige Wassermuhle eine Sagemuhle und ein Wirtshaus Eine siebengangige Wassermuhle an der Oder war im Bau begriffen Die gewerkschaftliche Steinkohlengrube Johannes Philippine forderte im Jahr 220 t Kohle Ausserdem bestanden noch die Grube Nanette und der dicht an der Oder gelegene und mit einer 24 PS starken Dampfmaschine ausgestattete Hubert Stollen 3 Pfarrort war nunmehr Ludgierzowitz wobei die Bewohner eher die Hl Messe in Hruschau besuchten 1852 erfolgte zwischen der Gemeinde Koblau und der Herrschaft Schillersdorf als Besitzer der Oderfahre eine vertragliche Vereinbarung wonach die Bewohner von Koblau vom tariflichen Fahrentgelt freigestellt wurden und stattdessen jeder Bauer jahrlich vier Metzen Korn die Gartner und Hausler 60 Pfennige sowie die Inlieger 50 Pfennige an den Fahrpachter zu entrichten hatten Dies fuhrte mehrmals zu Streitigkeiten wenn die Fahrpachter Entgelte bei aussergewohnlichen Transporten erhoben In der Mitte des 19 Jahrhunderts setzte in Koblau ein reges Baugeschehen ein wobei neben Hauslerstellen zunehmend auch Einliegerstellen fur Beschaftigte der Kohlen und Industriewerke geschaffen wurden Die Felder der Koblauer Bergwerke wurden 1860 der Grube Anselm bei Petrzkowitz zugeschlagen Im Jahre 1861 bestand die Gemeinde Koblau bzw Koblovo aus 14 Bauernhofen drei Halbbauern vier Gartnern und 31 Hauslern sowie der Odermuhle Koblau hatte 690 Einwohner die insgesamt 1342 Morgen Land davon 1222 Morgen Acker und 100 Morgen Garten bewirtschafteten In der Schule wurden 119 Kinder unterrichtet Nach Hruschau verkehrte eine Oderfahre Ein Teil der Bewohner arbeitete in den osterreichischen Kohlengruben 4 Die an der Oder liegenden Felder hinter der Muhle und in der Flur Chmeliska wurden oftmals bei Hochwasser uberflutet 1868 gab es Plane die Gemeinde und Feldmark Antoschowitz nach Koblau einzugliedern was jedoch nicht realisiert wurde 1869 bestand Koblau aus 93 Hausern und hatte 810 Einwohner Die Muttersprache war mahrisch Im Schuljahr 1869 70 besuchten 164 Kinder die Koblauer Schule unterrichtet wurde uberwiegend in deutscher Sprache Wegen der auf uber 200 gestiegenen Schulerzahl erhielt die Schule 1872 einen Erweiterungsbau Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Annaberg Antoschowitz Colonie Koblau und Zabelkau sowie den Gutsbezirken Passek Vorwerk Preussisch Oderberg und Zabelkau der Amtsbezirk Annaberg gebildet 5 Am 25 Juni 1884 ertranken funf Frauen aus Koblau und Petrzkowitz in der Oder nachdem der mit sechs Fahrgasten besetzte Fahrkahn bei der Uberfahrt nach Hruschau in dem hochwasserfuhrenden Fluss kenterte eine der Toten wurde unterhalb von Zabelkau von Fischern aus Ratibor aufgefunden die sie ihrer guten Kleidung beraubten und die Leiche danach wieder in den Fluss warfen 1886 begann der Bau der Dorfkapelle der Jungfrau Maria den Bauplatz dafur uberliess der Bauer Ciprian Klimscha kostenlos Nach der Aufnahme der neuen Grube Oskar und der Erweiterung des Betriebs der Grube Anselm bei Petrzkowitz traten dort in den 1890er Jahren viele der zuvor in osterreichischen Bergwerken beschaftigten Koblauer Bergleute in Arbeit Im Juli 1894 begann in Koblau der dreiklassige Schulunterricht 1896 beantragte die Gemeinde einen Schulneubau auf dem Schulacker da das bisherige Schulhaus erweiterungsbedurftig und zudem wegen seiner Lage an einem Bach nass und baufallig war Problematisch blieb die Finanzierung wegen ihrer Verschuldung wollte die Gemeinde kein Darlehen dafur aufnehmen und hoffte auf staatliche Unterstutzung Der neue Fahrpachter Schonherz versuchte im Sommer 1896 von den Berufspendlern nach Osterreich monatlich 15 Kreuzer zu kassieren seinem Vorganger Grunberger hatten sie fur eine zugige Uberfahrt ein zusatzliches Entgelt von 25 Kreuzern jahrlich zugestanden Im November 1897 begann die Bergverwaltung Petrzkowitz im Auftrag der Gebruder