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Trebom deutsch Throm polnisch Trzebom ist eine Gemeinde in Tschechien Der zum Okres Opava gehorige Ort liegt im aussersten Norden des Hultschiner Landchens an der polnischen Grenze und ist nur im Sudosten mit dem tschechischen Staatsgebiet verbunden TrebomTrebom Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaFlache 951 haGeographische Lage 50 3 N 18 2 O 50 0461469 18 0252811 226 Koordinaten 50 2 46 N 18 1 31 OHohe 226 m n m Einwohner 212 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 747 25Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Sudice KietrzNachster int Flughafen Flughafen OstravaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jaroslav Vlk Stand 2023 Adresse Trebom 114747 25 SudiceGemeindenummer 569101Website www trebom czLuftbild vom DorfplatzEhemaliges ErbgerichtEhemaliges GemeindeamtKirche St Georg und KapelleGrabmal des Erbrichters Dohner Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Platzdorf Trebom liegt am Flusschen Pstina Psczina Widomsche bzw Hollenbach in der Hlucinska pahorkatina Hultschiner Hugelland und bildet einen ins polnische Territorium hineinragenden Zipfel Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse II 467 von Sudice Zauditz nach Kietrz Katscher Sudwestlich erhebt sich der Czarnodzial Schwarzeberg 288 m n p m im Westen die Gora Cisowa 276 m n p m und nordwestlich der Wapniak Kalkberg 285 m n p m mit dem Naturschutzgebiet Gora Gipsowa Nachbarorte sind Grodczanki Ratsch im Norden Cyprzanow Janowitz Lekartow Lekartow und Samborowice Schammerwitz im Nordosten Wojnowice Woinowitz und Pietraszyn Klein Peterwitz im Osten Sudice und Rohov Rohow im Sudosten Przysieczna Wegen Sciborzyce Wielkie Steuberwitz und Hnevosice Schreibersdorf im Suden Rozumice Rosnitz im Sudwesten Dzierzyslaw Dirschel im Westen sowie Krotoszyn Vorwerk Krotfeld und Kietrz im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung von Tryboum 2 findet sich 1349 im Troppauer Stadtbuch als das im Herzogtum Troppau gelegene Dorf zur Leistung des Bruckenkorns einer Naturalienabgabe fur die Unterhaltung der stadtischen Brucken und Wege verpflichtet wurde Bei der Teilung des Herzogtums Troppau im Jahre 1377 war Ulrich von Pilgersdorf Besitzer des Gutes Seit der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts bildete Throm zusammen mit Ratsch eine kleine Grundherrschaft deren Besitzer die Zemanenfamilie Bawor von Hratschein und Throm war Ab 1485 gehorte die Herrschaft dem Jarosch Kanka von Wrzessowitz Zu den nachfolgenden Grundherren gehorten ab 1522 Philipp Bistritzky von Stwolowa ab 1564 Latzek Hojer von Fullstein und ab 1567 Georg Bernhard Tworkau Letzterer liess 1580 in Throm einen neuen Herrenhof errichten zu dessen Bau die Untertanen zu Frondiensten bei der Lieferung von Holz verpflichtet wurden Die Bewohner von Throm klagten erfolgreich gegen diese Pflichten und beriefen sich auf von Latzek Hojer von Fullstein erteilte Befreiungen 1582 erwarb der Hauptmann des Herzogtums Troppau Johann von Wurben auf Hultschin die Herrschaft Throm Der Ort blieb im Besitz der Familie bis zum Dreissigjahrigen Krieg Auf Johanns Sohn Stefan zu dessen Zeit Throm aus 39 Bauern und 17 Gartnern bestand folgte Johann der Jungere von Wurben auf Stremplowitz aus der Freudenthaler Linie Dessen Besitz wurde 1621 nach der Schlacht am Weissen Berg konfisziert Throm gelangte zusammen mit Ratsch an den Deutschritterorden Dessen rucksichtsloses Gebaren gegenuber den Untertanen fuhrte zu einer Rebellion die niedergeschlagen wurde Die Aufstandischen verloren ihren Besitz und wurden aus dem Dorf vertrieben 1699 wurden alle dem Ort durch Latzek Hojer von Fullstein gewahrten Privilegien uber die Frondienste