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Ludgerovice deutsch Ludgierzowitz ab 1907 Ludgerstal polnisch Ludgierzowice ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt acht Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Ostrava bzw zwei Kilometer sudostlich von Hlucin Administratorisch gehort sie zum Okres Opava Region Mahrisch Schlesien LudgeroviceLudgerovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaFlache 1082 haGeographische Lage 49 53 N 18 14 O 49 8904225 18 2400828 232 Koordinaten 49 53 26 N 18 14 24 OHohe 232 m n m Einwohner 4 955 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 747 14Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Opava OstravaNachster int Flughafen Flughafen OstravaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Daniel Havlik Stand 2023 Adresse Markvartovicka 52 48747 14 LudgeroviceGemeindenummer 507971Website www ludgerovice czOrtszentrumGemeindeamt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Gemeindegliederung 5 Partnergemeinden 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Waldhufendorf Ludgerovice erstreckt sich entlang des Baches Ludgerovicky potok in der Hlucinska pahorkatina Hultschiner Hugelland Am Ortsrand verlauft auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Kravare ve Slezsku Chalupki die Staatsstrasse I 56 zwischen Hlucin und Ostrava Gegen Norden befindet sich der Cerny les Schwarzwald im Suden der Ludgerovicky les Ludgerstaler Wald Westlich erhebt sich die Chmelnice 274 m n m im Sudwesten der Hrib Pilz 321 m n m Nachbarorte sind Silherovice Schillersdorf im Norden Chalupki Annaberg Stary Bohumin Alt Oderberg Antosovice Antoschowitz und Koblov Vrbina Tabulki im Nordosten Vrbice Wirbitz und Amerika im Osten Koblov Koblau und Petrkovice Petershofen im Sudosten Lhotka Ellguth Hultschin im Suden Bobrovniky Bobrownik im Sudwesten Malanky Malanken Vrablovec Wrablowetz und Stare Rovniny Rownin im Westen sowie Darkovicky Klein Darkowitz und Markvartovice Markersdorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Dorfes Rudgersdorf erfolgte am 28 Januar 1303 in einer Urkunde des Siegfrid von Baruth auf Landek bei der der ortliche Schultheiss Balderam als Zeuge auftrat Eine weitere stammt aus dem Jahre 1377 im Zuge der Teilung des Herzogtums Troppau Das Dorf gehorte zu dieser Zeit zu den Gutern der Burg Landek und verblieb beim Troppauer Anteil der den Brudern Herzog Wenzel I und Premysl I zugefallen war Der Name des Ortes leitet sich von seinem Lokator Rudger ab Aus dem R ist durch slawische Umformung spater L geworden In Folge der Zerstorung der Burg Landek im Jahre 1474 wurde der Herrschaftssitz auf das Schloss Hultschin verlegt 1525 wurde das Dorf als Ludgirzowitz bezeichnet Im Laufe der Zeit wechselten sich verschiedene Adelsgeschlechter darunter lange Zeit die Freiherren von Wurben und Freudenthal als Besitzer der Herrschaft ab Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Ludgierzowitz 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen Die neue Grenze zu Osterreichisch Schlesien wurde sudlich und ostlich entlang der Oppa und der Oder gezogen sie beruhrte Ludgierzowitz zwar nicht direkt lag aber keine funf Kilometer entfernt 1743 wurde Ludgierzowitz dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Die alte baufallig gewordene Holzkirche wurde zwischen 1793 und 1798 durch einen neuen steinernen Bau ersetzt Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Ludgierzowitz dem Kreis Ratibor zugewiesen Ab 1819 war der Freiherr Spens von Booden Besitzer der Herrschaft 1830 standen in Ludgierzowitz bzw Ludgierzowic 89 Hauser das Dorf hatte 345 Einwohner darunter drei Protestanten Im Ort gab es eine katholische Tochterkirche