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Maria Gonzaga 29 Juli 1609 in Mantua 14 August 1660 in Porto Mantovano war eine italienische Prinzessin aus dem Haus der Gonzaga die als Herzoge Mantua in der Region Lombardei und Montferrat in der Region Piemont regierten Sie lebte unter vier Herzogen ihrer Familie und wurde schliesslich zur letzten Vertreterin und Erbin ihres Hauses Durch ihre Ehe mit ihrem Cousin Carlo II Gonzaga 1609 30 August 1631 aus der jungeren Linie der Gonzaga Nevers war sie von 1627 bis 1631 Mit Herzogin von Nevers und Rethel sowie Herzogin von Mayenne und wurde zur Stammmutter des bis 1709 in Mantua und Montferrat regierenden Hauses Gonzaga Nevers Maria GonzagaSie selbst war zwar nie Herzogin von Mantua weder in eigenem Recht noch als Gemahlin sie war jedoch von 1637 bis 1647 Regentin der Herzogtumer Mantua Montferrat Nevers Rethel und Mayenne fur ihren minderjahrigen Sohn Carlo III Gonzaga 1629 1665 Durch ihre kluge und tatkraftige Politik trug sie wesentlich zum Wiederaufbau und zur Konsolidierung der vom Krieg verwusteten Herzogtumer und zur aussenpolitischen Stabilisierung des Staates bei weshalb sie vielfach als die letzte bedeutende Herrscherin der Dynastie angesehen wird Zu ihren Nachkommen zahlt u a Kaiser Franz I Stephan von Lothringen und damit das Haus Habsburg Lothringen und dessen Nachkommen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Grossvater Herzog Vincenzo I 2 2 Vater Herzog Francesco IV 1612 2 3 Onkel Herzog Ferdinando Gonzaga 1612 1626 2 4 Onkel Herzog Vincenzo II 1626 1627 2 4 1 Eheprojekt mit Herzog Vincenzo II 2 4 2 Eheprojekt mit Cesare Gonzaga von Guastalla 2 4 3 Ehe mit Carlo II Gonzaga Nevers 2 5 Schwiegervater Herzog Carlo I Gonzaga Nevers 2 5 1 Marias 1 Regentschaft Dezember 1627 bis Janner 1628 2 5 2 Problematischer Wechsel der Dynastie 2 5 3 Mantuanischer Erbfolgekrieg 2 5 3 1 Exil im Kirchenstaat 2 5 3 2 Anerkennung von Carlo I 2 5 3 3 Ende des Krieges 2 5 4 Wiederaufbau von Mantua 2 6 Sohn Herzog Carlo III Gonzaga Nevers 2 6 1 Marias Regentschaft 1637 1647 2 6 2 Grossjahrigkeit von Herzog Carlo III 2 6 3 Marias diplomatische Bemuhungen 2 6 4 Marias Ruckzug und Tod 3 Wertung 4 Ehe und Nachkommen 4 1 Nachkommen 5 Vorfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Vincenzo I Gonzaga Marias GrossvaterMaria Gonzaga stammte aus der Hauptlinie des Hauses Gonzaga das seit 1328 in Mantua regierte Marias Grossvater Vincenzo I Gonzaga der von 1587 bis 1612 als 4 Herzog von Mantua und von Montferrat regierte gilt als bedeutendster Vertreter seines Hauses und wird zu den grossten Mazenen der italienischen Renaissance gezahlt Er war mit dem Dichter Torquato Tasso befreundet den er aus der Haft in Ferrara befreite zog den jungen Komponisten Claudio Monteverdi an seinen Hof der dort die erste Oper L Orfeo komponierte und holte den Maler Peter Paul Rubens aus Flandern nach Mantua Wegen seiner Mutter der Erzherzogin Eleonore von Osterreich 1534 1594 einer Tochter von Kaiser Ferdinand I hatte Vincenzo I sogar Ambitionen auf die Kaiserkrone Maria stammte aus der zweiten Ehe ihres Grossvaters mit Eleonora de Medici 1567 1611 die eine Tochter von Francesco I de Medici Grossherzog von Toskana 1574 1587 und der Erzherzogin Johanna von Osterreich 1548 1578 war 1 nbsp Wappen der Gonzaga als Herzoge von Mantua 1588 Marias Vater Francesco IV Gonzaga 1586 1612 war der alteste Sohn und Erbe von Vincenzo I dem er als 5 Herzog von Mantua und Montferrat folgte Er regierte jedoch nur vom 10 Juni 1612 bis zum 22 Dezember 1612 da er mit 26 Jahren verstarb Marias Mutter war Margarete von Savoyen 1589 1655 eine Tochter von Karl Emanuel I Herzog von Savoyen von 1580 bis 1630 und der Katharina Michaela Infantin von Spanien und Erzherzogin von Osterreich 1567 1597 Maria Gonzaga stammte daher von beiden Linien des Hauses Osterreich ab Maria hatte nur zwei jung verstorbene Geschwister und war daher eine mogliche Erbin der Herzogtumer ihres Hauses Wesentlich fur das Leben Marias waren ihre Onkel die Bruder ihres Vaters Ferdinando Gonzaga 1587 1626 und Vincenzo II Gonzaga 1594 1627 sowie deren Schwestern Ihre Tante Margarita Gonzaga 2 Oktober 1591 in Mantua 7 Februar 1632 in Nancy heiratete Heinrich II Herzog von Lothringen und Bar 1608 bis 1624 und hinterliess Nachkommenschaft zu der u a Kaiser Franz I Stephan von Lothringen zahlte Marias andere Tante Eleonora Gonzaga 23 September 1598 in Mantua 27 Juni 1655 in Wien unterstutzte Maria wiederholt war ab 1622 mit Ferdinand II verheiratet der von 1620 bis 1637 als Kaiser des Heiligen Romischen Reiches regierte Sie hinterliess jedoch keine Nachkommenschaft 2 Leben BearbeitenDas Leben der Maria Gonzaga wurde durch die rasche Aufeinanderfolge von vier Herrschern aus ihrer Familie und durch das sich dabei abzeichnende schrittweise Erloschen ihrer Familie gepragt das sie schliesslich zur einzigen Erbin ihres Hauses machte Durch ihre Ehe kam es in den Herzogtumern Mantua und Montferrat zum Wechsel der Dynastie vom Haus Gonzaga Mantua zum Haus Gonzaga Nevers was zu einem Ereignis europaischer Bedeutung wurde da hierdurch das empfindliche Gleichgewicht europaischer Grossmachte