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Vrbice deutsch Wirbitz polnisch Wierzbica ist ein Ortsteil der Stadt Bohumin Oderberg in Tschechien Das Dorf liegt sechs Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Ostrava Ostrau an dessen Stadtgrenze und gehort zum Okres Karvina VrbiceVrbice Bohumin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde BohuminFlache 329 haGeographische Lage 49 53 N 18 19 O 49 8831081 18 3174331 202 Koordinaten 49 52 59 N 18 19 3 OHohe 202 m n m Einwohner 433 2021 Postleitzahl 735 51Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Ostrava BohuminBahnanschluss Breclav Petrovice u KarvineKirche der hll Katharina und Jakobus d A Vrbicke jezeroAutobahnbrucke Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Strassendorf Vrbice befindet sich rechtsseitig der Oder an deren Zufluss Vrbicka struzka Struschka im Ostrauer Becken Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse II 647 zwischen Ostrava und Bohumin am ostlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Breclav Petrovice u Karvine Das Dorf ist von mehreren Seen und Teichen umgeben im Westen erstreckt sich der Baggersee Vrbicke jezero bis an die regulierte Oder ostlich hinter den Bahngleisen liegen der Lesnik und der Hermanicky rybnik beide Teiche sind zusammen mit weiteren Teil des ausgedehnten Naturdenkmals Hermanicky rybnik Durch den westlichen Teil der Gemarkung fuhrt die Autobahn D 1 und uberquert dort auf einer Schragseilbrucke die Oder und das dahinterliegende Antosovicke jezero ortsnah liegt die Abfahrt 365 Gegen Suden befinden mehrere stillgelegte Steinkohlenbergwerke Nachbarorte sind Koblov Vrbina Tabulki und Antosovice Antoschowitz im Norden Od Hranic Pudlov Pudlau und Novy Bohumin Neu Oderberg im Nordosten Kolonie Vysoka pec Zablati Sablacz und Rychvald Reichwaldau im Osten Hermanice Herzmanitz im Sudosten Muglinov Muglinau im Suden Hrusov Hruschau und Koblov Koblau im Sudwesten Amerika im Westen sowie Markvartovice Markersdorf Hribovec Hrzibowetz und Silherovice Schillersdorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung von Wirzbica erfolgte im Jahre 1229 in einer Bulle des Papstes Gregor IX zur Bestatigung des Besitzes der Benediktinerabtei Tyniec in der Gegend von Orlau Das auf einer Schuttinsel zwischen den Odermaandern und den Struschkasumpfen angelegte Dorf wurde nach den in Feuchtgebieten haufig vorkommenden Weiden benannt Ab 1268 gehorte Wirzbica jedoch ohne den Kretscham zu den Gutern des neu grundeten Benediktinerklosters Orlau Im Zuge der Teilung des Herzogtums Oppeln gelangte das Dorf 1281 an das Herzogtum Teschen Der Orlauer Abt Johann I uberliess am 29 Dezember 1291 anlasslich der Weihe der neuen Kirche in Bogumin dem dortigen Pfarrer Lambert den Zehnt in Wirzbica damit wurde das Dorf zugleich vom Archipresbyteriat Teschen zum Archipresbyteriat Ratibor umgegliedert Zum Ende des 15 Jahrhunderts setzte ein Ausverkauf der Guter des uberschuldeten Benediktinerklosters Orlau ein Im Jahre 1491 verkaufte der Abt Johann IV die Dorfer Wirbitz und Herzmanitz an Peter Osinsky von Zitna dem Herzog Kasimir II beide Dorfer gegen 800 ungarische Gulden als frei verfugbaren Erbbesitz mit allen Rechten sowie der Verpflichtung zur bedarfsweisen Bereitstellung von Pferden bestatigte In dieser Summe enthalten waren 200 Gulden als Ablose fur Wirbitz die Kosten fur die Errichtung eines Teiches sowie 50 Gulden Entschadigung an Vaclav Hrivnac