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Slezska Ostrava bis 1919 Polska Ostrava deutsch Schlesisch Ostrau bis 1919 Polnisch Ostrau polnisch Polska Ostrawa ist eine ehemalige Stadt jetzt ein Ortsteil der Stadt Ostrava am ostlichen schlesischen Ufer der Ostravice sudlich der Mundung in die Oder gegenuber Moravska Ostrava Mahrisch Ostrau Mit sieben weiteren Ortsteilen bildet Slezska Ostrava den Stadtbezirk Slezska Ostrava Slezska OstravaSlezska Ostrava Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Ostrava mestoGemeinde OstravaFlache 1198 1 haGeographische Lage 49 50 N 18 18 O 49 840277777778 18 298611111111 210 Koordinaten 49 50 25 N 18 17 55 OHohe 210 m n m Einwohner 7 438 2011 Postleitzahl 710 00 719 00Kfz Kennzeichen TVerkehrNachster int Flughafen Flughafen Ostrava Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Ortsgliederung 3 1 Stadtbezirk 3 2 Ortsteil 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort wurde am 26 Mai 1229 in der papstlichen Bulle von Gregor IX fur die Abtei Tyniec bei Krakau als Ostrawa erstmals urkundlich erwahnt 2 3 Politisch lag er in der 1223 erstmals erwahnten polnischen Kastellanei der Stadt Teschen im Herzogtum Oppeln Ratibor Auf der anderen Seite des Flusses in Mahren wurde eine Besiedlungsaktion von Arnold von Huckeswagen eingefuhrt die nach seinem Tod 1260 vom Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg stark intensiviert wurde Dieses bewegte im Jahr 1261 dem Herzog Wladislaus I die Grenze des Herzogtums Oppeln Ratibor mit Ottokar II entlang der Ostrawitza zu regeln sowie Tyniecer Benediktiner 1268 in Orlau anzusiedeln um den Grenzbereich in der Nahe von Mahren zu verstarken Die Orlauer Benedikter besassen das Einkommen des Ostrauer Wirtshauses und den Zehnt Zwischen 1268 und 1278 wurde auf der mahrischen Seite des Flusses die gleichnamige Stadt gegrundet und fur diesen topographischen sekundaren Ortsnamen ostr schnell rasch wurden spater Adjektive hinzugefugt um sie zu unterscheiden Mahrisch fur die neue Stadt und zunachst in einem deutschsprachigen Dokument im Jahr 1380 Wendisch fur das Dorf auf oberschlesischer bzw Teschener Seite der Ostrawitza im Gegensatz zur deutsch mahrischen Stadt und nach der Einfuhrung der tschechischen Amtssprache im Konigreich Bohmen sowie um das Jahr 1430 im Herzogtum Teschen wurde das Dorf konsequent Polnisch Ostrau genannt 4 nbsp Schloss in Polnisch OstrauIm Jahr 1290 entstand das Herzogtum Teschen dessen erster Herzog Mieszko I am 2 August 1297 mit dem Olmutzer Bischof Theoderich von Neuhaus die Grenze an der Ostravitza bestatigte 5 Es wurden zwei Dokumente auf beiden Seiten ausgestellt worin das Gebiet am rechten Ufer im Lateinischen als Polen bezeichnet wurde super metis et terminie apud Ostraviam in minibus buno rum ducatus nostri et episcopatus Olomucensis pro eo quod fluvius idem qui de beret metas Polonie et Moravie distingire 6 was die Adjektive der beiden Orte erklart Die Grenze verlor an Bedeutung im Jahr 1327 als das Herzogtum Teschen unter die Oberhoheit der Krone Bohmen kam jedoch bestand die kirchliche Grenze zwischen dem Bistum Breslau und dem Bistum Olmutz bis zum Jahr 1978 an der Ostravice Auf der Liste der Zeugen des oben erwahntes Grenzvertrags aus 1297 wurde ein Kastellan von Ostravia namens Herman belistet 7 also bestand schon die Grenzburg an der Mundung der Lucina in die Ostrawitza die 1327 erwahnt wurde 1332 besass diese Stellung der Ritter Dzierslaw 8 An der Wende des 15 Jahrhunderts wurde eine romisch katholische Pfarrei im Dekanat Teschen gegrundet und im Jahr 1447 umfasste die Parochie in Ostravia in allen eingepfarrten Ortschaften 165 Personen 9 Laut dem Bericht der bischoflichen Visitation aus