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Karl Alexander Prinz von Lothringen und Bar 12 Dezember 1712 in Luneville 4 Juli 1780 in Tervuren war von 1761 bis 1780 der 52 Hochmeister des Deutschen Ordens kaiserlicher Feldmarschall der osterreichischen Habsburger und von 1744 bis 1780 Gouverneur und Generalkapitan der Osterreichischen Niederlande Prinz Karl Alexander von Lothringen 1736 37 als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Fruhe Karriere 1 3 Im Schlesischen Krieg 1 4 Generalgouverneur der Niederlande 1 5 Im Siebenjahrigen Krieg 1 6 Hochmeister des Deutschen Ordens 2 Ahnentafel 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Prinz Karl Alexander von Lothringen genannt Karl wurde im Dezember 1712 in Luneville als Sohn des Herzogs Leopold und der Elisabeth Charlotte d Orleans geboren Seine Mutter war die Tochter von Herzog Philipp I von Orleans und seiner Gemahlin Elisabeth Charlotte von der Pfalz Sein alterer Bruder war Kaiser Franz I Stephan der Gatte Maria Theresias Fruhe Karriere Bearbeiten Seit seinem vierten Lebensjahr bereits Inhaber eines kaiserlichen Infanterieregimentes verblieb der in Ingenieurskunst Fremdsprachen Leibesubungen und Staatswissenschaften ausgebildete Prinz der am 5 April 1729 in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen worden war bis 1736 in seiner Heimat Als sein Bruder Franz Stephan 1736 Maria Theresia heiratete folgte er diesem nach Wien Im Turkenkrieg 1737 bis 1739 war er Generalwachtmeister und wurde am 22 November 1740 zum osterreichischen Feldmarschall ernannt als welcher er in den folgenden Jahren stets im Einsatz war Im Schlesischen Krieg Bearbeiten nbsp Prinz Karl Alexander von Lothringen 1743 nach Martin van MeytensIm Osterreichischen Erbfolgekrieg verlor er 1742 die Schlacht bei Chotusitz in Bohmen gegen Friedrich II von Preussen was kurz darauf zum fur Preussen vorteilhaften Vorfrieden von Breslau fuhrte Nach dem Breslauer Frieden focht er mit Gluck gegen die Bayern und Franzosen Im Winter 1742 blieb die gegnerische Armee verteilt zwischen Inn und Isar und in der Oberpfalz in Winterquartieren Prinz Karl sammelte eine etwa 70 000 Mann starke Armee und uberschritt am 6 Mai 1743 den Inn um in Bayern einzubrechen Am 9 Mai schlug er den bayerischen General Minuzzi in der Schlacht bei Simbach und drangte den Feind langsam bis an den Rhein zuruck Im Fruhjahr 1744 brach eine starke franzosische Armee in Flandern ein Prinz Karl brach darauf zur Entlastung uber den Rhein vor und bemachtigte sich eines grossen Teils des Elsass Zu einer Schlacht mit den Franzosen kam es nicht denn Prinz Karl musste im August nach Bohmen zuruckeilen nachdem die preussischen Truppen erneut in den Krieg eingegriffen hatten Er vertrieb von Feldmarschall Traun als Adlatus beraten die Preussen bis zum Jahresende alleine durch defensive Massnahmen aus Bohmen Im folgenden Jahr 1745 wurde er aber durch Friedrich II bei Hohenfriedeberg 4 Juni und bei Soor 30 September schwer geschlagen Die Schlacht bei Kesselsdorf 15 Dezember sollte zum militarischen Tiefpunkt werden als seine Truppen nicht rechtzeitig auf der Walstatt erschienen Der Friede von Dresden 25 Dezember 1745 besiegelte den Verlust der Provinz Schlesien Generalgouverneur der Niederlande Bearbeiten nbsp Maria Anna von OsterreichMit papstlicher Dispens vom kanonischen Hindernis der Verwandtschaft dritten Grades heiratete er am 7 Januar 1744 in der Wiener Augustinerkirche Hofkirche Erzherzogin Maria Anna von Osterreich die jungere Schwester Maria Theresias Bereits am 26 Marz 1744 zog er in Brussel als Generalgouverneur der osterreichischen Niederlande ein wo seine Frau bereits am 16 Dezember 1744 verstarb Er blieb Generalgouverneur bis zu seinem Tod im Jahre 1780 Wegen des Jakobiteraufstandes