www.wikidata.de-de.nina.az
Paseky deutsch Passek ist eine Grundsiedlungseinheit der Gemeinde Silherovice Schillersdorf in Tschechien Sie liegt neun Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Ostrava Ostrau nahe der polnischen Grenze und gehort zum Okres Opava PasekyPaseky Silherovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaGemeinde SilheroviceFlache 150 1 haGeographische Lage 49 55 N 18 19 O 49 9125117 18 3115761 205 Koordinaten 49 54 45 N 18 18 42 OHohe 205 m n m Einwohner 56 2011 Postleitzahl 747 15Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Silherovice AntosoviceStallgebaude des HofesEhemaliges Gesindehaus an der Strasse nach SilheroviceZentraler Wohnflugel des HofesBildstock Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Charlottenhof 4 Ortsgliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Vorwerk Paseky befindet sich linksseitig der Oder am rechten Ufer des Potok Od Bazantnice Fasaneriegraben im Ostrauer Becken Ca einen halben Kilometer nordlich bildet der Bach Pasecky potok die Staatsgrenze zu Polen Gegen Suden erstreckt sich eine Bunkerlinie des Tschechoslowakischen Walls Ebenfalls sudlich verlauft die Autobahn D 1 sie uberbruckt bei Paseky die Oder Sudwestlich liegt der Cerny les Schwarzwald Nachbarorte sind Chalupki Annaberg und Stare Chalupki Chalupki im Norden Stary Bohumin Oderberg Stadt im Nordosten Novy Bohumin Neu Oderberg im Osten Pudlov Pudlau im Sudosten Antosovice Antoschowitz und Koblov Vrbina Tabulki im Suden Annin Dvur Annahof und Ludgerovice Ludgerstal im Sudwesten Markvartovice Markersdorf und Hribovec Hrzybowetz im Westen sowie Silherovice Rakowiec und Rudyszwald Ruderswald im Nordwesten Geschichte BearbeitenDer ursprunglich im Schwarzwald gelegene Schafhof Passek wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts zusammen mit der Hauslerkolonie Jantoschowitio in der die meisten Beschaftigten des Hofes lebten durch den Verwalter des dem Troppauer Jesuitenkollegs gehorigen Gutes Schillersdorf Pater Johann Jantosch 1648 1727 gegrundet Erstmals schriftlich erwahnt wurde der Ort 1711 in den Haatscher Kirchenbuchern Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Passek 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen die Oder bildete die neue Grenze zu Osterreichisch Schlesien Das Gut Schillersdorf blieb zunachst weiterhin im Besitz der Jesuiten wurde jedoch unter die Verwaltung des nun ebenfalls in Preussen liegenden Neisser Jesuitenkollegs gestellt Der Schafhof wurde im Laufe der Zeit zu einem Vorwerk ausgebaut und hinter diesem ein Wohnhaus fur den Wirtschaftsbereiter Gesindestallungen fur das Nutzvieh sowie Scheunen errichtet 1743 wurde das Vorwerk dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde das Gut von der koniglich preussischen Kammer verwaltet Diese verkaufte es 1787 Karl Freiherr von Larisch der es noch im selben Jahr an Friedrich Freiherr von Eichendorff verausserte Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Passek dem Kreis Ratibor zugewiesen 1825 hatte das zu Antoschowitz konskribierte herrschaftliche Hof Passeck durchweg katholische Einwohner gepfarrt war der Ort zur Tochterkirche Schillersdorf 2 Nachfolgende Besitzer der Grundherrschaft Schillersdorf waren ab 1835 Franz Hubert Stucker von Weyershof und ab 1844 Salomon Meyer von Rothschild Im Jahre 1840 wurde Passek als ein zu Antoschowitz gehoriges Vorwerk aufgefuhrt 3 Nachdem das stark baufallige Vorwerk Passek zuletzt durch einen Brand fast ganzlich zerstort worden war liess Salomon Meyer von Rothschild der inzwischen auch die Herrschaft Preussisch Oderberg erworben hatte das alte Vorwerk abbrechen An einem der Gemeinde Annaberg naher gelegenen und zuganglicherem Platz liess Rothschild 1848 eine grosse Doppelhofanlage errichten der er zu Ehren seiner Schwiegertochter den Namen Charlottenhof gab Als 1850 die Landgemeinde Antoschowitz entstand wurde das Vorwerk Passek nicht Teil derselben sondern wurde Schillersdorf zugeordnet Im Jahre 1861 bewirtschaftete das Vorwerk Passek 1264 Morgen Ackerland mittlerer Gute auf denen vor allem Weizen und Zuckerruben angebaut wurden 4 In den Jahren 1862 1863 liess Anselm Salomon von Rothschild ostlich des Hofes das Wasserhebewerk Patlowetz anlegen das den neuen Schillersdorfer Schlosspark mit Oderwasser versorgte nbsp Situationsplan des Charlottenhofs und Wasserhebewerks Passek 1878 nbsp Stallungen des Vorwerks Passek 1878 1867 lebten in Passek mit Patlowetz 194 Personen Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Annaberg Antoschowitz Colonie Koblau und Zabelkau sowie den Gutsbezirken Passek Vorwerk Preussisch Oderberg und Zabelkau der Amtsbezirk Annaberg gebildet 5 1885 lebten in Vorwerk Passek 153 Personen Im Jahre 1900 hatte das Vorwerk Passek inklusive Patlowetz 145 Einwohner 1910 waren es 175 Der Gutsbezirk Vorwerk Passek wurde 1908 aufgehoben und in die Landgemeinde