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Anna Maria Mauricia von Osterreich spanisch Ana de Austria franzosisch Anne d Autriche 22 September 1601 in Valladolid 20 Januar 1666 in Paris war eine spanisch portugiesische Infantin und Erzherzogin von Osterreich aus dem Hause Habsburg Durch ihre Ehe war sie vom 24 November 1615 bis 14 Mai 1643 Konigin von Frankreich und Navarra sowie vom 14 Mai 1643 bis 7 September 1651 als Mutter des noch minderjahrigen Konigs Ludwig XIV Regentin von Frankreich Im Anschluss nahm sie den Vorsitz des Conseil du Roi ein und ubte bis zu ihrem Ruckzug aus der Politik 1661 starke Dominanz aus Anna von Osterreich Gemalde von Peter Paul Rubens ca 1625 Annas Unterschrift Portrat der jungen Anna von Osterreich aus dem Jahr 1616 Gemalde von Frans Pourbus d J Heirat zwischen Ludwig XIII und Anna von Osterreich im Jahr 1615 gemalt von Jean Chalette Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vorfahren 3 Nachkommen mit Ludwig 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Anna mit ihren Sohnen 1646Ihr Vater war Philipp III von Spanien ihre Mutter Margarete von Osterreich Der spanische Konig Philipp IV war ihr jungerer Bruder Am 21 November 1615 wurde sie mit dem jungen franzosischen Konig Ludwig XIII in der Kathedrale Saint Andre in Bordeaux getraut Maria de Medici Ludwigs Mutter hatte diese Verbindung auf Anregung ihres Beraters Concino Concini arrangiert Anna und Ludwig XIII waren ein Paar das unterschiedlicher nicht sein konnte Er bevorzugte die Jagd sie war dem Theater dem Tanz und der leichten Muse zugetan Nachdem drei Fehlgeburten am Anfang der Ehe die Hoffnung auf einen Thronfolger hatten aussichtslos erscheinen lassen wurde Anna von Ludwig mit Nichtachtung behandelt Spater wurden ihr Affaren mit hohen Adligen nachgesagt wie Henri II de Montmorency und George Villiers Herzog von Buckingham was allerdings unwahrscheinlich ist da sie als Konigin strenger sozialer Kontrolle unterlag Als Habsburgerin und fromme Katholikin war Anna entsetzt als auf Betreiben von Kardinal Richelieu Frankreich 1635 in den Krieg gegen Spanien an der Seite protestantischer Fursten gegen die kaiserlich katholische Partei des Heiligen Romischen Reiches eintrat Nach zweiundzwanzig Jahren kinderloser Ehe in wachsender Verbitterung hatte Anna am 5 Dezember 1637 eine schicksalhafte Begegnung mit ihrem Mann Dieser der eigentlich auf dem Weg in sein Jagdschloss bei Versailles war musste wegen eines Unwetters seine Fahrt unterbrechen und ubernachtete im Pariser Louvre wo sich die Konigin fur den Winter eingerichtet hatte Zur damaligen Zeit wurden in Schlossern nur jene herrschaftlichen Raume beheizt die bewohnt wurden Der Konig sah sich gezwungen das einzige warme Schlafzimmer aufzusuchen das der Konigin Neun Monate spater brachte Anna am 5 September im Alter von knapp 37 Jahren ihr erstes gesundes Kind zur Welt den spateren Konig Ludwig XIV Anna fuhrte die Geburt ihres Sohnes auf das Wirken von St Fiacre zuruck weshalb sie im Jahre 1641 eine Wallfahrt nach Saint Fiacre unternahm 1 Zwei Jahre spater am 21 September 1640 gebar sie einen zweiten Sohn Philipp Damit war ihre Position am Hof gesichert und sie musste nicht mehr mit der Abschiebung in ein Kloster rechnen So glucklich der Konig uber die Geburt des Stammhalters war so offensichtlich war er bald eifersuchtig angesichts der Zuneigung seines Sohnes zur Mutter Er machte ihr Vorwurfe sie nehme diesen gegen ihn ein Am 4 Dezember 1642 starb der Anna verhasste Kardinal Richelieu Doch auch der Gesundheitszustand des Konigs verschlechterte sich rasch Vor seinem Tod am 14 Mai 1643 verfugte er testamentarisch dass nicht Anna die Regentschaft fur den noch minderjahrigen Ludwig XIV ausuben solle sondern ein Regentschaftsrat Sie liess jedoch vom Obersten Pariser Gerichtshof dem Parlement de Paris die betreffende Klausel des Testaments annullieren und beseitigte den Regentschaftsrat Als ersten Minister behielt sie den von Ludwig XIII selbst als Nachfolger Richelieus eingesetzten Kardinal Jules Mazarin der auch Pate des jungen