der Pfarrei Hultschin eine katholische Schule eine Wassermuhle sowie zwei herrschaftliche Vorwerke Niederhof und Oberhof ein drittes der Neuhof lag sudlich des Dorfes im Wald Grundherr war die Oberschlesische Landschaft die die Grundherrschaft Hultschin kurz zuvor von den von Spens schen Erben ubernommen hatte Ludgierzowitz war Sitz eines Patrimonialgerichtes 2 Haupterwerbsquellen waren die Landwirtschaft und Forstarbeit Unter dem nachfolgenden Besitzer der Grundherrschaft Victor Wichura erfolgte der Ausverkauf des ostlichen Teils der Herrschaft Ludgierzowitz wurde 1843 abgetrennt und fur 81 000 Reichstaler an den Besitzer des Gutes Hoschialkowitz den Mahrisch Ostrauer Kaufmann Romisch veraussert Zu dieser Zeit setzte in Folge des aufstrebenden Steinkohlenbergbaus im nahe gelegenen Ostrauer Becken ein rasches Bevolkerungswachstum ein Im Jahre 1845 bestand Ludgierzowitz bzw Ludgierzowice aus 131 Hausern sowie den drei Vorwerken In dem Dorf mit 937 Einwohnern darunter vier Protestanten und funf Juden gab es eine katholische Tochterkirche mit Pfarrwiedemuth und Pfarrwald zu der die Dorfer Koblau Marquartowitz und Petrzkowitz eingepfarrt waren eine katholische Schule eine oberschlachtige Wassermuhle mit Lohstampfe eine Dampfbrennerei vier Bleichen zwei Wirtshauser 13 Handwerker und vier Handler In Ludgierzowitz wurden zu dieser Zeit 2400 Merinoschafe gehalten Auf der Gemarkung wurde zudem die Steinkohlengrube Dreifaltigkeit betrieben 3 Salomon Meyer von Rothschild der im selben Jahre von Wichura die Grundherrschaft Hultschin erworben hatte kaufte 1847 die Guter Bobrownik Ludgierzowitz und Petrzkowitz zuruck und vereinigte sie wieder mit Hultschin Im Jahre 1864 gliederte sich die Gemarkung Ludgerzowitz bzw Ludgerovice in die Gemeinde und das Rittergut Die Gemeinde bestand aus zwolf Bauernhofen vier Halbbauern 26 Gartnern und Viertelgartnern sowie 79 Hauslerstellen einer bedeutsamen Garnbleiche und einer Wassermuhle In der zweiklassigen Dorfschule wurden 229 Kinder unterrichtet Zur Gemeinde Ludgerzowitz gehorten 1906 Morgen Land davon 1439 Morgen Ackerland und 236 Morgen Wald Das Rittergut mit dem Vorwerk Neuhof bewirtschafte eine Flache von 1958 Morgen davon 1224 Morgen Wald 560 Morgen Ackerland und 104 Morgen Wiesen 4 In der Mitte des 19 Jahrhunderts entstand an der Alten Hultschiner Strasse die Kolonie Wrablowetz nbsp Vorwerk Oberhof 1878 1869 bestand Ludgierzowitz aus 205 Hausern und hatte 1471 Einwohner Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Ludgierzowitz Marquartowitz und Petrzkowitz sowie den Gutsbezirken Vorwerk Ludgierzowitz und Petrzkowitz der Amtsbezirk Petrzkowitz gebildet 5 Zum Ende des 19 Jahrhunderts arbeiteten die meisten der Bewohner in den Bergwerken und Hutten um Mahrisch Ostrau Im Jahre 1900 hatte Ludgierzowitz 2566 Einwohner 1910 waren es 2780 Zwischen 1902 und 1903 erfolgte der Bau eines neuen Pfarrhauses Am 1 Juli 1903 wurde die Lokalie Ludgierzowitz zur Pfarrei erhoben 1907 erfolgte die Umbenennung des Dorfes in Ludgerstal Im selben Jahre wurde die neue Kirche geweiht Mit Beginn des Kirchenjahres 1913 14 wurde in der Ludgerstaler Kirche monatlich einmal vor dem Hochamt die Predigt in deutscher Sprache gehalten 6 Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 wurde das Hultschiner Landchen am 4 Februar 1920 der Tschechoslowakei zugeschlagen und daraus der Okres Hlucin gebildet 1921 lebten in den 432 Hausern der Gemeinde Ludgerovice Ludgerstal mit den Ortsteilen Dolni Ludgerovice und Horni Ludgerovice sowie dem Anteil an der Kolonie Vrablovec 3250 Personen darunter 2740 Tschechen 454 Deutsche und sechs Juden 7 Bis 1925 wurde die durch den Ersten Weltkrieg unvollendete Bahnstrecke Deutsch Krawarn