Gutmann mit dem Abteufen eines Versuchsschachtes in der Nahe des Grubengelandes wurde eine Ziegelfabrik angelegt Spater wurde der neue Schacht als Wetterschacht mit Bauen der Grube Anselm verbunden Nach dem Brand der Luttnarschen Asphalt Cement und Dachpappenfabrik in Mahrisch Ostrau gelangten im August 1898 Teer und Ingredienzien uber den Prziwoser Muhlgraben in die Oder und losten ein grosses Fischsterben aus das von der Schicht heimkehrende Bergleute bemerkten und im Dorf bekannt machten Mit allen moglichen Gefassen zog die Bevolkerung an den Fluss und sammelte die in grosser Zahl an der Wasseroberflache treibenden betaubten und sterbenden Fische ein grossere Hechte und Karpfen wurden in Ostrau und Hruschau gegen gute Bezahlung verkauft Nach der Zubereitung erwiesen sich die vergifteten Fische jedoch als ungeniessbar und waren letztlich selbst den Schweinen zuwider Durch die Kadaver war die Oder verpestet und ubelriechend im Fluss mochte danach keiner mehr baden Eine Entschadigung erhielt der Besitzer der Oderfischerei nicht Als 1899 die Pflasterung der Koblauer Dorfstrasse begann verweigerte der neue Fahrpachter Wiertelorz die unentgeltliche Uberfuhr der Blausteinfuhren aus dem Muglinauer Steinbruch Lowy Nach der Verrohrung einer Quelle die wahrscheinlich ursachlich fur eine Rutschung an der Petrzkowitzer Strasse war konnten die Arbeiten im November desselben Jahres angeschlossen werden Ende 1899 wurde zudem mit dem Bau eines Wohnhauses fur den Grenzaufseher begonnen Im selben Jahr stimmten die Gemeindevertreter der Errichtung einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Annaberg nach Hultschin zu Da die Kapazitat der Oderfahre dem gestiegenen Bedarf nicht mehr gewachsen war im Durchschnitt liessen sich taglich 1200 Personen ubersetzen und zudem bei Hochwasser nicht verkehren konnte so dass die Berufspendler mitunter eine Woche an ihren Arbeitsstatten in Osterreich nachtigen mussten legte die Gemeinde Koblau im Jahre 1900 Plane fur den Bau einer grenzuberschreitenden Oderbrucke vor die nach dem Vorbild der kurz zuvor fertiggestellten Kaiser Franz Joseph Jubilaumsbrucke bei Oderberg eine Eisenkonstruktion auf steinernen Unterbau vorsahen und erhoffte die Ubernahme des grossten Teils der Baukosten durch den Staat Die Gemeinde Hruschau erklarte sich bereit den Bruckenbau auf eigene Kosten vorzufinanzieren und die Baukosten uber eine zu erhebende Maut abzutragen Nachdem seitens der Gemeinde Koblau zunachst eine halftige Beteiligung an dem Projekt bei Erhalt der Halfte der Mautgebuhren beschlossen worden war zog sie sich davon wieder zuruck nachdem im August 1901 beim Vororttermin mit den preussischen Behorden eine Beihilfe durch die Provinz Schlesien fur das vorgelegte Bauprojekt ausgeschlossen und bei dessen geforderter Uberarbeitung entsprechend den preussischen Bauvorschriften eine Kostensteigerung um 20 000 Gulden entstande der wohl angedachte Vorteil fur die Kassen beider Gemeinden durch dauerhafte Mauteinnahmen ebenso ausgeschlossen und die Vorlage einer exakten Rechnungslegung bis zum Ausgleich der Vorleistung etwaiger Reparaturkosten und zur Schaffung eines Neubaufonds erwartet sowie auf das Risiko der Wiederherstellung im Falle der Zerstorung durch Eisgang hingewiesen worden war Nachdem nunmehr die Finanzierung des Schulneubaus gesichert war erhielt der Beneschauer Baumeister Josef Holuscha im Jahre 1901 den Auftrag zur Erstellung eines Bauprojekts Fur die Errichtung der neuen Schule auf dem Schulacker am Weg nach Annaberg veranschlagte Holuscha einschliesslich der Nebengebaude 33 092 Mark er legte in der folgenden Ausschreibung das gunstigste Angebot vor das seinen Anschlag um funf Prozent unterschritt und erhielt im Mai 1901 den Zuschlag Am 1 Januar 1902 erfolgte die Ubergabe der neuen Schule die tags darauf feierlich und am 6 Januar durch den