in Italien in Frage gestellt wurde und es zum Mantuanischen Erbfolgekrieg kam Sie erlebte auch die Herrschaft ihres Schwiegervaters und die ihres Sohnes sie konnte jedoch als Regentin von 1627 bis 1637 ihre Qualitat als eine der bedeutenden Herrscherinnen ihres Hauses unter Beweis stellen Grossvater Herzog Vincenzo I Bearbeiten Maria wurde im Juli 1609 wahrend der Regierungszeit ihres Grossvaters Vincenzo I Gonzaga als altestes Kind des Erbprinzen Francesco IV geboren was ihrem alten Grossvater erlaubte eine zweite Jugend zu erleben und ihrer zehnjahrigen Tante Eleonora Gonzaga das Vergnugen gab sich um das Kleinkind zu kummern 3 Als ihr Vater Francesco IV mit seiner Frau als Statthalter nach Montferrat entsandt wurde blieb Maria alleine in der Obhut ihrer Grosseltern in Mantua zuruck Ihre auch politisch bedeutende Grossmutter Eleonora de Medici verstarb jedoch am 8 September 1611 und ihr Grossvater Vincenzo I am 18 Februar 1612 Vater Herzog Francesco IV 1612 Bearbeiten nbsp Herzog Francesco IV Gonzaga Marias VaterNach dem Tod ihres Grossvaters folgte ihr Vater Francesco IV als 5 Herzog von Mantua und Montferrat Maria konnte sich jedoch nur wenige Monate eines harmonischen furstlichen Familienlebens im Palazzo Ducale in Mantua erfreuen denn im Alter von drei Jahren verlor sie im August 1612 auch ihren Vater der nach einer Regierungszeit von nur zehn Monaten mit 26 Jahren an den Pocken verstarb Da die damals bloss dreijahrige Maria Gonzaga das einzig uberlebende Kind ihres Vaters war stellte sich die Frage der Nachfolge in den Herzogtumern Diese erschien innerhalb der Familie gesichert da Marias Vater zwei Bruder hatte allerdings war der nachste in der Thronfolge Marias Onkel Ferdinando Gonzaga 1587 1626 seit 1607 Kardinal der Katholischen Kirche aber es gab auch noch dessen jungeren Bruder Vincenzo II Gonzaga 1594 1627 Der Erbfall weckte jedoch auch die Begehrlichkeit von Karl Emanuel I Herzog von Savoyen 1580 1630 der ihn als Chance sah das benachbarte finanziell sehr attraktive Herzogtum Montferrat jahrliche Einnahmen in Hohe von 230 000 Dukaten zu erwerben 4 Grundlage dafur war der Umstand dass Maria Gonzaga die Erbin ihres Vaters und als Tochter der Margarete von Savoyen seine Enkelin war Er sandte daher 1612 seinen Sohn Vittorio Amadeo I 1587 1637 nach Mantua mit einem doppelten Auftrag Er sollte die Nachfolge des nachsten Erben Kardinal Ferdinand Gonzaga mit dem Hinweis auf eine mogliche Schwangerschaft seiner Tochter der Herzogin Witwe Margarete von Savoyen verhindern und zugleich Maria Gonzaga die er als Erbin ihres Hauses ansah nach Piemont in seinen Gewahrsam bringen Dies um sich so ein gewichtiges Pfand fur die Nachfolge in Montferrat und allenfalls auch in Mantua zu sichern 5 Onkel Herzog Ferdinando Gonzaga 1612 1626 Bearbeiten nbsp Herzog Ferdinando Gonzaga Marias OnkelMarias Onkel Kardinal Ferdinando Gonzaga 1587 1626 kam auf die Nachricht vom Tod seines Bruders Herzog Francesco IV in Eilmarschen von Rom nach Mantua um seiner Familie die Nachfolge in den italienischen Herzogtumern zu sichern und ubernahm dort am 3 Janner 1613 die Kontrolle Er verfugte dass Maria nicht an ihren Grossvater nach Piemont ausgeliefert sondern in Mantua in die Obhut des Klosters Sant Orsola gegeben wurde wo sie von ihrer Grosstante Margherita Gonzaga 1564 1618 einer Tochter von Guglielmo Gonzaga Herzog von Mantua und Witwe von Alfonso II d Este 1533 1597 Herzog von Ferrara betreut wurde Zugleich uberredete er die Mutter Marias seine Schwagern Margarete von Savoyen im Herzogtum Mantua zu verbleiben und stellte ihr das Schloss Goito in der Provinz Mantua als Residenz zur Verfugung um dort die eventuelle Geburt eines Thronfolgers abzuwarten 6 Margarete von Savoyen ubersiedelte in das Schloss Goito stellte fest dass sie nicht schwanger war und reiste auf Drangen ihres Vaters im April 1613 heimlich von dort direkt zu ihrem Vater nach Turin Maria bereits Halbwaise durch den Tod ihres Vaters verlor damit als Kleinkind auch die Nahe zu ihrer Mutter und wuchs in Mantua in klosterlicher Umgebung unter der Aufsicht ihrer kultivierten Grosstante Magherita Gonzaga auf Angesichts des fehlenden Thronfolgers von Herzog Francesco IV wurde die Ankunft von Margherita von Savoyen in Turin fur ihren Vater Herzog Karl Emanuel I von Savoyen das Signal sich nun mit anderen Mitteln in den Besitz des Herzogtums Montferrat zu setzen Er marschierte mit seinen Truppen in Montferrat ein und besetzte das Herzogtum In der Folge kam es zwischen Mantua und Savoyen zum Krieg wobei sich Marias Onkel und ihr Grossvater gegenuberstanden Auch von aussen verfolgte man den Konflikt wobei Frankreich und beide Zweige des Hauses Osterreich in Madrid und in Wien Mantua unterstutzten Die wiederholten Konfrontationen wurden durch mehrere Vertrage unterbrochen aber erst am 9 September 1617 kam es zum Frieden von Pavia Kardinal Ferdinand fand Gefallen an der weltlichen Herrschaft verzichtete daher im Dezember 1615 zugunsten seines jungeren Bruder Vincenzo II auf den Kardinalspurpur und ubernahm am 6 Janner 1616 in aller Form als 6 Herzog die Herrschaft in Mantua und Montferrat 7 Seine 1617 mit Caterina