die bei jedem Besitzerwechsel zu neuen Streitigkeiten gefuhrt hatten aufgehoben 1708 wurde die erste Schule eingerichtet ein eigenes Schulhaus wurde erst im Jahre 1800 erbaut Im Karolinischen Kataster von 1721 sind in Throm als herrschaftlichen Besitz ein Hof ein Teich eine zweigangige Muhle sowie ein Kretscham mit Ausschank von 166 Achtl Bier aufgefuhrt Im Jahre 1738 bestand das Dorf aus 37 Halbhufner drei Vierteilhufnern 15 Gartnern einem Freigartner 23 Hauslern und 23 Insten Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Throm 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen 1743 wurde das zum preussischen Furstentumsanteil Troppau gehorige Dorf dem neugebildeten Kreis Leobschutz zugeordnet Im Jahre 1764 errichteten die Protestanten einen Betsaal Hochmeister Karl Alexander von Lothringen uberliess 1773 dem Erbrichter das Bier und Branntweinurbar Zwischen 1781 und 1785 entstand die katholische Pfarrkirche St Georg Durch das Edikt vom 30 Oktober 1810 wurden die Deutschordensguter sakularisiert und dem preussischen Staat zugesprochen jedoch dem Hochmeister Anton Viktor von Osterreich weiterhin zum Niessbrauch uberlassen Im Zuge der Kreisreform vom 1 Januar 1818 wurde Throm dem Kreis Ratibor zugewiesen Im Jahre 1820 bestatigte der Hochmeister der Hochmeister Anton Viktor dem Throner Erbrichter das Bier und Branntweinurbar 1830 standen in Trom bzw Strzebon 130 Hauser das Dorf hatte 875 katholische Einwohner Im Ort gab es eine Kirche eine katholische Schule und eine Wassermuhle Es wurden zwolf Leinwebstuhle betrieben 3 Durch ein konigliches Schreiben vom 22 August 1835 wurde dem neuen Hochmeister Maximilian Joseph von Osterreich Este der Niessbrauch uber die Ordensguter weiterhin belassen Den Thromer Robotgartnern Robothauslern und Zinshauslern wurden die Robotverpflichtungen durch den Rezess vom 19 Juli 1839 gegen Verzicht auf die Emolumente erlassen Im Rezess vom 26 September 1840 befreite die Gutsherrschaft die Bauerngutsbesitzer gegen Uberlassung von 234 Morgen Land im Niederthromer Feld von allen Hand und Spanndiensten Im Jahre 1845 bestand Throm auch Trom Strzebon bzw Thrzebon aus 132 Hausern In dem Dorf mit 945 Einwohnern darunter acht Protestanten und funf Juden gab es eine katholische Kirche eine Brennerei eine Brauerei ein Wirtshaus eine Wassermuhle 25 Weber zwei Olschlagereien und eine katholische Schule Throm war Pfarrort fur Ratsch und die wenigen Katholiken aus Rosnitz Der Ort unterstand dem Furstlich Liechtensteinschen Furstentumsgericht zu Leobschutz sowie den Patrimonialgerichten zu Soppau 4 1858 bildete sich die Weberinnung Nach dem Tod des Hochmeisters Maximilian Joseph von Osterreich Este nahm der preussische Staat die Ordensguter Ratsch und Throm 1863 selbst in Besitz Im Jahre 1864 bestand das Kirchdorf Throm auch als Throemium bzw Skrbon bezeichnet aus 39 Bauernhofen einschliesslich der Erbrichterei und der Muhle zwei Halbbauern 16 Gartnern und 80 Hauslerstellen die zusammen u a eine Flache von 3296 Morgen gutem Ackerland 144 Morgen Wiesenland und 79 Morgen Garten bewirtschafteten Der Innung gehorten zwolf Webermeister an Im Ort gab es eine Pfarrkirche und eine zweiklassige Schule in der 197 Kinder unterrichtet wurden Zusammen mit Raatsch und Zauditz bildete Throm eine deutsche Sprachinsel in dem ansonsten mahrischsprachigen Landstrich 5 1869 bestand Throm aus 163 Hausern und hatte 1018 Einwohner Im Mai 1874 wurde aus den Landgemeinden Ratsch und Throm sowie dem Gutsbezirk Ratsch Amtsbezirk Ratsch gebildet 6 Im Jahre 1900 hatte Throm 961 Einwohner 1910 waren es 902 Durch den Vertrag von Versailles kam Throm das zusammen mit Zauditz einer der beiden deutschsprachigen Orte des Hultschiner Landchens war 1920 gegen den Willen der