Breslau in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde in der Kirche in villa Polono Ostrawa in Mahrischer Sprache gepredigt 10 Auch die Toponyme in der Umgebung hatten im 18 Jahrhundert starke mahrisch lachische Einflusse siehe Lachei z B h g und Abwesenheit der Nasalvokale 11 1434 waren die Dorfbesitzer z Polske Ostrawi Jan und Arnost von Tworkau 12 4 Danach gehorte es in den 1470er Jahren dem Hrziwnacz z Heraltic aber die wichtigsten Besitzer waren Sedlnitzky von Choltitz 1508 1714 und Wilczek von Dobra Zemica 1714 1848 Die Sedlnitzky bauten die Burg im Renaissance Stil um und unter Wilczek begann im Jahr 1787 die Forderung der Steinkohle erstmals im Ostrauer Revier was den Aufstieg des Orts initiierte nbsp Ortsansicht im Jahr 1911In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 war Ostrau Pohlnisch ein Dorf und eine Herrschaft des Grafen Joseph von Wlczek am Wasser Luczina und dem Flusse Ostrawicza im Teschner Kreis Das Dorf hatte 52 Hauser mit 332 schlesisch mahrischen Einwohnern 13 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete es zunachst eine Gemeinde im Bezirk Friedek im Osterreichisch Schlesien ab 1868 im Bezirk Freistadt Die Zahl der Einwohner stieg bis 1869 auf 4620 In den 1870er und 1880er begann ein grosser Zuzug in das Ostrau Karwiner Kohlen und Industriegebiet hauptsachlich Billigkrafte aus Galizien 1879 wurde es zur Marktgemeinde erhoben 1880 hatte sie 8758 Einwohner davon waren 7236 82 7 tschechischsprachig 1080 12 3 polnischsprachig und 442 5 deutschsprachig 14 1910 gab es schon 22 892 Einwohner auf der Flache von 1405 Hektar davon waren 16 927 74 6 tschechisch 4467 19 7 polnisch und 1296 5 7 deutschsprachig 21 604 waren Romisch Katholiken 885 3 8 Evangelische und 290 1 3 Juden 15 Im fruhen 20 Jahrhundert entflammte ein nationaler Konflikt zwischen Polen und Tschechen Die tschechischen Aktivisten betrachten die Eroffnung einer polnischen Volksschule 1904 und zwei Kindergarten 1906 1908 von der polnischen Macierz Szkolna als eine Polonisierung Petr Bezruc veroffentlichte in den Schlesischen Liedern das Gedicht Polska Ostrava in dem er den Ort personifizierte der das Adjektiv Polnisch im Ortsnamen bedauerte das Leitmotiv war dass der Ort entgegen dem Namen in der Wirklichkeit immer ethnisch mahrisch war 16 Im Jahr 1904 erhielt Polnisch Ostrau mit der schmalspurigen Lokalbahn Polnisch Ostrau Hruschau einen Eisenbahnanschluss Dazu kamen 1909 noch die Strecke der Lokalbahn Ostrau Karwin sowie 1912 die Lokalbahn Polnisch Ostrau Michalkowitz der Schlesischen Landeseisenbahnen Damit war Polnisch Ostrau ein bedeutender Knotenpunkt der schmalspurigen elektrischen Lokalbahnen im Ostrau Karwiner Revier geworden nbsp RathausAm 1 Januar 1904 wurden 7 mehrheitlich tschechischsprachige Gemeinden des Gerichtsbezirks Oderberg im Bezirk Freistadt abgetrennt um den neuen Gerichtsbezirk Polnisch Ostrau im Bezirk Friedek zu schaffen In den Jahren 1911 bis 1913 wurde ein beeindruckendes Rathaus gebaut Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie war das Gebiet Teschener Schlesiens umstritten Am 5 November 1918 verstandigten sich der Polnische Nationalrat des Herzogtums Teschen Rada Narodowa Kiestwa Cieszynskiego RNKC und das tschechische Gebietskomitee Zemsky narodni vybor ZNV darauf dass Polnisch Ostrau an die Tschechoslowakei fallen sollte Auf der tschechischen Seite auch hinter der Ostrawitza in Mahren blieben einige zehntausend ethnische Polen mehrheitlich galizische Einwanderer davon uber 20 der Bevolkerung des Gerichtsbezirks Polnisch Ostrau Im Gegensatz zu den altansassigen Wasserpolaken aus dem Gebiet der Teschener Mundarten waren sie zum grossen Teil noch analphabetisch und im