de Medici einer Tochter des Grossherzogs Ferdinand I von Toskana geschlossene Ehe blieb kinderlos aus einer Scheinehe mit der Grafin Camilla Faa di Bruno 1589 in Casale 1662 hatte er 1616 einen ausserehelichen Sohn Francesco Giacinto Gonzaga 1630 8 Als Marias Onkel Ferdinand Gonzaga am 29 Oktober 1626 starb stellte sich neuerlich die Frage der Nachfolge da dessen ausserehelicher Sohn Francesco Giacinto Gonzaga nicht nachfolgeberechtigt und der einzige noch lebender Bruder Ferdinands Vincenzo II Gonzaga Kardinal war Maria ruckte zugleich in der Nachfolge hinter diesem an die zweite Stelle Onkel Herzog Vincenzo II 1626 1627 Bearbeiten nbsp Herzog Vincenzo II Gonzaga Marias OnkelMarias jungerer Onkel Vincenzo II Gonzaga 1594 1627 war nach dem Verzicht seines Bruders auf die Kardinalswurde 1615 selbst zum Kardinal ernannt worden verzichtete jedoch schon ein Jahr spater auf den Kardinalspurpur und heiratete 1616 eigenmachtig Isabella Gonzaga von Novellara 1576 1630 eine Tochter von Alfonso I Gonzaga den vierten Grafen von Novellara Sie war intellektuell hoch gebildet und eine beruhmte Schonheit zugleich aber auch eine Witwe mit acht Kindern die mit vierzig Jahren fast doppelt so alt war wie ihr Brautigam Daruber hinaus erwies sich auch diese Ehe sehr bald als steril wodurch das Aussterben der Hauptlinie der Gonzaga in mannlicher Linie in greifbare Nahe ruckte wahrend zugleich Maria zur einzigen Erbin ihres Hauses wurde Herzog Ferdinand der das Aussterben der Dynastie mit allen Mitteln zu verhindern suchte und sich daher dieser Ehe seines jungeren Bruders widersetzt hatte versuchte die verhangnisvolle Ehe seines Bruders aufzulosen und scheute dabei selbst davor nicht zuruck Isabella die dem Fortbestand der Dynastie entgegenstand wegen Zauberei anzuklagen um dadurch den Platz fur eine neue Ehe seines Bruders freizumachen Tatsachlich kam es zu einem Prozess in Rom der allerdings 1624 mit ihrem Freispruch endete 9 Nach dem Tod seines Bruders Herzog Ferdinand folgte Vincenzo II 1626 als 7 Herzog von Mantua und von Montferrat Er war sich der Gefahr bewusst dass er der Letzte Herzog seines Hauses sein wurde sofern es ihm nicht gelang eine neue Ehe einzugehen Eheprojekt mit Herzog Vincenzo II Bearbeiten Er uberlegte daher selbst seine Nichte Maria Gonzaga zu heiraten 10 Der Plan scheiterte da die Auflosung seiner Ehe mit Isabella Gonzaga und damit eine neue Ehe und Nachkommenschaft nicht abzusehen war Zugleich verschlechterte sich auch seine Gesundheit Es ging nun darum die Herrschaft uber die ererbten Herzogtumer wenn schon nicht der eigenen Familie so doch zumindest dem Haus Gonzaga zu erhalten indem sie an eine der jungeren Linien des Hauses ubertragen wurde Dank der politischen Bedeutung der Herzogtumer fur das europaische Gleichgewicht und der Lehensabhangigkeit der Herzogtumer vom Heiligen Romischen Reich war die Regelung der Nachfolge keine rein interne Frage sondern eine der europaischen Politik da die rivalisierenden europaischen Machte Spanien Frankreich und Osterreich in Italien jeweils eigene Interessen verfolgten So unterstutzten beide Linien des Hauses Osterreich Ferrante II Gonzaga 1563 1630 der aus einer jungeren Nebenlinie der Gonzaga stammte und seit 1621 Herzog von Guastalla war 11 wahrend Frankreich naturgemass die franzosische Linie der Gonzaga unterstutzte die als Herzoge von Nevers und Rethel von Frankreich abhangig waren Eheprojekt mit Cesare Gonzaga von Guastalla Bearbeiten Ferrante II Gonzaga kam in den letzten Lebensmonaten von Vincenzo II nach Mantua und schlug vor die Erbin Maria Gonzaga mit seinem Sohn Cesare Gonzaga 1592 1632 zu verheiraten um so den Ubergang der Herzogtumer auf sein Haus zu erreichen 12 Dies wurde jedoch von Herzog Vincenzo II abgelehnt denn dieser hatte sich fur die franzosische Linie entschieden Ehe mit Carlo II Gonzaga Nevers Bearbeiten Damit entschied sich auch das Schicksal seiner Nichte Maria Gonzaga der nunmehr einzigen Erbin ihres Hauses Im letzten Moment auf seinem Totenbett verheiratete er Maria am 25 Dezember 1627 heimlich und in aller Eile mit ihrem entfernten Cousin Carlo II Gonzaga dem altesten Sohn von Carlo I Gonzaga dem regierenden Herzog von Nevers und Rethel der aus der in Frankreich beguterten Nebenlinie der Gonzaga stammte 13 14 Entgegen der allgemeinen Erwartung bestimmte er jedoch nicht Maria und auch nicht deren jungen Ehemann Carlo II Gonzaga zur Nachfolge sondern Marias neuen Schwiegervater Carlo I Gonzaga Als Herzog Vincenzo II wenige Stunden spater als letzter mannlicher Vertreter seiner Dynastie verstarb folgte daher Carlo I Gonzaga Herzog von Nevers und Rethel als 8 Herzog von Mantua und Montferrat Schwiegervater Herzog Carlo I Gonzaga Nevers Bearbeiten nbsp Carlo I Gonzaga Nevers Marias SchwiegervaterMarias 1 Regentschaft Dezember 1627 bis Janner 1628 Bearbeiten Maria Gonzaga die eigentliche Erbin der Herzogtumer wurde durch diese Entscheidung ihres Onkels nicht zur Herzogin in eigenem Recht sondern bloss zur Schwiegertochter des neuen Herzogs von Mantua und von Montferrat Carlo I Herzog von Nevers und Rethel aus dem Haus Gonzaga Nevers Nach dem Tod ihres Onkels Vincenzo II war