musste Grossbritannien Truppen vom Kontinent abziehen daher konnte die franzosische Armee des Marschalls von Sachsen fast ungehindert Brussel Mechelen Antwerpen Charleroi und Mons einnehmen Wahrend der Belagerung von Namur wurde das osterreichische Entsatzheer in der Schlacht bei Huy geschlagen Der Marschall von Sachsen nahm die Festung und besiegte die Osterreicher unter Prinz Karl nochmals am 11 Oktober 1746 in der Schlacht bei Roucoux nbsp Karl Alexanders Palais in BrusselZum Ende des Jahres waren die osterreichischen Niederlande bis zur Maas in franzosischem Besitz Von 1747 bis 1749 war Prinz Karl mit der Reform der osterreichischen Armee befasst im April 1749 kehrte er nach Brussel zuruck Da der alte Statthalterpalast das Palais du Coudenberg 1731 abgebrannt war residierten die Statthalter seither in dem gotischen Palais Nassau welches sie vom Haus Nassau gemietet hatten Karl Alexander erwarb dieses Gebaude und liess es im Rokokostil umbauen und erweitern Im Siebenjahrigen Krieg Bearbeiten Nach Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges kampfte er erneut gegen Friedrich II Im Fruhjahr 1757 fuhrte er fast 60 000 Mann zum Entsatz der in Prag eingeschlossenen Armee unter Browne heran wurde aber am 5 Mai in der Schlacht von Prag geschlagen Der Sieg der zu Hilfe eilenden Armee unter General Daun bei Kolin 18 Juni gab seinen Truppen die Handlungsfreiheit zuruck Am 5 Dezember 1757 erlitt er aber gegen Friedrich II eine vernichtende Niederlage in der Schlacht bei Leuthen was seine Abberufung vom Oberkommando der osterreichischen Armee zur Folge hatte Versusst wurde ihm dies jedoch durch die Verleihung des Grosskreuzes des Militar Maria Theresia Ordens am 7 Marz 1758 wobei er damit der Erste war der diese Auszeichnung erhielt Als Generalgouverneur wieder nach Brussel zuruckkehrend lenkte er mit Feingefuhl die Brabantischen Stande Seine Organisation brachte neuen Wohlstand ins Land er baute die Industrie aus und forderte Kunste und Handel Hochmeister des Deutschen Ordens Bearbeiten nbsp Medaille von Karl von Lothringen im spateren Alter durch Theodor Victor van Berckel 1778 Als der Hochmeister des Deutschen Ordens Clemens August von Bayern 1761 verstarb war er der einzige Hochmeisterkandidat mit Chancen wozu auch noch Ruckendeckung aus Wien kam So wurde er vom Grosskapitel zu Mergentheim am 4 Mai 1761 einstimmig zum 52 Hochmeister gewahlt 1 Da er noch nicht dem Orden angehorte wurde er vom Probejahr dispensiert zum Ritter geschlagen und am folgenden Tag in der Mergentheimer Schlosskirche inthronisiert Seine ubrigen Orden musste er nun wie es die Ordensregel verlangte zuruckgeben Um die Angelegenheiten des Ordens besonders die Sanierung der Ordensfinanzen kummerte er sich personlich und berief dazu wochentlich die Geheime Konferenz ein Auf dem Grosskapitel von 1769 liess er seinen Neffen Maximilian Franz von Osterreich zum Koadjutor wahlen und erteilte ihm am 9 Juli 1770 in der Wiener Augustinerkirche den Ritterschlag Der sparsame Furst setzte seinen Nachfolger testamentarisch zum Alleinerben ein und hinterliess ihm 580 000 Gulden Das Amt des Hochmeisters war fur den Lebenskunstler und erlesenen Kunstkenner keineswegs ein Hauptanliegen sondern eine ihm mit Wiener Hilfe zusatzlich verschaffte Versorgung als Reichsfurst mit Einflussmoglichkeiten Seine Politik war voll in die Intentionen des Erzhauses eingebunden und diente gleichzeitig den Stabilisierungsmassnahmen und Rekuperationsbemuhungen des Ordens als Adelskorporation und mindermachtigen Reichs und Kreisstandes Wahrend seiner Amtszeit besuchte er lediglich 1761 1764 und 1765 die Ordenszentrale so dass er die Amtsgeschafte stets aus Brussel fuhrte Er war sich seiner Verpflichtungen gegenuber dem Orden durchaus bewusst galt als