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Martin van Meytens eigentl Mytens oder Mijtens auch Meitens Maitens Maytens Maydenz Meydenz Mittence der Jungere 24 Juni 1695 in Stockholm 23 Marz 1770 in Wien war ein Portratmaler am Wiener Hof Martin van Meytens SelbstportratBildnis eines Mannes in ungarischer Tracht Imre Graf Tokolyi um 1740 1750 Belvedere WienDoppelbildnis 1740 Belvedere WienKaiser Franz I Stephan von Lothringen um 1745 1765 Belvedere WienMartin van Meytens war ein Sohn des niederlandischen Malers Peter Martin van Mytens dem Alteren Er war protestantisch und blieb zeitlebens unverheiratet und kinderlos Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Aufenthalt in Italien 3 Hofmaler in Wien 4 Stil 5 Werke Auswahl 5 1 Selbstportrats 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenGemeinsam mit seinem Verwandten George Desmarees erhielt Meytens eine sorgfaltige Ausbildung an der Malschule seines Vaters in Stockholm 1714 ging er nach England studierte die Portratgemalde Anthonis van Dycks und erlernte die Technik der Emailmalerei 1717 wurde er in Paris Schuler des Emailmalers Charles Boit mit dem er eine Reise nach Dresden unternahm wo er fur August den Starken arbeitete In Frankreich war Meytens bald ein hochgeschatzter Miniaturist der vom Herzog von Orleans protegiert wurde und unter anderem vierzig Emailbildnisse fur den russischen Zaren Peter den Grossen anfertigte Aufenthalt in Italien Bearbeiten1721 kam Meytens erstmals fur zwei Jahre nach Wien Ein Angebot als Hofmaler in den Dienst Kaiser Karls VI zu treten veranlasste ihn sich zuvor noch in Italien zu perfektionieren In den Jahren von 1723 bis 1727 hielt er sich in Venedig Rom Neapel Florenz Bologna Modena Mailand Turin und Genua auf und eignete sich eingehende Kenntnisse der Olmalerei an Zu seinen Auftraggebern zahlte wieder der Hochadel und trotz mancher Probleme wegen seines Glaubens auch die romische Kurie selbst Papst Benedikt XIII Hofmaler in Wien BearbeitenNach der Ruckkehr aus Italien und einem langeren Besuch seiner Heimat liess sich Meytens 1731 endgultig in Wien nieder wurde ein Jahr spater kaiserlicher Kammermaler und erhielt das Recht ein Haus zu kaufen was sonst nur Katholiken zustand Unter der Regentschaft Maria Theresias ab 1740 erreichte er als bevorzugter Maler des Kaiserhauses den Hohepunkt seines Ruhms 1759 wurde er vom Oberhofbaudirektor Adam Philipp Losy von Losinthal der die Akademie zuvor wiederbelebt und protektorisch geleitet hatte zum Direktor der Wiener Kunstakademie ernannt Ein grosser Werkstattbetrieb unter der Leitung seines Neffen und Schulers Sophonias de Derichs ermoglichte ihm eine Massenproduktion an reprasentativen Einzel und Gruppenportrats der Kaiserin ihrer Familie und ihres Hofstaates Der Meister beschrankte sich dabei auf die Hauptpartien wahrend Draperien und Hintergrunde von spezialisierten Mitarbeitern ausgefuhrt wurden Dieses arbeitsteilige Verfahren verbunden mit dem Umstand dass Meytens selten und nur auf ausdrucklichen Wunsch Bilder signierte erschwert eine exakte Bestimmung seines eigenhandigen Anteils Um das Jahr 1760 entdeckte er das kunstlerische Talent des jungen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt und protegierte ihn indem er ihm eine Anstellung als Stuckverschneider Ziseleur der Kanonengusse im Kaiserlichen Zeughaus verschaffte 1 Als vollendeter Hofmann beherrschte Meytens mehrere Sprachen musizierte gerne und war ein guter Tanzer Sein leidenschaftliches Interesse fur Physik und Alchemie kam ihm bei der Herstellung der Malfarben zugute und brachte ihm 1743 das kaiserliche Privileg zur Errichtung einer Farbenfabrik ein Eine angebliche Autobiografie aus dem Jahr 1755 durfte nicht aus seiner Feder stammen 1898 wurde die Meytensgasse in Wien Hietzing nach ihm benannt Stil BearbeitenSeiner internationalen Ausbildung entsprechend setzt sich Meytens Werk aus einer Reihe kunstlerischer Komponenten zusammen Der Typus des hofischen Reprasentationsportras mit seinem starren Formenkanon steht in der Tradition des franzosischen Hochbarocks Koloristisch ist eine