Maria nur kurz vom 25 Dezember 1627 bis zum 17 Janner 1628 Regentin der Herzogtumer Mantua und Montferrat 15 Carlo I Gonzaga eilte nach Verstandigung uber das unerwartete Erbe der beiden Herzogtumer umgehend von seiner Residenz in Charleville in Nordfrankreich nach Italien musste dabei allerdings uber deutsches Territorium ausweichen um einer eventuellen Gefangennahme auf savoyischem Territorium zu entgehen Sofort nach seiner Ankunft in Mantua am 17 Janner 1628 16 agierte er als regierender Herzog und versuchte die Bevolkerung durch finanzielle Konzessionen zu gewinnen Er beseitigte daher die Steuer auf Salz die insbesondere die armere Bevolkerung belastete hob Steuern auf landwirtschaftliche Produkte auf und verzichtete auf uberfallige Steuernachzahlungen was ihm zu grosser Beliebtheit in der Bevolkerung verhalf Problematischer Wechsel der Dynastie Bearbeiten Weniger einfach erwies sich der effektive Wechsel der herrschenden Dynastie vom Haus Gonzaga Mantua zum Haus Gonzaga Nevers Dies da dieser Wechsel mit einem Bruch des traditionellen Allianzsystems in Norditalien verbunden war Wahrend die erloschene Dynastie der Gonzaga zu Mantua traditionell enge auch verwandtschaftliche Beziehungen zum kaiserlichen Hof in Wien hatte war das Haus Gonzaga Nevers Lehenstrager der franzosischen Konige sah daher Frankreich als naturlichen Verbundeten an Aus franzosischer Sicht war dies eine hochst willkommene Entwicklung da sie die Moglichkeit eroffnete uber Carlos I wieder direkten Einfluss auf die Politik in Italien zu gewinnen und damit im alten Streit zwischen Frankreich und dem Haus Osterreich um die Kontrolle Italiens einen wichtigen Erfolg zu erzielen In Wien war man hingegen vollig uberrascht und uber das eigenmachtige Vorgehen emport wobei man den plotzlichen Wechsel der Dynastie als Erfolg franzosischer Intrigen und als eklatante Gefahr ansah dass die Herzogtumer Mantua und Montferrat aus dem osterreichischen Einflussbereich gelost und in die Abhangigkeit Frankreichs geraten wurden und Frankreich dadurch neuerlich in Italien Fuss fassen konnte 17 Akzentuiert wurde die politische Frage durch die verbreitete Kriegsstimmung in Europa denn seit 1618 gab es zahlreiche militarische Konflikte die spater als Dreissigjahriger Krieg bezeichnet wurden wobei hier in Norditalien die Entstehung einer Nebenfront drohte Auch in Turin war man von dieser Erbfolge betroffen denn sie bedeutete dass die langjahrigen Bemuhungen um den Erwerb des Herzogtums Montferrat zum Scheitern verurteilt waren Karl Emanuel I Herzog von Savoyen 1580 1630 schloss sich daher der kaiserlichen Position an da er hoffte als Cousin von Maria vielleicht auf diesem Wege in den Besitz von Montferrat zu gelangen Der Dynastiewechsel in Mantua war daher keineswegs eine bloss interne familiare Angelegenheit sondern eine Frage die das labile Gleichgewicht der europaischen Machte betraf Marias Schwiegervater Carlo I war sich der Problematik insbesondere der Notwendigkeit der kaiserlichen Genehmigung fur die Ubertragung von Reichslehen an eine neue Dynastie bewusst und versuchte gestutzt auf die engen verwandtschaftlichen Beziehungen Marias mit beiden Linien des Hauses Osterreich die Problematik durch eine diplomatische Initiative zu losen Er entsandte daher den Bischof von Mantua Vincenzo Agnelli Soardi 1620 1644 an den kaiserlichen Hof nach Wien um die Investitur mit den beiden Herzogtumern zu erbitten und zugleich den Bischof von Casale Scipione Agnelli Maffei 1624 1653 nach Spanien sowie den Marchese Strozzi nach Rom den Marchese Ippoliti nach Frankreich und den Marchese Gianfrancesco Gonzaga aus dem Haus Novellara als Gesandten in die Republik Venedig Der erhoffte Erfolg der Initiative blieb jedoch aus Wien und Madrid d h die beiden mit Maria verwandten Linien des Hauses Osterreich weigerten sich diese Erbfolge anzuerkennen Kaiser Ferdinand II verfugte am 28 Marz 1628 die Einziehung von Mantua und Montferrat als erledigte Reichslehen und entsandte zur Durchsetzung den Grafen Johann VIII zu Nassau Siegen 1638 als kaiserlichen Kommissar nach Italien 18 Vergeblich versuchte Carlo I durch rechtliche Gutachten und Pamphlete seinen Standpunkt zu erharten und durch Versprechungen Zeit zu gewinnen bis die angeworbenen franzosischen Truppen 12 000 Infanteristen und 1 000 Berittene zu seinem Schutz eingelangt waren Dies wurde jedoch von Gonzalo Fernandez de Cordoba dem spanischen Gouverneur von Mailand 1625 1629 verhindert der diese Truppen im Norden blockierte und gemeinsam mit dem Herzog von Savoyen in Montferrat mehrere von den Franzosen besetzte Stadte eroberte und die Hauptstadt Casale belagerte Am 3 Juni wurde Carlo I durch ein kaiserliches Dekret mit dem Bann bedroht sollte er sich nicht dem kaiserlichen Kommissar dem Grafen von Nassau unterwerfen 19 Da Carlo weiter zogerte folgte am 16 August ein weiteres kaiserliches Dekret Carlo I entschloss sich daraufhin Marias Ehemann seinen Sohn Carlo II am 10 Oktober 1628 als Fursprecher und Vermittler nach Wien zu entsenden Dieser wurde in Wien wohl wegen der nahen Verwandtschaft von Kaiserin Eleonore Gonzaga mit dessen Gemahlin Maria Gonzaga uberaus freundlich