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Viktorin von Munsterberg auch Viktorin von Munsterberg und Troppau Viktorin von Podiebrad tschechisch Viktorin z Minstrberka Viktorin z Podebrad Viktorin Opavsky 29 Mai 1443 in Podiebrad 30 August 1500 Teschen war seit 1459 Reichsgraf sowie Graf von Glatz Von 1462 bis zu seinem Tode war er Herzog von Munsterberg von 1465 bis 1485 Herzog von Troppau Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblink 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenViktorin war der zweitgeborene Sohn des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad aus dessen Ehe mit Kunigunde von Sternberg Seinen Vornamen erhielt er nach seinem Grossvater Viktorin von Podiebrad 1463 heiratete er Margarete Tochter des Hynek Ptacek von Pirkstein die 1472 verstarb Zwei Jahre spater vermahlte er sich mit Sophie einer Tochter des Teschener Herzogs Boleslaw II Nach deren Tod 1479 heiratete er 1480 Margarete Palaiologa von Montferrat 1496 1 Aus den Ehen entstammten die Tochter Johanna um 1463 1496 verheiratet mit Kasimir II von Teschen Magdalena Euphemia 1497 Zisterzienserin in Trebnitz Anna 1498 Ursula Vorsila nach 1534 bis 1529 Nonne im Magdalenenkloster in Freiburg Apolonia 1529 zunachst Klarissin in Strehlen danach mit Erhard von Queis verheiratetsowie die Sohne Laurentius Vavrinec 1503 und Bartholomaus Bartolomej 1515 Leben BearbeitenDa Viktorins alterer Bruder Bocek behindert war wurden Viktorin die Pflichten eines Erstgeborenen ubertragen Deshalb stand er seit jungen Jahren politisch auf der Seite seines Vaters Dieser erreichte 1459 bei Kaiser Friedrich III die Ernennung Viktorins zum Reichsgrafen 1462 bestatigte er die Ernennung nochmals und erhob gleichzeitig Viktorins Bruder Heinrich d A und Heinrich d J zu Reichsgrafen Georg seinerseits hatte schon vorher diese drei Sohne zu Grafen von Glatz ernannt und mit der Grafschaft Glatz sowie dem Herzogtum Munsterberg belehnt Zudem erwarb er bis 1464 das Herzogtum Troppau Diese Gebiete wurden bis zu Georgs Tod 1471 von den Brudern Viktorin Heinrich d A und Heinrich d J gemeinsam regiert Im Konflikt zwischen den habsburgischen Brudern Friedrich III und Albrecht VI um die Regentschaft in Osterreich stand Viktorin einem von seinem Vater nach Wien entsandten Entsatzheer vor das im Dezember 1462 den Kaiser Friedrich III in der Wiener Hofburg befreite 2 Als 1466 Papst Paul II Georg von Podiebrad zum Ketzer erklarte und zu einem Kreuzzug gegen die Hussiten aufrief kampfte Viktorin gegen die katholische Grunberger Allianz Ihr hatten sich auch der Breslauer Bischof Jost von Rosenberg und die Stadt Breslau angeschlossen Deren Truppen konnte Viktorin im Juni 1467 bei Frankenstein schlagen Als sich Kaiser Friedrich III politisch von Konig Georg abwandte beschloss dieser eine militarische Aktion gegen ihn Deshalb besetzte Viktorin im Januar 1468 die Stadt Stockerau von wo er Streifzuge in die Gegend von Wien unternahm Dort musste er jedoch vor den Truppen des ungarischen Konigs Matthias Corvinus zuruckweichen Im April 1468 verteidigte er erfolglos das mahrische Trebitsch gegen ihn Am 27 Juli 1469 geriet Viktorin in Wesseli an der March in ungarische Gefangenschaft Er wurde zuerst auf der Burg Trencin und spater in Visegrad festgehalten Erst nach dem Tod seines Vaters im Marz 1471 und einem geheimen Ubertritt zum Katholizismus sowie der Zahlung von Losegeld wurde er im Mai 1471 entlassen Danach hielt er sich einige Zeit bei seinem Bruder Heinrich d A auf der Burg in Glatz auf 1472 teilten Viktorin und seine Bruder die von ihrem Vater Georg von Podiebrad hinterlassenen Besitzungen nach einem Erbteilungsplan auf Viktorin erhielt das Herzogtum Troppau sowie Kolin das er vermutlich im Tausch gegen das Furstentum Pless 1475 seinem Bruder Heinrich d J abtrat 1480 verkaufte Viktorin das Furstentum Pless seinem ehemaligen Schwager und Schwiegersohn Kasimir II von Teschen In den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Bohmen und Ungarn um die Vorherrschaft in Bohmen unterstutzte Viktorin seinen fruheren Feind Matthias Corvinus Auf einem Kriegszug nach Schlesien nahmen sie 1474 den Jagerndorfer Herzog Johann IV gefangen Das gleiche Schicksal widerfuhr dem Rybniker Herzog Wenzel dessen Besitz fur kurze Zeit an Viktorin gelangte Auf Verlangen Corvins stimmte Viktorin 1485 einem Vertrag zu mit dem er das Herzogtum Troppau gegen einige Schlosser in Slawonien tauschen musste Troppau erhielt Corvins unehelicher Sohn Johann Nur zwei Jahre spater konfiszierte Corvin auch die slawonischen Schlosser Bereits 1486 musste Viktorin die Herrschaft Polna an die er durch seine erste Heirat gelangt war und zu der auch Pribyslav gehorte verkaufen Der nun besitzlose Viktorin lebte ab diesem Zeitpunkt zuruckgezogen bei seiner Tochter Johanna in Teschen Nach Corvins Tod 1490 machte er sich vergeblich Hoffnungen auf die Ruckgabe von Troppau Viktorin starb am 1 August 1500 in Teschen Sein Leichnam wurde in der Heilig Geist Kirche in Troppau beigesetzt Obwohl Viktorins drei Neffen die Sohne seines Bruders Heinrich d A die Grafschaft Glatz bereits 1501 an ihren spateren Schwager Ulrich von Hardegg verkauften behielten sie und ihre Nachkommen sowie die Sohne Viktorins den Titel Herzog von Munsterberg und Graf von Glatz in mannlicher Linie bis 1647 bei Literatur BearbeitenLudwig Petry u a Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 1 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 210 231 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 Radek Fukala Slezska Knizeci dynastie Podebradu In 550 let Hrabstvi Kladskeho 1459 2009 Trutnov 2009 ISBN 978 80 903741 3 3 S 135 170 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 112 114 116 120 419 425 431 438f und 443 Josef Frais Jiri z Podebrad Trebic 2006 ISBN 80 7268 382 9 S 138 143 Weblink BearbeitenGenealogieEinzelnachweise Bearbeiten Teilweise andere Daten bei Siegismund Justus Ehrhardt Abhandlung vom verderbten Religions Zustand in Schlesien Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1778 S 197 Google Books Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Bd I Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1973 S 201 Erzherzog Albrecht VI in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich PersonendatenNAME ViktorinALTERNATIVNAMEN Viktorin von Munsterberg und Troppau Viktorin von Podiebrad Viktorin z Minstrberka Viktorin z Podebrad tschechisch KURZBESCHREIBUNG Reichsgraf Herzog von Munsterberg und Troppau Graf von GlatzGEBURTSDATUM 29 Mai 1443GEBURTSORT PodiebradSTERBEDATUM 30 August 1500STERBEORT Teschen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viktorin Munsterberg und Troppau amp oldid 233893168