von Heraltice auf Polnisch Ostrau wegen desselben Ausserdem erhielt Osinsky den Reichwaldauer Wald sowie das Recht auf Wasser aus den herzoglichen Teichen 1497 bestatigte auch die Abtei Tyniec den Verkauf der Orlauer Konvent bedingte sich zudem noch ein Recht auf Karpfen beim Abfischen des Wirbitzer Teiches aus Der nachfolgende Abt Andreas verpfandete 1505 auch das Dorf Zablacie mit allem Zubehor 1505 fur 100 Gulden an Osinsky Im Jahre 1520 erwarb der Besitzer der Herrschaft Polnisch Ostrau Johann Sedlnitzky von Choltitz das Gut Wirbitz und Herzmanitz er kaufte dem Orlauer Kloster 1532 noch Zablacie ab 1 2 Im Jahre 1703 verausserten die Herren Sedlnitzky von Choltitz die Herrschaft Polnisch Ostrau an Heinrich Wilhelm von Wlczek Nach dem Ersten Schlesischen Krieg wurde 1742 entlang der Oder die Grenze zwischen Preussen und Osterreichisch Schlesien gezogen wobei der rechtsodrische Teil mit Wirbitz bei Osterreichisch Schlesien verblieb Um 1800 bestand das Dorf Wirbitz aus 33 Hausern mit 167 schlesisch polnisch sprachigen Bewohnern Im Ort gab es eine Kapelle einen Meierhof und eine Muhle Pfarrort war Oderberg Grundherren waren die Grafen Wlczek 3 Im Jahre 1847 erfolgte der Bau der Kaiser Ferdinands Nordbahn deren vorlaufiger Endbahnhof Oderberg dreieinhalb Kilometer nordostlich im Oderberger Wald errichtet wurde Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wirbitz der Herrschaft Polnisch Ostrau untertanig nbsp OrtssiegelNach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wirbitz ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Pudlau im Gerichtsbezirk Oderberg und Bezirk Friedek 1868 wurde das Dorf dem Bezirk Freistadt zugeordnet Im Jahre 1869 bestand Wirbitz aus 43 Hausern und hatte 422 Einwohner Der tschechische Ortsname Vrbice wurde in den 1870er Jahren eingefuhrt Wirbitz loste sich 1892 von Pudlau los und bildete eine eigene Gemeinde Die Bewohner arbeiteten in den Fabriken um den Bahnhof Oderberg bzw den Kohlengruben bei Hruschau In dieser Zeit verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu Im Jahre 1900 hatte Wirbitz 811 Einwohner 1910 waren es bereits 1114 Die alte holzerne Kirche wurde 1910 abgebrochen zwischen 1910 und 1911 erfolgte an ihrer Stelle der Bau der neuen Kirche 1911 erhielt das Dorf eine eigene Schule Im Jahre 1914 nahm die von den Schlesischen Landeseisenbahnen betriebene elektrische Uberlandstrassenbahn von Oderberg Bahnhof uber Wirbitz nach Hruschau ihren Betrieb auf am Bahnhof bestand eine Ubergangsmoglichkeit zur Stadtischen Strassenbahn Oderberg nach Oderberg und zur Uberlandstrassenbahn nach Deutschleuten Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Gebiet des Bezirks wurde strittig Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte vom 28 Juli 1920 fiel Vrbice der Tschechoslowakischen Republik zu Da im selben Jahre der Tschechoslowakei auch das ehemals deutsche Hultschiner Landchen zugesprochen wurde fiel dadurch die seit 1742 bestehende Staatsgrenze an der Oder zwischen Hoschialkowitz und Passek weg Beim Zensus von 1921 lebten in den 92 Hausern der Gemeinde Vrbice 1476 Personen darunter 1006 Tschechen 208 Deutsche 53 Polen und 13 Juden 4 1930 lebten in den 134 Hausern von Vrbice 1542 Personen In der Schule wurden damals uber 200 Kinder unterrichtet Nach dem Munchner Abkommen wurde Wierzbica im Oktober 1938 von Polen besetzt und der Woiwodschaft Schlesien zugeschlagen Ein Jahr spater erfolgte die