Annaherung an das Rokoko festzustellen dessen sinnliche Qualitat allerdings dem strengen Geist des maria theresianischen Osterreich zum Opfer fallt Die geglattete Oberflache und die minuziose Feinmalerei bei den prunkvollen Requisiten verraten den ehemaligen Email Miniaturisten der in Italien zur statuarischen Plastizitat der Grossform fand Dazu kommen gelegentliche Reminiszenzen seiner niederlandischen und englischen Anfange Aus all dem resultiert eine mit maltechnischer Perfektion vorgetragene Bildnisauffassung die der offiziellen Funktion inhaltlich voll gerecht wird wobei die individuelle Charakterisierung der Dargestellten bisweilen Gefahr lauft einer puppenhaften Typisierung zu unterliegen Der von Meytens gepragte Stil erfreute sich ausserordentlicher Beliebtheit und rief eine grosse Zahl schwacherer Nachahmer hervor galt aber bereits in den letzten Lebensjahren des Kunstlers als uberholt Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Kaiserliche Familie 1754Familie Grill 1730 31 Ol auf Leinwand Konstmuseet Goteborg Doppelbildnis 1740 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Maria Theresia als Konigin von Ungarn nach 1741 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Bildnis eines Mannes in ungarischer Tracht um 1740 1750 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Kaiser Franz I Stephan um 1745 1765 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Kaiser Franz I Stephan von Lothringen um 1745 50 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Maria Theresia als Herrscherin 1750 55 Ol auf Leinwand Schloss Schonbrunn Wien Die Familie des Grafen Nikolaus Palffy von Erdod 1752 53 Ol auf Leinwand Belvedere Wien Kaiserliche Familie 1754 Ol auf Leinwand Schloss Schonbrunn Wien Kaiserin Maria Theresia 1759 Ol auf Leinwand Gemaldegalerie der Akademie der bildenden Kunste WienSelbstportrats Bearbeiten 1727 Ol auf Leinwand Uffizien Florenz 1735 Ol auf Leinwand Ludwigsburg Stuttgart 1750 Ol auf Leinwand Gemaldegalerie der Akademie der bildenden Kunste WienLiteratur Auswahl BearbeitenLa vie de Mr de Meytens a Vienne communiquee par lui meme Fait a Vienne le 1 Juillet 1755 in Torkel Baden Hrsg Briefe uber die Kunst von und an Christian Ludwig Hagedorn 1797 Constantin von Wurzbach Meytens Martin von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 193 196 Digitalisat Albert Ilg Meytens Martin van In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 662 664 Axel Gauffin Martin von Meytens d y och hans nyforvarvade arbeten i statens konstsamlingar in Nationalmusei arsbok 1920 Anselm Weissenhofer Martin de Meytens und der Wiener Hof in Mitteilungen des Vereines fur Geschichte der Stadt Wien 4 1923 Walter Kramm Furst Karl von Waldeck und die Wiener Hofmaler Martin von Meytens und August Querfurt in Zeitschrift des deutschen Vereins fur Kunstwissenschaft 5 1938 Birgitta Lisholm Martin van Meytens d y Hans liv och hans verk mit einer Zusammenfassung auf deutsch Malmo 1974 Elfriede Baum Katalog des Osterreichischen Barockmuseum im Unteren Belvedere in Wien 2 1980 S 425 ff Edwin Lachnit Meytens Martin van In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 409 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin van Meytens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Martin van Meytens im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Werke von Martin van Meytens der Jungere bei Digitales BelvedereEinzelnachweise Bearbeiten Ilse Krumpock Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 2004 S 120 f Normdaten Person GND 121987000 lobid OGND AKS LCCN no2015036625 VIAF 52559379 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meytens Martin vanALTERNATIVNAMEN Mytens Martin van Mijtens Martin van Meitens Martin van Maitens Martin van Maytens Martin van Maydenz Martin van Meydenz Martin van Mittence Martin vanKURZBESCHREIBUNG niederlandischstammiger schwedischer Maler am Wiener HofGEBURTSDATUM 24 Juni 1695GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 23 Marz 1770STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin van Meytens amp oldid 230211502