Annaberg auf dem Abschnitt zwischen Hlucin und Petrkovice fertiggestellt wodurch Ludgerovice einen Bahnhof erhielt Der Oberhof verlor durch den hohen Bahndamm seine Anbindung zu den Feldern und wurde schliesslich abgebrochen 1930 bestand Ludgerovice aus 561 Hausern und hatte 3916 Einwohner Nach dem Munchener Abkommen wurde Ludgerstal am 2 Oktober 1938 zusammen mit dem Hultschiner Landchen vom Deutschen Reich besetzt Die Gemeinde gehorte nunmehr zum Landkreis Hultschin der 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Schlesien eingegliedert wurde Der am 17 Januar 1939 neu eingerichtete Amtsbezirk Petershofen bestand aus den Gemeinden Koblau Ludgerstal Markersdorf und Petershofen 8 Wahrend des Zweiten Weltkriegs fielen 250 Einwohner Nach dem Ende des Krieges kam Ludgerovice wieder an die Tschechoslowakei zuruck 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Ostrava okoli zugeordnet Im Jahre 1950 bestand Ludgerovice aus 694 Hausern und hatte 4065 Einwohner Zu dieser Zeit wurde die Bahnstrecke zwischen Hlucin und Petrkovice elektrifiziert und von der Strassenbahn Ostrava befahren Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Hlucin und die Umgliederung der Gemeinde in den Okres Opava 1970 lebten in den 1040 Hausern des Dorfes 4525 Personen 1982 erfolgte die Einstellung des Strassenbahnverkehrs zwischen Hlucin und Petrkovice Das alte Schulhaus wurde 1985 abgerissen 1991 hatte Ludgerovice 4505 Einwohner und umfasste 1252 Hauser Seit 1995 fuhrt die Gemeinde ein Wappen und Banner Beim Zensus von 2011 bestand Ludgerovice aus 1351 Wohnhausern und hatte 4650 Einwohner von denen 4204 in Ludgerovice und 446 in Vrablovec lebten Verkehr BearbeitenLudgerovice hatte von 1925 bis 1982 eine Bahnstation an der Bahnstrecke Kravare ve Slezsku Petrkovice Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Ludgerovice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Ludgerovice gehoren die Ansiedlung Vrablovec Wrablowetz und die Einschicht Novy Dvur Neuhof Grundsiedlungseinheiten sind Ludgerovice und Vrablovec 9 Das Gemeindegebiet bildet einen Katastralbezirk Partnergemeinden BearbeitenPutnok Ungarn Tisovec SlowakeiSehenswurdigkeiten BearbeitenNeugotische Kirche St Nikolaus mit 75 Meter hohen Turm Der vom Beneschauer Baumeister Josef Holuscha projektierte und in dessen Auftrag durch Baumeister August Klimanek aus Petershofen errichtete Bau wurde am 18 November 1907 geweiht Friedhofskapelle Wegekapelle an der Alten Hultschiner Strasse nach VrablovecSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenOswald Muris 1884 1964 deutscher Geograph Josef Kluczka 1897 1966 deutscher Zahnarzt und Hochschullehrer Eduard Kroker 1913 2007 deutscher TheologeLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Opava Weblinks BearbeitenGeschichte von Ludgerovice Ludgerovice im Registr uzemni identifikace adres a nemovitosti RUIAN Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 445 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 385 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 710 711 Amtsbezirk Petrzkowitz auf territorial de Schul und Gemeindechronik des Dorfes Koblau 1870 1917 1938 1944 angelegt vom Lehrer Lissek 1895 Bayerisches Staatsarchiv Munchen SdA Heimatberichte 426 S 179 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 670 Ludanice Luh Amtsbezirk Petershofen auf territorial de Zakladni sidelni jednotky uir czStadte und Gemeinden im Okres Opava Bezirk Troppau Bela Bohuslavice Bolatice Branka u Opavy Bratrikovice Brumovice Brezova Budisov nad Budisovkou Budisovice Cermna ve Slezsku Darkovice Dehylov Dobroslavice Dolni Benesov Dolni Zivotice Haj ve Slezsku Hat Hlavnice 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