empfangen kehrte jedoch Anfang Dezember mit leeren Handen zuruck da Kaiser Ferdinand II fest entschlossen war Mantua als erledigtes Reichslehen einzuziehen um es anschliessend an Ferrante II Gonzaga Herzog von Guastalla 1621 1630 zu vergeben Mantuanischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Hauptartikel Mantuanischer Erbfolgekrieg In der Folge kam es zu blutigen Kampfen zwischen franzosischen savoyischen und kaiserlichen Truppen die als Mantuanischer Erbfolgekrieg und als Nebenschauplatz des Dreissigjahrigen Krieges in die Geschichte eingingen Dabei wurde u a die Stadt Mantua in der die Pest grassierte von kaiserlichen Truppen belagert sodass Carlos I schliesslich am 19 Juli 1630 kapitulieren musste und ins Exil ging Darauf kam es zum Sacco di Mantova der Plunderung von Mantua wobei der beruhmte Herzogspalast und auch die Kirchen ihrer Kunstwerke ihrer Gold und Silberschatze und anderer Wertgegenstande beraubt wurden 20 Exil im Kirchenstaat Bearbeiten Maria begleitete Carlo I der sich mit seiner Familie und wenigen Beratern ins Exil nach Ariano im Kirchenstaat begab wo man in sehr bedrangten finanziellen Verhaltnissen lebte bis Maria von ihrer Tante Kaiserin Eleonore Gonzaga 1655 in Wien eine erhebliche finanzielle Zuwendung erhielt 21 Anerkennung von Carlo I Bearbeiten Die Entscheidung uber das weitere Schicksal der Herzogtumer wurde durch die Fursprache der Kaiserin Eleonore sowie durch das am 26 Juli 1630 erfolgte Ableben von Herzog Carlo Emanuele von Savoyen positiv beeinflusst sodass es am 13 Oktober 1630 zu einer Vereinbarung kam durch die Carlo I vom Kaiser als Herzog von Mantua und Montferrat anerkannt wurde jedoch an die vom Kaiser begunstigten Gonzaga von Guastalla die Territorien Luzzara Dosolo Reggiolo und Solara sowie an Herzog Viktor Amadeus I von Savoyen die Territorien Trino und Alba sowie andere Gemeinden und Herrschaften in Montferrat abtreten musste Ende des Krieges Bearbeiten Der Krieg wurde durch den Vertrag von Cherasco vom 6 April 1631 zwischen Kaiser Ferdinand II Konig Ludwig XIII von Frankreich und Herzog Viktor Amadeus I von Savoyen beendet Fur Carlo I und damit auch fur seine Schwiegertochter Maria endete die Krise erst am 2 Juli 1631 als er schliesslich die kaiserliche Investitur fur die Herzogtumer Mantua und Montferrat erhielt Die Ruckkehr Marias und ihrer Familie nach Mantua verzogerte sich jedoch denn Mantua war immer noch von kaiserlichen Truppen besetzt Erst nach einem Zwischenaufenthalt in Goito konnte nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen aus Mantua am 21 September 1631 der Einzug in Mantua erfolgen Dies war jedoch trotz Triumphbogen und Volksauflauf kein Anlass zur Freude denn die Stadt war weitgehend zerstort und geplundert die Bevolkerung durch die Pest dezimiert und Maria war in Trauer da ihr Ehemann Carlo II Gonzaga Nevers am 30 August 1631 in Cavriana im Alter von 22 Jahren verstorben war 22 Wiederaufbau von Mantua Bearbeiten Carlo I der nunmehr neben seinen franzosischen Herzogtumern auch Herzog von Mantua und Montferrat war bemuhte sich unterstutzt von der Republik Venedig dem Grossherzog von Toskana sowie vom Herzog von Parma und dem Herzog von Modena die Stadt wieder aufzubauen die Wirtschaft wieder aufzurichten und zur Normalitat zuruckzukehren Unterstutzt wurde Carlo I dabei insbesondere von Maria die naturgemass ein besonderes Interesse am Wiederaufbau der jahrhundertelangen Residenzstadt ihrer Familie hatte Marias Bedeutung fur den Fortbestand der Familie wurde bald darauf weiter erhoht da der einzig uberlebende Bruders ihres Ehemannes Ferdinando Gonzaga Nevers 1610 Herzog von Mayenne und Aiguillon Marquis von Villars Graf von Tende und Sommerive plotzlich am 25 Mai 1632 in Casale im Alter von nur 22 Jahren verstarb 23 Das Haus Gonzaga Nevers befand sich damit in einer ahnlichen Lage wie zuvor die Linie Gonzaga Mantua da nunmehr auch deren Fortbestand allein auf Maria Gonzaga und auf ihrem dreijahrigen Sohn Carlo III Gonzaga beruhte Diese heikle Situation bezuglich der Nachfolge weckte alte Begehrlichkeiten So drangte Herzog Viktor Amadeus I von Savoyen darauf dass sich seine Nichte Maria Gonzaga und deren Sohn Carlo III nach Piemont in seinen Schutz begeben sollten 24 Dem stellte sich Maria und auf internationaler Ebene Papst Urban VIII entgegen Herzog Carlo I fuhlte sich bedrangt furchtete abgesetzt zu werden schloss daher mit Frankreich am 11 Juli 1635 den Vertrag von Rivoli ab der darauf abzielte Spanien aus dem Herzogtum Mailand zu vertreiben Dieser Vertrag kam jedoch nicht zur Ausfuhrung da Carlo I am 21 September 1637 verstarb Sohn Herzog Carlo III Gonzaga Nevers Bearbeiten Nach dem Ableben seines Grossvaters Carlo I folgte dessen Enkel Marias Sohn Carlo III 1637 in Italien als Herzog von Mantua und Montferrat als Herzog von Mantua Carlo II genannt und in Frankreich als Herzog von Nevers und Rethel nach da sein Vater Carlo II bereits 1631 verstorben war Marias Regentschaft 1637 1647 Bearbeiten Da Carlo III beim Tod seines Grossvaters ein Kind von 8 Jahren war ubernahm Maria Gonzaga mit 28 Jahren die Regentschaft fur ihren Sohn sowohl in den italienischen