Hultschiner Vizedechanten Hugo Stanke kirchlich geweiht wurde wegen gewunschter Nachbesserungen des Projekts beliefen sich die Baukosten letztlich auf 32 110 Mark davon wurden 18 560 Mark durch Staatsbeihilfe 2 700 Mark aus dem Schlesischen Freikuxgelderfonds und 2000 Mark durch eine Beihilfe der Witkowitzer Bergbau und Huttengewerkschaft finanziert Zum 1 April 1901 wurden 41 neue Schuler aufgenommen erstmals seit Jahren erfolgten keine Zuruckstellungen wegen mangelnder Kapazitat am 1 September desselben Jahres wurden in der Koblauer Schule 259 Kinder unterrichtet Wegen einer Masernepidemie an der zwei Kinder starben wurde die Schule am 20 September 1901 fur anderthalb Monate geschlossen Das alte Schulgehoft wurde am 30 Oktober desselben Jahres mit Ausnahme des Schulackers fur 5 000 Mark an die Gemeinde veraussert die darin zwei Mietwohnungen einrichtete Im April 1902 wurde der vierklassigen Unterricht aufgenommen die Schulerzahl war auf 281 gestiegen Der Bau der vier Pfeiler der Oderbrucke begann im Marz 1903 durch den Teschener Baumeister Kametz die beiden Wasserpfeiler wurden mithilfe von Caissons errichtet dafur war zuvor eine provisorische Holzbrucke die wegen des Julihochwassers bis auf die Piloten von denen die zwolf Reihen im Fluss fortgerissen wurden wieder abgetragen werden musste Die Eisenkonstruktion fur den Bogen auf preussischer Seite lieferten die Witkowitzer Eisenwerke die auch bereits die Caissons hergestellt hatten die Teile fur den mittleren und den Bogen auf osterreichischer Seite wurden von der Eisenkonstruktions und Bruckenbauanstalt Albert Milde amp Co in Wien gefertigt Die Abnahme Einweihung und Ubergabe der Oderbrucke an die Gemeinde Hruschau erfolgte am 18 Dezember 1903 Am 17 Juni 1904 fand in Anwesenheit des osterreichisch schlesischen Landesprasidenten Josef von Thun und Hohenstein die kirchliche Weihe der Brucke statt die dabei den Namen Kaiserin Elisabeth Brucke erhielt Am selben Tag wurde auf dem Fluss an der Landecke die 15 mahrisch schlesische Regatta ausgetragen Gastgeber war der Ruderverein Oderhort aus Hruschau Im Jahre 1900 hatte Koblau inklusive der Kolonie Tabulki 1114 Einwohner 1910 waren es 1388 Durch den Hauptlehrer Franz Bernard wurde im Dezember 1903 ein Jugendheim gegrundet Nach Beschluss der Gemeindevertretung begann im Sommer 1905 der Baumeister Holuscha aus Beneschau mit dem Umbau des Gemeindegasthauses wogegen der andere Schankwirt erfolglos Einspruch einlegte In der zweiten Jahreshalfte 1905 liess die Bergverwaltung Petrzkowitz in Koblau zwei Bohrungen auf Kohle vornehmen wobei die zweite bei einer Teufe von 112 m nach einer Schlagwetterverpuffung eingestellt wurde Bei den Verhandlungen wegen der Trassenfuhrung der geplanten Nebeneisenbahn von Annaberg nach Deutsch Krawarn positionierten sich die Gemeindevorsteher und Gewerbetreibenden aus Koblau Petrzkowitz Ludgierzowitz Ellguth Hultschin und Hoschialkowitz im Marz 1906 fur eine Streckenfuhrung uber Koblau und Petrzkowitz nach Hultschin wobei eine Trassierung durch Koblau und unter der Landecke zur Grube Anselm gewunscht wurde die alternative und von der Stadt Hultschin favorisierte Variante von Annaberg uber Haatsch nach Hultschin mit einem Abzweig nach Petrzkowitz fand keinen Anklang Im Dezember 1907 liess die Witkowitzer Bergbau und Huttengewerkschaft durch den Baumeister Frohlich eine Schleppbahn vom Anselmschacht uber die Oder zur Kaiser Ferdinands Nordbahn nach Hruschau anlegen am Fusse der Landecke und am gegenuberliegenden Ufer wurde ein Damm aufgeschuttet Wegen der gestiegenen Schulerzahl begann im April 1907 an der Koblauer Schule der Unterricht in funf Klassen 1909 wurden 353 Kinder unterrichtet Wegen des Platzmangels in den oberen Klassen ordnete die Kreisschulinspektion 1910 die Bildung von nach Geschlechtern getrennten Parallelklassen an Im Dezember 