Besetzung durch das Deutsche Reich bis 1945 gehorte Wirbitz zum Landkreis Teschen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck 1949 wurde Vrbice Teil des neu gebildeten Okres Ostrava okoli Die Einwohnerzahl war in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts stark rucklaufig Im Jahre 1950 bestand Vrbice aus 139 Hausern und hatte 1016 Einwohner Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Vrbice dem Okres Karvina zugeordnet Im Jahre 1966 besuchten nur noch 29 Kinder die Vrbicer Schule 1970 lebten in den 145 Hausern von Vrbice 724 Personen Zum 1 Oktober 1974 wurde Vrbice nach Bohumin eingemeindet Im Jahre 1978 erfolgte die Schliessung der Schule 1991 lebten in den 136 Hausern von Vrbice 462 Personen Das Oderhochwasser von 1997 hinterliess in Vrbice schwere Schaden 2004 wurde das verfallene Schulhaus saniert und zum Haus fur Betreutes Wohnen umgebaut Im selben Jahre begannen zwischen Hrusov und Bohumin die Bauarbeiten fur die Autobahn D 47 bei Vrbice entstand eine Schragseilbrucke uber die Oder und den dahinterliegenden Baggersee Antosovicke jezero Der Autobahnbau war 2007 abgeschlossen noch wahrend der Bauausfuhrung war die Trasse 2006 der Autobahn D 1 zugeschlagen worden Beim Zensus von 2011 hatte der Ortsteil 467 Einwohner und bestand aus 145 Wohnhausern Vrbice ist heute eine Wohnsiedlung deren Bewohner in den umliegenden Industriegebieten arbeiten Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Vrbice bildet den Katastralbezirk Vrbice nad Odrou Sehenswurdigkeiten BearbeitenNeogotische Kirche der hll Katharina und Jakobus d A der zwischen 1910 und 1911 anstelle eines holzernen Vorgangerbaus nach Planen des Hruschauer Architekten Anton Schiebel fur 82 000 Kronen errichtete Backsteinbau wurde am 12 November 1911 vom Freistadter Vikar Jiri Kolek geweiht Die Innenausstattung stammt aus der Werkstatt von Ludwig Linzinger die Orgel ist ein Werk der Firma Gebruder Rieger Von der alten Kirche wurden die zwei Glocken ubernommen zwei weitere wurden von der Glockengiesserei Adalbert Hillers amp Sohn in Brunn gegossen Im Jahre 1913 erfolgte eine weitere Kirchweihe durch den Breslauer Furstbischof Georg von Kopp Die Explosion einer Granate vor der Kirchenmauer verursachte am 26 April 1945 schwere Schaden die auf 12 000 Kronen geschatzt wurden 5 Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Kirche Das Kreuz auf dem Friedhof hinter der Kirche wurde vom Dichter Petr Bezruc in den Schlesischen Liedern beschrieben Zu Beginn der 2000er Jahre wurde es wegen befurchteter Beschadigungen beim Autobahnbau auf den Friedhof umgesetzt Vrbicke jezero der Baggersee entstand durch Kiesabbau im alten Flussbett der Oder Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenSvatopluk Havelka 1925 2009 Musiker und KomponistLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karvina Weblinks BearbeitenVrbice auf der Homepage der Stadt BohuminEinzelnachweise Bearbeiten Stanislaw Smolka Kodeks dyplomatyczny klasztoru tynieckiego Tom II c CCLXXXIX S 543 544 Gottlieb Biermann Das ehemalige Benediktinerstift Orlau im Teschnischen c 5 s 27 LT 1496 1526 c 345 S 9 10 Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 343 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1403 Vraz Vrbice Filialni kostel Svate Kateriny Alexandrijske a sv Jakuba St ve Vrbici Stadt Bohumin 27 November 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vrbice Bohumin amp oldid 237205476