Herzogtumern Mantua und Montferrat als auch in den in Frankreich gelegenen Herzogtumern Nevers und Rethel Maria stand unter dem Eindruck der schlimmen Erfahrungen die sie im Krieg und anschliessend im Exil gemacht hatte die auf die Allianz ihres Schwiegervaters mit Frankreich zuruckgingen und war daher entschlossen zur traditionellen Allianz mit Osterreich zuruckzukehren Aussenpolitisch begann sie mit einer diplomatischen Initiative indem sie in diesem Sinn Gesandtschaften nach Wien insbesondere zu ihrer Tante der Kaiserin Witwe Eleonore nach Madrid zum Heiligen Stuhl nach Rom nach Venedig Turin und auch nach Frankreich zu Konig Ludwig XIII entsandte Als Reaktion ubte Frankreich uber seine Gesandten in Mantua und in Venedig Druck auf Maria aus und besetzte als Repressalie Casale die Hauptstadt von Montferrat Hier wirkte jedoch bereits die Allianz mit Habsburg da die franzosische Besatzung von spanischen Truppen wieder vertrieben wurde Am 28 April und am 10 Mai 1638 langten kaiserliche Diplome ein mit der ihre Funktion als Vormunderin und Regentin der Herzogtumer und die Rechte ihres Sohnes Carlo III als Reichsfurst offiziell anerkannt wurden 25 Diese Rechte wurden jedoch bald darauf von Luisa Maria Gonzaga Nevers 1611 1667 und Anna Gonzaga Nevers 1616 1684 den Schwestern von Marias Ehemann Carlo II in Frage gestellt die durch einseitige Auslegung des Testaments von Carlo I vom 14 August 1634 dessen franzosische Besitzungen insbesondere die Herzogtumer Nevers und Rethel fur sich beanspruchten 26 Es gelang jedoch Maria diese Anspruche erfolgreich zu entkraften und so diese wichtigen Besitzungen ihrem Sohn zu erhalten Mit derselben Energie widmete sie sich der innenpolitischen Lage Sie entliess sie die hohen Funktionare die die frankophile Politik unterstutzt hatten um deren Obstruktion zu vermeiden reorganisierte und verbesserte die Verwaltung und die Justiz Am 11 November 1638 liess sie den Senator Gian Francesco Paraleoni und den Marchese Giulio Gonzaga im Kerker des Herzogspalastes einsperren 27 da sie versucht hatten einer Politik der Anlehnung an Frankreich zum Durchbruch zu verhelfen 28 Auch im Bereich der Religion war Maria aktiv Sie hatte die Stadt Mantua dem Schutz der Madonna unterstellt und unterstutzte 1641 die Stiftung der Confraternita della Madonna Incoronata Bruderschaft der gekronten Madonna die auf Anregung des Bischofs von Mantua Vincenzo Agnelli Soardi mit Sitz in der Hauptkapelle der Kathedrale von Mantua samt jahrlicher Prozession an der Maria zu Fuss teilnahm errichtet wurde 29 Es gelang Maria dem von ihr regierten Staat die wieder die notwendige aussere und innere Sicherheit zu geben und der von Krieg und Seuchen dezimierten Bevolkerung wieder zu Wohlstand zu verhelfen Es gelang ihr hingegen nicht ihren Sohn Carlo III im richtigen Sinn auf seine Aufgabe als verantwortungsvollen Herrscher vorzubereiten da dieser sich in der Folge als masslos herzlos und geistlos erwies 30 Grossjahrigkeit von Herzog Carlo III Bearbeiten nbsp Carlo III Gonzaga Nevers Sohn von MariaNachdem ihr Sohn Carlo III das 18 Lebensjahr erreicht hatte beendete Maria ihre Regentschaft und ubertrug ihm am 30 Oktober 1647 die Regierung uber die Herzogtumer Mantua und Montferrat sowie uber die franzosischen Herzogtumer Nevers Rethel und Mayenne 31 Marias diplomatische Bemuhungen Bearbeiten Maria beendete damit zwar ihre offizielle Regentschaft nicht aber ihre Bemuhungen um die Erhaltung und Starkung des Staates ihrer Familie Dies erwies sich als notwendig da ihr Sohn charakterlich nicht gefestigt und erheblich mehr an Vergnugungen als an den Regierungsgeschaften interessiert war Marias erstes Ziel war es eine Wiederholung der verhangnisvollen Allianz mit Frankreich zu verhindern das Bundnis mit Osterreich zu erneuern und die Politik des jungen Herzogs an das Kaiserhaus zu binden Dank ihres diplomatischen Geschicks gelang es Maria in Wien wohl uber Vermittlung ihrer Tante Kaiserin Eleonore zu erreichen dass man einwilligte Carlos III mit einer Erzherzogin zu verheiraten Die Wahl fiel auf Isabella Clara von Osterreich 1629 1685 eine Nichte von Kaiser Ferdinand II und Tochter von dessen jungeren Bruder Erzherzog Leopold von Osterreich Maria liess diese Neuigkeit am 13 Juni 1649 kundmachen worauf Isabella Clara am 7 November ihren feierlichen Einzug in Mantua hielt und die Hochzeit am 7 Dezember 1649 32 in der Kathedrale San Pietro stattfand Maria Gonzaga gelang es daruber hinaus ihre einzige Tochter Eleonore Gonzaga 1630 1686 am 30 April 1651 als dritte Gemahlin mit ihrem Cousin Kaiser Ferdinand III zu verheiraten wodurch ihre Tochter von 1651 bis 1657 den Titel einer Kaiserin des HRR trug Ein weiteres wichtiges Anliegen von Maria Gonzaga war die Ruckgewinnung der seinerzeit unfreiwillig an den Zweig der Gonzaga zu Guastalla abgetretenen Herrschaften Luzzara und Reggiolo Eine Gelegenheit dazu ergab sich aus dem 1657 erfolgten Thronwechsel in Wien durch den Erzherzog Leopold I von Osterreich Kaiser 1657 1705 auf seinen Vater Ferdinand III gefolgt war Maria entschloss sich diese heikle Angelegenheit beide Territorien befanden sich im Besitz der Gonzaga von Guastalla