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Hermanice deutsch Herzmanitz Herschmanitz polnisch Herzmanice Hermanice ist ein Ortsteil im Stadtbezirk Slezska Ostrava der Stadt Ostrava in Tschechien Er liegt 3 5 km nordostlich des Stadtzentrums von Ostrava HermaniceHermanice Ostrava Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Ostrava mestoGemeinde OstravaFlache 709 1 haGeographische Lage 49 52 N 18 20 O 49 860277777778 18 331111111111 Koordinaten 49 51 37 N 18 19 52 OEinwohner 2 583 2011 Postleitzahl 713 00Kfz Kennzeichen TVerkehrNachster int Flughafen Flughafen Ostrava Kirche des hl MarkusInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ortsgliederung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort im 1290 gegrundeten Herzogtum Teschen wurde circa 1305 im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Zehntregister des Bistums Breslau unter ungefahr siebzig neuen Dorfern als Item in Hermanni villa erstmals urkundlich erwahnt 2 3 4 Die Zahl der Hufe war noch nicht im Zehntregister prazisiert Am wahrscheinlichsten war der Grunder der Kastellan Herman der im Grenzvertrag mit dem Bistum Olmutz im Jahr 1297 unter den Zeugen als Hermanno dicto Speher castellano Ostraviensi belistet wurde und die Grenze des Herzogtums an der Ostravice aus der Burg in Polnisch Ostrau schutzte Die Form Herman spater im Gebiet auch einer im Teschener Schlesien verbreitete Nachname aus dem deutschen Personennamen Hermann unterschied sich von der alteren Adaptation Herimann Jerzman nur einmal im Jahr 1450 wurde es als Girzmanicze erwahnt vergleiche z B mit Ortsnamen Jerzmanowice 5 Die romisch katholische Pfarrei in Hermansdorff der deutsche Name wurde spater nie benutzt wurde im Jahr 1447 unter 51 Parochien des Dekanats Teschen erstmals erwahnt 6 und der Steuerbetrag des Peterspfennigs lasst die Zahl der Personen in allen eingepfarrten Ortschaften auf 150 zu rechnen 7 1447 gehorte Hermanycze dem Herzog Boleslaus II 1491 verkaufte der Abt Johann IV des Benediktinerkloster Orlau das Dorf zusammen mit Vrbice an Peter Osinski von Zitna dem es Herzog Kasimir II als Erbbesitz bestatigte Ab 1520 gehorte das Dorf zum Gut Polnisch Ostrau ab 1630 wurde es schrittweise von der Familie Wilczek von Dobra Zemica abgekauft die es bis 1848 besass Im Jahr 1652 war die Filialkirche in Hermanitz nach dem Bericht der bischoflichen Visitation aus Breslau im Besitz der Lutheraner aber in einem guten Stand 8 Nach dem Tod Herzogin Elisabeth Lukretias 1653 erlosch der Teschener Familienzweig der Schlesischen Piasten und das Herzogtum fiel als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen die seit 1526 das Haus Habsburg innehatte Die Habsburger leiteten die Rekatholisierung der Untertanen ein Im Jahr 1654 gab eine habsburgische Sonderkommission 49 Kirchen und eine Kapelle an die Katholiken zuruck aber nicht die Filialkirche in Hermanice 9 1679 gehorte schon die Holzkirche der romisch katholischen und mahrischsprachigen Pfarrei in Polnisch Ostrau 10 Auch in Herzmanice wurde in der Mahrischen Sprache concio Moravica gepredigt 11 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gehorte der Ort zum Osterreichisch Schlesien In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 war Herzmanitz ein Dorf der Herrschaft von Polnisch Ostrau des Grafen Joseph Wlczek im Teschner Kreis und hatte 45 Hauser mit 384 Einwohnern schlesisch mahrischer Mundart 12 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete es eine Gemeinde im Bezirk Friedek ab 1868 im neu gegrundeten Bezirk Freistadt Hruschau wurde 1866 und Muglinau 1890 aus der Gemeinde ausgegliedert Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts arbeiteten die ortlichen Bewohner immer mehr in der sich stark entwickelnden Industrie in den benachbarten Ortschaften In Hermanitz selbst wurden keine Zechen eroffnet aber im Jahr 1884 wurde das Unternehmen Dynamit Nobel das Dynamit fur die Steinkohlebergwerke herstellte Die Fabrik ging versehentlich in die Luft am 19 Marz 1924 Die Zahl der Einwohner stieg bis 1869 auf 842 dann bis 1880 auf 1025 933 mit Anmeldung und 1910 schon 3727 3608 Von 1868 bis 1870 wurde eine neue gemauerte Kirche errichtet spater Sitz einer neuen Pfarrei im Dekanat Karwin Im Jahr 1880 waren die tschechischsprachigen Bewohner in absoluter Mehrheit 873 93 6 bis 1900 sank ihren Anzahl auf 71 1 weil in den 1870er und 1880er Jahren ein grosser Zuzug in das Ostrau Karwiner Kohle und Industriegebiet begann hauptsachlich Billigkrafte aus Galizien Die Polen nannten den Ort Herzmanice aber auch Hermanice wie Hermanice bei Ustron und im Jahr 1880 machten 4 3 40 Personen der Ortsbewohner aus aber ihre Anzahl stieg weiter durch 10 9 im Jahr 1890 bis 28 2 in 1900 13 Im fruhen 20 Jahrhundert entflammte ein nationaler Konflikt zwischen Polen und Tschechen Die tschechischen Aktivisten