Bevolkerung zur Tschechoslowakei und wurde Teil des Okres Hlucin Beim Zensus von 1921 lebten in den 171 Hausern der Gemeinde Trebom Throm 760 Personen darunter 723 Deutsche und neun Tschechen 7 Durch die entstandene Grenzlage stagnierte die weitere Entwicklung des Ortes und ein Teil der Bewohner siedelte nach Deutschland uber 1928 wurde die Gemeinde in den Okres Opava Bezirk Troppau umgegliedert Im Jahre 1930 lebten in den 171 Hausern von Trebom Throm 752 Personen Die restriktive Minderheitenpolitik der Tschechoslowakei sorgte fur Unwillen unter der Bevolkerung der dazu fuhrte dass bei den Wahlen von 1935 die Sudetendeutsche Partei mit mehr als 60 der Stimmen einen erdrutschartigen Sieg erzielte Die Ankundigungen Hitlers auf dem Nurnberger Reichsparteitag Grossdeutschland wurden mit Begeisterung aufgenommen und fuhrten im September 1938 zu einem Aufstand in Throm bei dem drei Angehorige des Freikorps und ein Beschaftigter der Finanzwache erschossen worden Nach dem Munchener Abkommen wurde Throm am 1 Oktober 1938 vom Deutschen Reich besetzt Die Gemeinde gehorte nunmehr zum Landkreis Hultschin der 1939 dem Landkreis Ratibor in der preussischen Provinz Oberschlesien eingegliedert wurde Am 17 Januar 1939 wurde der Amtsbezirk Zauditz aus den Gemeinden Koberwitz Rohau Throm und Zauditz neu gebildet 8 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Trebom an die wiedererrichtete Tschechoslowakei zuruck und etwa 103 der verbliebenen Einwohner wurden nach Deutschland vertrieben Im Jahre 1950 bestand Trebom aus 116 Hausern und hatte nur noch 367 Einwohner Bis zu dessen Auflosung im Jahre 1960 gehorte der Ort zum Okres Hlucin und wurde dann dem Okres Opava zugewiesen 1970 lebten in den 80 Hausern von Trebom 359 Personen Durch den sich in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts fortsetzenden Einwohnerschwund verfielen zahlreicher Hauser Zum 1 Juni 1975 erfolgte die Eingemeindung nach Sudice Zum 24 November 1990 loste sich Trebom wieder von Sudice los und bildete eine eigene Gemeinde 1991 lebten in den 82 Hausern von Trebom 213 Menschen Beim Zensus von 2011 hatte Trebom 206 Einwohner und bestand aus 81 Wohnhausern Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Trebom sind keine Ortsteile ausgewiesen Das Gemeindegebiet bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Georg errichtet 1781 1785 Ehemaliges Erbgericht Friedhofskapelle Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten WeltkriegesSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenGerhard Stanke 1945 deutscher GeistlicherLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Opava Weblinks BearbeitenGeschichte von Trebom Beschreibung aus Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien 1864 65Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Zakladani sidel hlucinskavlastiveda cz Johann Georg Knie Alphabethisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Grass Barth und Comp Breslau 1830 S 798 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 683 684 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864 Erste Halfte S 702 703 Amtsbezirke Gross Peterwitz und Ratsch auf territorial de Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1268 Trebicko Trebovetice Amtsbezirk Zauditz auf territorial deStadte und Gemeinden im Okres Opava Bezirk Troppau Bela Bohuslavice Bolatice Branka u Opavy Bratrikovice Brumovice Brezova Budisov nad Budisovkou Budisovice Cermna ve Slezsku Darkovice Dehylov Dobroslavice Dolni Benesov Dolni Zivotice Haj ve Slezsku Hat Hlavnice Hlubocec Hlucin Hnevosice Holasovice Hrabyne Hradec nad Moravici Chlebicov Chuchelna Chvalikovice Jakartovice Jezdkovice Koberice Kozmice Kravare 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