personlich zu betreiben reiste daher 1659 nach Osterreich wo sie sie in Graz ihre Tochter die Kaiserin Witwe Eleonore und ihren Stiefenkel Kaiser Leopold I besuchte Ihre Argumentation zugunsten der Ruckstellung der beiden Territorien durften uberzeugend gewesen sein denn sie erlangte am 30 September 1659 ein kaiserliches Diplom in dem ihrem Sohn die Investitur mit dem Herzogtumern Mantua und Montferrat sowie mit Luzzara und Reggiolo gewahrt wurde Dieser letzte grosse Erfolg ihrer diplomatischen Bemuhungen erwies sich jedoch nachtraglich als nicht durchsetzbar da das Haus der Gonzaga Guastalla nicht bereit war diese Territorien herauszugeben Sie blieben daher de facto weiterhin im Besitz der Gonzaga von Guastalla 33 Marias Ruckzug und Tod Bearbeiten nbsp Kirche Beata Vergine in Curtatone Grabkirche von Maria GonzagaIn der Folge zog sich Maria erschopft von ihren langjahrigen Bemuhungen fur den Wiederaufbau und fur die Starkung und Absicherung des Fortbestehens des strategisch wichtigen Staates der Gonzaga zu Mantua in ihre bis heute bestehende Lieblingsvilla La Favorita in Porto Mantovano zuruck wo sie am 14 August 1660 im Alter von 51 Jahren verstarb Sie wurde in der Kirche Santuario della Beata Vergine Maria delle Grazie in Curtatone nahe bei Mantua begraben Wertung BearbeitenDer mit Maria verbundene Ubergang der Herrschaft vom Haus Gonzaga Mantua auf das Haus Gonzaga Nevers bedeutete nicht nur eine politische sondern auch eine kulturelle Wende Die Herzoge aus dem Haus Gonzaga Mantua hatten wahrend mehrerer Generationen das Herzogtum zu einem wichtigen regionalen politischen Faktor und zugleich zu einer kulturellen Grossmacht in Europa gemacht indem sie Architekten Maler Dichter und Gelehrte um sich scharten und forderten Diese Tradition endete mit dem Ausgang der alten Dynastie sodass die folgenden Herzoge aus dem Haus Gonzaga Nevers im Vergleich zu ihren bedeutenden Vorgangern wie Giuseppe Coniglio im Kapitel Anfang des Abstieges schreibt bloss als ein Nachhang und grosstenteils der Manner unwurdig erscheinen die ihnen vorausgegangen waren 34 Die zehn Jahre ihrer erfolgreichen Regentschaft brachten Maria den Ruf ein die letzte bedeutende Personlichkeit unter den Herrschern von Mantua zu sein Ehe und Nachkommen BearbeitenMaria Gonzaga Prinzessin von Mantua heiratete am 25 Dezember 1627 in Mantua Carlo II von Gonzaga Nevers Erbprinz und Mit Herzog gemeinsam mit seinem Vater von Nevers und Rethel und seit 1621 auch Herzog von Mayenne den altesten Sohn von Carlo I Gonzaga Herzog von Nevers und Rethel 1595 1637 sowie Herzog von Mantua und Montferrat 1627 1637 aus dessen Ehe mit Katherina Prinzessin von Lothringen Mayenne 1585 1618 Nachkommen Bearbeiten Carlo III von Gonzaga Nevers 31 Oktober 1629 in Mantua 14 August 1665 ebenda Herzog von Mantua und Montferrat 1637 1665 Herzog von Nevers und Rethel 1637 1659 dann verkauft an Kardinal Jules Mazarin 1602 1661 7 November 1649 Isabella Klara Erzherzogin von Osterreich 12 August 1629 24 Februar 1685 Tochter von Erzherzog Leopold V von Osterreich Tirol Ferdinando Carlo von Gonzaga Nevers 31 August 1652 in Revere 5 Juli 1708 im Exil in Padua 10 und letzter Herzog von Mantua und Montferrat 1665 1708 Herzog von Guastalla 1678 1692 und 1702 1704 3 Furst von Arches Herzog von Charleville etc I 1670 Anna Isabella Gonzaga 1655 11 August 1703 1678 Herzogin von Guastalla mit Luzzara und Reggiolo II 8 November 1704 in Tortona Suzanne Henriette von Lothringen Elboeuf 1 Februar 1686 19 Dezember 1710 in Paris Letzter seines Hauses ohne legitime Nachkommenschaft Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua Nevers 18 November 1630 in Mantua 6 Dezember 1686 in Wien in Wiener Neustadt 30 April 1651 Ferdinand III 13 Juli 1608 in Graz 2 April 1657 in Wien Kaiser des Heiligen Romischen Reiches etc 1637 1657 35 Eleonore Marie Josepha Erzherzogin von Osterreich 21 Mai 1653 in Regensburg 17 Dezember 1697 in Wien begr in der Kapuzinergruft in Wien I 27 Februar 1670 in Lemberg Michael I Korybut Wisniowiecki 31 Mai 1640 10 November 1673 Konig von Polen und Grossfurst von Litauen 1669 1673 II 6 Februar 1678 in Wiener Neustadt Karl V Titularherzog von Lothringen 1675 1690 3 April 1643 in Wien 18 April 1690 in Wels 36 Aus 2 Ehe Leopold Joseph von Lothringen 11 September 1679 in Innsbruck 27 Marz 1729 in Luneville Herzog von Lothringen 1690 1729 13 Oktober 1698 in Fontainebleau Elisabeth Charlotte de Bourbon Orleans 1736 Furstin von Commercy 13 September 1676 Chateau de Saint Cloud 23 Dezember 1744 Chateau de Commercy Tochter von Philippe Herzog von Orleans und der Liselotte von der Pfalz Kinder u a Franz I Stephan von Lothringen 8 Dezember 1708 in Nancy 18 August 1765 in Kaiser des Heiligen Romischen Reiches 1745 1765 Herzog von Lothringen 1729 1737 etc 12 Februar 1736 Maria Theresia von Osterreich Konigin von Ungarn Bohmen etc 13 Mai 1717 in Wien dort 29 November 1780 Nachkommen Das Haus Habsburg Lothringen 37 Elisabeth Therese von Lothringen 15 Oktober 1711 in Luneville 3 Juli 1741 in Turin 1 April 1737 Karl Emanuel III von Savoyen 27 April 1701 in Turin 20 Februar 1773 ebenda Konig von Sardinien 1730 1773 Nachkommen u a die