strebten an den Trend des Ruckgangs der tschechischen Bevolkerung zu stoppen Am 1 Januar 1904 wurden 7 traditionell tschechischsprachige Gemeinden des Gerichtsbezirks Oderberg im Bezirk Freistadt abgetrennt um den neuen Gerichtsbezirk Polnisch Ostrau im Bezirk Friedek zu schaffen 1910 hatte die Gemeinde eine Flache von 689 Hektar 230 Gebaude mit 3727 Einwohnern davon 3608 mit einer Anmeldung nur diese wurden nach ihrer Umgangssprache gefragt 2800 77 6 waren tschechisch 776 21 5 polnisch und 32 0 9 deutschsprachig 3600 96 6 der gesamten Dorfbevolkerung waren Romisch Katholiken 105 2 8 Protestanten und 21 0 6 Juden 14 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie war das Gebiet Teschener Schlesiens umstritten Am 5 November 1918 verstandigten sich der Polnische Nationalrat des Herzogtums Teschen Rada Narodowa Kiestwa Cieszynskiego RNKC und das tschechische Gebietskomitee Zemsky narodni vybor ZNV darauf dass Hermanice wie der ganze Bezirk Friedek an die Tschechoslowakei fallen sollte Auf der tschechischen Seite auch hinter der Ostrawitza in Mahren blieben einige zehntausend Polen mehrheitlich galizische Einwanderer davon uber 20 der Bevolkerung des Gerichtsbezirks Polnisch Ostrau Im Gegensatz zu den altansassigen Wasserpolaken aus dem Gebiet der Teschener Mundarten waren sie zum grossen Teil noch analphabetisch und im Vergleich zu den aufgeklarten Polen in der nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg entstanden Region Olsagebiet tschechisierten sie sich relativ schnell in der Volkszahlung im Jahr 1921 schon nur 877 oder 1 9 Angaben polnischer Nationalitat im ganzen Gerichtsbezirk Eine Spur von ihnen sind die zahlreichen Nachnamen in der polnischen Schreibweise Nach dem Munchner Abkommen im Jahr 1938 revisionisierten auch die Polen die polnisch tschechoslowakische Grenze und das Olsagebiet wurde angeschlossen sowie ein unbesiedelter und eingekeilter Teil der Gemeinde Hermanice im Norden zwischen Wierzbica und Rychvald um den Verlauf der Grenze zu vereinfachen Der Rest der Gemeinde befand sich im Marz 1939 im Protektorat Bohmen und Mahren Die Pfarrei wurde zu einem der 17 Parochien des Erzbistums Breslau im Protektorat Im Gegensatz zu anderen benachbarten Ortschaften wurde die Eingemeindung von Hermanice an Mahrisch Ostrau sowie an Schlesisch Ostrau in der Zwischenkriegszeit nicht erwogen Es wurde jedoch am 1 Juli 1941 wahrend der deutschen Besetzung nach Ostrau eingemeindet Die Rote Armee nahm den Ort am 1 Mai 1945 ein Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Hermanice besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Hermanice Hermanice Konevova Hermanicky rybnik Ida U Velkeho Dvora und Vrbicka 15 Der Ortsteil bildet einen Katastralbezirk 16 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des hl MarkusPersonlichkeiten BearbeitenBoris Celovsky 1923 2008 tschechischer Historiker und PhilosophWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermanice Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Hermanice podrobne informace uir cz Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 297 299 polnisch Wilhelm Schulte Codex Diplomaticus Silesiae T 14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis Breslau 1889 ISBN 978 83 926929 3 5 S 110 112 online Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Abgerufen am 24 August 2014 Latein Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 79 polnisch Registrum denarii sancti Petri in archidiaconatu Opoliensi sub anno domini MCCCCXLVII per dominum Nicolaum Wolff decretorum doctorem archidiaconum Opoliensem ex commissione reverendi in Christo patris ac domini Conradi episcopi Wratislaviensis sedis apostolice collectoris collecti In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens 27 Jahrgang H Markgraf Breslau 1893 S 361 372 org pl abgerufen am 21 Juli 2014 I Panic 2010 S 321 Joseph Jungnitz Red Veroffentlichungen aus dem Furstbischoflichen Diozesan Archiven zu Breslau Bd 2 Visitationsberichte der Diozese Breslau Archidiakonat Oppeln Breslau 1904 S 237 Jan Broda Z historii Kosciola ewangelickiego na Slasku Cieszynskim Dom Wydawniczy i Ksiegarski Didache Katowice 1992 ISBN 83 8557200 7 Materialy do dziejow Kosciola ewangelickiego w Ksiestwie Cieszynskim i Panstwie Pszczynskim w XVI i XVII wieku S 259 260 polnisch Jozef Londzin Koscioly drewniane na Slasku Cieszynskim Cieszyn Dziedzictwo blog Jana Sarkandra 1932 S 87 OCLC 297540848 J Jungnitz Red 1904 S 565 Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 215 Digitalisat Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 288 polnisch Online Ludwig Patryn ed Die Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 in Schlesien Troppau 1912 Zakladni sidelni jednotky uir cz Cast obce Hermanice Ostrava podrobne informace uir cz 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