Vergleich zu den aufgeklarten Polen in der nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg entstanden Region Olsagebiet tschechisierten sie sich in der Zwischenkriegszeit ziemlich schnell in der Volkszahlung im Jahr 1921 schon im ganzen Gerichtsbezirk nur 877 oder 1 9 Angaben polnischer Nationalitat Eine Spur von ihnen sind die zahlreichen Nachnamen in der polnischen Schreibweise Am 17 November 1919 wurde der Ort in Slezska Ostrava Schlesisch Ostrau umbenannt und am 17 September 1920 wurde er zur Stadt erhoben Noch im Jahr 1919 wurde die Eingemeindung nach Mahrisch Ostrau erwogen um ein Gross Ostrau zu errichten oder die Eingemeindung von vier Gemeinden ostlich der Ostravice an Schlesisch Ostrau um eine Konkurrenzstadt zu Mahrisch Ostrau zu schaffen Wahrend der Zeit des Protektorats Bohmen und Mahren wurde Schlesisch Ostrau am 1 Juli 1941 mit Mahrisch Ostrau zur Stadt Ostrava Ostrau vereinigt Personlichkeiten BearbeitenOta Filip 1930 2018 tschechischsprachiger Schriftsteller Zdenek Jirotka 1911 2003 tschechischer Schriftsteller und Feuilletonist Lev Prchala 1892 1963 Armeegeneral der tschechoslowakischen Armee und erster Preistrager des Europaischen Karlspreises der Sudetendeutschen LandsmannschaftOrtsgliederung BearbeitenStadtbezirk Bearbeiten nbsp Der StadtbezirkDer Stadtbezirk wurde am 24 November 1990 gebildet Er hat eine Flache von 41 4 km und 21 161 2011 Einwohner in 8 Ortsteilen nbsp Antosovice nbsp Hermanice nbsp Hrusov nbsp Koblov nbsp Kuncice nbsp Kuncicky nbsp Muglinov nbsp Slezska OstravaOrtsteil Bearbeiten Der Ortsteil Slezska Ostrava besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Dopravni podnik Fiserova Na Najmanske Na stave Nad Lucinou Nova osada Odval u Luciny Pikartska Salma Salmovec Sionkova garaze Slezska Ostrava Hladnov Slezska Ostrava Kamenec Slezska Ostrava stred Slezska Ostrava u hradu Stromovka Trojicke udoli U Tesinske Ustredni hrbitov Zarubek und Zverina 17 Der Ortsteil bildet einen Katastralbezirk 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slezska Ostrava Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Slezska Ostrava von einer selbstandigen Gemeinde zur grossten Bergbaustadt der jungen Tschechoslowakei eine deutschsprachige Horfunksendung des Tschechischen Rundfunks Lange 11 58 Einzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Slezska Ostrava podrobne informace uir cz Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 286 294 polnisch Kodeks dyplomatyczny klasztoru tynieckiego In Hrg Wojciech Ketrzynski Stanislaw Smolka Lwow 1875 XIa XIb Online a b Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 133 polnisch I Panic 2010 S 272 400 Idzi Panic Jak my ongis godali Jezyk mieszkancow Gornego Slaska od sredniowiecze do polowy XIX wieku Die Sprache der Einwohner von Oberschlesien im Mittelalter und in der Neuzeit Avalon Cieszyn Krakow 2015 ISBN 978 83 7730 168 5 S 45 polnisch I Panic 2010 S 231 I Panic 2010 S 232 I Panic 2010 S 321 415 Joseph Jungnitz Red Veroffentlichungen aus dem Furstbischoflichen Diozesan Archiven zu Breslau Bd 2 Visitationsberichte der Diozese Breslau Archidiakonat Oppeln Breslau 1904 S 236 G Mrozek 1984 S 311 I Panic 2010 S 273 Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 150 Digitalisat Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 288 polnisch Online Ludwig Patryn ed Die Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 in Schlesien Troppau 1912 Polska Ostrava Slezske pisne tschechisch Zakladni sidelni jednotky uir cz Cast obce Slezska Ostrava podrobne informace uir czNormdaten Geografikum GND 4523077 8 lobid OGND AKS VIAF 247378711 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slezska Ostrava amp oldid 236714644