Konige von Sardinien bis 1831 Karl Alexander von Lothringen 12 Dezember 1712 in Luneville 4 Juli 1780 in Tervuren Generalstatthalter der Osterreichischen Niederlande 1744 1780 52 Hochmeister des Deutschen Ordens 1761 1780 7 Janner 1744 in Wien Maria Anna Erzherzogin von Osterreich 14 September 1718 in Wien 16 Dezember 1744 in Brussel keine Kinder Anna Charlotte von Lothringen 17 Marz 1714 7 November 1773 in Mons Abtissin von Remiremont und Sainte Waudru in Mons Maria Anna Josepha von Osterreich 30 Dezember 1654 in Regensburg 14 April 1689 in Wien 25 Oktober 1678 in Wiener Neustadt Johann Wilhelm Pfalzgraf bei Rhein zu Neuburg 19 April 1658 in Dusseldorf 8 Juni 1716 ebenda Kurfurst von der Pfalz 1690 1716 keine Kinder Vorfahren Bearbeiten Guglielmo Gonzaga Herzog von Mantua und Montferrat 1550 1587 1538 1587 Vincenzo I Gonzaga Herzog von Mantua und Montferrat 1587 1612 1562 1612 Eleonore Erzherzogin von Osterreich 1534 1594 Francesco IV Gonzaga Herzog von Mantua und Montferrat 1612 1586 1612 Francesco I de Medici Grossherzog von Toskana 1574 1587 1541 1587 Eleonora de Medici Prinzessin von Toskana 1567 1611 Johanna Erzherzogin von Osterreich 1547 1578 Maria Gonzaga Prinzessin von Mantua 1609 1660 Emanuel Philibert Herzog von Savoyen 1553 1580 1528 1580 Karl Emanuel I Herzog von Savoyen 1580 1630 1562 1630 Margarethe von Frankreich 1523 1574 Margarete von Savoyen 1589 1655 Philipp II von Osterreich Konig von Spanien 1556 1598 1527 1598 Katharina Michaela von Spanien Erzherzogin von Osterreich 1567 1597 Elisabeth von Frankreich 1545 1568 Literatur BearbeitenFederico Amadei Cronaca universale della citta di Mantova Band III Mantua Citem 1955 6 Maria Bellonci Der Liebeshof Das Leben des Herzogs von Mantua Seite 352 Ubersetzung Paul Zolnay Verlag Hamburg Wien 1958 Riccardo Braglia I Gonzaga Il mito la storia Artiglio 2002 Roberto Brunelli I Gonzaga Quattro secoli per una dinastia Mantova 2010 ISBN 978 88 89832 98 1 Vittorio Ceroni Maria Gonzaga nata per essere regina ed La Lucerna New York 1951 Giuseppe Coniglio I Gonzaga dall Oglio editore 1967 Adelaide Murgia I Gonzaga Mondadori Milano 1972 Kate Simon I Gonzaga storia e segreti Roma Newton Compton Editori 2004 ISBN 88 8289 573 4 Raffaele Tamalio Maria Gonzaga duchessa di Monferrato e di Mantova In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 70 Marcora Marsilio Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2007 Romolo Quazza Maria Gonzaga duchessa di Mantova In Enciclopedia Italiana Rom 1934 Weblinks BearbeitenMaria Gonzaga im Portal der italienischen Frauen italienisch Maria Gonzaga duchessa di Mantova In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 31 Januar 2017 Genealogie Gonzaga Genealogie Habsburg Genealogie LothringenEinzelnachweise Bearbeiten Genealogie der Gonzaga zu Mantua 1 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Tafel 16 Verlag J A Stargardt Marburg 1980 Maria Bellonci S 288 Giuseppe Coniglio I Gonzaga Seite 412 dall Oglio editore 1967 411 Giuseppe Coniglio I Gonzaga Seite 411 dall Oglio editore 1967 411 Giuseppe Coniglio I Gonzaga Seite 412 dall Oglio editore 1967 411 Giuseppe Coniglio I Gonzaga Seite 412 dall Oglio editore 1967 415 Genealogie der Medici 2 Riccardo Braglia I Gonzaga Il mito la storia Artiglio 2002 Paul F Grendler The University of Mantua the Gonzaga and the Jesuits Kapitel 9 1 The crisis of the Mantuan succession keine Seitenangabe JHU Press 3 Juli 2009 Paul F Grendler The University of Mantua the Gonzaga and the Jesuits Kapitel 9 1 The crisis of the Mantuan succession JHU Press 3 Juli 2009 Paul F Grendler The University of Mantua the Gonzaga and the Jesuits Kapitel 9 1 The crisis of the Mantuan succession keine Seitenangabe JHU Press 3 Juli 2009 Giuseppe Coniglio Seite 433 Genealogie der Gonzaga zu Nevers 3 Giuseppe Coniglio Seite 434 Giuseppe Coniglio Seite 434 Giuseppe Coniglio Seite 434 Paul F Grendler The University of Mantua the Gonzaga and the Jesuits Kapitel 9 1 The crisis of the Mantuan succession JHU Press 3 Juli 2009 Giuseppe Coniglio Seite 435 Maria Bellonci Der Liebeshof Das Leben des Herzogs von Mantua Seite 352 Ubersetzung Paul Zolnay Verlag Hamburg Wien 1958 Giuseppe Coniglio Seite 437 Giuseppe Coniglio Seite 438 Giuseppe Coniglio Seite 438 Giuseppe Coniglio Seite 438 Giuseppe Coniglio Seite 441 Cronaca universale della citta di Mantova Band III Seite 641 Cronaca universale della citta di Mantova Band III Seite 635 Giuseppe Coniglio Seite 441 Cronaca universale della citta di Mantova Band III Seite 636 Giuseppe Coniglio Seite 442 Giuseppe Coniglio Seite 442 ESNF I Tafel 16 Giuseppe Coniglio Seite 444 Giuseppe Coniglio Seite 433 Genealogie Habsburg 4 Genealogie Lothringen 5 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Tafel 17 f Verlag J A Stargardt Marburg 1980Normdaten Person GND 1017152497 lobid OGND AKS VIAF 97857453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gonzaga MariaKURZBESCHREIBUNG Erbin und Regentin von Mantua und MontferratGEBURTSDATUM 29 Juli 1609GEBURTSORT MantuaSTERBEDATUM 14 August 1660STERBEORT Porto Mantovano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Gonzaga amp oldid 236444706