streng und auch versohnlich Er blieb Hochmeister bis zu seinem Ableben im Jahre 1780 Sein Grab befindet sich in Brussel Ahnentafel Bearbeiten 16 Franz II von Lothringen 8 Nikolaus Franz von Vaudemont 17 Grafin Christina von Salm 4 Karl V von Lothringen 18 Heinrich II von Lothringen 9 Claude Francoise de Lorraine 19 Margarita Gonzaga 2 Leopold Joseph von Lothringen 20 Kaiser Ferdinand II 10 Ferdinand III HRR 21 Maria Anna von Bayern 5 Eleonore von Osterreich 22 Karl II von Gonzaga 11 Eleanora Magdalena Gonzaga 23 Maria Gonzaga 1 Karl Alexander von Lothringen 24 Heinrich IV von Frankreich 12 Ludwig XIII von Frankreich 25 Maria de Medici 6 Philippe I de Bourbon duc d Orleans 26 Philipp III von Spanien 13 Anna von Osterreich 27 Margarete von Osterreich 3 Elisabeth Charlotte de Bourbon Orleans 28 Friedrich V von der Pfalz 14 Karl I Ludwig von der Pfalz 29 Elisabeth Stuart 7 Liselotte von der Pfalz 30 Wilhelm V von Hessen Cassel 15 Charlotte von Hessen Kassel 31 Amalie Elisabeth von Hanau Munzenberg Siehe auch BearbeitenListe der Hochmeister des Deutschen Ordens Statthalter der habsburgischen NiederlandeLiteratur BearbeitenAlfred Ritter von Arneth Karl von Lothringen Statthalter der Niederlande In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 262 268 Rainer Egger Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 237 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Habsburg Karl Alexander In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 386 388 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Alexander von Lothringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Karl Alexander von Lothringen in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Ludwigsburg JL 425 Bd 14 Qu 2Statthalter der osterreichischen Niederlande 1718 1794 Vorganger Maximilian II Emanuel von Bayern Statthalter der spanischen Niederlande Prinz Eugen von Savoyen nur nominell Ercole Turinetti Marquis de Prie amtsfuhrender Stellvertreter Maria Elisabeth von Osterreich Friedrich August Graf von Harrach Rohrau Karl Alexander von Lothringen Maria Anna von Osterreich Mitregentin ausgenommen 1745 1748 wegen franzosischer Besetzung Georg Adam Furst von Starhemberg Albert Kasimir Herzog von Sachsen Teschen Maria Christina von Osterreich Mitregentin kurzzeitig auch Republik der Vereinigten Belgischen Staaten 1790Karl Ludwig von Osterreich TeschenHochmeister des Deutschen Ordens seit 1511 Vorganger Friedrich von Sachsen Hochmeister 1511 bis 1923 Albrecht von Brandenburg Ansbach Walther von Cronberg Wolfgang Schutzbar genannt Milchling Georg Hund von Wenkheim Heinrich von Bobenhausen Maximilian von Osterreich Karl von Osterreich Johann Eustach von Westernach Johann Kaspar von Stadion Leopold Wilhelm von Osterreich Karl Joseph von Osterreich Johann Caspar von Ampringen Ludwig Anton von der Pfalz Franz Ludwig von Pfalz Neuburg Clemens August von Bayern Karl Alexander von Lothringen Maximilian Franz von Osterreich Karl Ludwig von Osterreich Anton Viktor von Osterreich Maximilian Joseph von Osterreich Wilhelm von Osterreich Eugen von OsterreichHochmeister zugleich Bischof oder Abt seit 1923 Norbert Johann Klein Paul Heider Robert Schalzky Marian Tumler Ildefons Pauler Arnold Wieland Bruno Platter Frank Bayard Normdaten Person GND 119013797 lobid OGND AKS LCCN n82104623 VIAF 52490059 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl Alexander von LothringenALTERNATIVNAMEN Karl Prinz von Lothringen Karl Alexander von Lothringen und BarKURZBESCHREIBUNG Hochmeister des Deutschen Ordens Generalfeldmarschall und Gouverneur der NiederlandeGEBURTSDATUM 12 Dezember 1712GEBURTSORT LunevilleSTERBEDATUM 4 Juli 1780STERBEORT Tervuren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Alexander von Lothringen amp oldid 234781920