Konigs war Ihre ersten politischen Entscheidungen sorgten fur Aufsehen Anstatt mit ihrem Bruder Philipp Frieden zu schliessen fuhrte sie den Krieg gegen Spanien weiter nachdem die franzosischen Truppen am 19 Mai 1643 in der Schlacht bei Rocroi in den Ardennen einen entscheidenden Sieg erzielt hatten Allerdings wurden Anna und der beim Adel wie beim Volk verhasste Mazarin mit der Fronde konfrontiert die ab 1648 ganz Frankreich erschutterte Annas Regentschaft endete offiziell als Ludwig XIV 1651 mit dreizehn Jahren fur volljahrig erklart wurde Doch ubten sie und Mazarin auch weiterhin die Macht aus 1652 sah Anna sich auf Druck der Frondeure gezwungen Mazarin zu entlassen der ins Exil nach Bruhl bei Koln ging sie von dort aus aber weiter beriet und 1653 zuruckkehren konnte Nachdem Frankreich seine kriegerischen Aktivitaten in Deutschland mit dem Westfalischen Frieden 1648 beendet hatte schloss es 1659 den Pyrenaenfrieden mit Spanien Bei der Unterzeichnung des Friedensvertrags auf der Fasaneninsel im spanisch franzosischen Grenzfluss Bidasoa sah Anna erstmals seit 1615 ihren Bruder Philipp wieder Das Treffen verlief allerdings eher kuhl denn Spanien musste Gebiete an Frankreich abtreten Immerhin wurde beim Friedensschluss die Eheschliessung ihres Sohnes Ludwig mit ihrer Nichte der Infantin Maria Teresa von Spanien vereinbart die 1660 stattfand Als nach dem Tod Mazarins 1661 Ludwig die Regierungsgeschafte selbst ubernahm zog sich Anna nach und nach vom Hof zuruck und lebte meist im Kloster Val de Grace am sudlichen Stadtrand von Paris Am 20 Januar 1666 starb sie an Brustkrebs Anna galt als eine der schonsten Frauen ihrer Zeit sie hatte die meistbewunderten und unzahlige Male besungenen Hande ihrer Zeit 2 Mit ihrem Sohn Ludwig verband sie ein inniges Verhaltnis Wenn sie unter sich waren wurde sie von ihm nicht wie nach der Etikette ublich Madame sondern Maman genannt Ihrer Regentschaft sind die beiden Werke Rodogune von Pierre Corneille 1644 publ 46 47 und Gabriel Gilbert 1646 gewidmet die sie mit der Partherprinzessin Rhodogune vergleichen 3 Vorfahren Bearbeiten Karl V HRR 1500 1558 Philipp II Spanien 1527 1598 Isabella von Portugal 1503 1539 Philipp III Spanien 1578 1621 Maximilian II HRR 1527 1576 Anna von Osterreich 1549 1580 Maria von Spanien 1528 1603 Anna von Osterreich 1601 1666 Ferdinand I HRR 1503 1564 Karl II Innerosterreich 1540 1590 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Margarete von Osterreich 1584 1611 Albrecht V Bayern 1528 1579 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Anna von Osterreich 1528 1590 Nachkommen mit Ludwig BearbeitenTotgeburt eines Kindes 6 Dezember 1619 Geburt eines Kindes das kurz nach der Geburt starb 14 Marz 1622 Totgeburt eines Kindes im Jahre 1626 Totgeburt eines Kindes am 11 April 1631 Ludwig XIV 5 September 1638 1 September 1715 Konig von Frankreich und Navarra Philipp 21 September 1640 8 Juni 1701 Herzog von OrleansLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Habsburg Anna von Oesterreich Konigin von Frankreich In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 152 f Digitalisat Thea Leitner Vor Sonnenaufgang Anna 1601 1666 In Habsburgs verkaufte Tochter Piper Munchen und Zurich 1994 ISBN 3 492 11827 5 S 137 185 Anka Muhlstein Koniginnen auf Zeit 1 Auflage Insel Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 458 34832 8 Oliver Mallick Spiritus intus agit Die Patronagepolitik der Anna von Osterreich 1643 1666 De Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 041518 6 Oliver Mallick Clients and Friends The Ladies in waiting at the Court of Anne of Austria 1615 1666 in The Politics of Female Households Ladies in Waiting across Early Modern Europe hg von Nadine N Akkerman Birgit Houben Leiden Brill 2013 S 231 264 Oliver Mallick Freundin oder Gonnerin Anna von Osterreich im Spiegel ihrer Korrespondenz in Freundschaft Eine politisch soziale Beziehung in Deutschland und Frankreich 12 19 Jahrhundert 8 Sommerkurs des Deutschen Historischen Instituts Paris in 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