Antoschowitz eingegliedert Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erfolgten erste Verhandlungen wegen der geplanten Nebeneisenbahn von Annaberg nach Deutsch Krawarn Offen blieb die Trassierung zwischen Annaberg und Hultschin Die Freiherren Rothschild als Besitzer der Steinkohlengruben in Koblau und Petrzkowitz erreichten schliesslich eine Trassenfuhrung am Rande des Schwarzwaldes uber Koblau Im Februar 1914 begann der Bau des letzten Streckenabschnittes der Bahnstrecke Deutsch Krawarn Annaberg der nun zwischen dem Vorwerk Passek und Patlowetz verlaufen sollte Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeiten eingestellt fertiggestellt waren bereits 60 der Strecke 6 Der letzte Abschnitt zwischen Koblau und Chalupki blieb unvollendet Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde Passek am 4 Februar 1920 als Teils des Hultschiner Landchens der Tschechoslowakei zugeschlagen Die Grenzziehung erfolgte nordlich von Passek und Patlowetz entlang des Oderzuflusses Pasecky potok zwischen Passek und dem preussischen Chalupki entstand ein Grenzubergang Beim Zensus von 1921 hatte Paseky 190 Einwohner Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Gemeinden Silherovice und Antosovice wurde Paseky um 1930 wieder nach Silherovice umgemeindet Im Jahre 1930 lebten in dem Ort 166 Personen Nach dem Munchener Abkommen wurde Passek am 8 Oktober 1938 zusammen mit dem Hultschiner Landchen vom Deutschen Reich besetzt Der Ort gehorte nunmehr zur Landgemeinde Schillersdorf im Landkreis Hultschin die 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Oberschlesien eingegliedert wurde Am 17 Januar 1939 wurde Passek dem wiedererrichteten Amtsbezirk Schillersdorf zugeordnet Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Paseky wieder an die Tschechoslowakei zuruck Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Hlucin aufgehoben und der Ort dem Okres Opava zugeordnet 1970 lebten in Paseky 90 Personen 1991 waren es 57 Beim Zensus von 2011 hatte Paseky 56 Einwohner Charlottenhof BearbeitenDie 1848 von der Familie Rothschild als landwirtschaftlicher Musterhof Charlottenhof errichtete Doppelhofanlage mit regelmassigem Grundriss und langen rechteckigen Flugeln wird mittig durch einen vierteiligen Wohnflugel in dem ursprunglich Wohnungen fur Beamte und das Gesinde untergebracht waren in den ostlichen Grossen Hof und den westlichen Kleinen Hof geteilt Auch der westliche Flugel der Hofanlage wurde als Gesindewohnhaus errichtet Im Ostflugel als auch dem Nord und Sudflugel des Kleinen Hofes waren Scheunen untergebracht spater wurde im Kleinen Hof parallel zum Mittelflugel eine weitere Scheune angelegt Reprasentativ gestaltet wurde der Sudflugel des Grossen Hofes seine durch flache Lisenen und Pilaster gegliederte Fassade wird von einem in die Futterkammer fuhrenden flachen Mittelrisalit mit Tympanon dominiert In diesem Flugel waren sowohl Stallungen fur Ochsen und Schafe als auch im westlichen Teil Gesindewohnungen untergebracht Im zum Fasaneriegraben gelegenen und gleichfalls durch flache Lisenen und Pilaster gegliederten Nordflugel des Grossen Hofes befanden sich weitere Rinderstalle diesem Flugel war ein als Bruhkuche genutzter zentraler Vorbau mit Mittelrisalit und Tympanon vorgelagert Mittig auf dem Grossen Hof stand eine Schmiede Uber den Kleinen Hof fuhrten Wege von Schillersdorf Koblau und Preussisch Oderberg Mit Ausnahme der beiden Scheunen an der Nord und Sudseite des Kleinen Hofes ist die historische Hofanlage bis heute erhalten Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Paseky besteht aus dem Hof Paseky und der Einschicht Patlovec Patlowetz Paseky ist Teil des Katastralbezirks Silherovice Sehenswurdigkeiten BearbeitenHof Paseky errichtet 1848 Wasserhebewerk Patlovec Kulturdenkmal Bildstock westlich des Hofes an der Strasse nach Silherovice Naturdenkmal Silherovice vom Hof nach Sudwesten in den Schwarzwald fuhrende AlleeLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Opava Franz Dostal Leitfaden und Beitrage zur Geschichte der Herrschaft und der Stadt Oderberg samt Umgebung Geschopft aus verschiedenen Quellen Wilhelm Meyer Oderberg 1913 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paseky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Silherovice und Paseky Dvur Paseky auf hrady czEinzelnachweise Bearbeiten Abecedni prehled sidelnich jednotek podle stavu uzemni struktury k 1 lednu 2021 Moravskoslezsky kraj CSU Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 10 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 293 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 712 Amtsbezirke Annaberg und Ruderswald auf territorial de Ondrej Teichmann Sto let trate Opava Hlucin Chalupki pripomnela vzpominkova jizda in noviny cz 29 September 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paseky Silherovice amp oldid 238420475