1910 schloss die Gemeinde Koblau mit der Gemeinde Petershofen einen Vertrag wegen dem Wasserleitungsbau in Koblau Dieser sollte von der Gemeinde Koblau ausfuhrt werden wahrend das finanziell besser gestellte Petershofen die Baukosten ubernahm und Koblau fur das Wasser zahlte Der neue Besitzer der Wassermuhle Johann Kolek liess 1911 deren Antrieb umbauen anstelle der zwei unterschlachtigen Wasserrader erhielt sie eine Turbine und ein grosses eisernes Rad Die Witkowitzer Bergbau und Huttengewerkschaft begann im Juli 1911 mit dem Abteufen eines neuen Wetterschachtes beim ehemaligen Steinbruch Wittek in 25 m Teufe erfolgte der Durchschlag mit dem Uberhauen von einer Strecke der Grube Anselm Im Februar 1912 entstand auf einem Acker in Koblau ein ca 180 m langer und bis zu drei Meter tiefer Spalt wahrscheinlich ruhrte der Bergschaden vom Zusammenbruch der vom alten Wetterschacht in Richtung Forsthaus fuhrenden Strecke Daniel her Am 1 Juli 1912 wurde Koblau in den Amtsbezirk Petershofen umgegliedert 6 1913 wurde eine Schulerweiterung durch einen Anbau mit je zwei Klassenzimmern und Lehrerwohnungen beschlossen Im selben Jahre erfolgte die Ablosung der Naturallieferungen an die Lehrer Im Oktober 1914 wurde in Koblau eine Jugendwehr gegrundet Nach langwierigen Verhandlungen mit den Bergwerksbesitzern Bahnstrecke Deutsch Krawarn Annaberg begann im Februar 1914 der Bau des letzten Streckenabschnittes zwischen Hultschin und Annaberg Als die Arbeiten kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingestellt wurden waren bereits 60 der Strecke fertiggestellt 7 Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde das Hultschiner Landchen am 4 Februar 1920 der Tschechoslowakei zugeschlagen und daraus der Okres Hlucin gebildet Nach der neuen Grenzziehung sah die Tschechoslowakei keinen Bedarf an einer grenzuberschreitenden Bahnverbindung nach Annaberg fertiggestellt wurde nur der Abschnitt bis zum Bahnhof Petrkovice die letzten sieben Kilometer bis zum Bahnhof Annaberg blieben unvollendet 1921 lebten in den 175 Hausern der Gemeinde Koblov Koblau mit der Einschicht Tabulki 1588 Personen darunter 1483 Tschechen und 83 Deutsche 8 Die Witkowitzer Bergbau und Huttengewerkschaft liess 1921 an der Antoschowitzer Hohe Antosovicka kupa die Schachtanlage Anselm 4 anlegen die vorrangig der Bewetterung diente In der Nahe derselben entstand die Kolonie Amerika Im Jahre 1930 bestand Koblov aus 226 Hausern und hatte 1859 Einwohner Die Elisabethbrucke Eliscin most uber die Oder wurde 1931 zu Ehren des Staatsprasidenten T G Masaryk in Masarykuv most umbenannt Nach dem Munchener Abkommen wurde Koblau am 8 Oktober 1938 zusammen mit dem Hultschiner Landchen vom Deutschen Reich besetzt Ein Teil der tschechischen Einwohner und das tschechische Lehrpersonal verliessen den Ort da kurz zuvor Polen das Olsagebiet besetzt und dort die meisten deutschen Schulen geschlossen hatte konnte der Lehrermangel auch durch Ubernahme der dortigen Lehrer in den deutschen Schuldienst recht schnell abgestellt werden Am 25 Oktober wurde der funfklassige Schulbetrieb in Koblau wiederaufgenommen unterrichtet wurden noch ohne Schulbucher die erst mit Beginn des Schuljahres 1939 40 vorlagen 225 Kinder Die Gemeinde gehorte nunmehr zum Landkreis Hultschin der 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Schlesien eingegliedert wurde Der am 17 Januar 1939 neu eingerichtete Amtsbezirk Petershofen bestand aus den Gemeinden Koblau Ludgerstal Markersdorf und Petershofen 9 Zum 1 April 1940 wurde das Gastschulverhaltnis mit Antoschowitz wirksam Im Zuge der Arisierung des Besitzes der Witkowitzer Bergbau und Huttengewerkschaft wurden die Gruben Anselm und Oskar in die Reichswerke Hermann Goring eingegliedert und dort ab 1942 als Grube Petershofen gefuhrt Im September 1943 musste das Schulgebaude wegen fortschreitender Senkung in Folge des Bergbaus baupolizeilich gesperrt werden Der Unterricht fand fortan im Kindergarten und im Gasthaussaal der dafur in zwei Klassenraume geteilt wurde statt Im April 1945 sprengte die abziehende Wehrmacht die Oderbrucke Am 30 April 1945 besetzte die Sowjetarmee das Dorf Nach dem Ende des Krieges kam Koblov wieder an die Tschechoslowakei zuruck Am 1 Februar 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Ostrava okoli zugeordnet 1950 bestand Koblov aus 264 Hausern und hatte 1853 Einwohner In den 1950er Jahren begann der Staatsbetrieb Ostravsko karvinske doly Erkundungsarbeiten im Feld des Schachtes Eduard Urx 4 ehemals Anselm 4 Ab 1957 erfolgte in den Oderauen der Abbau von Kies aus den gefluteten Gruben entstanden spater die Baggerseen Koblov Antosovicke jezero und Mzikovec Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Umgliederung der Gemeinde in den Okres Opava 1962 wurde in der Nahe der Wetterschachtanlage Eduard Urx 4 mit dem Abteufen des Forderschachtes Eduard Urx 5 begonnen Nach der zu Beginn des Jahres 1964 erfolgten Bildung des Bergbaubetriebs Vitezny unor wurde die Schachtanlage Eduard Urx 1 ehemals Anselmschacht in diesen eingegliedert Im Dezember 1966 begann die Probeforderung auf der Schachtanlage Eduard Urx 5 und im Januar 1967 der regulare Grubenbetrieb 1970 lebten in den 285 Hausern von Koblov 1248 Personen Ab 1973 bildete der Schacht Eduard Urx 5 die Hauptschachtanlage des Steinkohlenwerks Vitezny unor Am 24 April 1976 wurde Koblov nach Ostrava eingemeindet Seit dem 24 November 1990 ist Koblov Teil des Stadtbezirk Slezska Ostrava 1991 hatte Koblov 900 Einwohner und umfasste 277 Hauser Im April 1991 erhielten die Koblover Schachte der Grube Eduard Urx neue Bezeichnungen K5 Forderschacht und K4 Wetterschacht die Schachtanlage Petrkovice Anselmschacht stand kurz vor ihrer Stilllegung Am 30 Mai 1994 wurde auch in Koblov die Kohlenforderung eingestellt 1995 wurde Koblov an das Obusnetz der Stadt Ostrava angeschlossen Der Schacht K4 wurde 1996 verwahrt im Jahre darauf der Schacht K5 am 9 Marz 1998 erfolgte die Sprengung des Forderturms K5 Beim Zensus von 2011 bestand Koblov aus 385 Wohnhausern und hatte 1240 Einwohner davon 740 in Koblov stred 291 in Amerika 191 in Koblov Vrbina 18 in Koblov sever und 0 in Sterkovna Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Koblov bildet einen Katastralbezirk 10 Er besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Amerika Koblov sever Koblov stred Koblov Vrbina und Sterkovna 11 Sehenswurdigkeiten BearbeitenHugel Landek mit Burgstall Landek und holzernem Aussichtsturm Kapelle der Jungfrau Maria errichtet 1886 1887 Steinernes Kreuz vor der Kapelle Breitpfeiler mit Figur des Gekreuzigten Baggerseen Koblov Antosovicke jezero und Mzikovec linksseitig der OderLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Ostrava mesto Weblinks BearbeitenSchul und Gemeindechronik des Dorfes Koblau 1870 1917 1938 1944 angelegt vom Lehrer Lissek 1895 Bayerisches Staatsarchiv Munchen SdA Heimatberichte 426 Kurze Geschichte von Koblov und LandekEinzelnachweise Bearbeiten Zakladani sidel hlucinskavlastiveda cz Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 341 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 293 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 710 Amtsbezirke Annaberg und Ruderswald auf territorial de Amtsbezirk Petershofen auf territorial de Ondrej Teichmann Sto let trate Opava Hlucin Chalupki pripomnela vzpominkova jizda in noviny cz 29 September 2013 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 525 Koblicka Kocanda Amtsbezirk Petershofen auf territorial de Cast obce Koblov uir cz Zakladni sidelni jednotky uir cz Normdaten Geografikum GND 7705643 7 lobid OGND AKS VIAF 240599768 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koblov amp oldid 238481284